FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: Am stärksten ist der Preisanstieg weiterhin bei Öl, Gas und Benzin. Aber auch Fleisch und Gemüse werden deutlich teurer – und viele Dienstleistungen. Bleibt das alles ein vorübergehendes Phänomen im Krisen-Ausklang, wie die Notenbanken sagen?
Die Inflation in Deutschland ist abermals deutlich gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag nach einer ersten Schätzung mitteilte, legten die Verbraucherpreise auf Jahressicht um 4,1 Prozent zu. Im August hatte die Rate bei 3,9 Prozent gelegen, nachdem sie noch Ende vorigen Jahres negativ gewesen war.
Die Teuerung hat damit den höchsten Stand seit immerhin Dezember 1993 erreicht. Damals, nicht lange nach der Wiedervereinigung, hatte die Inflationsrate in Deutschland bei 4,3 Prozent gelegen - seither immer unter 4 Prozent.
Der starke Anstieg der Inflation in letzter Zeit hält die Finanzmärkte in Atem. Christine Lagarde, die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), hatte am Dienstag - wohl im Vorgriff auf solche zu erwartenden Zahlen - gesagt, es sei eine große Herausforderung für die Notenbank, sie dürfe jetzt nicht „überreagieren“. Am stärksten steigen weiterhin die Energiepreise » | Von Christian Siedenbiedel | Donnerstag, 30. September 2021