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Tuesday, April 27, 2021

Caspar Hirschi | Krisen über Krisen – das Ende der Welt, wie wir sie kennen?

Weltfinanz-, Euro- und Schuldenkrise, Corona-Pandemie, beschleunigter Klimawandel und Zerfall der liberalen Weltordnung: Die Krisen der Gegenwart scheinen sich zu häufen. Ist das tatsächlich so oder nur eine Frage erhöhter medialer Selbstwahrnehmung? Geschichte verlief immer schon krisenhaft, und oft waren es Krisen, die dem Fortschritt unter Schmerzen zum Durchbruch verhalfen. Wie krisenfest sind wir heute? Wer steht in der Verantwortung? Sind wir wirklich fähig, aus Krisen zu lernen?

Über die Turbulenzen unserer Epoche sowie die Möglichkeiten ihrer Bewältigung und Strategien dazu unterhält sich der NZZ-Chefredaktor Eric Gujer mit dem Historiker Caspar Hirschi.

Sendung vom 21.03.2021


Monday, June 04, 2012

Europäische Finanzkrise: Europa steht in Flammen

SUEDDEUTSCHE ZEITUNG: Deutschland ist einsam und isoliert. Wider alle historische Erfahrung hält Kanzlerin Merkel dogmatisch an einer Sparpolitik fest, die Europa an den Abgrund geführt hat. Wenn der Euro und mit ihm der zweitgrößte Wirtschaftsraum der Welt zerfällt, dann wird das eine Krise auslösen, wie sie die heute lebenden Generationen noch nicht erlebt haben.

Die Zeiten sind ernst, sehr ernst sogar. Wer hätte jemals auch nur davon geträumt, dass David Cameron die Regierungen der Euro-Gruppe dazu auffordern würde, endlich all ihren Mut zusammenzunehmen und gemeinsam eine Fiskalunion (gemeinsames Budget, Steuerpolitik, gemeinsame Garantie für die Staatsschulden) und, da es anders nicht geht, auch eine politische Union zu schaffen? Nur so könne ein Zerfall des Euro aufgehalten werden.

Der konservative britische Premierminister! So geschehen kürzlich! Und noch schlimmer daran ist, dass Cameron völlig und uneingeschränkt recht hat! Das europäische Haus steht in Flammen, und London fordert ein vernünftiges und entschlossenes Verhalten der Feuerwehr.

Freilich hat er die Rechnung ohne die Feuerwehr (uns Deutsche) und unsere Feuerwehrhauptfrau Angela Merkel gemacht. Europa, angeführt von Deutschland, löscht lieber weiter mit Kerosin statt mit Wasser, und der Brand wird so mit der von Merkel erzwungenen Austeritätspolitik beschleunigt. Genau deshalb hat sich die Finanzkrise in der Euro-Zone innerhalb von drei Jahren zu einer wirklichen Existenzkrise ausgewachsen. » | Ein Gastbeitrag für die Sueddeutsche Zeitung von Joschka Fischer | Montag, 04. Juni 2012

Deutschland und Frankreich als Europa-Retter »

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Wednesday, May 09, 2012

Unregierbares Griechenland: Willkommen in Weimar

SPIEGEL ONLINE: Das Chaos bei der Regierungssuche in Athen zeigt: Griechenland steht heute dort, wo sich die Weimarer Republik 1930 befand. Die Sparpolitik und die Bindung an den Euro verhindern eine wirtschaftliche Erholung. Auf Dauer gefährden sie die Demokratie.

Die Deutschen haben aus dem Zusammenbruch ihrer Demokratie im Jahre 1933 alle nur denkbaren Konsequenzen gezogen - nur die eine nicht: Die am meisten unterschlagene Ursache der deutschen Katastrophe war das fatale Festhalten am Goldstandard. Die feste Bindung der Reichsmark und anderer Währungen an den Wert des Goldes verhinderte, dass die Notenbanken mit einer flexiblen Geldpolitik auf den Börsencrash von 1929 reagieren konnten. Was in den USA begann, wuchs sich zu einer Weltrezession aus.

Griechenland steckt heute in einer ähnlichen Klemme. Der Euro wirkt sich auf das Land ähnlich aus wie der Goldstandard auf Deutschland in den dreißiger Jahren. Der Euro verhindert, dass Griechenland durch eine Abwertung seiner Währung wieder wettbewerbsfähig werden kann. Die Sparpolitik führte damals wie heute zu einer wirtschaftlichen Depression. Vor allem sind die politischen Parallelen frappierend. Die demokratischen Volksparteien in Griechenland haben bei der Wahl am Wochenende keine Parlamentsmehrheit mehr bekommen - trotz der Tatsache, dass die größte Partei noch mal quasi als Geschenk ein Sechstel aller Sitze dazu erhält. Dafür sitzen jetzt Neonazis im Parlament. » | Eine Kolumne von Wolfgang Münchau | Mittwoch, 09. Mai 2012

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Tuesday, November 01, 2011

Griechenland: Papandreou kündigt Referendum über Hilfspaket an

FRANKFURTER ALLGEMEINE: Die Griechen sollen über die neuen Finanzhilfen für Griechenland und den angebotenen Schuldenschnitt abstimmen. Das kündigte Ministerpräsident Papandreou am Montagabend an. FDP-Fraktionschef Brüderle zeigte sich von der Ankündigung „irritiert“ und forderte, sich auf einen Bankrott des Landes einzustellen.

Der griechische Ministerpräsident Georgios Papandreou hat ein Referendum über das europäische Hilfspaket von 130 Milliarden Euro sowie den in Aussicht gestellten Teilerlass griechischer Staatsschulden und damit über den unpopulären Sanierungskurs seiner Regierung angekündigt. Er werde zudem im Parlament die Vertrauensfrage stellen, sagte Papandreou bei einer Fraktionssitzung der regierenden Pasok. Über die Vertrauensfrage wird das Parlament voraussichtlich in der kommenden Woche abstimmen, das Referendum soll noch in diesem Jahr stattfinden. Die Pasok stellt 153 der 300 Abgeordneten im griechischen Parlament. » | Von RAINER HERMANN, ATHEN | Montag 31. Oktober 2011

Zum Video »

BBC: Greek PM Papandreou faces party revolt over bailout: Six leading members of Greece's governing Pasok party have called on Prime Minister George Papandreou to resign, the day after he called a referendum on the proposed EU bailout. » | Tuesday, November 01, 2011

LE FIGARO: Madrid critique le référundum [sic] grec : Le choix d'organiser un référendum en Grèce sur le plan de sauvetage financier du pays "n'est pas une bonne décision pour l'Europe" et "pas non plus pour l'Espagne", a affirmé mardi le porte-parole du gouvernement espagnol José Blanco. » | AFP | mardi 01 novembre 2011

Thursday, October 27, 2011

Griechischer Krimi

Petros Markaris beschreibt den Niedergang seines Landes

Kulturplatz vom 26.10.2011

Tuesday, October 25, 2011

Berlusconi in der Krise: Italien schimpft auf Merkel und die Deutschen

SPIEGEL ONLINE: Italien ächzt unter seinen Schulden - und dem Druck Europas: Das Kabinett Berlusconi muss radikale Reformen beschließen, die EU will bis Mittwoch Ergebnisse sehen. Regierung, Präsident und Medien sind sich in einem Punkt einig: Schuld an der Lage sind Kanzlerin Merkel und Frankreichs Sarkozy.

Hamburg/Rom - An Druck ist Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi gewöhnt. Seit Jahren laufen Prozesse wegen Amtsmissbrauchs und Korruption gegen ihn, er hat sich schon durch 51 Vertrauensfragen in seiner Amtszeit gezittert. Doch wohl noch nie stand er so sehr unter Zugzwang wie in diesen Stunden.

Berlusconi weiß: Irgendetwas wird er Rest-Europa bis Mittwoch vorzeigen müssen. Die EUverlangt bis zum Euro-Gipfel von Berlusconi einen konkreten Plan, wie er sein Land aus Schuldenkrise und Wirtschaftsflaute herausführen will. Doch seine Koalition ist derart zerstritten, dass sie sich kaum auf umfassende Maßnahmen einigen kann.

Entsprechend nervös ist man in Rom: Der Premierminister deutet gegenüber einem Journalisten seinen Rücktritt an. Koalitionspartner Umberto Bossi, Chef der Lega Nord, sagt, die Regierung sei in großer Gefahr. Andere aus der Koalition sprechen bereits über Neuwahlen.

Einig ist sich Berlusconis Chaos-Koalition in diesen Tagen vor allem in einem Punkt: Schuld an der dramatischen Lage sind die Franzosen und die Deutschen. Am Wochenende hatten Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy von Berlusconi klare Pläne bis zum Euro-Gipfel verlangt - und auf einer Pressekonferenz bei einer Frage zu ihrem Vertrauen in Berlusconi gelacht (ein Video der Szene findet sich hier). Nun fragt sich ganz Italien: Machen sich Merkel und Sarkozy über Berlusconi lustig - oder gar über die Italiener an sich? » | Von Fabian Reinbold | mit Material von dpa und Reuters | Dienstag 25. Oktober 2011

Wednesday, June 22, 2011

Krise in Europa: Schmidt fordert Wohlstandsprogramm für Griechen

WELT ONLINE: Altkanzler Helmut Schmidt hält sogar eine völlige Pleite Griechenlands für politisch beherrschbar. Die EU fordert er zu nachhaltiger Hilfe auf – in Form konkreter Projekte.

Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt hat vor Panikmache im Zusammenhang mit Griechenland gewarnt. "Wir haben eine Schuldenkrise einzelner kleiner Euro-Länder, keine Krise der Euro-Währung", sagte Schmid der "Zeit".

Demnach hätte selbst "der Bankrott eines einzelnen, kleineren Mitgliedstaates nur eine vorübergehende psychologische Wirkung".

Schmidt forderte die EU dazu auf, Griechenland "durchgreifend" zu helfen. „Das gilt auch für den Extremfall, dass die griechische Regierung gegenüber ihren ausländischen Gläubigern die Zahlungsunfähigkeit erklärt. Selbst dann – und dann erst recht! – wird es entscheidend, dass Europa die griechische Wirtschaft wieder in Gang bringt.“

Ein derartiges Leitprogramm "muss orientiert sein an Leitideen wie Beschäftigung, Produktivität und Volkseinkommen.“ » | WON/pku | Mittwoch 22. Juni 2011

Wednesday, June 15, 2011

Griechenland in der Finanzkrise: Schwere Krawalle in Athen

Griechenland im Ausnahmezustand: Im Anschluss an Massenproteste gegen das Sparprogramm der Regierung haben sich Demonstranten und Polizisten in Athen erneut schwere Straßenschlachten geliefert

Papandreou angeblich zum Rücktritt bereit

SCHWEIZER FERNSEHEN: Griechenlands Ministerpräsident Giorgos Papandreou hat nach Informationen aus Regierungskreisen der Opposition seinen Rücktritt angeboten. Er schlug demnach die Bildung einer gemeinsamen Regierung der «Nationalen Einheit» vor. Papandreou soll dabei im Gegenzug auch bereit sein, auf sein Amt zu verzichten, hiess es weiter.

Nach der dramatischen Zuspitzung der Lage mit Massendemonstrationen in Athen gegen das neue Sparpaket der sozialistischen Regierung habe Papandreou diesen Schritt der grössten oppositionellen bürgerlichen Partei Nea Dimokratia (ND) vorgeschlagen, heisst in Regierungskreisen.

«Wenn es sein muss» sei Papandreou zum Amtsverzicht bereit, hiess es. Diese Einheitsregierung solle alle nötigen und schmerzhaften Reformendurchsetzen, die notwendig sind, um weitere Milliardenhilfen von der EU und dem Internationalem Währungsfonds (IWF) zu erhalten. » | sda/koua | Mittwoch 15. Juni 2011

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Wednesday, May 11, 2011

EU soll Athen 80 Mrd. Euro "schenken"

DIE PRESSE: Bank-Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer geht davon aus, dass der IWF und die Euroländer die Hälfte der Griechenland-Kredite abschreiben müssen. Die Wahrscheinlichkeit der Rückzahlung ist gering.

Wien/Athen.
Die EU und der Internationale Währungsfonds (IWF) werden wohl die Hälfte der Hilfsgelder für Griechenland abhaken müssen. Dabei geht es um rund 80 Mrd. Euro. Zu dieser Einschätzung kommt der Chefvolkswirt der Bank Austria, Stefan Bruckbauer. Derzeit bereiten Europas Regierungen die Öffentlichkeit darauf vor, dass das hoch verschuldete Land weitere Milliardenhilfen bekommt. » | Von Christian Höller, Die Presse | Mittwoch, 11. Mai 2011

Monday, May 09, 2011

Währungsunion: Trennung als letztes Mittel

FRANKFURTER ALLGEMEINE: Kann ein Mitgliedsland aus der Währungsunion austreten? In der Europäischen Zentralbank ist man zu dem Schluss gekommen, dass dies ohne einen Austritt aus der EU nicht vorstellbar sei. Welche Antwort gibt das Völkerrecht?

Die Reaktionen sind heftig. Der Vorsitzende der Euro-Gruppe, Luxemburgs Regierungschef Juncker, nennt einen Austritt Griechenlands aus der Währungsunion eine „dumme Idee“. Und der griechische Ministerpräsident Papandreou klagt über diese „Provokation“, die zeige, welchen Gefahren sein Land ausgesetzt sei. Doch niemand sagt: „Das geht gar nicht.“

Dabei sind manche Bündnisse durchaus für die Ewigkeit angelegt. Sie sind zumindest auf unbestimmte Zeit geschlossen - das gilt für die Ehe wie für die Europäische Union. Bis zum Inkrafttreten des Vertrages von Lissabon kannte die Gemeinschaft auch kein Austrittsrecht, kein vertraglich geregeltes, wohlgemerkt. Nunmehr heißt es: „Jeder Mitgliedstaat kann im Einklang mit seinen verfassungsrechtlichen Vorschriften beschließen, aus der Union auszutreten.“ » | Von Reinhard Müller | Montag, 09. Mai 2011

FAZ: Das Drachmendrama: Das griechische Statistikamt arbeitet mittlerweile zuverlässig. Manch einer wünscht sich jedoch, die aktuellen Zahlen wären erfunden. Sie zeigen: Die Bevölkerung ist zutiefst verunsichert - Spekulationen über einen Euro-Ausstieg verstärken dieses Gefühl. » | Von Michael Martens | Sonntag, 08. Mai 2011

FAZ: Das Scheitern: Die großen Länder des Euro-Raums haben die Griechen ins Gebet genommen. Das Land müsse endlich seine Hausaufgaben machen. Die Geheimniskrämerei um das Treffen verdeutlicht die Brisanz. » | Kommentar | Von Holger Steltzner | Sonntag, 08. Mai 2011

Saturday, May 07, 2011

Geheimtreffen der EU-Finanzminister: Euro-Kernländer schließen Umschuldung Griechenlands aus

FRANKFURTER ALLGEMEINE: Nach dem unangekündigten Krisengipfel der EU-Finanzminister erklärte der Chef der Eurogruppe, Luxemburgs Finanzminister Juncker, eine Umschuldung Griechenlands komme nicht in Frage. Einen Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone bezeichnete Juncker als „dumme Idee“.

Die Kernländer der Eurozone haben bei einem unangekündigten Treffen in Luxemburg in der Nacht zum Samstag den Ausstieg Griechenlands aus der Währungsunion ausgeschlossen. Der Chef der Eurogruppe, Luxemburgs Finanzminister Jean-Claude Juncker, sagte nach dem Treffen, auch eine Umschuldung Griechenlands komme nicht in Frage. Einen Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone bezeichnete Juncker als „dumme Idee“. Das wäre „ein Weg, den wir niemals gehen würden“, sagte er. „Wir wollen nicht, dass der Euro-Raum ohne Grund explodiert“, fügte er hinzu.

An dem Treffen in einem Schloss bei Luxemburg nahmen unter anderen die Finanzminister aus Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien teil. Weitere Teilnehmer waren der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, EU-Währungskommissar Olli Rehn und der griechische Finanzminister Giorgos Papakonstantinou. » | FAZ.NET | Samstag, 07. Mai 2011

Friday, May 06, 2011

Pläne für eigene Währung: Griechenland erwägt Austritt aus der Euro-Zone

SPIEGEL ONLINE: Die Schuldenkrise in Griechenland spitzt sich zu. Die Regierung des Landes überlegt nach Informationen von SPIEGEL ONLINE, die Euro-Zone zu verlassen. Die Finanzminister der Währungsunion und Vertreter der EU-Kommission treffen sich am heutigen Freitagabend zu einer geheimen Krisensitzung.

Berlin - Die wirtschaftlichen Probleme Griechenlands sind gewaltig, fast täglich protestieren Bürger gegen die Regierung. Nun sieht Ministerpräsident Georgios Papandreou offenbar keine andere Möglichkeit mehr: Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE überlegt seine Regierung, den Euro aufzugeben und wieder eine eigene Währung einzuführen.

Alarmiert durch die Bestrebungen hat die EU-Kommission für den Freitagabend zu einem Krisentreffen nach Luxemburg geladen. Das Treffen findet im Château de Senningen statt, das von der luxemburgischen Regierung für offizielle Termine genutzt wird. Neben dem möglichen Austritt Griechenlands aus der Währungsunion steht auch eine baldige Umschuldung des Landes auf der Tagesordnung. Ein Jahr nach Ausbruch der Griechenland-Krise bedeutet dies für die Europäische Währungsunion einen existentiellen Wendepunkt - unabhängig davon, für welche Variante sie sich entscheidet. » | Von Christian Reiermann | Freitag, 06. Mai 2011

Thursday, March 31, 2011

Wulff hält Bankern wegen Finanzkrise Standpauke

REUTERS DEUTSCHLAND: Berlin - Bundespräsident Christian Wulff hat den Banken die Leviten gelesen.

Die Ursachen der Finanzkrise seien nicht beseitigt, warnte das Staatsoberhaupt am Donnerstag auf dem Deutschen Bankentag in Berlin: "Ohne einen grundlegenden Kurswechsel drohen neue Finanzkrisen." Noch eine Rettungsaktion mit Steuer-milliarden könne sich der Staat nicht leisten. Auch Kanzlerin Angela Merkel warnte, die Institute könnten sich bei künftigen Finanzkrisen nicht auf neue Staatshilfen verlassen. Die Branche räumte Fehler ein, warnte aber vor einer Überlastung ihrer Ertragskraft durch die Regulierungsoffensiven der Politik.

"Haben wir aus den Fehlern wirklich gelernt?", fragte Wulff die versammelte deutsche Hochfinanz: "Mein Fazit lautet: Nein - weder haben wir die Ursachen der Krise beseitigt, noch können wir heute sagen: Gefahr erkannt - Gefahr gebannt." Er habe Zweifel, dass der mit der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers im Herbst 2008 ausgelöste globale Schock dauerhaft nachwirke. "Manchmal scheint mir, dass dank der staatlichen Krisenmaßnahmen der Schreck bei vielen verflogen ist und die alten Verhaltensweisen zurückgekehrt sind." Die Krise habe die Politik an die Grenze ihrer Möglichkeiten gebracht. Eine so große, konzertierte Rettungsaktion sei nicht wiederholbar.

Bis Ende des vergangenen Jahres hatte der Staat zur Stützung wackelnder Banken Garantien von bis zu 400 Milliarden Euro und bis zu 80 Milliarden Euro an Eigen-kapitalhilfen bereitgestellt. Überall in Europa mussten sich die Regierungen schwer verschulden, um ihre Geldinstitute zu sichern. Das ist eine der Hauptursachen für die grassierende Schuldenkrise in der Euro-Zone. » © Reuters | Donnerstag, 31. März 2011

Thursday, December 02, 2010

Steigende Nervosität in Italien

Risikoprämien auf Rekordhöhe

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Demonstranten gehen gegen die Sparpläne der Regierung auf die Strasse. Bild: NZZ Online

NZZ ONLINE: In Rom wird befürchtet, dass auch noch Italien ins Visier der Spekulation geraten könnte, obschon es besser als Portugal, Irland, Griechenland und Spanien dastehe. Die Risikoprämien für Italiens Staatsanleihen haben neue Rekordhöhen erreicht.

In italienischen Regierungskreisen wird zunehmend befürchtet, dass auch Italien vom Virus der Euro-Krise infiziert und von der internationalen Spekulation attackiert werden könnte. Mit Sorge werden etwa neuste Berichte registriert, laut denen der Wirtschaftsnobelpreisträger Krugman wie auch der Goldman-Sachs-Präsident O'Neill ausdrücklich auf dieses Risiko hingewiesen haben sollen. >>> Nikos Tzermias, Rom | Donnerstag, 02. Dezember 2010

Saturday, November 27, 2010

Finanzexperten fürchten den D-Mark-Alptraum

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D-Mark-Münze: Rückkehr zu den alten Zeiten? Foto: Spiele Online

SPIEGEL ONLINE: In Europa macht ein Schreckensszenario die Runde: Bricht die Euro-Union auseinander? Kehren die Länder bald zu D-Mark, Franc und Lira zurück? Die Wahrscheinlichkeit dafür ist gering, trotzdem sind Experten alarmiert. Ein Comeback der nationalen Währungen wäre fatal - vor allem für Deutschland.

Hamburg - Eigentlich gibt es sie ja noch. Die D-Mark. Sogar in Massen. Auch fast neun Jahre nach der Einführung des Euro existieren 13 Milliarden Mark - in Verstecken, Sammlungen oder Omas Sparstrumpf. Und schenkt man Umfragen Glauben, dann wünscht sich fast die Hälfte der Bundesbürger die Mark als offizielles Zahlungsmittel zurück. So haben zum Beispiel die Meinungsforscher der EU-Behörde Eurobarometer festgestellt: "Die D-Mark war für viele Deutsche das Symbol für wirtschaftliche Sicherheit, Solidität und Prosperität."

Merkmale, die Euro-Skeptiker wohl nie mit der Gemeinschaftswährung verbinden werden.

Und ist es nicht wirklich so? Hat sich Europas Finanzkrise in den vergangenen Wochen nicht dramatisch verschärft? Nach Griechenland mussten auch die Iren unter den 750 Milliarden Euro schweren Rettungsschirm schlüpfen, der ein Auseinanderbrechen der Währungsunion verhindern soll. Und schon könnten weitere Pleitekandidaten folgen. Portugal zum Beispiel, zumindest spekulieren die Finanzmärkte darauf. Im schlimmsten Fall trifft es sogar Spanien - mit dem Euro in seiner bisherigen Form wäre es dann wohl vorbei.

Doch was würde bei einem Euro-Crash eigentlich passieren? Würden in Deutschland tatsächlich die guten, alten D-Mark-Zeiten zurückkehren? Oder drohen Chaos und wirtschaftliche Depression? >>> Von Jens Witte | Samstag, 27. November 2010

Wednesday, November 24, 2010

Irland benötigt voraussichtlich 85 Milliarden Euro

Regierung stellt Sparprogramm vor – Analysten rechnen mit höherem Bedarf

NZZ ONLINE: Der irische Ministerpräsident Brian Cowen hat die Höhe des internationalen Rettungspakets für sein Land auf voraussichtlich etwa 85 Milliarden Euro beziffert.

Über diese Summe werde verhandelt, die Zustimmung von Europäischer Union und Internationalem Währungsfonds (IWF) stehe aber noch aus, sagte Cowen am Mittwoch vor Abgeordneten in Dublin. Er bezog sich damit auf irische Medienberichte, in denen von diesem Umfang des Rettungsschirms die Rede war.

Europäischer Rekord

Wenige Stunden nach Cowens Äusserung stellte die irische Regierung ein Sparpaket mit einem Gesamtumfang von 15 Milliarden Euro vor, das Voraussetzung ist für die Hilfen von EU und IWF. Es ist die drastischste Haushaltskürzung in der Geschichte des Landes. Die Regierung will damit das Staatsdefizit bis 2014 auf die in der Eurozone geforderten drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts senken. Die diesjährige Verschuldung Irlands beläuft sich auf einen europäischen Rekord von 32 Prozent. (+ Videos) >>> ddp | Mittwoch, 24. November 2010

Sunday, November 21, 2010

Irland bittet IWF und EU um Milliardenhilfe

WELT ONLINE: Jetzt also doch: Irland wird unter den Euro-Rettungsschirm schlüpfen. Das hochverschuldete Land braucht "mehrere zehn Milliarden Euro".

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Die hohen Staatsschulden der Iren bedrohen die Stabilität der Euro-Zone. Bild: Welt Online

Irland wird als erstes Land offiziell um Finanzhilfe aus Mitteln des Rettungsschirms der Euroländer und des Internationalen Währungsfonds bitten. Finanzminister Brian Lenihan sagte am Sonntag im irischen Sender RTE, es gehe um „mehrere zehn Milliarden Euro“, nannte jedoch keine konkrete Summe. Griechenland hatte im Mai 110 Milliarden Euro erhalten, allerdings gab es damals den 750 Milliarden Euro umfassenden Rettungsschirm noch nicht. Er werde einen entsprechenden Vorschlag noch am Sonntag im Kabinett machen, sagte Lenihan. >>> dpa/cat | Sonntag, 21. November 2010

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: Irland bittet um Hilfe: „Mehrere zehn Milliarden Euro“ >>> bes./wmu. , F.A.Z. | Sonntag, 21. November 2010

THE NEW YORK TIMES: Ireland Asks for Aid From Europe, Minister Says: DUBLIN — Ireland has formally applied for a bailout from the European Union and the International Monetary Fund, Brian Lenihan, the country’s finance minister, said Sunday. >>> Landon Thomas Jr. | Sunday, November 21, 2010

The Hunt for Jobs Sends the Irish Abroad, Again

THE NEW YORK TIMES: DUBLIN — Antoinette Shields had a plan to keep her tall, blue-eyed son, Kevin, close at hand. When she took over her boss’s construction company in 2002, she hoped to retire at 55 and give her son the business.

But it is not working out that way. Mrs. Shields’s company, which once employed 26 people, is now down to 8, still afloat in Ireland’s collapsed economy, but barely. Though Kevin graduated from college two weeks ago, she has no work for him, and he expects to emigrate to the United States or Canada next year.

“That is where we are,” Mrs. Shields said. “Sad, isn’t it?”

Just three years ago as Ireland’s economy boomed, immigrants poured in so fast that experts said this tiny country of 4.5 million was on its way to reaching population levels not seen since before the great potato famine of the mid-19th century. The conditions that prompted the Irish statesman Éamon de Valera to express the hope that Ireland’s children would no longer “like our cattle, be brought up for export” seemed like quaint history.

That has abruptly turned around. >>> Suzanne Daley | Saturday, November 20, 2010

THE TIMES: Ireland goes cap in hand to IMF >>> Sadie Gray | Sunday, November 21, 2010 | (Behind a paywall: £)

THE SUNDAY TIMES: Who killed the Celtic tiger? >>> James Ashton and Iain Dey | Sunday, November 21, 2010 | (Behind a paywall: £)

THE SUNDAY TIMES: Death of the euro >>> David Smith and Richard Woods | Sunday, November 21, 2010 | (Behind a paywall: £)

THE SUNDAY TELEGRAPH: Ireland forced to take EU and IMF bail-out package: Ireland has accepted an EU and IMF bail-out thought to be worth up to £77 billion after emergency telephone conference talks. >>> Bruno Waterfield | Sunday, November 21, 2010

Friday, November 12, 2010

Schuldenkrise: Regierungen beruhigen Irlands Gläubiger

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: Seit Monaten machen sich Anleger Sorgen um die finanzielle Stabilität Irlands. Jetzt haben die fünf größten EU-Staaten versucht, die Gläubiger Irlands und anderer finanzschwacher Euro-Staaten zu beruhigen: Der gegenwärtige Rettungsschirm beteilige private Investoren nicht an den Kosten einer Rettungsaktion.

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Bild: FAZ

Führende Politiker großer Staaten der Europäischen Union haben am Freitag die Gläubiger der finanzschwachen Euro-Staaten beruhigt. Die Finanzminister Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens, Spaniens und Italiens teilten gemeinsamen mit, dass der gegenwärtige europäische Rettungsschirm private Investoren nicht an den Kosten beteilige. Ein Mechanismus, der auch die Gläubiger heranziehen könnte, wenn ein Land in Zahlungsschwierigkeiten gerate, werde nicht vor Mitte 2013 in Kraft treten. Bis dahin gelte der im Sommer beschlossene europäische Rettungsschirm. >>> Von Carsten Germis, Manfred Schäfers und Stefan Ruhkamp | Freitag, 12. November 2010