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Thursday, March 13, 2025

Joschka Fischer im Gespräch: Was muss Europa jetzt für seine Sicherheit tun? | maischberger

Mar 13, 2025 | Der ehemalige Bundesaußenminister Joschka Fischer (Bündnis 90/Die Grünen) kritisiert das Verhalten der USA unter Donald Trump und warnt, man könne der aktuellen US-Regierung nicht mehr vertrauen. Als Konsequenz sei Europa in der aktuellen Situation auf sich selbst angewiesen: „Als Europäer müssen wir für unsere eigene Sicherheit sorgen“, so Fischer. Er fordert von der deutschen Regierung eine stärkere Initiative für Europa und die Zusammenarbeit mit Frankreich: „Europa sollte die Antwort auf viele Fragen, unter anderem auch die Sicherheitsfragen sein.“

Eine mögliche Bereitschaft Russlands zu einem Waffenstillstand hält Fischer für unwahrscheinlich. Er betont, dass der russische Präsident über die Ukraine hinaus gehe: „Putin möchte die Ergebnisse von 89 und den 90er Jahren revidieren. Und dazu braucht er die Ukraine und andere werden folgen, weiter westlich.“

Fischer fordert angesichts der geopolitischen Weltlage: „Europa muss selbst zur Macht werden. Das ist der entscheidende Punkt, um den es heute geht.“ Es sei dennoch wichtig, an der Verbindung mit den USA festzuhalten: „Wir brauchen die USA, auch unter diesen völlig neuen Bedingungen. Aber wir müssen eine Strategie entwickeln, mit den USA und notfalls auch ohne sie.“

Der Grünen-Politiker warnt vor den politischen Entwicklungen in Europa, speziell vor rechten populistischen Bewegungen: „Es ist eine hochgefährliche innenpolitische Entwicklung, die mit der außenpolitischen Entwicklung zusammenkommt.“ Besorgt zeigt er sich auch über den Erfolg der AfD: Die Partei stelle „im Grunde genommen die Erfolgsbedingungen unseres Landes in Frage“ und bekäme dennoch hervorragende Wahlergebnisse.


Monday, June 04, 2012

Europäische Finanzkrise: Europa steht in Flammen

SUEDDEUTSCHE ZEITUNG: Deutschland ist einsam und isoliert. Wider alle historische Erfahrung hält Kanzlerin Merkel dogmatisch an einer Sparpolitik fest, die Europa an den Abgrund geführt hat. Wenn der Euro und mit ihm der zweitgrößte Wirtschaftsraum der Welt zerfällt, dann wird das eine Krise auslösen, wie sie die heute lebenden Generationen noch nicht erlebt haben.

Die Zeiten sind ernst, sehr ernst sogar. Wer hätte jemals auch nur davon geträumt, dass David Cameron die Regierungen der Euro-Gruppe dazu auffordern würde, endlich all ihren Mut zusammenzunehmen und gemeinsam eine Fiskalunion (gemeinsames Budget, Steuerpolitik, gemeinsame Garantie für die Staatsschulden) und, da es anders nicht geht, auch eine politische Union zu schaffen? Nur so könne ein Zerfall des Euro aufgehalten werden.

Der konservative britische Premierminister! So geschehen kürzlich! Und noch schlimmer daran ist, dass Cameron völlig und uneingeschränkt recht hat! Das europäische Haus steht in Flammen, und London fordert ein vernünftiges und entschlossenes Verhalten der Feuerwehr.

Freilich hat er die Rechnung ohne die Feuerwehr (uns Deutsche) und unsere Feuerwehrhauptfrau Angela Merkel gemacht. Europa, angeführt von Deutschland, löscht lieber weiter mit Kerosin statt mit Wasser, und der Brand wird so mit der von Merkel erzwungenen Austeritätspolitik beschleunigt. Genau deshalb hat sich die Finanzkrise in der Euro-Zone innerhalb von drei Jahren zu einer wirklichen Existenzkrise ausgewachsen. » | Ein Gastbeitrag für die Sueddeutsche Zeitung von Joschka Fischer | Montag, 04. Juni 2012

Deutschland und Frankreich als Europa-Retter »

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Thursday, March 26, 2009

Joschka Fischer über EU: Keine Führung, nirgends

SUEDDEUTSCHE.DE: Auf dem Trittbrett durch die Krise: Nächste Woche treffen die Europäer beim G-20-Gipfel in London erstmals Barack Obama und zeigen ein Verhalten, das ebenso legitim wie fatal ist. Mehr als ein "Formelkompromiss" zur Bewältigung der Finanzkrise ist nicht zu erwarten.

Am Rhein und in Prag werden Nato und EU dem neuen amerikanischen Präsidenten huldigen, schöne Bilder, hehre Reden über die Zukunft des Transatlantismus - alles wie gehabt. Doch vor Straßburg und Prag findet, am 2. April, auf dem G-20-Treffen in London der transatlantische Ernstfall statt. Mit der Wahl Barack Obamas zum amerikanischen Präsidenten sollte alles besser werden - eigentlich. Die transatlantische Kontinentaldrift, die Europa und Amerika in den acht Jahren unter George W. Bush immer weiter auseinander gebracht hat, sollte gestoppt und sogar umgekehrt werden. Diese Hoffnung geht dahin.

Denn die Weltfinanz- und Weltwirtschaftskrise lässt die Differenzen zwischen Amerika und Europa voll ausbrechen. Europa weigert sich, sehr viel stärker als bisher finanziell bei der Bewältigung der beiden Krisen zu helfen. Gewiss, am Ende des Londoner Treffens werden sich die Staats- und Regierungschefs auf eine gemeinsame Erklärung einigen; ein Scheitern kann sich niemand erlauben. Aber die Unterschiede werden bestehen bleiben. Die einen wollen die Krise wegfinanzieren, die anderen wollen sie wegregulieren, und am Ende wird beides in der Erklärung stehen. So etwas nennt man dann "Formelkompromiss."

Die nationalen Medien der beteiligten Staaten werden anschließend ihre jeweiligen Regierungen für ihre "Tapferkeit" und "Durchsetzungskraft" preisen, werden von "Punktsiegen" schwadronieren, aber eine kraftvolle globale Antwort auf die schwerste Krise seit 1929 wird es trotzdem nicht gegeben haben. Keine Führung, nirgends. >>> Eine Außenansicht von Joschka Fischer | Donnerstag, 26. März 2009

The Dawning of a New Dark Age (Taschenbuch) – Deutschland & Österreich >>>
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