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Thursday, June 06, 2024

Großbritannien: Harte Zeiten für die Tories? | ARTE Hintergrund

Jun 6, 2024 | Nach 14 Jahren Regierungszeit der Konservativen gleicht die Wahl vom 4. Juli einer Niederlage mit Ansage. Die oppositionelle Labour-Partei führt die Umfragen mit rund 20 Prozent Vorsprung an. In einem Land, das vom EU-Austritt geprägt ist, profitieren andere Parteien wie die rechtsextreme Reform UK vom Debakel der Konservativen. Der Verlust der Kaufkraft, die Verschlechterung der öffentlichen Dienstleistungen, die Wohnungsnot oder auch wiederholte Skandale könnten Gründe für die schlechten Umfragewerte der Tories sein.

Sunday, October 02, 2022

Brasilien wählt, doch Bolsonaro will nichts anderes als einen Wahlsieg akzeptieren

NEUE ZURCHER ZEITUNG: Das grösste Land Lateinamerikas wählt an diesem Sonntag. Präsident Jair Bolsonaro sät Zweifel am elektronischen Wahlsystem. Seine Anhänger sind bewaffnet. Es drohen gewalttätige Unruhen. Die Urnen schliessen um 22 Uhr mitteleuropäischer Zeit.

Präsident Jair Bolsonaro mit Anhängern an einer Wahlveranstaltung in Santos. | Andre Penner / AP

Er werde das Wahlergebnis akzeptieren – solange bei den Wahlen alles mit rechten Dingen zugehe, wiederholt Präsident Jair Bolsonaro fast täglich gegenüber seinen Anhängern. Alles andere als ein hoher Wahlsieg seinerzeit im ersten Wahlgang von diesem Sonntag deute darauf hin, dass irgendetwas falsch laufe im Obersten Wahlgericht.

Mit der kühnen Behauptung des Wahlsieges scheint der Präsident seine Anhänger auf die drohende Niederlage bei seiner Wiederwahl vorbereiten zu wollen. Denn es sieht nicht gut für ihn aus: In den Umfragen der renommierten Institute Ipec und Datafolha liegt sein Kontrahent Luiz Inácio Lula da Silva 14 Prozentpunkte vor ihm. Ein Wahlsieg des Ex-Präsidenten Lula schon im ersten Wahldurchgang erscheint möglich.

Um eine mögliche Niederlage im Vorfeld zu diskreditieren, attackiert Bolsonaro die elektronischen Wahlurnen. Das macht er seit Beginn seiner Regierung 2019. Dabei hat er nie Belege vorlegen können, die seine Behauptungen stützen. Er selbst wurde sechs Mal mit diesem System als Abgeordneter für Rio de Janeiro und schliesslich zum Präsidenten gewählt. » | Alexander Busch, Salvador | Sonntag, 2. Oktober 2022

Monday, November 02, 2015

Videoanalyse zur Wahl in der Türkei: "Manche fürchten eine Diktatur"


02.11.2015 - Mit einem klaren Ergebnis hat die AKP bei den Parlamentswahlen in der Türkei die absolute Mehrheit geholt. SPIEGEL-ONLINE-Korrespondent Hasnain Kazim erklärt im Video, was Präsident Erdogan mit dem Wahlsieg anfangen kann und was die Wahl für die Flüchtlinge im Land bedeutet.

Monday, October 19, 2015

Ausländische Presse schreibt von Angstreflex

Deutsche Zeitungen widmen sich in ihren Kommentaren der
Wahl des ehemaligen "Welt"-Chefredaktors Roger Köppel 
NEUE LUZERNER ZEITUNG: PRESSESCHAU - AUSLAND ⋅ Die ausländische Presse hat den Wahlerfolg der Rechtsparteien in der Schweiz zur Kenntnis genommen. Die Kommentatoren werten das Ergebnis als Angstreflex. Die deutschen Zeitungen widmen sich zudem der Wahl von Roger Köppel.

"Schweizer entscheiden sich aus Angst für Abschottung", titelt etwa die Zeitung "Die Welt". Der Erfolg der SVP sei zwar vorhergesagt worden, "in seinem Ausmass ist er aber doch überraschend". Das Ergebnis dürfte die Beziehung zwischen der Schweiz und der EU weiter belasten.

"Die Schweizer haben die rechtsbürgerlichen Kräfte in ihrem Land gestärkt", stellt die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" fest. Während die SVP von der Flüchtlingskrise in Europa profitiert habe, spielte "der Wirtschaftsabschwung infolge der Stärke des Franken" der FDP in die Karten. Doch solange sich die Wahlgewinner in der Europa-Frage nicht einig seien, "kann von einem bürgerlichen Schulterschluss nicht die Rede sein".

Die "Süddeutsche Zeitung" sieht durch die Stärkung des rechten Lagers "das politische Erfolgsmodell des Landes" in Gefahr. "Die Schweiz, das war das Land, in dem alle zusammen regieren." In der Praxis sei die Eidgenossenschaft längst zum Vorbild der europäischen Rechtspopulisten geworden. "Von gemeinsamer Entscheidungsfindung ist dabei keine Rede." » | sda | Montag, 19. Oktober 2015


FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: Für ihn kann die Welt nicht Schweiz genug sein: Roger Köppel ist Chefredakteur der „Weltwoche“. Jetzt zieht er für die SVP mit einem Bombenergebnis ins Parlament ein. Er sieht sich als Verteidiger der Werte. Nur welcher? » | Jürg Altweg, Genf | Montag, 19. Oktober 2015

Roger Köppel ist Chefredakteur der „Weltwoche“ »

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Monday, June 18, 2012

Die Angst der Griechen

Griechenland-Wahl: Europas zweite Chance

SPIEGEL ONLINE: Griechenland hat gewählt, aber Europa ist damit noch lange nicht gerettet. Der Kontinent steht in den nächsten Wochen vor einer Richtungsentscheidung: Entweder die EU wächst jetzt endlich zusammen, oder das Projekt ist am Ende. Die Totengräber warten schon.

Wer braucht eigentlich Europa, den Euro, diesen andauernden Ärger mit den Griechen? Was soll das alles noch? Ein Land, elf Millionen Einwohner klein, führt den Rest des Staatenbunds monatelang vor. Jede Wahl in Hellas wird zur Zitterpartie für ganz Europa. Viele Griechen benehmen sich wie eine Gruppe Halbstarker, die in einem Club Party gemacht haben und jetzt empört sind, dass sie dafür eine Rechnung bezahlen sollen. Ja, geht's noch?

Wenn es gut läuft, wird Griechenland nach dem Wahlsieg von Antonis Samaras nun endlich eine Regierung bekommen. Aber Griechenland wird ein Problemfall bleiben, die politischen Verhältnisse sind instabil, Samaras ist ein politischer Wendehals, wenig zuverlässig. Es muss aber weiter gelten: Die neue Regierung in Athen darf mehr europäisches Geld nur erhalten, wenn die zugesagte Erneuerung des Landes und die Sparbeschlüsse umgesetzt werden. Anders wird Griechenland niemals aus dem Tief herauskommen. Ein Wanken darf sich Europa an dieser Stelle nicht erlauben, Ausnahmeregelungen für große und kleine Schuldensünder gab es in der Vergangenheit schon zu viele, sie haben uns diesen Euro-Ärger erst eingebrockt.

Aber es gilt auch: Die neue griechische Regierung braucht Unterstützung aus Europa. Griechenland braucht Hilfe, um seine Wirtschaft anzukurbeln, das Land braucht ein echtes Konjunkturprogramm. Und: Wenn der Zeitplan für die Umsetzung der Reformen verändert werden kann, dann soll er verändert werden. Der neue Regierungschef kann das als Erfolg verkaufen und wenigstens zum Teil sein Gesicht wahren. Sei's drum. Vielleicht hilft das, die Verhältnisse in Athen wieder zu stabilisieren. » | Ein Kommentar von Roland Nelles | Montag, 18. Juni 2012

Saturday, June 16, 2012

Wahl in Griechenland: Merkel bleibt eisern beim Spardiktat für Athen

SPIEGEL ONLINE: Angela Merkel fordert von Griechenland ein klares Bekenntnis: Kurz vor der Wahl lehnt sie jegliche Änderung am Sparpaket ab. Es könne nicht sein, dass diejenigen, die sich nicht an Abmachungen hielten, jeden anderen "am Nasenring durch die Manege führen".

Hamburg - Angela Merkel kennt kein Erbarmen. Vor etwa 300 Delegierten des hessischen CDU-Parteitags plädierte die Bundeskanzlerin am Samstag für mehr Europa. Notfalls würde sie auch einen gewissen Verlust an nationalstaatlichen Kompetenzen in Kauf zu nehmen, so Merkel.

Entschieden lehnte sie - unmittelbar vor der Wahl in Griechenland - jegliche Änderung am Sparpaket ab und verlangte ein eindeutiges Bekenntnis der Griechen zu den getroffenen Vereinbarungen. Es könne nicht sein, dass diejenigen, die sich nicht an Abmachungen hielten, jeden anderen "am Nasenring durch die Manege führen." Entscheidend sei, dass aus der Wahl in Griechenland am Sonntag diejenigen Kräfte als Sieger hervorgingen und eine Regierung bildeten, die sich an die getroffenen Vereinbarungen hielten, betonte Merkel.

"Deshalb ist es so wichtig, dass auch bei der griechischen Wahl morgen möglichst ein Ergebnis herauskommt, bei dem diejenigen, die zukünftig eine Regierung bilden sagen: Jawoll, wir wollen uns an die Abmachungen halten. Das ist das Fundament, auf dem Europa nur gedeihen kann", sagte Merkel. » | jjc/Reuters/dpa | Samstag, 16. Juni 2012

Griechenland: Knapper Wahlausgang erwartet

Sunday, May 13, 2012

Merkel's Party Routed in Big German State

REUTERS.COM: Chancellor Angela Merkel's conservatives suffered a crushing defeat on Sunday in an election in Germany's most populous state, a result which could embolden the left opposition to step up its criticism of her European austerity policies.

The election in North Rhine-Westphalia (NRW), a western German state with a bigger population than the Netherlands and an economy the size of Turkey, was held 18 months before a national election in which Merkel is expected to fight for a third term.

She remains popular in Germany for her steady handling of the euro zone debt crisis, but the sheer scale of her party's defeat leaves her vulnerable at a time when a backlash against her insistence on fiscal discipline is building across Europe.

According to first projections, the centre-left Social Democrats (SPD) won 38.8 percent of the vote and will have enough to form a stable majority with the Greens, who scored 12.2 percent.

The two left-leaning parties had run a fragile minority government for the past two years under popular SPD leader Hannelore Kraft, whose decisive victory on Sunday could propel her to national prominence.

Merkel's Christian Democrats (CDU) saw their support plunge to just 25.8 percent, down from nearly 35 percent in 2010, and the worst result in the state since World War Two.

"This is not a good evening for Merkel," said Gero Neugebauer, a political scientist at Berlin's Free University. » | Stephen Brown | Reuters | (Reporting by Stephen Brown and Tom Kaeckenhoff in Duesseldorf; Writing by Noah Barkin,Madeline Chambers, Sarah Marsh in Berlin) | Sunday, May 13, 2012

REUTERS DEUTSCHLAND: Rot-Grün gewinnt in NRW - Debakel für die CDU » | Sonntag, 13. Mai 2012

Monday, April 23, 2012

Sunday, June 12, 2011

Türkei – Wahl: Einschätzungen von SFR-Korrespondent Werner Van Gent

Die Türkei hat ein neues Parlament gewählt. Erste Wahlresultate bestätigen den erwarteten Sieg der islamisch-konservativen Partei AKP von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan. Nach Auszählung von 90 Prozent der Stimmen gewinnt sie 50,7 Prozent und 326 von 550 Parlamentssitzen

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Friday, May 07, 2010

Kein Triumph für David Cameron: Bewährungsprobe und Besonnenheit

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: Mit seinem Pyrrhussieg erreichte der Spitzenkandidat der britischen Konservativen den vorläufigen Höhepunkt einer Karriereleiter, die er rasch und entschlossen erklommen hatte. Ihm steht nun der schwierigste Schritt aber noch bevor.

David Cameron hat mehr errungen als einen Pyrrhussieg, doch ein Triumph ist es nicht geworden. Die Konservativen hätten unter seiner Führung einen höheren Zugewinn an Sitzen erlangt, als er einst der konservativen Heldin Margaret Thatcher bei ihrem ersten Wahlsieg gelungen sei, beeilten sich Camerons Helfer und Anhänger am Freitag zu versichern. Aber über die wichtigste Zielmarke, die absolute Mehrheit, hat ihn die Welle der Wechselwähler dann doch nicht getragen.

Damit wartet auf Cameron augenblicklich die größte Bewährungsprobe - bevor er noch die Hand auf den Preis seines Erfolges, das Amt des Premierministers, legen kann. Es kommt auf seine Argumentationskraft und Besonnenheit an, um die britische Öffentlichkeit - die über den von ihr verursachten Wahlausgang nun selber verunsichert zu sein scheint - an seiner Seite zu halten. Das Ringen mit der Labour-Partei um das Recht der Regierungsbildung wird mit moralischen und machttaktischen Griffen entschieden werden.

Das bedingt eine Handlungsfreiheit für den konservativen Parteichef, die sich Cameron, seit er vor fünf Jahren im Handstreich die Führung der Tories übernahm, zäh und geduldig in der eigenen Partei erworben hat. Er hat die Konservativen mit grünen Überzeugungen und einem sozialen Gewissen ausgestattet und ein paar im eigenen Lager umstrittene Wahlaussagen durchgesetzt - etwa den Verzicht auf eine neue Start- und Landebahn für den Londoner Flughafen Heathrow -, um diesen Wandel glaubwürdig zu illustrieren. Obwohl konservativ ein Erbe Blairs >>> Von Johannes Leithäuser, London | Freitag, 07. Mai 2010

Sunday, April 25, 2010

Klarer Sieg für Fischer, Wahlbeteiligung auf Rekordtief

DIE PRESSE: Bundespräsident Fischer wird mit knapp 79 Prozent wiedergewählt. Rosenkranz dürfte mit rund 16 Prozent ihr Wahlziel verfehlen, Gehring liegt abgeschlagen. Mehr als die Hälfte der Wahlbeteiligten bleibt den Urnen fern. >>> Ag./kron | Sonntag, 25. April 2010

THE GUARDIAN: Austrian president wins landslide second term: Projections put Social Democrat Heinz Fischer on 78% of vote with far-right Freedom party candidate trailing on 15% >>> Associated Press | Sunday, April 25, 2010

Austrian Voters Reject the Far-right and Its ‘Grandma Rosenkranza’

TIMES ONLINE: Austria bucked the European trend towards far-right parties when Barbara Rosenkranz captured barely 15 per cent of the vote in presidential elections.

The incumbent President, Heinz Fischer, a Social Democrat, was returned to office, with exit polls indicating that he had won 78 per cent of the vote.

Ms Rosenkranz’s colleague Heinz-Christian Strache, leader of the far-right Freedom Party, blamed the poor showing on an “unprecedented media witch-hunt against a very good candidate and her family”.

He had initially said she would win 35 per cent of the vote and spearhead the far Right recovery, helping the Freedom Party to win the powerful position of Mayor of Vienna in October. >>> Roger Boyes | Monday, April 26, 2010

Sunday, April 11, 2010

Parlamentswahl: Was ist bloß mit den Ungarn los?

WELT ONLINE: Unser Korrespondent Boris Kálnoky begibt sich in seine alte Heimat Ungarn, um den erwarteten Rechtsruck bei der Parlamentswahl zu verstehen. Er sieht ein Land der Enttäuschten. Ein Land, das von Morden an Roma erschüttert wird. Er sieht einen mutmaßlichen Wahlsieger, dessen größtes Problem Arroganz ist.

Ich mag die Zeitungen nicht mehr lesen in meinem Land, das nach der Wende einmal der Musterschüler Osteuropas war: Ungarn. Jeden Tag neue Enthüllungen über Korruption und bankrotte Staatsfinanzen, während selbst ernannte Ordnungshüter in Fantasieuniformen durch die Straßen marschieren, rassistische Parolen grölen und patriotische Lieder singen.

Was ist eigentlich los hier, 20 Jahre nach dem Ende des Kommunismus? Am Sonntag wird gewählt, und so mache ich mich auf den Weg, die Lage zu erkunden und meine Entscheidung zu treffen: Wer kann Ungarn retten, und wovor muss es überhaupt gerettet werden? >>> Boris Kálnoky | Samstag, 10. April 2010

Saturday, April 10, 2010

Hungary's National Election



WELT ONLINE: Rechtsruck: Die Auferstehung der Pfeilkreuzler in Ungarn >>> Von Rudolf Ungváry | Freitag, 09. April 2010
Rechtsruck: Die Auferstehung der Pfeilkreuzler in Ungarn

WELT ONLINE: Am Sonntag wählt Ungarn: Die Prognosen lassen einen Triumph antidemokratischer und antisemitischer Kräfte befürchten. Die Situation erinnert an die düstere Vorkriegszeit. Das Land wird überschüttet mit völkisch-paranoiden Parolen, mit Fabulierungen über das "ungarische Wesen".

Die Wahlen in Ungarn werden durch die Vergangenheit bestimmt. Durch eine Vergangenheit, die in die 30er- und 40er-Jahren des vorigen Jahrhunderts reicht und im Jahre 1945 eingefroren wurde.

Ungarn ist im Vergleich zu Westeuropa ein Entwicklungsland. Es ist von seiner Geschichte noch nicht geheilt, somit im Grunde „frühreif“ für die Mitgliedschaft in der EU. Was hier die politische Atmosphäre bestimmt, ist westlich der Elbe und der Leitha längst überwunden worden: Die Mehrheit der Bevölkerung ist autoritär eingestellt.

Sie hält wenig von Freiheit ruft nach Ordnung. Das demokratische Prinzip eines Gleichgewichtes zwischen Freiheit und Ordnung ist in den Augen der Mehrheit eine liberal-kosmopolitische Täuschung. >>> Von Rudolf Ungváry | Freitag, 09. April 2010

Tuesday, November 03, 2009


Bürgermeisterwahl in New York: Bloombergs Glanz bekommt Risse

ZEIT ONLINE: New York wählt: Michael Bloomberg will heute zum dritten Mal Bürgermeister werden. Aber die Krise hat auch die Stadt getroffen, und der Milliardär hat viele enttäuscht. >>> Sebastian Moll | Dienstag, 03. November 2009

Monday, August 17, 2009

Afghanistan: Taliban wollen den Wählern "Finger abschneiden"

WELT ONLINE: Mit brutalen Einschüchterungen versuchen die Taliban, potentielle Wähler von der Stimmabgabe bei der Präsidentenwahl am Donnerstag fernzuhalten. Auf Flugblättern warnen sie vor dem Gang zu den Urnen: "Jeden Finger, der bei der Stimmabgabe mit Tinte markiert wurde, werden wir abschneiden."

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Wahlplakate in Herat. Bild: Welt Online

Westliche Geheimdienste befürchten am Donnerstag bei der Präsidentenwahl in Afghanistan einen Gewaltausbruch der islamistischen Taliban. Auch Vertreter des afghanischen Geheimdienstes NDS äußerten in der afghanischen Hauptstadt Kabul die Befürchtung, dass besonders im Süden des Landes die Wähler beim Gang an die Urnen „in Lebensgefahr sein könnten“.

Ein NDS-Angehöriger wies auf Flugblätter hin, auf denen die Taliban „direkte Angriffe“ auf Wahllokale ankündigten. Sie drohten unverhohlen: „Jeden Finger, der bei der Stimmabgabe mit Tinte markiert wurde, werden wir abschneiden“. Mit der Markierung sollen Wahlfälschungen verhindert werden.

Auf den am Sonntag aufgetauchten Flugblättern heißt es, dass die „geachteten Einwohner“ darüber informiert sein sollten, „dass sie nicht an den Wahlen teilnehmen dürfen, weil sie sonst Opfer unserer Operationen werden“. Besonders sind die Geheimdienstler über die Drohung der Taliban, „neue Taktiken“ gegen Wahllokale anzuwenden, besorgt. Es sei den afghanischen Sicherheitskräften jetzt so gut wie unmöglich, sich auf neue Angriffsmodalitäten einzustellen, sagte ein Experte. Zynisch erklärten die Taliban, falls Bürger vor oder in den Wahllokalen verletzt würden, seien sie selbst dafür verantwortlich, „denn die Taliban haben sie vorher informiert“. >>> Von Friedrich Kuhn | Montag, 17. August 2009

Sunday, June 14, 2009

Die iranische Wahlfarce

DIE PRESSE: Der Triumph von Präsident Ahmadinejad riecht nach Betrug. Das wäre nicht nötig gewesen. Denn auch ein Sieg der Opposition hätte die wahren Machtverhältnisse in der „Mullahkratie“ kaum erschüttert.

Demokratie sieht im Iran so aus: Erst sorgt der Wächterrat dafür, dass zu einer Wahl nur Kandidaten antreten, die dem obersten Geistlichen, Ayatollah Khamenei, genehm sind und das islamistische System nicht infrage stellen. Dann dürfen die Bewerber Wahlkampf spielen; diesmal gab es sogar eine heftige Fernsehdiskussion zwischen den Präsidentschaftsanwärtern. Am Ende gewinnt aber immer der Richtige; da hilft das Establishment zur Not schon nach.

Es war ein ziemlich merkwürdiges Ergebnis, das der iranische Innenminister am Samstag dem etwas ungläubigen Publikum verkündete. 62,6 Prozent der Stimmen habe Amtsinhaber Mahmoud Ahmadinejad schon im ersten Wahlgang errungen, sein schärfster Konkurrent Mir-Hossein Moussavi lediglich 33,75 Prozent. Es ist daher nicht einmal eine Stichwahl nötig. Ahmadinejad wird schon seine Anhänger haben, vor allem auf dem Land. Aber gleich so viele? Der Sharia-Robin-Hood hat zwar in den vergangenen vier Jahren jede Menge Geld und Kartoffeln unters Volk gestreut. Als Erfolg ist seine bisherige Amtszeit jedoch nicht zu begreifen, zumindest nicht mit herkömmlichen Bewertungskriterien: Die Petrodollars des Ölbooms haben sich in Luft aufgelöst, die Inflation liegt sogar offiziell bei 15, die Arbeitslosigkeit bei schöngefärbten zehn Prozent.

Dementsprechend verdatterte Mienen löste nun das Wahlergebnis bei der Opposition aus, besonders angesichts der ausgelassen-jugendlichen Wendestimmung, die in den vergangenen Wochen in Teheran zu beobachten war. Sind die iranische Opposition und westliche Beobachter ihrem eigenen Wunschdenken auf den Leim gegangen? Oder inszenierten Ahmadinejad und seine Leute einen ungenierten Wahlbetrug monströsen Ausmaßes? Der Herausforderer Mir-Hossein Moussavi, bisher ein treuer Diener der Ayatollahs, wollte das Wahlresultat jedenfalls weder glauben noch anerkennen. Er sprach von einer gefährlichen Scharade. Als Ex-Premierminister sollte er wissen, dass die ganze scheindemokratische Kulissenschieberei, die seit der Islamischen Revolution 1979 praktiziert wird, eine einzige Scharade ist. >>> Christian Ultsch | Sonntag, 14. Juni 2009

Sunday, April 26, 2009

Isländer wählen erstmals eine linke Regierung

WELT ONLINE: Erstmals in der Geschichte des Landes hat eine linke Koalition die Mehrheit im isländischen Parlament errungen. Ministerpräsidentin Johanna Sigurdardottir begrüßte den Sieg ihres Bündnisses aus Sozialdemokraten und Linksgrünen. Ihre höchste Priorität ist es, Island schnellstens in die EU zu bringen.

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Die Siegerin: Johanna Sigurdardottir bleibt Ministerpräsidentin von Island. Bild dank der Welt

Die isländischen Wähler haben in der ersten Parlamentswahl nach der Bankenkrise im vergangenen Herbst die damals gebildete Linkskoalition bestätigt. Das geht aus ersten Teilergebnissen hervor.

Nach Auszählung von 82 Prozent der Stimmen erreichte die sozialdemokratische Partei von Ministerpräsidentin Johanna Sigurdardottir zusammen mit den Linksgrünen 52,7 Prozent und damit 34 von 63 Sitzen im Althing, dem Parlament in Reykjavik. Beide Parteien hatten Anfang des Jahres eine Minderheitsregierung gebildet.

Der jetzige Wahlsieg bringt erstmals seit der Staatsgründung vor 65 Jahren eine linke Koalition an die Macht. Die traditionell dominierenden Konservativen sind die klaren Wahlverlierer: Sie erhielten dem derzeitigen Auszählungsstand zufolge 23,9 Prozent der Stimmen – bei der letzten Wahl waren es noch 36,1 Prozent gewesen.

Als Hintergrund gelten vor allem die katastrophalen Auswirkungen der Finanzkrise. Die Selbstständigkeitspartei hatte bis zum Rücktritt ihres Ex-Parteichefs Geir Haarde als Ministerpräsident im Januar 18 Jahre ununterbrochen regiert. >>> dpa/AP/Reuters/cn | Sonntag, 26. April 2009