NEUE ZÜRCHER ZEITUNG (am Sonntag): Die Flucht eines korrupten Beamten beschäftigt China. Mehr als eine Million Staatsdiener sollen grosse Summen ins Ausland geschickt haben.
Vor einer Woche war Wang Guoqiang noch ein Unbekannter, doch seit wenigen Tagen ist sein Name so berühmt, dass selbst Chinas hochentwickelte Internetzensur es nicht mehr schafft, ihn aus der öffentlichen Debatte zu verbannen. Der ehemalige Parteisekretär des nordostchinesischen Fengcheng soll sich mit seiner Familie und 200 Millionen Yuan (30 Millionen Franken) ins Ausland abgesetzt haben, wie chinesische Medien berichten. Das Geld stammt aus der Stadtkasse, und viele fragen sich, wie ein einzelner Beamter in einer Provinzstadt mit der verhältnismässig geringen Zahl von 580 000 Einwohnern unbemerkt eine derart riesige Summe entwenden kann. » | Bernhard Bartsch, Peking | Sonntag, 02 September 2012