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EU-Parlamentspräsident Schulz bei der Ankunft in Brüssel: "Wir reden vom Risiko eines bewaffneten Konflikts." |
SPIEGEL ONLINE:
Auf dem Gipfel in Brüssel suchen Staats- und Regierungschefs eine gemeinsame Haltung in einer der schlimmsten Krisen seit langem, dem Konflikt zwischen Russland und der Ukraine. EU-Parlamentspräsident Schulz warnt vor Krieg - und fordert drastische Sanktionen.
Washington - Der reguläre Gipfel der Staats- und Regierungschefs der EU an diesem Donnerstag und Freitag wandelte sich zum Krisengipfel. Schon wieder. Der zweite Krisengipfel in diesem Monat. In Brüssel sucht man nach einer gemeinsamen Haltung in der Krim-Krise. Wie scharf sollen weitere Sanktionen gegen Russland ausfallen?
Vor Beginn der eigentlichen Gespräche berieten sich die Gipfelteilnehmer mit EU-Parlamentspräsident Martin Schulz - und der konfrontierte sie mit drastischen Befürchtungen: "All diejenigen, die geglaubt haben, Krieg oder Kriegsgefahr wären kein Thema mehr, sehen sich eines Besseren belehrt", sagte der Sozialdemokrat. "Wir reden vom Risiko eines bewaffneten Konflikts." Das "sehr brutale Vorgehen" Russlands zur Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim bedeute eine "neue Dimension".
Schulz äußerte nach einem Treffen mit den EU-Staats- und Regierungschefs Sorge, dass sich Russlands "Begehrlichkeiten" nicht auf die Krim beschränkten. "Und deswegen ist jeder weitere Schritt der russischen Regierung zu beantworten mit verschärften Sanktionen" bis hin zu einer "dramatischen wirtschaftlichen Konfrontation". Die EU müsse Moskau deutlich machen, dass sie ein Überschreiten der von Russland erreichten Grenze nicht akzeptiere, fügte Schulz hinzu.
» | ler/dpa/AFP | Donnerstag, 20. März 2014