Sunday, April 11, 2010

Parlamentswahl: Was ist bloß mit den Ungarn los?

WELT ONLINE: Unser Korrespondent Boris Kálnoky begibt sich in seine alte Heimat Ungarn, um den erwarteten Rechtsruck bei der Parlamentswahl zu verstehen. Er sieht ein Land der Enttäuschten. Ein Land, das von Morden an Roma erschüttert wird. Er sieht einen mutmaßlichen Wahlsieger, dessen größtes Problem Arroganz ist.

Ich mag die Zeitungen nicht mehr lesen in meinem Land, das nach der Wende einmal der Musterschüler Osteuropas war: Ungarn. Jeden Tag neue Enthüllungen über Korruption und bankrotte Staatsfinanzen, während selbst ernannte Ordnungshüter in Fantasieuniformen durch die Straßen marschieren, rassistische Parolen grölen und patriotische Lieder singen.

Was ist eigentlich los hier, 20 Jahre nach dem Ende des Kommunismus? Am Sonntag wird gewählt, und so mache ich mich auf den Weg, die Lage zu erkunden und meine Entscheidung zu treffen: Wer kann Ungarn retten, und wovor muss es überhaupt gerettet werden? >>> Boris Kálnoky | Samstag, 10. April 2010