FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: Das EU-Parlament geht hart mit dem Fußball-Weltverband ins Gericht. Es fordert ein „demokratisches und transparentes Verfahren“ zur Vergabe von Weltmeisterschaften.
Das Europäische Parlament hat in einer Entschließung zur Lage der Menschenrechte in Qatar scharfe Kritik am Fußball-Weltverband FIFA geübt. In dem Text, der am Donnerstag mit großer Mehrheit angenommen wurde, heißt es, „dass in der FIFA ungezügelte, systemische und tief verwurzelte Korruption herrscht“. Die Organisation habe das Image und die Integrität des Weltfußballs „ernsthaft beschädigt“. Das Parlament forderte die EU-Staaten, insbesondere jene mit großen Fußballligen, auf, „Druck auf die UEFA und die FIFA auszuüben, damit letztere sich für grundlegende Reformen einsetzt“. Dazu solle ein „demokratisches und transparentes Verfahren“ zur Vergabe von Weltmeisterschaften gehören. Diese dürften nicht an Staaten vergeben werden, die Grund- und Menschenrechte missachten, „insbesondere systematische geschlechtsspezifische Gewalt“. » | Von Thomas Gutschker, Brüssel | Donnerstag, 24. November 2022