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Tuesday, August 13, 2024

Emirate: Kein Eldorado mehr? | ARTE Reportage Reupload

Aug 12, 2024 | Sie kamen aus Indien, Nepal, Bangladesch oder von den Philippinen, um in den superreichen Öl-Ländern am Persischen Golf als Hausangestellte, Verkäufer oder Bauarbeiter drei- bis viermal mehr Geld zu verdienen als in ihren Heimatländern. Mit dem Einbruch der Wirtschaft durch Covid aber wurden über eine Million dieser Arbeitsimmigranten entlassen, ohne jede soziale Absicherung.


Ce documentaire est également disponible en français. Cliquez ici pour le visionner. – Mark

Friday, January 05, 2024

Tunesien, die Kunst der Berbertattoos | 360° GEO Reportage | ARTE

Jan 2, 2024 | Eine uralte Tradition ist in die so schönen wie faltigen Gesichter der Großmütter gezeichnet; die letzte Generation von Frauen in Tunesien, die Berber-Tätowierungen auf Gesicht und Körper trägt. "GEO Reportage" trifft eine junge Tätowiererin.

In Tunis gibt es nur eine Handvoll Tätowierer, die 28-jährige Manel Mahdouani ist die einzige Frau unter ihnen. Sie hat kein eigenes Studio, ihr Beruf wird nicht anerkannt. Aber sie hat viele junge Kunden, die statt der westlichen „In“-Motive alte Berbermotive tätowiert bekommen wollen. Manel macht sich auf die Suche nach alten Frauen, die die Tätowierungen nicht nur auf ihren Gesichtern und Körpern tragen, sondern auch die Geschichten dazu kennen. „GEO Reportage“ ist mit der jungen Tätowiererin Manel auf den Spuren der Vergangenheit unterwegs. Manel Mahdouani tritt von Tunis aus ihre Reise in den Süden des Landes an. Sie möchte jene Frauen treffen, die sich in ihrer Jugend tätowieren ließen. Ihre Motivation: berufliche und persönliche Neugier, denn auch in ihrer Familie war die Großmutter tätowiert, und sie möchte mehr über die Vergangenheit ihrer eigenen Familie erfahren. Sie gehört zu der Generation, die nichts mehr über die Beweggründe der Großeltern weiß und daher den „Schleier“ dieser Tradition heben möchte. Warum ließen sich Männer wie Frauen diese rätselhaften Motive auf Gesicht und Körper tätowieren? Auf dem Land erfährt sie erstmals etwas über die Bedeutung der Tätowierungen, und manchmal sind es sogar recht intime Bekenntnisse, die die über 80-jährigen Großmütter ihr preisgeben. Je mehr Manel in den Süden des Landes vordringt, desto komplizierter wird die Recherche, denn einer jungen Fremden gegenüber ist man hier nicht automatisch aufgeschlossen. Doch am Ende ihrer Reise hat die Tätowiererin einen reich bestückten Skizzenblock im Gepäck und kehrt voller Hoffnung und Zuversicht in die Hauptstadt zurück. Wird sich ihr Engagement auszahlen und sich die Ächtung ihres Berufes irgendwann legen?

Reportage von Myriam Bou-Saha (D 2016)
Video auf Youtube verfügbar bis zum 26/01/2024


Monday, December 18, 2023

Argentinien: Der neue Zug im Land | ARTE Reportage

Dec 18, 2023 | Der Sieg des populistischen Kandidaten Javier Milei bei der Präsidentenwahl am 19. November mit fast 56% der Stimmen beunruhigt viele Regierungen weltweit. Nach Donald Trump und Jair Bolsonaro kippt nun ein weiteres Land in den Extremismus.

Er provozierte die Öffenlichkeit vor der Wahl mit einer Kettensäge in der Hand und verspricht, nicht nur alle Staatsausgaben zu kürzen: Auch das Recht auf Abtreibung und die Anerkennung der LGBT-Gemeinschaften könnte in Argentinien abgeschafft werden werden. Milei scheint eine ultrakonservative Gesellschaft aufbauen zu wollen.

Was hat die Argentinier dazu veranlasst, diesen Kandidaten zu wählen und was erwarten sie von ihm? Um das zu erfahren, reiste Vladimir Vasak quer durchs Land in einem Zug, der erst seit sechs Monaten in 32 Stunden die 1000 Kilometer zwischen der Hauptstadt Buenos Aires und der Stadt Mendoza überbrückt.

Die Eisenbahnen gehören dem Staat. Das Land, das sich seit Jahren in einer Krise befindet, hat heute eine Inflationsrate von über 150%. Der neue Präsident Javier Milei versprach, alle staatlichen Unternehmen zu privatisieren, deren Rentabilität zu wünschen übrig lässt. Die Zukunft der argentinischen Eisenbahn erscheint zurzeit also auch ungewiss...

Video auf YouTube verfügbar bis zum 02/12/2053


Sunday, July 30, 2023

So viele Drogen in Europa wie noch nie | ARTE Europa - Die Woche

Jul 30, 2023 | Neue Substanzen, immer mehr Gewalt und Tote: Die EU hat ein handfestes Drogenproblem. Die Fahnder melden Beschlagnahmungen in Rekordhöhe, doch gleichzeitig entwickeln Drogenlabore neue gefährliche Pillen und Pulver. | Video verfügbar bis zum: 30/08/2023


Ce rapport est disponible en français ici.

And the report is available in English here.

Sunday, July 02, 2023

Von AfD bis Vox: Rechtsruck durch Europa | ARTE Europa - Die Woche

Jul 2, 2023 | In Deutschland stellt die AfD erstmals einen Landrat, in Griechenland ziehen Ultrarechte ins Parlament ein, in Finnland stellen Rechtspopulisten die neue stellvertretende Ministerpräsidentin. Quer durch Europa gewinnen rechtspopulistische Parteien an Einfluss. Wo sind sie am stärksten, und was gibt ihnen Auftrieb? Wir sprechen mit einem Politologen und treffen spanische Landwirte, die Vox wählen.

Thursday, April 20, 2023

Ärztemangel in Frankreichs Dörfern | ARTE Re:

Apr 20, 2023 | Heute verzichten Millionen Franzosen auf ihr Recht auf den Zugang zu medizinischer Versorgung, weil sie arm sind, weil sie auf dem Land leben und auch, weil in Frankreich, vor allem auf dem Land, Ärzte fehlen. Die Kluft zwischen Stadt und Land vergrößerte sich dramatisch in den letzten 20 Jahren.

In den sogenannten medizinischen Wüsten Frankreichs ist es schwierig, Zugang zu medizinischer Versorgung zu erhalten. Es ist schwierig, einen Facharzt aufzusuchen, wenn man in einem kleinen Dorf wohnt, kein Auto hat und Dutzende Kilometer bis zur nächsten Stadt zurücklegen muss. Es ist schwer zu überleben, wenn man Bauer ist, eine mickrige Rente hat, arbeitslos ist oder seit vielen Jahren krank.

Das obere Aude-Tal erstreckt sich über drei Departements: Aude, Ariège und Pyrénées Orientales. Die Landschaft ist spektakulär und idyllisch, doch das Gebiet gehört zu den am stärksten benachteiligten Departements: Die Arbeitslosenquote ist hoch, und die veraltete Landwirtschaft hat Schwierigkeiten, sich zu wandeln. Im Hochtal der Aude kämpfen Gesundheitsmediatoren, Ärzte und Hilfsorganisationen wie Ärzte ohne Grenzen dafür, dass die Ärmsten ihr Recht auf eine Gesundheitsversorgung endlich wieder wahrnehmen können.

Reportage (F 2022, 32 Min)
Video auf YouTube verfügbar bis zum 20/05/2023


Tuesday, October 18, 2022

Russland: Denunzieren um jeden Preis | ARTE Reportage

Verpfeifen, verpetzen, denunzieren - seit dem 24. Februar spielen diese Praktiken in Russland eine immer größere Rolle. Während Wladimir Putin in der Ukraine einen brutalen Angriffskrieg führt, geht er innerhalb der eigenen Grenzen auch hart gegen alle Andersdenkenden vor.

Die Praktiken stammen aus der Sowjetunion - die Methoden sind jedoch ans 21. Jahrhundert angepasst. Denn während in Moskau rund 189.000 Kameras den öffentlichen Raum überwachen, können Russlands Bürger interne Feinde und Abweichler ganz bequem online denunzieren. So sind bereits ganze Medienhäuser aus dem Land verbannt worden, Lokalpolitiker wurden zu jahrelangen Haftstrafen verknackt, Ämter und Hochschulen werden nach und nach "gesäubert". So entsteht an Universitäten, Arbeitsplätzen und im öffentlichen Raum ein allgemeines Klima der Angst. Und je schlechter es für die russischen Truppen in der Ukraine läuft, desto drastischer und absurder werden die Strafen.

Video auf Youtube verfügbar bis zum 10/10/2025


Thursday, October 13, 2022

Mali - Dubai: Die Wege des schmutzigen Goldes | ARTE Reportage

Der Goldbergbau in der Sahelzone entzieht sich zunehmend der staatlichen Kontrolle, immer mehr Goldgräber schürfen in kleinen Minen auf eigene Rechnung. Bewaffnete Gruppen finanzieren sich durch den illegalen Bergbau und den Schmuggel, darunter auch islamistische Terrorgruppen.

Mali etablierte sich so allmählich als Zentrum des Goldhandels der Sahelländer, und das Emirat Dubai wurde in den letzten fünf Jahren zum wichtigsten Aufkäufer der Goldproduktion auf dem afrikanischen Kontinent. Experten werfen den Vereinigten Arabischen Emirate vor, sie förderten indirekt den illegalen Handel mit dem Gold, weil sie nicht darauf achteten, woher die Goldbarren kämen. Institutionen wie die OECD fordern deshalb weitaus strengere Regulierungen. Unsere Reportage berichtet über die neuen globalen Wege des schmutzigen Goldes.


Friday, October 07, 2022

Russland: Frauen gegen den Krieg | ARTE Reportage

Ihr Banner trägt den Namen FAWR, Feminist Anti War Resistance, und ihr Telegram-Kanal fand schnell mehr als 30.000 Follower. Eine dieser Frauen nennt sich Paladdia, das ist der Künstlername einer jungen Designerin, die seit Beginn des Krieges schon zweimal inhaftiert wurde. In Sankt Petersburg wird sie von der Polizei streng überwacht.

Nordic wurde wegen "Telefonterrorismus" angeklagt. Ihr drohten zehn Jahre Gefängnis, sie lebt nun in Tallinn in Estland. Trotzdem ist sie weiterhin eine der Koordinatorinnen des Netzwerks feministischer Antikriegs-Kämpferinnen.

Die älteste dieser Aktivistinnen mit 77 Jahren ist Jelena Osipowa, Malerin. Ihre Familie überlebte die Belagerung von Leningrad im Zweiten Weltkrieg, alle nennen sie heute die "Großmutter für den Frieden". Sie demonstriert regelmäßig in den Straßen von St. Petersburg mit ihren Gemälden, die den Krieg anprangern. Drei von tausenden Aktivistinnen und Aktivisten, die die staatliche Gewalt in Russland anprangern, unter Einsatz ihrer Lebens…

Video auf YouTube verfügbar bis 18/05/2025



Le même reportage est disponible en français ici.

Monday, October 03, 2022

Russie : la résistance féministe | ARTE Reportage

Leur banière : FAWR, - Feminist Anti War Resistance -, dont la chaîne Telegram a très vite attiré plus de 30.000 followers. Parmi elles, Paladdia : c’est le nom d'artiste de cette jeune designer qui a déjà été incarcérée deux fois depuis le début de la guerre.

A Saint-Pétersbourg, elle est surveillée de près par la police chargée de faire taire les opposants. Son amie Lolja Nordic, elle, a été accusée de “terrorisme téléphonique”. Elle risquait 10 ans de prison et vit désormais à Tallinn, en Estonie. Pourtant, malgré la distance, elle reste l’une des principales coordinatrices du réseau de résistantes féministes anti-guerre. Et vient par ailleurs en aide aux réfugiés ukrainiens qui débarquent à Tallinn. La doyenne de ces militantes s’appelle Yelena Osipova. A 77 ans, cette peintre dont la famille était rescapée du siège de Leningrad est surnommée “la grand-mère pour la paix”. Elle n’hésite pas à manifester régulièrement dans les rues de St Petersbourg, armée de ses toiles dénonçant la guerre.

Trois personnalités, parmi les milliers d’activistes, qui dénoncent la violence d’Etat en Russie, convaincues que l’oppression envers les femmes russes et l’acceptation de la guerre en Ukraine participent du même système, idéologiquement bien implanté au cœur de la société.

Reportage de Sophie Larmoyer (France, 2022)
Disponible jusqu'au 18/05/2025


Tuesday, September 27, 2022

Die Entdämonisierung der extremen Rechten in Europa | ARTE Reportage

In Italien haben Giorgia Melonis Fratelli d'Italia die Wahlen klar gewonnen und stellen nun die Regierung. In Schweden erreichten die Schwedendemokraten bei den Parlamentswahlen insgesamt 20,7 Prozent der Stimmen und wurden damit zur zweitstärksten politischen Kraft des Landes.Und in Frankreich zog die Rassemblement National mit nunmehr 89 Abgeordneten in großer Zahl in die Nationalversammlung ein. Was war die Strategie dieser Parteien? Wie sind sie salonfähig geworden? | Video auf YouTube verfügbar bis 24/09/2023

Saturday, April 30, 2022

Russland: Krieg, das verbotene Wort | ARTE Reportage

Mar 28, 2022 • Die russische Bevölkerung darf das Wort Krieg nicht in den Mund nehmen, denn Wladimir Putin hat es verboten: Offiziell handelt es sich um eine "Sonderoperation". Doch trotz aller Gefahr, dem Präsidenten und seinem Regime zu widersprechen, werden Stimmen laut, die Nein sagen zum Angriffskrieg in der Ukraine.

Andere fühlen sich zu Unrecht verurteilt durch die internationalen Sanktionen und beklagen das totalitäre System, in dem sie sich wie gefangen fühlen. Natürlich glauben viele an Putin und an das, was das Staatsfernsehen ihnen täglich einhämmert; viele teilen die Ansicht des Patriarchen der russisch-orthodoen Kirche, der den Westen für dekadent erklärt. Doch trotz aller Propaganda: Dank des Internets könnten eigentlich alle Russen wissen, was da in ihrem Namen in der Ukraine geschieht.

Video auf YouTube verfügbar bis 19/03/2052


Tuesday, April 26, 2022

Wenn Krebs arm macht | ARTE Re:

Apr 26, 2022 • Viele junge Krebspatienten zwischen 15 und 39 Jahren verlieren ihre Arbeit, ihre Wohnung, ihr Erspartes, weil die sozialstaatlichen Absicherungsmechanismen bei ihnen noch nicht ausreichend greifen. Sie fallen durchs Raster, etwa weil sie noch keine Ansprüche erworben haben. Ärzte schlagen Alarm und fordern ein Überbrückungsgeld.

Katharina Meier aus Potsdam ist 26 Jahre alt und angehende Lehrerin im Referendariat, als sie die Schock-Diagnose bekommt: Brustkrebs. Beide Brüste müssen abgenommen werden. Nur wenige Tage dann die nächste Hiobsbotschaft: Da sie nicht mehr arbeiten kann, muss sie den Ausbildungs-Platz an ihrer Grundschule frei machen. Sie solle sich melden, wenn es ihr wieder gut gehe. Binnen weniger Tage verliert sie so nicht nur ihre Gesundheit, sondern wird auch zum Sozialfall, muss Hartz IV anmelden. Ein Alptraum zwischen Chemo-Sitzungen, Jobcenter und OPs beginnt.

Auch der 19-jährige Marvin Funke aus Oberhausen hat gerade seine Ausbildung zum Maschinenbau-Mechaniker begonnen, als die Krankheit zuschlägt: Ein Hodentumor, es folgen 17 OPs. Marvin bekommt zwar Krankengeld, das sind jedoch nur 70 Prozent seines Azubi-Gehalts – 600 €. Miete, Essen, aber auch hohe Kosten für Pflaster, Mullbinden und Narbensalben, die die Krankenkasse nicht übernimmt, übersteigen diese Einnahmen bei weitem. Während Marvin ums Überleben kämpft, häuft er 25.000 € Schulden an.

Ärzte schlagen Alarm und fordern ein Überbrückungsgeld, denn die Angst vor dem finanziellen Absturz wirkt sich verheerend auf die Genesung aus – ein Teufelskreis.

Reportage (D 2021, 33 Min)
Video auf YouTube verfügbar bis 21/01/2023


Thursday, April 21, 2022

Kuba: Solidarität zahlt sich auch aus | ARTE Reportage

Apr 21, 2022 • Kuba wird von einer Wirtschaftskrise heimgesucht, die Touristen bleiben aus wegen Covid, das Land ist isoliert durch die US-Sanktionen und doch gelang es ihnen, so lautet die offizielle Lesart, nicht nur die Pandemie auf der Insel in den Griff zu bekommen – sie halfen danach auch noch zahlreichen anderen Ländern, Covid-19 zu besiegen.

Seit 2020 entsandten sie 3.000 medizinische Fachkräfte in 42 Länder, darunter Mexiko, Andorra, Südafrika, Italien, Kuwait und Frankreich, um deren medizinische Teams zu unterstützen. Diese Politik der Zusammenarbeit ist seit über 50 Jahren eine der Stärken der kubanischen Diplomatie. Sie wurde von Fidel Castro erfunden und ist noch immer der Stolz seiner Nachfolger. Aber Kritiker stellen fest, dass die den Gaststaaten in Rechnung gestellten Missionen inzwischen zum größten Einnahmeposten im kubanischen Außenhandel geworden sind – 10 Milliarden Dollar im Jahr 2019, laut Welthandelsorganisation - und dass der Staat nicht mit ideologischem Druck spart, um die begeisterte, obligatorische und freiwillige Unterstützung der Ärzte zu erhalten. Theoretisch sollten die Vorteile, die er daraus zieht, den kubanischen Patienten zugutekommen, das aber bezweifeln die Kritiker stark.

Unsere Reporter durften dieses kubanische Vorzeigemodell einige Tage lang besichtigen: Revolutionärer Humanismus auf der einen Seite, ständige Kontrollen und berechnender Pragmatismus auf der anderen. Kuba ist eben immer noch Kuba...

Video auf YouTube verfügbar bis 26/03/2025


Das marode Herz von Marseille | ARTE Re:

Apr 21, 2022 • Der Einsturz zweier Häuser mit acht Todesopfern prägt Marseille bis heute, dreieinhalb Jahre später. 10.000 Wohnungen gelten als nicht bewohnbar, fast 5.000 Familien sind evakuiert worden. Viele Menschen fühlen sich zu Hause nicht sicher. Doch andere Wohnungen gibt es für sie praktisch nicht. Die Stadt ist durch jahrzehntelange Vernachlässigung zum Katastrophengebiet geworden.

Kaouther Ben Mohamed kann sich noch genau daran erinnern, wie im November 2018 die zwei Häuser im Zentrum von Marseille eingestürzt sind und acht Menschen unter sich begraben haben. Ihre Tante hat nebenan gewohnt und war stundenlang unauffindbar. Seitdem ist sie zum Sprachrohr derjenigen geworden, die hier in unwürdigen Verhältnissen wohnen.

Anastasia Baik ist eine davon. An zwei Stellen ihrer Wohnung ist die Decke eingestürzt. „In der Nacht habe ich Angst, dass uns die Balken auf den Kopf stürzen“, sagt sie, „aber die Experten der Stadt meinen, es gebe Schlimmeres.“ Oder Yasmine Khelifi. Sie war schwanger, als sie vor zwei Jahren ihre einsturzgefährdete Wohnung Hals über Kopf verlassen musste. Seither wohnt sie mit ihrer Familie in einer 2-Zimmer-Wohnung in einem Aparthotel. Doch nun droht ihr die Kündigung. „Wenn die ernst machen, lande ich mit meinen Kindern auf der Straße“, fürchtet sie.

Es sind nur zwei Beispiele von vielen, die Kaouther Ben Mohamed zum Verzweifeln bringen.

„Jahrzehntelang hat sich niemand für die Menschen im Zentrum interessiert. Erst das Unglück vor drei Jahren hat alle wachgerüttelt“, stellt sie fest. Doch es geht ihr viel zu langsam voran. Patrick Amico ist als stellvertretender Bürgermeister seit anderthalb Jahren zuständig für den Kampf gegen unwürdigen Wohnraum. „Dieses Problem ist unfassbar groß“, sagt er, „wir werden viele, viele Jahre brauchen, um es zu lösen.“ Seine größte Sorge: dass noch einmal ein Wohnhaus einstürzt. Ausschließen kann er es nicht. Immerhin greift jetzt sogar Präsident Emmanuel Macron ein, mit einem Hilfsplan für die Stadt.

Reportage (D 2022, 32 Min)
Video auf YouTube verfügbar bis 21/04/2023


Thursday, April 14, 2022

Hunger in Brazil I ARTE.tv Documentary

Apr 14, 2022 • Almost 60% of the Brazilian population is now food insecure and around 20 million Brazilians suffer from hunger... This is Twice as many as in 2018. A situation further aggravated by the COVID-19 epidemic that has caused more than 600 000 deaths and ruined the economy.

Hunger in Brazil I ARTE.tv Documentary
Available until the 08/02/2025


Sunday, April 10, 2022

Cuba : la diplomatie humanitaire | ARTE Reportage

Apr 9, 2022 • Cuba est une étrange petite île. Ravagée par une crise économique sans précédent, abandonnée des touristes qui assuraient sa survie, sous-équipée et isolée par un blocus aussi vieux que sa révolution, Cuba a réussi à maîtriser la Covid et en prime, à fournir au reste du monde une assistance médicale.

Depuis 2020 en effet l'île a envoyé environ 3 000 professionnels de santé en mission temporaire dans 42 pays, dont le Mexique, la principauté d'Andorre, l'Afrique du Sud, l'Italie, Koweit ou la France pour assister et renforcer leurs équipes médicales. Cette politique de coopération est un des points forts de la diplomatie cubaine depuis plus de 50 ans. Voulue par Fidel Castro, elle fait toujours la fierté de ses successeurs. Mais elle fait aussi grincer quelques dents... Ses détracteurs constatent que ces missions facturées aux Etats hôtes sontdevenues le poste le plus important du commerce extérieur cubain (dix milliards de dollars en 2019, selon l'Organisation Mondiale du Commerce), et que l'Etat ne lésine pas sur les pressions idéologiques pour obtenir l'appui enthousiaste, obligatoire et quasiment bénévole des médecins. Théoriquement, les bénéfices qu'il en retire devraient profiter aux patients cubains, ce qui est loin d'être le cas. Notre équipe a pu s'immerger quelques jours dans cette belle mécanique de communication : humanisme révolutionnaire d'un côté, contrôles permanents et pragmatisme calculateur de l'autre. Cuba est décidément toujours une étrange petite île...

Reportage d'Annabel Lecouffe-Robaglia (France, 2022)
Disponible jusqu'au 26/03/2025


Sunday, March 27, 2022

Brasilien: Die Rückkehr des Hungers | ARTE Reportage

Mar 27, 2022 • Der Hunger war in Brasilien nach den Sozialprogrammen unter Ex-Präsident Lula da Silva im Jahr 2014 so gut wie ausgerottet. Doch heute wissen wieder 60% der Brasilianer nicht, ob sie täglich ausreichend zu Essen haben und 20 Millionen Brasilianer hungern, doppelt so viele wie noch 2018.

Die Covid-19-Epidemie hat die Lage im Land verschärft, 600.000 Menschen starben, die Pandemie ruinierte die Wirtschaft. Innerhalb von zwei Jahren verdoppelten sich die Preise für Reis, Öl und Bohnen in den Supermärkten im Norden von São Paulo. Fleisch ist heute Luxus. Viele kaufen jetzt Hühnerfüße, eigentlich Futter für die Hunde. Angesichts der katastrophalen Ernährungslage hat Präsident Jair Bolsonaro nach und nach von seiner liberalen Agenda Abstand genommen und die Sozialleistungen verbessert, doch die Zahl der Armen steigt dramatisch. Der Hunger ist heute das Thema der brasilianischen Politik und wird es wohl bleiben, bis zur nächsten Präsidentschaftswahl im Oktober 2022.

Video auf YouTube verfügbar bis 08/02/2025


Tuesday, March 08, 2022

Moldawien: Die Furcht vor dem russischen Bären | ARTE Reportage

Mar 8, 2022 • Seit Tagen kommen immer mehr ukrainische Flüchtlinge in das benachbarte Moldawien. Das kleine Land liegt zwischen Rumänien und der Ukraine, früher einmal gehörte es zur Sowjetunion, seit 1991 ist es unabhängig und eher in Richtung EU orientiert.

Allerdings fürchten viele Moldawier nun, das ihr Land als nächstes auf Putins Liste von wieder einzugliedernden Staaten stehen könnte. Trotzdem erfüllt die kleine Republik ihre humanitäre Pflicht, obwohl sie eines der ärmsten Länder Europas ist: 41.000 Ukrainerinnen und Ukrainer nahmen sie alleine in den ersten vier Tagen auf.

Video auf Youtube verfügbar bis zum 07/03/2025


Tuesday, March 01, 2022

Ukraine: Reise in das Land der Separatisten | ARTE Reportage

Mar 1, 2022 • Die Region Donbass an der russischen Grenze liegt so weit entfernt von der EU wie kein anderer Landstrich in der Ukraine. Keiner hier hat die ukrainische Revolte anerkannt, ganz im Gegenteil streben sie hier wie immer schon in Richtung Osten nach Russland und nicht westlich in die EU. Deshalb riefen sie auch eigene Wahlen aus und erklärten ihre Unabhängigkeit von der Ukraine.

Seitdem herrscht hier Bürgerkrieg, Rebellen gegen Armee – die Ukrainer wollen nach der Krim nicht noch eine Region verlieren und sich damit wirtschaftlich noch weiter schwächen lassen. In weniger als einem Jahr starben beinahe 5000 Menschen in diesem bewaffneten Konflikt. Die Donbass-Rebellen haben keinen Anführer, der sie alle einen könnte, stattdessen regieren hier irgendwelche Politiker wie Marionetten an unsichtbaren Fäden oder selbst ernannte Kriegsherren. Vormals verdienten sie ihr Geld als Sportler, Sänger oder Geschäftsmann, heute sind sie Abgeordneter, Polizeichef oder Bataillonskommandeur. Unsere Reporter stellen diese neuen Herren des Donbass vor.