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Friday, July 26, 2024
Thursday, February 08, 2024
Bürgergeld-Debatte: Lohnt sich Arbeit noch? | Markus Lanz vom 07. Februar 2024
Feb 8, 2024 | Die deutsche Wirtschaft stagniert so stark, wie keine andere in Europa. Auf Grundlage dieses Fakts diskutieren bei Markus Lanz die Gäste mit- und teils gegeneinander, inwieweit Arbeit in Deutschland attraktiver gemacht werden kann. Denn durch die Erhöhung des Bürgergelds scheint die Grenze zwischen Niedriglohn-Arbeit und sozialer Hilfe in Teilen gering geworden zu sein.
Dies ist allerdings nur ein Teil des aktuellen Problems mit Arbeitskräften in Deutschland für einige der Talkgäste. Besonders die Forderung nach einer Vier-Tage-Woche von der SPD-Co-Vorsitzenden Saskia Esken sorgt für Gesprächsstoff. Der Journalist Daniel Sturm kritisiert die Chefin von SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert, der auch bei Markus Lanz in der Sendung sitzt. Sturm kritisiert, dass gerade in der jetzigen Zeit, in der auch die Rentenfinanzierung aufgrund der Babyboomer ein Problem darstellen, Arbeit nicht mehr so gefordert werde. Vor allem von der eigentlichen Arbeitspartei SPD, die eher eine soziale Partei geworden sei.
Zwischen ihm und Kevin Kühnert entsteht eine Diskussion, in der ebenfalls die Rente mit 63 ein Thema wird. Kevin Kühnert verteidigt diese, denn eine Person, die 45 Jahre lang gearbeitet hat, hätte das Recht darauf, früher in Rente zu gehen. Es sei eine freiwillige Entscheidung, mit 63 in Rente zu gehen, kein Muss.
Doch was Herr Kühnert nicht einfach so auf sich sitzen lassen kann, ist der Vorwurf, dass die SPD in den vergangenen Jahren nichts für bessere Arbeitsbedingungen getan hätte. Ohne die SPD, so erklärt er, würde es heute gar keinen Mindestlohn von zwölf Euro geben. Viele Parteien hätten dagegen gestimmt und hätte die SPD nicht darauf gepocht, so würde es immer noch einen Mindestlohn von sieben Euro gebe.
Weitere Gäste in der Sendung:
Veronika Grimm, Ökonomin Als eine der fünf Wirtschaftsweisen ordnet sie die Wirtschaftspolitik der Ampel-Regierung ein. "Die andauernden faulen Kompromisse machen die Menschen nur noch unzufriedener", meint sie.
Martina Nighswonger, Unternehmerin Die Chefin des pfälzischen Chemieunternehmens "Gechem" spricht über die Situation mittelständischer Unternehmen in Deutschland und über Geschäftsrisiken als Folge übermäßiger Bürokratie.
Dies ist allerdings nur ein Teil des aktuellen Problems mit Arbeitskräften in Deutschland für einige der Talkgäste. Besonders die Forderung nach einer Vier-Tage-Woche von der SPD-Co-Vorsitzenden Saskia Esken sorgt für Gesprächsstoff. Der Journalist Daniel Sturm kritisiert die Chefin von SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert, der auch bei Markus Lanz in der Sendung sitzt. Sturm kritisiert, dass gerade in der jetzigen Zeit, in der auch die Rentenfinanzierung aufgrund der Babyboomer ein Problem darstellen, Arbeit nicht mehr so gefordert werde. Vor allem von der eigentlichen Arbeitspartei SPD, die eher eine soziale Partei geworden sei.
Zwischen ihm und Kevin Kühnert entsteht eine Diskussion, in der ebenfalls die Rente mit 63 ein Thema wird. Kevin Kühnert verteidigt diese, denn eine Person, die 45 Jahre lang gearbeitet hat, hätte das Recht darauf, früher in Rente zu gehen. Es sei eine freiwillige Entscheidung, mit 63 in Rente zu gehen, kein Muss.
Doch was Herr Kühnert nicht einfach so auf sich sitzen lassen kann, ist der Vorwurf, dass die SPD in den vergangenen Jahren nichts für bessere Arbeitsbedingungen getan hätte. Ohne die SPD, so erklärt er, würde es heute gar keinen Mindestlohn von zwölf Euro geben. Viele Parteien hätten dagegen gestimmt und hätte die SPD nicht darauf gepocht, so würde es immer noch einen Mindestlohn von sieben Euro gebe.
Weitere Gäste in der Sendung:
Veronika Grimm, Ökonomin Als eine der fünf Wirtschaftsweisen ordnet sie die Wirtschaftspolitik der Ampel-Regierung ein. "Die andauernden faulen Kompromisse machen die Menschen nur noch unzufriedener", meint sie.
Martina Nighswonger, Unternehmerin Die Chefin des pfälzischen Chemieunternehmens "Gechem" spricht über die Situation mittelständischer Unternehmen in Deutschland und über Geschäftsrisiken als Folge übermäßiger Bürokratie.
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Friday, November 24, 2023
Die Holocaust-Überlebende Friedländer zu ihrer Rückkehr nach Deutschland | Markus Lanz vom 8.12.2021
Dec 9, 2023 | „Es gibt kein christliches Blut, kein jüdisches Blut, kein muslimisches Blut. Es gibt nur menschliches Blut!“ Diese Weltansicht versucht die mittlerweile 100 Jahre alte Margot Friedländer den Schülerinnen und Schülern in deutschen Schulen zu vermitteln. Sie ist eine der letzten Zeitzeugen des Zweiten Weltkriegs und dem damit tragisch verbundenen Holocaust.
Bei Markus Lanz erzählt sie ihre Erlebnisse der letzten Tage ihrer Gefangenschaft in dem Konzentrationslager Theresienstadt, bevor der Zweite Weltkrieg von den Alliierten Kräften beendet wurde. Erst in den letzten Tagen wurde den dort inhaftierten Juden klar, was in den Vernichtungslagern wie Auschwitz wirklich passiert ist. Bis dato sei das Wissen um die Massenermordung an den Juden ein großes Geheimnis gewesen. Die Nationalsozialisten hatten in den letzten Tagen versucht, ihre Gräueltaten vor den sowjetischen Truppen zu verbergen, indem die in Auschwitz Gefangenen nach Theresienstadt deportiert wurden.
„Niemals kann man vergessen, wie schrecklich diese Leute da ankamen.“ Teils nur in Lumpen kamen die Überlebenden aus Auschwitz an, wo nun auch den Gefangenen in Theresienstadt klar wurde, welches Schicksal sie erwartet hätte. Leid und Trauer seien ein täglicher Begleiter gewesen.
Doch in diesem Leid hatte sie auch ihren Mann kennengelernt, mit dem sie nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in die USA ausgewandert ist. Ein geteiltes Leid ließ die beiden eine Zukunft aufbauen, in der nicht immer Liebe dabei gewesen sei, aber eine tiefe Freundschaft sie für immer verbunden hatte.
Umso mehr verwundert es die jungen Schüler, dass Margot Friedländer mit ihren schlimmen Erzählungen doch den Entschluss gefasst hatte, wieder zurück nach Berlin zu ziehen. „Ich war zu Hause, als ich nach Berlin gekommen bin“, erklärt sie die Liebe zu ihrer Heimatstadt, die sie so lange Zeit nicht mehr gesehen hatte. Zusammen mit ihrem Umzug kam auch ihr Wunsch den Kindern ihre Geschichten zu erzählen und sie vor den Menschen zu warnen, die ein derartiges Gedankengut wie die Nationalsozialisten vertreten. „Ich will nicht, dass einer von euch so etwas erlebt!
Den gesamten Talk findet ihr hier.
Bei Markus Lanz erzählt sie ihre Erlebnisse der letzten Tage ihrer Gefangenschaft in dem Konzentrationslager Theresienstadt, bevor der Zweite Weltkrieg von den Alliierten Kräften beendet wurde. Erst in den letzten Tagen wurde den dort inhaftierten Juden klar, was in den Vernichtungslagern wie Auschwitz wirklich passiert ist. Bis dato sei das Wissen um die Massenermordung an den Juden ein großes Geheimnis gewesen. Die Nationalsozialisten hatten in den letzten Tagen versucht, ihre Gräueltaten vor den sowjetischen Truppen zu verbergen, indem die in Auschwitz Gefangenen nach Theresienstadt deportiert wurden.
„Niemals kann man vergessen, wie schrecklich diese Leute da ankamen.“ Teils nur in Lumpen kamen die Überlebenden aus Auschwitz an, wo nun auch den Gefangenen in Theresienstadt klar wurde, welches Schicksal sie erwartet hätte. Leid und Trauer seien ein täglicher Begleiter gewesen.
Doch in diesem Leid hatte sie auch ihren Mann kennengelernt, mit dem sie nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in die USA ausgewandert ist. Ein geteiltes Leid ließ die beiden eine Zukunft aufbauen, in der nicht immer Liebe dabei gewesen sei, aber eine tiefe Freundschaft sie für immer verbunden hatte.
Umso mehr verwundert es die jungen Schüler, dass Margot Friedländer mit ihren schlimmen Erzählungen doch den Entschluss gefasst hatte, wieder zurück nach Berlin zu ziehen. „Ich war zu Hause, als ich nach Berlin gekommen bin“, erklärt sie die Liebe zu ihrer Heimatstadt, die sie so lange Zeit nicht mehr gesehen hatte. Zusammen mit ihrem Umzug kam auch ihr Wunsch den Kindern ihre Geschichten zu erzählen und sie vor den Menschen zu warnen, die ein derartiges Gedankengut wie die Nationalsozialisten vertreten. „Ich will nicht, dass einer von euch so etwas erlebt!
Den gesamten Talk findet ihr hier.
Friday, November 03, 2023
Krieg in Nahost: Wie gefährlich ist der Iran? | Markus Lanz vom 2. November 2023
Nov 3, 2023 | Viele Menschen, egal ob Experten oder nicht, fürchten eine Ausweitung des Nahostkonflikts, einen Flächenbrand, der auch andere arabische Staaten mit in den Konflikt ziehen könnte. Eines der Länder, das besonders feindlich gegen Israel gestimmt ist, finanziert teilweise die Hamas, aber auch die Hisbollah aus dem Libanon. Die Rede ist vom Iran.
Die aus Teheran stammende Journalistin Mariam Lau blickt besorgt auf das in ihrem Heimatland regierende Mullah-Regime. Dieses Regime mache keinen Hehl daraus, dass es Israel als Land vernichtet sehen wolle. Israelfeindliche Parolen in den Schulen oder ein öffentlicher Timer, der die Tage Israels zähle. Deswegen sei es nicht ungewöhnlich, dass der Iran die palästinensische Terroristengruppe Hamas finanziell unterstütze.
Dass der Iran allerdings selber mit Militär in den Konflikt eingreife, bezweifelt Mariam Lau. Denn dies bedeute auch, sich mit den anderen Big-Playern auf dieser Welt anzulegen, wie zum Beispiel den USA, die schon zwei Flugzeugträger vor der Küste Israels stationiert haben.
Die aus Teheran stammende Journalistin Mariam Lau blickt besorgt auf das in ihrem Heimatland regierende Mullah-Regime. Dieses Regime mache keinen Hehl daraus, dass es Israel als Land vernichtet sehen wolle. Israelfeindliche Parolen in den Schulen oder ein öffentlicher Timer, der die Tage Israels zähle. Deswegen sei es nicht ungewöhnlich, dass der Iran die palästinensische Terroristengruppe Hamas finanziell unterstütze.
Dass der Iran allerdings selber mit Militär in den Konflikt eingreife, bezweifelt Mariam Lau. Denn dies bedeute auch, sich mit den anderen Big-Playern auf dieser Welt anzulegen, wie zum Beispiel den USA, die schon zwei Flugzeugträger vor der Küste Israels stationiert haben.
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Markus Lanz
Wednesday, May 31, 2023
Wie viel Europa steckt in der Türkei unter Erdogan? | Markus Lanz vom 30. Mai 2023
May 31, 2023 | „Ich glaube, dass es das auf Dauer nicht geben wird und auch auf Dauer nicht geben soll“, erklärt der CSU-Politiker und Fraktionsvorsitzender der Europäischen Volkspartei, Manfred Weber, zu einem EU-Betritt der Türkei. Seit Jahren wird ein Betritt der Türkei in der EU diskutiert. Doch wie viel Europa steckt in der Türkei?
Für Manfred Weber sollte man in der gesamten Debatte darauf achten, wofür die EU steht. Wenn es nur um einen Wirtschaftsraum ginge, dann könne man die Türkei in die EU aufnehmen. Doch für ihn als Vollblut-Europäer ist es eben nicht nur eine wirtschaftliche Perspektive, sondern viel mehr eine Identitätsfrage. Eine Identitätsfrage, die besonders mit Werten und Normen zu betrachten ist. Die Türkei, jüngst nach der gewonnenen Wahl von Erdogan, würde diese Werte nicht in jedem Punkt widerspiegeln. Und vor allem eine Einheit sei bei den europäischen Ländern die große Basis. Dass die Türkei immer noch ein Problem mit Schweden hat, passe eben nicht zu dem großen Bündnisgedanken der EU.
Doch für den deutsch-chinesischen Wirtschaftsexperten Felix Lee ist diese Sicht Manfred Webers eine alte Denkart. „Das ist eine eurozentristische Sichtweise“, argumentiert er gegen Manfred Webers Gedanken, dass die EU noch so stark und wichtig in ihren Werten sei. Für die Türkei, aber auch viele andere Länder wie Brasilien und afrikanische Staaten, stellt sich nicht mehr nur die Frage, ob Europa DER Partner für die Zukunft ist. China würde aktuell deutlich an Europa vorbei-ziehen. Diese Entwicklung könne man aktuell beim Ukraine-Krieg beobachten: Europa und der Westen stellen sich gegen Russland, aber es gebe auch viele Länder, die eine klare Position aus strategischen Gründen nicht einnehmen. Und dies zeige den Schwund der europäischen Bedeutsamkeit.
Für Manfred Weber sollte man in der gesamten Debatte darauf achten, wofür die EU steht. Wenn es nur um einen Wirtschaftsraum ginge, dann könne man die Türkei in die EU aufnehmen. Doch für ihn als Vollblut-Europäer ist es eben nicht nur eine wirtschaftliche Perspektive, sondern viel mehr eine Identitätsfrage. Eine Identitätsfrage, die besonders mit Werten und Normen zu betrachten ist. Die Türkei, jüngst nach der gewonnenen Wahl von Erdogan, würde diese Werte nicht in jedem Punkt widerspiegeln. Und vor allem eine Einheit sei bei den europäischen Ländern die große Basis. Dass die Türkei immer noch ein Problem mit Schweden hat, passe eben nicht zu dem großen Bündnisgedanken der EU.
Doch für den deutsch-chinesischen Wirtschaftsexperten Felix Lee ist diese Sicht Manfred Webers eine alte Denkart. „Das ist eine eurozentristische Sichtweise“, argumentiert er gegen Manfred Webers Gedanken, dass die EU noch so stark und wichtig in ihren Werten sei. Für die Türkei, aber auch viele andere Länder wie Brasilien und afrikanische Staaten, stellt sich nicht mehr nur die Frage, ob Europa DER Partner für die Zukunft ist. China würde aktuell deutlich an Europa vorbei-ziehen. Diese Entwicklung könne man aktuell beim Ukraine-Krieg beobachten: Europa und der Westen stellen sich gegen Russland, aber es gebe auch viele Länder, die eine klare Position aus strategischen Gründen nicht einnehmen. Und dies zeige den Schwund der europäischen Bedeutsamkeit.
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Thursday, November 24, 2022
Röttgen: So rutscht Deutschland in die nächste Abhängigkeit | Markus Lanz vom 23. November 2022
Nov 24, 2022 | Wie besteht Deutschland im Wettbewerb mit den Wirtschafts-Supermächten der Neuzeit? Norbert Röttgen erklärt seine Sicht bei Markus Lanz. Angefangen bei den USA: Hier sei die Regierung unter Präsident Biden extrem protektionistisch unterwegs. Deutschland müsse diesen Wettbewerb annehmen und dürfe sich nicht über unlautere Methoden, etwa durch Subventionen, beklagen.
Auch die Staaten der Golfregion sind längst in vielen Bereichen echte Konkurrenten für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Saudi-Arabien und Katar etwa agieren auf dem Weltmarkt mit großem Selbstbewusstsein. Der Wirtschaftsexperte der CDU sagt bei Lanz voraus: Ohne den Wasserstoff aus dieser Region werde Deutschland die Energiewende kaum schaffen.
Und schließlich sei China der dritte riesige Faktor, den es aus deutscher Sicht zu beachten gelte. Deutsche Unternehmen könnten es sich nicht leisten, keine Geschäfte mit China zu machen, so Röttgen. Dabei müsse man aber immer darauf achten, Menschenrechtsverletzungen keinen Vorschub zu leisten.
Auch die Staaten der Golfregion sind längst in vielen Bereichen echte Konkurrenten für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Saudi-Arabien und Katar etwa agieren auf dem Weltmarkt mit großem Selbstbewusstsein. Der Wirtschaftsexperte der CDU sagt bei Lanz voraus: Ohne den Wasserstoff aus dieser Region werde Deutschland die Energiewende kaum schaffen.
Und schließlich sei China der dritte riesige Faktor, den es aus deutscher Sicht zu beachten gelte. Deutsche Unternehmen könnten es sich nicht leisten, keine Geschäfte mit China zu machen, so Röttgen. Dabei müsse man aber immer darauf achten, Menschenrechtsverletzungen keinen Vorschub zu leisten.
Thursday, March 24, 2022
Ex-Oligarch Chodorkowski über Korruption und Putins Machtspiele | Markus Lanz vom 23. März 2022
Mar 24, 2022 • Die russischen Oligarchen werden aktuell sanktioniert. Einer, der das System von früher gut kennt, ist der ehemalige Oligarch Michail Chodorkowski. Den politischen Wechsel hin zu Putin hat er allerdings wirtschaftlich nicht überlebt. Er erzählt bei Markus Lanz in der Sendung von Korruption und was das Hauptproblem "des Westens" im Umgang mit Putin ist.
Bei dem Treffen 2003 mit seinen russischen Oligarchen hat Wladimir Putin Michail Chodorkowski zu verstehen gegeben, dass er einen anderen Weg gewählt habe. Er wählte den Weg der Korruption und sah diesen auch als Schlüsselhebel an. Wer sich nicht an Putins Regeln hält, dem drohe ein sozialer Abstieg.
Bei Korruption ist meistens viel Geld im Spiel. Ob Putin ein reicher Mann sei, beantwortete Chodorkowski mit „Ja“. Allerdings ist das nicht zu vergleichen mit beispielsweise Bill Gates, denn das Vermögen von Putin liegt nicht auf seinen Privatkonten, sondern ist an seine Position geknüpft. So hat Putin die Möglichkeit, sein Vermögen selber zu verwalten.
Neben den Korruptionen von Putin spricht Chodorkowski auch von dem Hauptproblem des Westens. Putin sei ein Gangster, dem man Stärke entgegen setzen müsse, daher ergötze sich Putin an den vielen Telefonaten mit den Staatsoberhäuptern, da er das starke diplomatische Bemühen als Schwäche ansieht.
Von den Sanktionen gegenüber Russland zeigte sich Chodorkowski angenehm überrascht. Der Westen sei solidarisch gewesen, dies hatte er nicht erwartet. So führe ein Ausschluss aus dem Ab-kommen SWIFT dazu, dass Russland weniger Möglichkeiten hat, seinen Krieg zuführen. Allerdings merkt er an, dass die einige Sanktionen nicht zu Ende gedacht wurden.
Putin sieht diesen Krieg als einen Krieg zwischen Russland und der Nato, welcher auf ukrainischem Boden ausgeführt wird. Dennoch könnte Putin mit seinen Truppen die "rote Linie" überschreiten und weiter ins Baltikum und Polen vordringen. Ob das der nächste logische Schritt von Putin ist, bleibt abzuwarten.
Weitere Gäste in der Sendung:
Natalia Klitschko, Sängerin
Die in Hamburg lebende Künstlerin hat täglichen Kontakt mit Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko, der seine Stadt verteidigt. „Die Kinder fragen jeden Tag nach Papa", erzählt sie.
Janis Kluge, Ökonom
Der Experte von der Stiftung Wissenschaft und Politik äußert sich zur Wirksamkeit der Russland-Sanktionen sowie zum Einfluss und den Besitztümern der Oligarchen.
Sebastian Fiedler, Politiker
Der SPD-Politiker und frühere Vorsitzende vom Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) erklärt, wie Oligarchen-Gelder über Schattenfinanzplätze gewaschen und investiert werden.
Solomiya Vitvitska, Journalistin
Die Nachrichten-Moderatorin vom ukrainischen Privatsender „Eins plus Eins“ informiert direkt aus Kiew über die aktuelle Lage und die Bedeutung der Medien im Russland-Ukraine-Krieg.
Bei dem Treffen 2003 mit seinen russischen Oligarchen hat Wladimir Putin Michail Chodorkowski zu verstehen gegeben, dass er einen anderen Weg gewählt habe. Er wählte den Weg der Korruption und sah diesen auch als Schlüsselhebel an. Wer sich nicht an Putins Regeln hält, dem drohe ein sozialer Abstieg.
Bei Korruption ist meistens viel Geld im Spiel. Ob Putin ein reicher Mann sei, beantwortete Chodorkowski mit „Ja“. Allerdings ist das nicht zu vergleichen mit beispielsweise Bill Gates, denn das Vermögen von Putin liegt nicht auf seinen Privatkonten, sondern ist an seine Position geknüpft. So hat Putin die Möglichkeit, sein Vermögen selber zu verwalten.
Neben den Korruptionen von Putin spricht Chodorkowski auch von dem Hauptproblem des Westens. Putin sei ein Gangster, dem man Stärke entgegen setzen müsse, daher ergötze sich Putin an den vielen Telefonaten mit den Staatsoberhäuptern, da er das starke diplomatische Bemühen als Schwäche ansieht.
Von den Sanktionen gegenüber Russland zeigte sich Chodorkowski angenehm überrascht. Der Westen sei solidarisch gewesen, dies hatte er nicht erwartet. So führe ein Ausschluss aus dem Ab-kommen SWIFT dazu, dass Russland weniger Möglichkeiten hat, seinen Krieg zuführen. Allerdings merkt er an, dass die einige Sanktionen nicht zu Ende gedacht wurden.
Putin sieht diesen Krieg als einen Krieg zwischen Russland und der Nato, welcher auf ukrainischem Boden ausgeführt wird. Dennoch könnte Putin mit seinen Truppen die "rote Linie" überschreiten und weiter ins Baltikum und Polen vordringen. Ob das der nächste logische Schritt von Putin ist, bleibt abzuwarten.
Weitere Gäste in der Sendung:
Natalia Klitschko, Sängerin
Die in Hamburg lebende Künstlerin hat täglichen Kontakt mit Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko, der seine Stadt verteidigt. „Die Kinder fragen jeden Tag nach Papa", erzählt sie.
Janis Kluge, Ökonom
Der Experte von der Stiftung Wissenschaft und Politik äußert sich zur Wirksamkeit der Russland-Sanktionen sowie zum Einfluss und den Besitztümern der Oligarchen.
Sebastian Fiedler, Politiker
Der SPD-Politiker und frühere Vorsitzende vom Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) erklärt, wie Oligarchen-Gelder über Schattenfinanzplätze gewaschen und investiert werden.
Solomiya Vitvitska, Journalistin
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Saturday, March 23, 2019
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