SPIEGEL ONLINE: Ein Gehalt ist für Irans Ajatollah nicht vorgesehen, aber er steht Kraft seines Amtes religiösen Stiftungen vor, die immense Vermögen verwalten. Dabei gehen die frommen Investoren recht ruppig vor - wie ein BMW-Importeur erzählt, der im Namen des Revolutionsführers enteignet wurde.
Großajatollah Ali Chamenei gibt sich gern als bescheidener Mann. Regelmäßig zeichnen Irans staatliche Medien von ihm das Bild eines Mannes, der von Spenden lebt. So arm sei er, dass er sich immer wieder Geld von Freunden borgen muss, heißt es da.
Tatsächlich sehen IransGesetze für den obersten Revolutionsführer kein Gehalt vor. Doch dafür steht der Ajatollah einigen von Irans wichtigsten Wirtschaftsinstitutionen vor - religiösen Stiftungen, deren Vermögen inzwischen auf Milliarden angewachsen sind. Und weil sie dem Obersten Revolutionsführer unterstellt sind, bleiben sie von Steuern befreit.
Die Stiftungen des Ajatollahs besitzen Beteiligungen überall dort, wo man sich hochlukrative Investitionen verspricht: vom Immobilienmarkt über die Telekommunikationsindustrie bis zum Autohandel.
Nur selten gibt es für Außenstehende Einblicke in diese komplexe Wirtschaftwelt Irans. Nun beschreibt der Unternehmer Ali Nurijani in einem Interview mit der iranischen Nachrichtenseite Fararu, wie Geschäfte mit Irans oberstem Investor ablaufen. » | ras | Montag, 13. Mai 2013