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Monday, February 19, 2024

Kaffee ist jetzt ein Luxusgut für Reiche

ARGENTINIEN AM ABGRUND

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: Der neue argentinische Präsident Javier Milei hat versprochen, die Inflation zu stoppen. Derzeit liegt sie bei mehr als 250 Prozent. Wie hält ein Land diese Geldentwertung aus? Eindrücke aus einer Stadt zwischen Hoffnung und Verzweiflung.

Für Träumereien ist sie zu alt, fürs Aufgeben zu jung. Also hält sie die Stellung in einem Kiosk am Bahnhof Once in Buenos Aires, sitzt stolz auf einem Hocker und wartet darauf, dass jemand stehenbleibt und eine Kleinigkeit kauft. Aber die Menschen hasten auf dem Weg zur Arbeit an ihr vorbei. Nur selten kramt jemand ein Bündel Geldscheine aus der Tasche wie ein Oligarch. Scheine, die lächerlich wenig wert sind.

Argentiniens Gesellschaft taumelt. Die jährliche Inflationsrate liegt bei 254 Prozent, und sie stieg zuletzt in einem Tempo wie bei der Hyperinflation Anfang der Neunzigerjahre. Allein im Januar betrug die Teuerungsrate zwanzig Prozent. Dieser Wert stürzt die Hüterin des Kiosks und zahllose Argentinier in die Verzweiflung. „Alles wird ständig teurer“, klagt Paula. Lebensmittel, Kleidung, Kosmetikartikel, Medikamente. Kaffee, der importiert werden muss, ist inzwischen ein Luxusgut. Die Preise für ein Busticket haben sich verdreifacht. Wenn Paula morgens aufwacht, ist sie wieder ärmer geworden.

Dabei arbeitet Paula, Ende vierzig, täglich zwölf Stunden, nur sonntags hat sie frei. Sie lebt in Moreno, eine gute Stunde mit dem Zug von Buenos Aires entfernt, wo alles günstiger ist als in der Hauptstadt – aber was bedeutet in diesen Zeiten schon günstig? Sie sei traurig, sagt sie, traurig aber auch sehr wütend. Paula geht nicht mehr zum Friseur, sie verzichtet auf Zumba, jede Tüte Milch ist eine Frage der Abwägung. » | Von Melanie Mühl, Buenos Aires | Montag, 19. Februar 2024

Thursday, February 15, 2024

Argentinien: Wie Präsident Milei den Sozialstaat zerlegt I auslandsjournal

Feb 15, 2024 | Seit Dezember 2023 ist Javier Milei Präsident in Argentinien. Das Land steckt seit Jahren in einer schweren Krise und im Wahlkampf hatte Milei – der mit einer Kettensäge durch die Straßen zog - einen radikalen Wandel versprochen. Auch die Halbierung der Zahl der Ministerien hatte für Aufsehen gesorgt.

Um zu sparen, streicht der neue Präsident unter anderem Sozialprogramme zusammen. Doch mittlerweile liegt die Inflation bei über 200 Prozent, der Schuldenberg ist groß und viele Tausend Menschen gehen auf die Straße. Das wiederum versucht Milei zu verhindern und schränkt das Demonstrationsrecht ein.

Die Leidtragenden der radikalen Kürzungen sind neben Menschen, die sich bei Hilfsorganisationen engagieren auch Wissenschaftler. "No hay plata" – das Geld ist alle, sagt der Präsident und die Hauptstadtjournalistin Siliva Mercado ist besorgt, dass sich Milei in seinem eignen Populismus verheddern könnte.


Thursday, February 08, 2024

Bürgergeld-Debatte: Lohnt sich Arbeit noch? | Markus Lanz vom 07. Februar 2024

Feb 8, 2024 | Die deutsche Wirtschaft stagniert so stark, wie keine andere in Europa. Auf Grundlage dieses Fakts diskutieren bei Markus Lanz die Gäste mit- und teils gegeneinander, inwieweit Arbeit in Deutschland attraktiver gemacht werden kann. Denn durch die Erhöhung des Bürgergelds scheint die Grenze zwischen Niedriglohn-Arbeit und sozialer Hilfe in Teilen gering geworden zu sein.

Dies ist allerdings nur ein Teil des aktuellen Problems mit Arbeitskräften in Deutschland für einige der Talkgäste. Besonders die Forderung nach einer Vier-Tage-Woche von der SPD-Co-Vorsitzenden Saskia Esken sorgt für Gesprächsstoff. Der Journalist Daniel Sturm kritisiert die Chefin von SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert, der auch bei Markus Lanz in der Sendung sitzt. Sturm kritisiert, dass gerade in der jetzigen Zeit, in der auch die Rentenfinanzierung aufgrund der Babyboomer ein Problem darstellen, Arbeit nicht mehr so gefordert werde. Vor allem von der eigentlichen Arbeitspartei SPD, die eher eine soziale Partei geworden sei.

Zwischen ihm und Kevin Kühnert entsteht eine Diskussion, in der ebenfalls die Rente mit 63 ein Thema wird. Kevin Kühnert verteidigt diese, denn eine Person, die 45 Jahre lang gearbeitet hat, hätte das Recht darauf, früher in Rente zu gehen. Es sei eine freiwillige Entscheidung, mit 63 in Rente zu gehen, kein Muss.

Doch was Herr Kühnert nicht einfach so auf sich sitzen lassen kann, ist der Vorwurf, dass die SPD in den vergangenen Jahren nichts für bessere Arbeitsbedingungen getan hätte. Ohne die SPD, so erklärt er, würde es heute gar keinen Mindestlohn von zwölf Euro geben. Viele Parteien hätten dagegen gestimmt und hätte die SPD nicht darauf gepocht, so würde es immer noch einen Mindestlohn von sieben Euro gebe.

Weitere Gäste in der Sendung:

Veronika Grimm, Ökonomin Als eine der fünf Wirtschaftsweisen ordnet sie die Wirtschaftspolitik der Ampel-Regierung ein. "Die andauernden faulen Kompromisse machen die Menschen nur noch unzufriedener", meint sie.

Martina Nighswonger, Unternehmerin Die Chefin des pfälzischen Chemieunternehmens "Gechem" spricht über die Situation mittelständischer Unternehmen in Deutschland und über Geschäftsrisiken als Folge übermäßiger Bürokratie.


Tuesday, January 02, 2024

Monday, December 18, 2023

Argentinien: Der neue Zug im Land | ARTE Reportage

Dec 18, 2023 | Der Sieg des populistischen Kandidaten Javier Milei bei der Präsidentenwahl am 19. November mit fast 56% der Stimmen beunruhigt viele Regierungen weltweit. Nach Donald Trump und Jair Bolsonaro kippt nun ein weiteres Land in den Extremismus.

Er provozierte die Öffenlichkeit vor der Wahl mit einer Kettensäge in der Hand und verspricht, nicht nur alle Staatsausgaben zu kürzen: Auch das Recht auf Abtreibung und die Anerkennung der LGBT-Gemeinschaften könnte in Argentinien abgeschafft werden werden. Milei scheint eine ultrakonservative Gesellschaft aufbauen zu wollen.

Was hat die Argentinier dazu veranlasst, diesen Kandidaten zu wählen und was erwarten sie von ihm? Um das zu erfahren, reiste Vladimir Vasak quer durchs Land in einem Zug, der erst seit sechs Monaten in 32 Stunden die 1000 Kilometer zwischen der Hauptstadt Buenos Aires und der Stadt Mendoza überbrückt.

Die Eisenbahnen gehören dem Staat. Das Land, das sich seit Jahren in einer Krise befindet, hat heute eine Inflationsrate von über 150%. Der neue Präsident Javier Milei versprach, alle staatlichen Unternehmen zu privatisieren, deren Rentabilität zu wünschen übrig lässt. Die Zukunft der argentinischen Eisenbahn erscheint zurzeit also auch ungewiss...

Video auf YouTube verfügbar bis zum 02/12/2053


Friday, November 18, 2022

Deutschland wird ärmer - Abschied vom deutschen Wohlstand? | ZDFzeit

Nov 16, 2022 | Das Wohlstandsversprechen ist Teil der deutschen Identität, Fundament der deutschen Nachkriegsdemokratie. Jetzt aber stellt sich die Frage: Ist der "Wohlstand für alle" nur noch Illusion? In Folge des Ukraine-Krieges steigen die Energiepreise für Gas und Öl - insbesondere das Erdgas wird teurer, weil Deutschland viel davon aus Russland bezieht. Die Diskussion ums Energiesparen läuft.

Thursday, July 21, 2022

Was bedeutet die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank? | DW Nachrichten

Jul 21, 2022 Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat ein starkes Zeichen gesendet. Überraschend haben die Währungshüter des Euroraumes den Leitzins um einen halben Prozentpunkt erhöht. Im Vorfeld hatte die Notenbank nur einen Zinsschritt von 0,25 in Aussicht gestellt.

Beobachter sehen die Entscheidung als historisch an, denn erstmals seit acht Jahren Nullzinsen sind die Leitzinsen im Euroraum nun wieder positiv, es handelt sich zudem um die erste Erhöhung der Zinsen seit 2011. Und weitere Zinsschritte könnte der Rat der EZB in den nächsten Sitzungen beschließen.


Friday, June 10, 2022

Griechenlands neue Helden

Jun 10, 2022 • Paminos schlug eine Karriere als Unternehmensberater aus und gründete eine Online-Firma, die schon mehr als hundert Arbeitsplätze geschaffen hat. Maria verlor ihren Job, machte sich selbstständig und ist nun eine erfolgreiche PR-Frau. Panos, Chemiker, und sein Bruder Thanos, Ökonom, hätten früher nie gedacht, dass sie ein Olivenöl der Extraklasse produzieren würden. Nicht wenige der gut ausgebildeten jungen Griechinnen und Griechen wollen im Land bleiben und packen in der Krise ihre Chance. Die Entscheidungsträger von morgen erzählen von Risiken und Erfolgserlebnissen. Ein NZZ Format über Griechenlands junge Generation, die sich nicht unterkriegen lässt.

Monday, May 30, 2022

Von McDonald’s bleibt höchstens das Menu – Russlands Wirtschaft wahrt noch den Schein, aber entkoppelt sich vom Rest der Welt

NEUE ZÜRCHER ZEITUNG: In Russland kommen neue Marken auf. Das ist aber weniger eine Bereicherung des Marktes als die Folge des Rückzugs internationaler Firmen. Die Sanktionen des Westens werfen ihre grossen Schatten – ihre Folgen spüren die Russinnen und Russen jeden Tag.

Noch sind die McDonald's-Logos in Moskau zu sehen. | Evgenia Novozhenina / Reuters


In Russland hat eine neue Phase der kriegsbedingten wirtschaftlichen Umwälzungen in der Unternehmenswelt begonnen. Direkt nach dem Beginn des Krieges hatten internationale Unternehmen Schlag auf Schlag bekanntgegeben, Russland verlassen zu wollen, und ihre Operationen in dem Land oftmals zeitweilig sistiert. Nun vergeht kaum ein Tag, an dem nicht über neue Eigentümer von Firmen berichtet wird, die zuvor Teil weltumspannender Marken und Konzerne waren. » | Markus Ackeret, Moskau | Sonntag, 29. Mai 2022

Saturday, April 30, 2022

Adam Smith und der Wohlstand der Nationen | Der Kapitalismus (2/6) | Doku HD | ARTE

Jan 10, 2022 • Woher kommt der Kapitalismus? Dokureihe. In dieser Folge reflektieren mehr als 20 prominente Mitwirkende aus dem Bereich Wirtschaftstheorie die Entwicklung seit 2008 und hinterfragen die wirtschaftspolitischen Denker aus der Geschichte des Kapitalismus. So auch Adam Smith, dessen "Wohlstand der Nationen" (1776) ein Bestseller ist, der regelmäßig neu aufgelegt wird.

Der Untergang des Sowjetreiches war auch das Ende des Kommunismus. Das einzig funktionierende Wirtschaftssystem sei der Kapitalismus – dachten viele. Spätestens seit der Finanzkrise 2007 scheint diese These mehr als fraglich. In dieser Dokumentation reflektieren mehr als 20 prominente Mitwirkende aus dem Bereich Wirtschaftstheorie die Entwicklung seit 2008 und hinterfragen die wirtschaftspolitischen Denker aus der Geschichte des Kapitalismus. So auch Adam Smith, dessen „Wohlstand der Nationen“ seit seinem Erscheinen im Jahr 1776 ein Bestseller ist, der regelmäßig neu aufgelegt wird. Für viele gilt er als Bibel eines neuen Wirtschaftssystems. In der aktuellen Folge wird anhand konkreter Beispiele dargelegt, wie Schlüsselpassagen des Buches aus ihrem Kontext gerissen und für politische Zwecke benutzt werden. In dem Bestreben, das Werk zum ökonomischen Testament zu erheben, wurden die sozialpolitischen Überlegungen von Adam Smith einfach außer Acht gelassen.

Dokureihe, Regie: Ilan Ziv (Frankreich 2013, 54 Min)
Video auf YouTube verfügbar bis zum 04/07/2022



WIKIPEDIA:

Der Wohlstand der Nationen.

The Wealth of Nations.

La Richesse des Nations.

Sunday, April 24, 2022

Endlich gibt es wieder Zinsen

Bild: THOMAS FUCHS

ANLEIHEN WIEDER ATTRAKTIV

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: Zwei oder drei Prozent für Anleihen – das ist jetzt wieder normal. Sparer müssen dafür noch nicht einmal große Risiken eingehen.

Die Anleihemärkte stehen gewöhnlich im Schatten der Aktien. Doch jetzt sind sie mit voller Wucht in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit ge¬rückt. Dort tut sich unglaubliches, längst vergessenes. Die Renditen lassen in einem irren Tempo die vielen Jahre mit negativen Zinsen hinter sich. 2014 waren sie erstmals unter null gerutscht. Noch bis Ende Januar und noch einmal Anfang März notierten sie unter dieser Schwelle. Und jetzt nur wenige Monate später bringen sie fast ein Prozent im Jahr.

Das ist noch nicht viel, aber derart schnell steigende Zinsen haben Anleihen seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt. Es ist wahrhaft eine heftige Trendwende, die sich da gerade ereignet. Denn die Sparer können sich erstmals wieder seit Langem mit Anleihen befassen. Es gibt wieder Zinsen aufs Geld – ein neuer Zustand, der eigentlich historisch der Normalfall ist. So haben wir es in der Schule gelernt. » | Von Dyrk Scherff, Redakteur im Ressort „Wert“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung | Sonntag, 24. April 2022

Friday, October 22, 2021

Der Aufschwung kommt fast zum Erliegen


KONJUNKTUR

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: Für Fachleute sind es „besorgniserregende“ Signale aus der Wirtschaft im Oktober: Das Wachstum stagniert – und die Preise steigen weiter.

Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft ist im Oktober beinahe zum Erliegen gekommen. Das zeigen am Freitag veröffentlichte Umfragedatendaten des Analyseunternehmens IHS Markit. Der aus einer Umfrage unter 800 Industrie- und Dienstleistungsunternehmen errechnete Markit-Einkaufsmanagerindex fiel demnach im Oktober auf 52 Punkte – das waren fast vier Punkte weniger als im Dezember und der niedrigste Wert seit acht Monaten. » | Von Johannes Pennekamp | Freitag, 22. Oktober 2021

Thursday, September 30, 2021

Die Inflation in Deutschland steigt auf 4,1 Prozent

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: Am stärksten ist der Preisanstieg weiterhin bei Öl, Gas und Benzin. Aber auch Fleisch und Gemüse werden deutlich teurer – und viele Dienstleistungen. Bleibt das alles ein vorübergehendes Phänomen im Krisen-Ausklang, wie die Notenbanken sagen?

Die Inflation in Deutschland ist abermals deutlich gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag nach einer ersten Schätzung mitteilte, legten die Verbraucherpreise auf Jahressicht um 4,1 Prozent zu. Im August hatte die Rate bei 3,9 Prozent gelegen, nachdem sie noch Ende vorigen Jahres negativ gewesen war.

Die Teuerung hat damit den höchsten Stand seit immerhin Dezember 1993 erreicht. Damals, nicht lange nach der Wiedervereinigung, hatte die Inflationsrate in Deutschland bei 4,3 Prozent gelegen - seither immer unter 4 Prozent.

Der starke Anstieg der Inflation in letzter Zeit hält die Finanzmärkte in Atem. Christine Lagarde, die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), hatte am Dienstag - wohl im Vorgriff auf solche zu erwartenden Zahlen - gesagt, es sei eine große Herausforderung für die Notenbank, sie dürfe jetzt nicht „überreagieren“. Am stärksten steigen weiterhin die Energiepreise » | Von Christian Siedenbiedel | Donnerstag, 30. September 2021

Wednesday, May 09, 2012

Griechenland am Abgrund

Hellas‘ Konservative haben am Montag den Auftrag zur Regierungsbildung mit dem Bescheid «Nicht möglich!» zurück gegeben. Seit Dienstag werkelt der linksradikale Populist Alexis Tsipras wohl auch chancenlos an einem Regierungsbündnis. Doch die Griechen werden schon bald erneut wählen gehen müssen.

10vor10 vom 08.05.2012

Dieses Video wurde zum Teil in Schweizerdeutsch (Schwyzertüütsch) aufgenommen.

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Friday, December 16, 2011

Lästereien über Wirtschaftsleistung: Frankreichs Dauerkritik nervt London

SPIEGEL ONLINE: Die Briten sind "not amused". Vize-Premier Clegg forderte Paris auf, die "Rhetorik zu beruhigen". Französische Kabinettsmitglieder hatten zuvor erneut die britische Wirtschaftslage kritisiert und Londons Top-Rating in Frage gestellt.

London - Der verbale Schlagabtausch zwischen Großbritannien und Frankreich um den Kurs in der europäischen Schuldenkrise geht in die nächste Runde: Großbritanniens Vize-Premierminister Nick Clegg hat sich bei Regierungschef François Fillon über herablassende Äußerungen französischer Kabinettsmitglieder beschwert.



"Jüngste Bemerkungen von Mitgliedern der französischen Regierung über die britische Volkswirtschaft waren schlicht nicht akzeptabel", sagte Clegg laut seinem Sprecher am Freitag in einem Telefonat mit Fillon, der sich in Rio de Janeiro aufhielt. Es müssten Schritte unternommen werden, um die "Rhetorik zu beruhigen". Nach Angaben des Clegg-Sprechers hat Fillon sich dazu bereiterklärt.

Der französische Wirtschaftsminister François Baroin hatte zuvor die Wirtschaftslage in Großbritannien als "besorgniserregend" bezeichnet. "Aus wirtschaftlicher Sicht ist es momentan besser, Franzose zu sein als Brite", sagte Finanzminister François Baroin am Freitag im Radiosender Europe 1.

Am Donnerstag hatte bereits der französische Zentralbankchef Christian Noyer einen deutlichen Seitenhieb gegen Großbritannien ausgeteilt. Die Rating-Agenturen, die mit der Herabstufung von 15 Ländern der Euro-Zone drohten, sollten sich lieber mit Großbritannien befassen, sagte Noyer in der Tageszeitung "Le Télégramme". » | lgr/dpa/Reuters/AFP | Freitag 16. Dezember 2011

Saturday, September 17, 2011

Wulff dankt Türken für Beitrag zum Wohlstand

BERLINER ZEITUNG: München/Berlin - Bundespräsident Christian Wulff hat den Türken in Deutschland für ihren Beitrag zum deutschen Wohlstand gedankt. «Einwanderer aus der Türkei haben Deutschland vielfältiger, offener und der Welt zugewandter gemacht», sagte Wulff in einem Interview der «Süddeutschen Zeitung».

Er sehe in einem weiteren Ausbau der deutsch-türkischen Beziehungen «ein großes Potenzial» für beide Länder.

Wulff würdigte auch die Rolle der Türkei als Vorbild für die Umbruchstaaten in der arabischen Welt. Die Türkei sei «ein Beispiel dafür, dass Islam und Demokratie, Islam und Rechtsstaat, Islam und Pluralismus kein Widerspruch sein müssen». Dies sei von «überragender Bedeutung für den Frieden in der Welt». Am Montag wird Wulff in Berlin den türkischen Staatspräsidenten Abdullah Gül empfangen. Wulff will während des dreitägigen Staatsbesuchs seinem Gast auch seine Geburtsstadt Osnabrück zeigen, wo ein Platz nach einer türkischen Zuwandererfamilie benannt wurde. » | © dpa | Samstag 17. September 201

Wednesday, May 11, 2011

Tuesday, April 19, 2011

US-Haushaltsdefizit: Countdown zum Staatsbankrott

STERN.DE: Gehen die USA pleite? Möglich, sogar ein Datum für den Bankrott gibt es schon, den 8. Juli. Nun wird um Sparpläne gefeilscht. Aber was scheren uns eigentlich die Miesen der Amerikaner? Eine Analyse von Florian Güßgen

Es ist ein Weckruf, ein Warnschuss - eine dringende Aufforderung an die in politischen Schützengräben liegenden US-Demokraten und Republikaner. Einigt euch! Vergesst eure ideologischen Gefechte! Das Wohl des ganzen Landes steht auf dem Spiel. Und, bitte, macht vor allem schnell. Nicht anders ist die Botschaft zu bewerten, die die Rating-Agentur Standard & Poor's am Montag nach Washington und in die Welt geschickt hat. Es ist der Job der Agentur, die Kreditwürdigkeit von Staaten zu beurteilen. Nun sagen die Finanzexperten, es könne sein, dass die USA ihre Top-Bewertung als Kreditnehmer - das dreifache A, das "triple A" - verlören, und zwar schon 2013. Das alles könnte geschehen, wenn die Herren und Damen in Washington jetzt nicht bald einheitlich und schlüssig erklären können, wie sie Amerikas schwindelerregendes Haushaltsloch stopfen wollen. Und zwar subito!

Denn in den USA sieht es haushaltspolitisch derzeit in zweierlei Hinsicht zappenduster aus. Das erste Problem ist die Staatskasse. Die befindet sich in einem dramatischen Zustand. Steuert die Politik hier nicht gegen, können die USA mittel- und langfristig tatsächlich in einen Strudel geraten, der dann auch die Weltwirtschaft herunterziehen könnte. Das zweite Problem ist dummerweise die Politik selbst. In den USA sind Demokraten und Republikaner auch nach mehr als zwei Jahren unter dem als Versöhner angetretenen Präsidenten Barack Obama so tief gespalten, dass es fast unmöglich erscheint, dass sie haushaltspolitisch an einem Strang ziehen. Vor diesem Hintergrund ist der Weckruf von Standard & Poor's zu sehen. » | Eine Analyse von Florian Güßgen | Dienstag, 19. April 2011

Saturday, November 27, 2010

Finanzexperten fürchten den D-Mark-Alptraum

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D-Mark-Münze: Rückkehr zu den alten Zeiten? Foto: Spiele Online

SPIEGEL ONLINE: In Europa macht ein Schreckensszenario die Runde: Bricht die Euro-Union auseinander? Kehren die Länder bald zu D-Mark, Franc und Lira zurück? Die Wahrscheinlichkeit dafür ist gering, trotzdem sind Experten alarmiert. Ein Comeback der nationalen Währungen wäre fatal - vor allem für Deutschland.

Hamburg - Eigentlich gibt es sie ja noch. Die D-Mark. Sogar in Massen. Auch fast neun Jahre nach der Einführung des Euro existieren 13 Milliarden Mark - in Verstecken, Sammlungen oder Omas Sparstrumpf. Und schenkt man Umfragen Glauben, dann wünscht sich fast die Hälfte der Bundesbürger die Mark als offizielles Zahlungsmittel zurück. So haben zum Beispiel die Meinungsforscher der EU-Behörde Eurobarometer festgestellt: "Die D-Mark war für viele Deutsche das Symbol für wirtschaftliche Sicherheit, Solidität und Prosperität."

Merkmale, die Euro-Skeptiker wohl nie mit der Gemeinschaftswährung verbinden werden.

Und ist es nicht wirklich so? Hat sich Europas Finanzkrise in den vergangenen Wochen nicht dramatisch verschärft? Nach Griechenland mussten auch die Iren unter den 750 Milliarden Euro schweren Rettungsschirm schlüpfen, der ein Auseinanderbrechen der Währungsunion verhindern soll. Und schon könnten weitere Pleitekandidaten folgen. Portugal zum Beispiel, zumindest spekulieren die Finanzmärkte darauf. Im schlimmsten Fall trifft es sogar Spanien - mit dem Euro in seiner bisherigen Form wäre es dann wohl vorbei.

Doch was würde bei einem Euro-Crash eigentlich passieren? Würden in Deutschland tatsächlich die guten, alten D-Mark-Zeiten zurückkehren? Oder drohen Chaos und wirtschaftliche Depression? >>> Von Jens Witte | Samstag, 27. November 2010