Eine mögliche Bereitschaft Russlands zu einem Waffenstillstand hält Fischer für unwahrscheinlich. Er betont, dass der russische Präsident über die Ukraine hinaus gehe: „Putin möchte die Ergebnisse von 89 und den 90er Jahren revidieren. Und dazu braucht er die Ukraine und andere werden folgen, weiter westlich.“
Fischer fordert angesichts der geopolitischen Weltlage: „Europa muss selbst zur Macht werden. Das ist der entscheidende Punkt, um den es heute geht.“ Es sei dennoch wichtig, an der Verbindung mit den USA festzuhalten: „Wir brauchen die USA, auch unter diesen völlig neuen Bedingungen. Aber wir müssen eine Strategie entwickeln, mit den USA und notfalls auch ohne sie.“
Der Grünen-Politiker warnt vor den politischen Entwicklungen in Europa, speziell vor rechten populistischen Bewegungen: „Es ist eine hochgefährliche innenpolitische Entwicklung, die mit der außenpolitischen Entwicklung zusammenkommt.“ Besorgt zeigt er sich auch über den Erfolg der AfD: Die Partei stelle „im Grunde genommen die Erfolgsbedingungen unseres Landes in Frage“ und bekäme dennoch hervorragende Wahlergebnisse.