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Thursday, February 08, 2024

Bürgergeld-Debatte: Lohnt sich Arbeit noch? | Markus Lanz vom 07. Februar 2024

Feb 8, 2024 | Die deutsche Wirtschaft stagniert so stark, wie keine andere in Europa. Auf Grundlage dieses Fakts diskutieren bei Markus Lanz die Gäste mit- und teils gegeneinander, inwieweit Arbeit in Deutschland attraktiver gemacht werden kann. Denn durch die Erhöhung des Bürgergelds scheint die Grenze zwischen Niedriglohn-Arbeit und sozialer Hilfe in Teilen gering geworden zu sein.

Dies ist allerdings nur ein Teil des aktuellen Problems mit Arbeitskräften in Deutschland für einige der Talkgäste. Besonders die Forderung nach einer Vier-Tage-Woche von der SPD-Co-Vorsitzenden Saskia Esken sorgt für Gesprächsstoff. Der Journalist Daniel Sturm kritisiert die Chefin von SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert, der auch bei Markus Lanz in der Sendung sitzt. Sturm kritisiert, dass gerade in der jetzigen Zeit, in der auch die Rentenfinanzierung aufgrund der Babyboomer ein Problem darstellen, Arbeit nicht mehr so gefordert werde. Vor allem von der eigentlichen Arbeitspartei SPD, die eher eine soziale Partei geworden sei.

Zwischen ihm und Kevin Kühnert entsteht eine Diskussion, in der ebenfalls die Rente mit 63 ein Thema wird. Kevin Kühnert verteidigt diese, denn eine Person, die 45 Jahre lang gearbeitet hat, hätte das Recht darauf, früher in Rente zu gehen. Es sei eine freiwillige Entscheidung, mit 63 in Rente zu gehen, kein Muss.

Doch was Herr Kühnert nicht einfach so auf sich sitzen lassen kann, ist der Vorwurf, dass die SPD in den vergangenen Jahren nichts für bessere Arbeitsbedingungen getan hätte. Ohne die SPD, so erklärt er, würde es heute gar keinen Mindestlohn von zwölf Euro geben. Viele Parteien hätten dagegen gestimmt und hätte die SPD nicht darauf gepocht, so würde es immer noch einen Mindestlohn von sieben Euro gebe.

Weitere Gäste in der Sendung:

Veronika Grimm, Ökonomin Als eine der fünf Wirtschaftsweisen ordnet sie die Wirtschaftspolitik der Ampel-Regierung ein. "Die andauernden faulen Kompromisse machen die Menschen nur noch unzufriedener", meint sie.

Martina Nighswonger, Unternehmerin Die Chefin des pfälzischen Chemieunternehmens "Gechem" spricht über die Situation mittelständischer Unternehmen in Deutschland und über Geschäftsrisiken als Folge übermäßiger Bürokratie.


Monday, December 18, 2023

Argentinien: Der neue Zug im Land | ARTE Reportage

Dec 18, 2023 | Der Sieg des populistischen Kandidaten Javier Milei bei der Präsidentenwahl am 19. November mit fast 56% der Stimmen beunruhigt viele Regierungen weltweit. Nach Donald Trump und Jair Bolsonaro kippt nun ein weiteres Land in den Extremismus.

Er provozierte die Öffenlichkeit vor der Wahl mit einer Kettensäge in der Hand und verspricht, nicht nur alle Staatsausgaben zu kürzen: Auch das Recht auf Abtreibung und die Anerkennung der LGBT-Gemeinschaften könnte in Argentinien abgeschafft werden werden. Milei scheint eine ultrakonservative Gesellschaft aufbauen zu wollen.

Was hat die Argentinier dazu veranlasst, diesen Kandidaten zu wählen und was erwarten sie von ihm? Um das zu erfahren, reiste Vladimir Vasak quer durchs Land in einem Zug, der erst seit sechs Monaten in 32 Stunden die 1000 Kilometer zwischen der Hauptstadt Buenos Aires und der Stadt Mendoza überbrückt.

Die Eisenbahnen gehören dem Staat. Das Land, das sich seit Jahren in einer Krise befindet, hat heute eine Inflationsrate von über 150%. Der neue Präsident Javier Milei versprach, alle staatlichen Unternehmen zu privatisieren, deren Rentabilität zu wünschen übrig lässt. Die Zukunft der argentinischen Eisenbahn erscheint zurzeit also auch ungewiss...

Video auf YouTube verfügbar bis zum 02/12/2053


Friday, November 18, 2022

Deutschland wird ärmer - Abschied vom deutschen Wohlstand? | ZDFzeit

Nov 16, 2022 | Das Wohlstandsversprechen ist Teil der deutschen Identität, Fundament der deutschen Nachkriegsdemokratie. Jetzt aber stellt sich die Frage: Ist der "Wohlstand für alle" nur noch Illusion? In Folge des Ukraine-Krieges steigen die Energiepreise für Gas und Öl - insbesondere das Erdgas wird teurer, weil Deutschland viel davon aus Russland bezieht. Die Diskussion ums Energiesparen läuft.

Thursday, July 21, 2022

Was bedeutet die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank? | DW Nachrichten

Jul 21, 2022 Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat ein starkes Zeichen gesendet. Überraschend haben die Währungshüter des Euroraumes den Leitzins um einen halben Prozentpunkt erhöht. Im Vorfeld hatte die Notenbank nur einen Zinsschritt von 0,25 in Aussicht gestellt.

Beobachter sehen die Entscheidung als historisch an, denn erstmals seit acht Jahren Nullzinsen sind die Leitzinsen im Euroraum nun wieder positiv, es handelt sich zudem um die erste Erhöhung der Zinsen seit 2011. Und weitere Zinsschritte könnte der Rat der EZB in den nächsten Sitzungen beschließen.


Friday, June 10, 2022

Griechenlands neue Helden

Jun 10, 2022 • Paminos schlug eine Karriere als Unternehmensberater aus und gründete eine Online-Firma, die schon mehr als hundert Arbeitsplätze geschaffen hat. Maria verlor ihren Job, machte sich selbstständig und ist nun eine erfolgreiche PR-Frau. Panos, Chemiker, und sein Bruder Thanos, Ökonom, hätten früher nie gedacht, dass sie ein Olivenöl der Extraklasse produzieren würden. Nicht wenige der gut ausgebildeten jungen Griechinnen und Griechen wollen im Land bleiben und packen in der Krise ihre Chance. Die Entscheidungsträger von morgen erzählen von Risiken und Erfolgserlebnissen. Ein NZZ Format über Griechenlands junge Generation, die sich nicht unterkriegen lässt.

Monday, May 30, 2022

Von McDonald’s bleibt höchstens das Menu – Russlands Wirtschaft wahrt noch den Schein, aber entkoppelt sich vom Rest der Welt

NEUE ZÜRCHER ZEITUNG: In Russland kommen neue Marken auf. Das ist aber weniger eine Bereicherung des Marktes als die Folge des Rückzugs internationaler Firmen. Die Sanktionen des Westens werfen ihre grossen Schatten – ihre Folgen spüren die Russinnen und Russen jeden Tag.

Noch sind die McDonald's-Logos in Moskau zu sehen. | Evgenia Novozhenina / Reuters


In Russland hat eine neue Phase der kriegsbedingten wirtschaftlichen Umwälzungen in der Unternehmenswelt begonnen. Direkt nach dem Beginn des Krieges hatten internationale Unternehmen Schlag auf Schlag bekanntgegeben, Russland verlassen zu wollen, und ihre Operationen in dem Land oftmals zeitweilig sistiert. Nun vergeht kaum ein Tag, an dem nicht über neue Eigentümer von Firmen berichtet wird, die zuvor Teil weltumspannender Marken und Konzerne waren. » | Markus Ackeret, Moskau | Sonntag, 29. Mai 2022

Saturday, April 30, 2022

Adam Smith und der Wohlstand der Nationen | Der Kapitalismus (2/6) | Doku HD | ARTE

Jan 10, 2022 • Woher kommt der Kapitalismus? Dokureihe. In dieser Folge reflektieren mehr als 20 prominente Mitwirkende aus dem Bereich Wirtschaftstheorie die Entwicklung seit 2008 und hinterfragen die wirtschaftspolitischen Denker aus der Geschichte des Kapitalismus. So auch Adam Smith, dessen "Wohlstand der Nationen" (1776) ein Bestseller ist, der regelmäßig neu aufgelegt wird.

Der Untergang des Sowjetreiches war auch das Ende des Kommunismus. Das einzig funktionierende Wirtschaftssystem sei der Kapitalismus – dachten viele. Spätestens seit der Finanzkrise 2007 scheint diese These mehr als fraglich. In dieser Dokumentation reflektieren mehr als 20 prominente Mitwirkende aus dem Bereich Wirtschaftstheorie die Entwicklung seit 2008 und hinterfragen die wirtschaftspolitischen Denker aus der Geschichte des Kapitalismus. So auch Adam Smith, dessen „Wohlstand der Nationen“ seit seinem Erscheinen im Jahr 1776 ein Bestseller ist, der regelmäßig neu aufgelegt wird. Für viele gilt er als Bibel eines neuen Wirtschaftssystems. In der aktuellen Folge wird anhand konkreter Beispiele dargelegt, wie Schlüsselpassagen des Buches aus ihrem Kontext gerissen und für politische Zwecke benutzt werden. In dem Bestreben, das Werk zum ökonomischen Testament zu erheben, wurden die sozialpolitischen Überlegungen von Adam Smith einfach außer Acht gelassen.

Dokureihe, Regie: Ilan Ziv (Frankreich 2013, 54 Min)
Video auf YouTube verfügbar bis zum 04/07/2022



WIKIPEDIA:

Der Wohlstand der Nationen.

The Wealth of Nations.

La Richesse des Nations.

Sunday, April 24, 2022

Endlich gibt es wieder Zinsen

Bild: THOMAS FUCHS

ANLEIHEN WIEDER ATTRAKTIV

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: Zwei oder drei Prozent für Anleihen – das ist jetzt wieder normal. Sparer müssen dafür noch nicht einmal große Risiken eingehen.

Die Anleihemärkte stehen gewöhnlich im Schatten der Aktien. Doch jetzt sind sie mit voller Wucht in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit ge¬rückt. Dort tut sich unglaubliches, längst vergessenes. Die Renditen lassen in einem irren Tempo die vielen Jahre mit negativen Zinsen hinter sich. 2014 waren sie erstmals unter null gerutscht. Noch bis Ende Januar und noch einmal Anfang März notierten sie unter dieser Schwelle. Und jetzt nur wenige Monate später bringen sie fast ein Prozent im Jahr.

Das ist noch nicht viel, aber derart schnell steigende Zinsen haben Anleihen seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt. Es ist wahrhaft eine heftige Trendwende, die sich da gerade ereignet. Denn die Sparer können sich erstmals wieder seit Langem mit Anleihen befassen. Es gibt wieder Zinsen aufs Geld – ein neuer Zustand, der eigentlich historisch der Normalfall ist. So haben wir es in der Schule gelernt. » | Von Dyrk Scherff, Redakteur im Ressort „Wert“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung | Sonntag, 24. April 2022

Thursday, December 16, 2021

Wie Corona Gesellschaft und Politik verändert | Im Gespräch | Sternstunde Philosophie | SRF Kultur

Apr 6, 2020 • Aufgrund der Corona-Pandemie werden unsere Freiheiten empfindlich eingeschränkt. Was bedeutet das für die Demokratie, die Politik und die Gesellschaft? Wie viel Freiheit darf uns der Staat nehmen? Barbara Bleisch im Gespräch mit der Ökonomin und Publizistin Karen Horn und dem Publizisten Roger de Weck.

Friday, October 22, 2021

Der Aufschwung kommt fast zum Erliegen


KONJUNKTUR

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: Für Fachleute sind es „besorgniserregende“ Signale aus der Wirtschaft im Oktober: Das Wachstum stagniert – und die Preise steigen weiter.

Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft ist im Oktober beinahe zum Erliegen gekommen. Das zeigen am Freitag veröffentlichte Umfragedatendaten des Analyseunternehmens IHS Markit. Der aus einer Umfrage unter 800 Industrie- und Dienstleistungsunternehmen errechnete Markit-Einkaufsmanagerindex fiel demnach im Oktober auf 52 Punkte – das waren fast vier Punkte weniger als im Dezember und der niedrigste Wert seit acht Monaten. » | Von Johannes Pennekamp | Freitag, 22. Oktober 2021

Thursday, September 30, 2021

Die Inflation in Deutschland steigt auf 4,1 Prozent

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: Am stärksten ist der Preisanstieg weiterhin bei Öl, Gas und Benzin. Aber auch Fleisch und Gemüse werden deutlich teurer – und viele Dienstleistungen. Bleibt das alles ein vorübergehendes Phänomen im Krisen-Ausklang, wie die Notenbanken sagen?

Die Inflation in Deutschland ist abermals deutlich gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag nach einer ersten Schätzung mitteilte, legten die Verbraucherpreise auf Jahressicht um 4,1 Prozent zu. Im August hatte die Rate bei 3,9 Prozent gelegen, nachdem sie noch Ende vorigen Jahres negativ gewesen war.

Die Teuerung hat damit den höchsten Stand seit immerhin Dezember 1993 erreicht. Damals, nicht lange nach der Wiedervereinigung, hatte die Inflationsrate in Deutschland bei 4,3 Prozent gelegen - seither immer unter 4 Prozent.

Der starke Anstieg der Inflation in letzter Zeit hält die Finanzmärkte in Atem. Christine Lagarde, die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), hatte am Dienstag - wohl im Vorgriff auf solche zu erwartenden Zahlen - gesagt, es sei eine große Herausforderung für die Notenbank, sie dürfe jetzt nicht „überreagieren“. Am stärksten steigen weiterhin die Energiepreise » | Von Christian Siedenbiedel | Donnerstag, 30. September 2021

Friday, March 28, 2014

Russische Wirtschaft: Auch ohne Krim schon in der Krise


SPIEGEL ONLINE – WIRTSCHAFT: Das Kapital flüchtet, der Rubel bricht ein und es droht eine Rezession: Russlands Wirtschaft driftet allmählich Richtung Abgrund. Doch die Probleme sind nur zu einem kleinen Teil Folge der Krim-Krise. Viel schwerer wiegt, dass der Kreml seinen Modernisierungskurs aufgegeben hat.

mmerhin, für Siemens scheint die russische Welt noch in Ordnung zu sein. Konzern-Chef Joe Kaeser ist nach Moskau gereist, er hat Wladimir Putin getroffen. Der Präsident empfing ihn in Nowo-Ogarjowo, seiner Residenz vor den Toren von Moskau. Kaeser sprach von der "169-jährigen Tradition", die das Unternehmen mit Russland verbinde.

Allein 2,5 Milliarden Euro lässt sich der russische Staat 700 Siemens-Lokomotiven kosten, Siemens-Schnellzüge verkehren zwischen Moskau und Sankt Petersburg, Siemens-Regionalbahnen in der Olympiastadt Sotschi am Schwarzen Meer. » | Von Benjamin Bidder, Moskau | Freitag, 28. März 2014

Wednesday, May 09, 2012

Griechenland am Abgrund

Hellas‘ Konservative haben am Montag den Auftrag zur Regierungsbildung mit dem Bescheid «Nicht möglich!» zurück gegeben. Seit Dienstag werkelt der linksradikale Populist Alexis Tsipras wohl auch chancenlos an einem Regierungsbündnis. Doch die Griechen werden schon bald erneut wählen gehen müssen.

10vor10 vom 08.05.2012

Dieses Video wurde zum Teil in Schweizerdeutsch (Schwyzertüütsch) aufgenommen.

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Wednesday, May 11, 2011

Tuesday, April 19, 2011

US-Haushaltsdefizit: Countdown zum Staatsbankrott

STERN.DE: Gehen die USA pleite? Möglich, sogar ein Datum für den Bankrott gibt es schon, den 8. Juli. Nun wird um Sparpläne gefeilscht. Aber was scheren uns eigentlich die Miesen der Amerikaner? Eine Analyse von Florian Güßgen

Es ist ein Weckruf, ein Warnschuss - eine dringende Aufforderung an die in politischen Schützengräben liegenden US-Demokraten und Republikaner. Einigt euch! Vergesst eure ideologischen Gefechte! Das Wohl des ganzen Landes steht auf dem Spiel. Und, bitte, macht vor allem schnell. Nicht anders ist die Botschaft zu bewerten, die die Rating-Agentur Standard & Poor's am Montag nach Washington und in die Welt geschickt hat. Es ist der Job der Agentur, die Kreditwürdigkeit von Staaten zu beurteilen. Nun sagen die Finanzexperten, es könne sein, dass die USA ihre Top-Bewertung als Kreditnehmer - das dreifache A, das "triple A" - verlören, und zwar schon 2013. Das alles könnte geschehen, wenn die Herren und Damen in Washington jetzt nicht bald einheitlich und schlüssig erklären können, wie sie Amerikas schwindelerregendes Haushaltsloch stopfen wollen. Und zwar subito!

Denn in den USA sieht es haushaltspolitisch derzeit in zweierlei Hinsicht zappenduster aus. Das erste Problem ist die Staatskasse. Die befindet sich in einem dramatischen Zustand. Steuert die Politik hier nicht gegen, können die USA mittel- und langfristig tatsächlich in einen Strudel geraten, der dann auch die Weltwirtschaft herunterziehen könnte. Das zweite Problem ist dummerweise die Politik selbst. In den USA sind Demokraten und Republikaner auch nach mehr als zwei Jahren unter dem als Versöhner angetretenen Präsidenten Barack Obama so tief gespalten, dass es fast unmöglich erscheint, dass sie haushaltspolitisch an einem Strang ziehen. Vor diesem Hintergrund ist der Weckruf von Standard & Poor's zu sehen. » | Eine Analyse von Florian Güßgen | Dienstag, 19. April 2011

Saturday, November 27, 2010

Finanzexperten fürchten den D-Mark-Alptraum

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D-Mark-Münze: Rückkehr zu den alten Zeiten? Foto: Spiele Online

SPIEGEL ONLINE: In Europa macht ein Schreckensszenario die Runde: Bricht die Euro-Union auseinander? Kehren die Länder bald zu D-Mark, Franc und Lira zurück? Die Wahrscheinlichkeit dafür ist gering, trotzdem sind Experten alarmiert. Ein Comeback der nationalen Währungen wäre fatal - vor allem für Deutschland.

Hamburg - Eigentlich gibt es sie ja noch. Die D-Mark. Sogar in Massen. Auch fast neun Jahre nach der Einführung des Euro existieren 13 Milliarden Mark - in Verstecken, Sammlungen oder Omas Sparstrumpf. Und schenkt man Umfragen Glauben, dann wünscht sich fast die Hälfte der Bundesbürger die Mark als offizielles Zahlungsmittel zurück. So haben zum Beispiel die Meinungsforscher der EU-Behörde Eurobarometer festgestellt: "Die D-Mark war für viele Deutsche das Symbol für wirtschaftliche Sicherheit, Solidität und Prosperität."

Merkmale, die Euro-Skeptiker wohl nie mit der Gemeinschaftswährung verbinden werden.

Und ist es nicht wirklich so? Hat sich Europas Finanzkrise in den vergangenen Wochen nicht dramatisch verschärft? Nach Griechenland mussten auch die Iren unter den 750 Milliarden Euro schweren Rettungsschirm schlüpfen, der ein Auseinanderbrechen der Währungsunion verhindern soll. Und schon könnten weitere Pleitekandidaten folgen. Portugal zum Beispiel, zumindest spekulieren die Finanzmärkte darauf. Im schlimmsten Fall trifft es sogar Spanien - mit dem Euro in seiner bisherigen Form wäre es dann wohl vorbei.

Doch was würde bei einem Euro-Crash eigentlich passieren? Würden in Deutschland tatsächlich die guten, alten D-Mark-Zeiten zurückkehren? Oder drohen Chaos und wirtschaftliche Depression? >>> Von Jens Witte | Samstag, 27. November 2010

Wednesday, November 10, 2010

Obama und Merkel gehen auf Konfrontationskurs

WELT ONLINE: US-Präsident Barack Obama verlangt von Deutschland und China Hilfe beim Abbau des US-Handelsbilanzdefizits. Merkel stellt sich dagegen.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Barack Obama: Die Stimmung vor dem Gipfeltreffen in Seoul ist angespannt. Bild: Welt Online

Die USA steuern beim G-20-Gipfel auf eine direkte Konfrontation mit Deutschland und China zu, den beiden größten Exportnationen der Erde. Der innenpolitisch schwer angeschlagene US-Präsident Barack Obama pocht weiter auf verbindliche Hilfe aus Berlin und Peking beim Abbau des gewaltigen US-Handelsdefizits. Diese Position verdeutlichte Obama in einem Brief an seine Kollegen. Dem Plan erteilte Bundeskanzlerin Angela Merkel vor ihrer Abreise nach Südkorea am Mittwoch eine klare Absage. Die südkoreanische G20-Präsidentschaft berichtete über festgefahrene Verhandlungen der Unterhändler aus den wichtigsten Volkswirtschaften der Erde (G20).

Merkel machte klar, dass die Ungleichgewichte in den Handelsbeziehungen auch etwas mit der Wettbewerbsfähigkeit von Produkten auf dem Weltmarkt zu tun hätten. „Quantifizierte Ziele wird Deutschland jedenfalls nicht mittragen“, sagte sie und lehnte erneut Zielkorridore oder andere messbare Vorgaben für Handelsströme ab.

Die „New York Times“ berichtete aus einem Brief Obamas an die G-20-Gipfelrunde. Darin räumte er zwar ein, dass die USA ihren Konsum auf Pump einschränkten müssten. Aber mit Blick auf China und Deutschland schrieb er, andere Ländern müssten auch etwas tun. „Kein einzelnes Land kann unser gemeinsames Ziel einer starken, dauerhaften und ausgewogenen Erholung auf sich selbst gestellt erreichen.“ Obamas Finanzminister Timothy Geithner hatte sich schon beim G-20-Treffen mit seinen Kollegen eine Abfuhr vor allem von deutscher Seite für den Plan geholt. >>> dpa | Mittwoch, 10. November 2010

Saturday, September 18, 2010

Kubanischer Newspeak und die harte Realität: Raúl Castro ringt sich zu Reformen durch und gibt sie als Retuschen aus

NZZ ONLINE: Die Machthaber in Havanna maskieren Abstriche am orthodoxen Sozialismus als Perfektionierung des kubanischen Modells. Doch das Wirtschaftsdebakel lässt ihnen keine andere Wahl, als Freiheitsräume in der Arbeitswelt einzuführen.

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Ein Kubaner trägt Blumen aus seinem Auto, die er an einem Verkaufsstand auf dem Lebensmittelmarkt «Cuatros Caminos» bei Havanna verkaufen will. Bild: NZZ Online

Und Fidel hatte doch recht, als ihm der Satz entglitt, das kubanische Modell funktioniere nicht einmal mehr in Kuba selbst. Zwar deutete der «Líder máximo» seine gegenüber einem Journalisten geäusserten häretischen Worte, als sie publik geworden waren, zum Scherz um, den seine unbedarften Zuhörer nicht verstanden hätten. Wenige Tage später aber traf Raúl Castro die ersten dezidierten Massnahmen zur Korrektur des bankrotten Systems.

Das Gesicht wahren

Die Einführung von Leistungskriterien im Staatssektor, der Verzicht auf fiktive Vollbeschäftigung und die Entlassung von vorerst einer halben Million Staatsangestellten in eine Privatwirtschaft, welcher ein fruchtbarer Nährboden erst noch bereitet werden muss, sind wahrhaftig keine blossen Retuschen. Es sind tiefe Einschnitte in die Orthodoxie der Kommunistischen Partei Kubas. Weiter lesen und einen Kommentar schreiben >>> Peter Gaupp, San José de Costa Rica | Freitag, 17. September 2010

THE TELEGRAPH: Cuba to make 500,000 state employees redundant: Cuba has announced it will make at least half a million state workers redundant and reduce restrictions on private enterprise in the most dramatic step yet to remodel employment on the communist-run island. >>> | Monday, September 13, 2010

Monday, April 26, 2010

Altkanzler: Helmut Schmidt geißelt "Größenwahn" der Manager

WELT ONLINE: Er lobte Richard von Weizsäcker und rechnete mit den "verachtenswerten Typen von Finanzmanagern" ab. Altkanzler Helmut Schmidt hat bei einer Würdigung für den Altbundespräsidenten die Schuldigen an der Wirtschaftskrise attackiert. An deren "Größenwahn" habe die Menschheit noch Jahre zu leiden.

Henry Kissinger war aus den Vereinigten Staaten nach Berlin gekommen, Vaclav Havel reiste aus Prag an und Helmut Schmidt machte sich aus Hamburg auf dem Weg – sie alle ehrten im Berliner Konzerthaus auf Einladung der Körber-Stiftung den Mann, der vor wenigen Tagen sein 90. Lebensjahr vollendete: Richard von Weizsäcker.

Das Leben des einstigen Staatsoberhauptes, sein Anteil an der Ostpolitik und die berühmte Rede vom 8. Mai 1985 kamen mehrfach zur Sprache. Außerdem ging es um die Zukunft Europas und die Weltpolitik, etwa den Umgang mit dem Iran.

Der sozialdemokratische Bundeskanzler a. D. würdigte den Altbundespräsidenten, der einst in der CDU Karriere gemacht hatte. Hinter einem schlichten Tisch in seinem Rollstuhl sitzend, ehrte Helmut Schmidt von Weizsäcker, dessen „Gedankenreichtum“ und seine „moralische Disziplin“.

Schmidt, diesmal ohne Zigarette, sprach von Weizsäcker mit „lieber Richard“ an, hanseatisch vollendet in der Sie-Form. Er benötigte nur wenige Momente, um die im Publikum erwartete „Schmidt Schnauze“ ertönen zu lassen. Von Weizsäcker habe sich nie für persönlichen Luxus interessiert, sondern für diesen „höchstens Verachtung“ übrig gehabt.

Er stehe damit im Gegensatz zu den „verachtenswerten Typen von Bank- und Finanzmanagern“, die mit „zügellosen Größenwahn“ der Welt mit der Wirtschaftskrise eine Rezession beschert hätten, unter der „beinahe die gesamte Menschheit noch Jahre zu leiden haben wird“, polterte Schmidt. >>> Von Daniel Friedrich Sturm | Sonntag, 25. April 2010