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Monday, August 14, 2023

Israel lehnt saudisches Generalkonsulat in Jerusalem ab

NAHER OSTEN

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: Zuletzt hatte sich das Verhältnis zwischen Riad und Tel Aviv entspannt. Jetzt will Israel jedoch die Einrichtung einer diplomatischen Mission verhindern.

Israel lehnt die Einrichtung eines für die Palästinensische Autonomiebehörde zuständigen Generalkonsulates von Saudi-Arabien in Jerusalem ab. „Wir werden nicht zulassen, dass in Jerusalem irgendeine Art von diplomatischer Mission eröffnet wird“, sagte der israelische Außenminister Eli Cohen am Sonntag dem Radiosender 103 FM. Am Samstag hatte Saudi-Arabien erstmals einen Botschafter für die Palästinensische Autonomiebehörde ernannt. Das Amt wird vom saudischen Botschafter in Jordanien, Najef al-Sudairi, zusätzlich übernommen, denn der Gesandte bleibt Vertreter seines Landes in Jordanien. Die Botschaft in Amman teilte mit, Al-Sudairi werde auch als Generalkonsul in Jerusalem tätig sein. » | Quelle: Reuters | Sonntag, 13. August 2023

Monday, April 17, 2023

Iran lädt saudischen König zu Staatsbesuch ein

ANNÄHERUNG DER RIVALEN

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: Teheran und Riad schreiten nach ihrer jüngsten Annäherung weiter voran. Nun soll der saudische König Salman in Iran empfangen werden.

Iran hat Saudi-Arabiens König Salman nach der jüngst eingeleiteten Annäherung der beiden Erzrivalen zu einem Staatsbesuch eingeladen. Das teilte ein Sprecher des Außenministeriums in Teheran am Montag mit. Präsident Ebrahim Raisi revanchiere sich damit für eine Einladung, die er nach Saudi-Arabien erhalten habe. Zum Termin wurden zunächst keine Angaben gemacht.

Nach siebenjähriger Unterbrechung hatten Iran und Saudi-Arabien Anfang April eine Vereinbarung zur Wiederaufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen unterzeichnet. Bis zum 9. Mai sollen Botschaften und Konsulate beider Länder wieder eröffnet werden. Die Annäherung war unter der Vermittlung Chinas zustande gekommen. » | Quelle: Reuters | Montag, 17. April 2023

Tuesday, November 22, 2022

Mehr Schatten als Licht: Die Reformen von Saudiarabiens Kronprinz gehen längst nicht weit genug

NEUE ZÜRCHER ZEITUNG: Mohammed bin Salman hat sein Land in atemberaubendem Tempo verändert, zugleich aber jede öffentliche Debatte erstickt und die Repression verschärft. Ohne ein Mindestmass an Bürgerbeteiligung wird das Land nicht vorankommen.

Im Königreich geht nichts gegen den Willen des mächtigen jungen Kronprinzen Mohammed bin Salman. | Imago

An Visionen, Ehrgeiz und Rücksichtslosigkeit hat es Mohammed bin Salman nie gefehlt. Im Oktober 2017 liess der junge Kronprinz die Welt aufhorchen, als er eine «Rückkehr Saudiarabiens zum moderaten Islam» ankündigte. Das Königreich habe unter dem Eindruck der iranischen Revolution 1979 einen Irrweg eingeschlagen, sagte der damals neu ernannte Thronfolger. Doch damit werde Schluss sein. Sein Land werde aufräumen mit extremistischem Gedankengut und zu einem Islam zurückkehren, der offen für die Welt und andere Religionen sei, versprach er an einer Investorenkonferenz in Riad.

Ebenso viel Aufsehen erregte an der Future Investment Initiative Conference seine Ankündigung, am Roten Meer eine futuristische neue Metropole namens Neom zu errichten. In ihr würden eigene Gesetze gelten und sie werde streng nach kapitalistischen Prinzipien geführt werden, verkündete der damals 32-jährige Prinz unter dem Applaus der geladenen Unternehmer. Mit dem Projekt werde der Petrostaat einen wichtigen Schritt zur Diversifizierung der Wirtschaft und zur Öffnung für internationale Investoren unternehmen. » | Ulrich von Schwerin | Montag, 21. November 202 in Saudiarabien,

Tuesday, September 27, 2022

Regierungsumbau in Saudi-Arabien: Kronprinz Mohammed bin Salman wird Premier

DER STANDARD: Umstrittener Kronprinz gewinnt bei Erneuerung des Kabinetts weiter an Macht – Khalid bin Salman neuer Verteidigungsminister

Ein Screenshot vom Foto im Artikel.

Riad – In Saudi-Arabien hat es am Dienstag nach einer Mitteilung des staatlichen Fernsehens einen Umbau der Regierung gegeben. Mohammed bin Salman, der umstrittene, aber mächtige Kronprinz, hat dabei eine weitere Schlüsselposition dazugewonnen. Er wird auch Premierminister des weitgehend absolutisisch-islamistisch regierten Königreiches. Bisher hatte sein Vater, König Salman, das Amt ausgeübt. Auch sonst wird das Amt des Premiers, des formellen Regierungschefs, gewöhnlich vom König ausgeübt. » | red. | Dienstag, 27. September 2022

Sunday, August 21, 2022

Verhaftete Studentin in Saudiarabien: 34 Jahre für ein paar Likes

NEUE ZÜRCHER ZEITUNG: Die saudische Studentin Salma al-Shihab wurde zu einer langen Gefängnisstrafe verurteilt, weil sie kritische Beiträge auf Twitter geteilt hatte. Sie ist kein Einzelfall. Während sich das Königreich gesellschaftlich öffnet, wird es politisch immer autoritärer.

Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman duldet keinen Widerspruch und lässt Kritiker verhaften. | Cliff Owen / AP

In Saudiarabien dürfen Frauen inzwischen Autofahren, ohne Kopftuch ausgehen und als Sängerinnen auf der Bühne stehen. Was sie hingegen nicht dürfen: ihre Meinung in den sozialen Netzwerken kundtun. Genau das hatte Salma al-Shihab getan. Nun wurde die Saudiaraberin dafür zu 34 Jahren Haft verurteilt und zusätzlich mit einer ebenfalls 34 Jahre dauernden Ausreisesperre belegt.

Die 24-Jährige, die zurzeit im englischen Leeds Zahnmedizin studiert, war zu Besuch in der Heimat, als sie verhaftet wurde. Sollte sie ihre Strafe bis zum Ende absitzen müssen, wird sie 92 Jahre alt sein, bis sie sich das nächste Mal frei bewegen darf.

«Die Höhe des Strafmasses ist wirklich schockierend», sagt Duaa Dhainy von der saudischen Menschenrechtsorganisation ESOHR, die vom saudischen Aktivisten Ali Adubisi im Exil gegründet wurde und sich für die Freilassung von Dissidenten einsetzt. Früher, so Dhainy, seien derartige Strafen nur für Gewaltverbrechen ausgesprochen worden. » | Daniel Böhm, Beirut | Donnerstag, 18. August 2022

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Friday, July 29, 2022

Macrons herzlicher Händedruck

Der französische Präsident Emmanuel Macron und der saudische Kronprinz Muhamad Bin Salman am Donnerstag in Paris | Bild: Getty

SAUDISCHER KRONPRINZ IN PARIS

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: Der saudische Kronprinz Muhammad Bin Salman war in Europa lange geächtet. Er soll die Ermordung des Journalisten Khashoggi gebilligt haben. Emmanuel Macron empfing ihn jetzt ungewöhnlich herzlich in Paris.

Mit einem langen Händedruck vor den Kameras im Innenhof des Elysée-Palastes hat Emmanuel Macron dem saudischen Kronprinzen Muhammad Bin Salman am Donnerstagabend einen ungewöhnlich herzlichen Empfang bereitet. „Wir beglückwünschen uns zum verstärkten Austausch zwischen dem Königreich Saudi-Arabien und Frankreich“, heißt es im Abschlusskommuniqué, das am Freitag veröffentlicht wurde.

Bei ihrer Begegnung in Dschidda Mitte Juli hatten der amerikanische Präsident Joe Biden und Bin Salman nur kurz die Fäuste zur Begrüßung aneinandergestoßen. Biden gab sich sichtlich Mühe, distanziert aufzutreten, während Macron in Paris lange Minuten für die Kameras mit Bin Salman posierte und sich ein zweites Mal für die Fotografen mit dem Gast aus Saudi-Arabien an der gläsernen Eingangstür zum Elysée-Palast aufstellte. Der Kronprinz wurde vom Präsidenten zu einem Abendessen unter vier Augen empfangen, wie das Präsidialamt mitteilte. Zeitgleich fand ein Abendessen der wichtigsten Minister mit ihren saudischen Counterparts statt. » | Von Michaela Wiegel in Paris | Freitag, 29. Juli 2022

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Saturday, June 04, 2022

Unbekanntes Arabien: Saudi Arabien – Der Westen | Saudi Arabia: The West | ARTE.tv Documentary

Dec 16, 2021 • Saudi Arabia is reputed to be one of the richest and most conservative nations on the planet. But how do its citizens live today?

Unter Druck der Erdölpreise will Biden dem saudischen «Paria» die Hand reichen

NEUE ZÜRCHER ZEITUNG: Der amerikanische Präsident wollte Saudiarabien für den Mord an Jamal Khashoggi bestrafen. Gemäss Medienberichten reist Biden nun aber nach Riad, um dort auch Kronprinz Mohammed bin Salman zu treffen, den mutmasslichen Drahtzieher des Verbrechens.

Ein Bild aus harmonischeren Zeiten: Der amerikanische Verteidigungsminister Jim Mattis empfängt den saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman im Pentagon im März 2018. | Alex Wong / Getty

Offiziell ist der Besuch nicht angekündigt. Aber übereinstimmende Medienberichte, die sich auf Quellen im Weissen Haus berufen, gehen von einem baldigen Besuch des amerikanischen Präsidenten Joe Biden in Saudiarabien aus. «Biden hat entschieden, diesen Monat nach Riad zu reisen, um die Beziehungen mit dem erdölreichen Königreich wieder herzustellen. In einer Zeit, in der er die Benzinpreise zu Hause senken und Russland international isolieren möchte», schrieb die «New York Times» am Donnerstag.

Voraussichtlich wird Biden Ende Juni nach einer Visite in Israel weiter nach Riad fliegen. Dort soll er neben der saudischen Führung auch die Staatschefs anderer arabischer Länder treffen: darunter Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate, der Irak und Jordanien. Der brisanteste Handschlag dürfte dabei jener mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman sein. Der 36-jährige Sohn des betagten Königs Salman hält praktisch alle Zügel der Macht in dem Wüstenland in seinen Händen. Die vermutlich von ihm 2018 in Auftrag gegebene Ermordung des regimekritischen Journalisten Jamal Khashoggi im saudischen Konsulat in Istanbul machte ihn jedoch vor allem im Westen zu einem geächteten Mann. » | Christian Weisflog, Washington | Samstag, 4. Juni 2022

Wednesday, April 27, 2022

Eine neue Identität für ein ganzes Land

König und Kronprinz | Bild: AFP

MODERNISIERUNG SAUDI-ARABIENS

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: Der saudische Kronprinz Bin Salman verordnet seinem Land eine radikale Neuorientierung: Nicht mehr der Wahabismus, sondern die Wiege des Hauses Saud soll nun identitätsstiftend sein. Auch die Wirtschaft wird modernisiert.

Das Königreich Saudi-Arabien vollzieht eine Neugründung, noch bevor der 36 Jahre alte Kronprinz Muhammad Bin Salman seinem fünfzig Jahre älteren Vater Salman Bin Abd al-Aziz auf dem Thron folgt. Derzeit werden alle drei Säulen, auf denen das Königreich ruht, erneuert. Das Haus Saud, die erste Säule, verändert sich, weil mit dem Kronprinzen erstmals die Enkelgeneration des Staatsgründers Abd al-Aziz Bin Saud auf den Thron drängt. Bislang waren auf den 1953 verstorbenen Gründer sechs seiner Söhne gefolgt.

Auf ein neues Fundament sollen die beiden anderen Säulen gestellt werden: die Abhängigkeit vom Erdöl und die Legitimation durch die wahhabitischen Religionsgelehrten. So soll die „Vision 2030“ des Kronprinzen die Wirtschaft modernisieren, damit sie nicht mehr vom Erdöl abhängt, und in Diriyah, einem Vorort von Riad, wird sichtbar, dass sich die Herrschaft des Hauses Saud nicht länger durch den 1744 vollzogenen Pakt mit dem Religionsgelehrten Muhammad Ibn Abd al-Wahhab legitimiert. » | Von Rainer Hermann | Dienstag, 26. April 2022

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Sunday, April 10, 2022

Energie aus Saudi-Arabien: Und die Menschenrechte? I 3sat kulturzeit

Apr 10, 2022 • 81 Menschen hat Kronprinz Mohammed Bin Salman im Schatten des Ukraine-Kriegs hinrichten lassen - an nur einem Tag. Zeitgleich wurde der inhaftierte Blogger Raif Badawi nach zehnjähriger Haft freigelassen, doch wirklich frei ist er nicht: Er darf Saudi-Arabien weitere zehn Jahre lang nicht verlassen und nach Kanada zu seiner Familie reisen. Kurz nach der Massenhinrichtung der 81 Menschen, die zumeist den Schiiten angehören, reiste der britische Premierminister Boris Johnson nach Saudi-Arabien, um neue Öl- und Gasquellen zu erschließen, sollte Russland den Hahn abdrehen.

Und auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) reist am Sonntag nach Saudi-Arabien und in die Vereinigten Arabischen Emirate. "Es wird eine Wasserstoffreise", sagte Söder der Deutschen Presse-Agentur in München. Und die Menschenrechte?

Im Interview mit 3sat-„Kulturzeit“ sagt Experte Guido Steinberg, dass die Betroffenheit des Westens angesichts der Hinrichtungen in Saudi-Arabien oft nur eine kurze Halbwertszeit hat. "Man muss dazu sagen, dass die Proteste nach der letzten Hinrichtungswelle Anfang 2016 beispielsweise doch sehr schnell abgeebbt sind. Also Saudi-Arabien hat die Erfahrung gemacht, dass der Westen das Königreich braucht und dass dann solche Hinrichtungen längerfristig nicht schaden."


Tuesday, March 08, 2022

Der saudische Bösewicht lässt Biden zappeln

NEUE ZÜRCHER ZEITUNG: Der amerikanische Präsident nannte Saudiarabien im Wahlkampf einen «Paria». Um die Erdölpreise trotz harten Sanktionen gegen Russland zu zügeln, braucht er nun aber Riads Hilfe. Bidens Berater erwägen deshalb einen Besuch im Wüstenstaat.

Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman scheint nun die Gunst der Stunde nutzen zu wollen. | Leon Neal / Getty

Das Ende der Sowjetunion hat verschiedene Gründe. Eine wichtige Ursache war ein starker Zerfall der Erdölpreise Mitte der achtziger Jahre, nachdem Saudiarabien seine Produktion stark erhöht hatte. Moskau fehlte danach schlicht das Geld, um sein Imperium aufrechtzuerhalten. Die damalige amerikanische Regierung unter Präsident Reagan soll in Riad für diesen Schritt geworben haben, um nicht nur die Sowjetunion, sondern auch Iran zu schwächen.

Fast vier Jahrzehnte später wäre die saudische «Erdölwaffe» für die USA auch im Kampf mit Putins Russland ein wirksames Mittel. Dies umso mehr, als der Druck auf Präsident Joe Biden steigt, die Sanktionen gegen Russland vom Finanzsektor auch auf den Export von Erdöl und Erdgas auszuweiten. «Russland verdient keinen Cent mehr von den USA», twitterte der republikanische Minderheitsführer im Repräsentantenhaus, Kevin McCarthy, am Sonntag. Gleichzeitig kritisieren die Republikaner Biden dafür, die eigene Erdölindustrie durch Umweltauflagen einzuschränken. «Anstatt mehr einheimisches Erdöl zu produzieren, bevorzugt diese Regierung, mehr von Ländern wie Iran oder Venezuela zu kaufen», twitterte der Abgeordnete Pat Fallon. Washington schickt Delegation nach Venezuela » | Christian Weisflog, Washington | Dienstag, 8. März 2022

Wednesday, January 05, 2022

Warum Erdoğan sich Saudi-Arabien wieder annähert


FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: Erst Ägypten, dann die Vereinigten Arabischen Emirate, nun Saudi-Arabien: Die Türkei will ihre Beziehungen mit der arabischen Welt verbessern. Dahinter stecken auch wirtschaftliche Interessen.

Eine Überraschung war es nicht mehr, als der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan während einer Veranstaltung des Verbands der türkischen Exporteure ankündigte, er werde im nächsten Monat Saudi-Arabien besuchen. „Er wartet auf mich im Februar, er hat es versprochen“, sagte Erdoğan. Alle verstanden, dass Erdoğan Kronprinz Muhammad Bin Salman, den starken Mann des Königreichs, gemeint hatte.

Seit Monaten arbeiten Ankara und Riad an der Normalisierung ihrer Beziehungen, die mit der Ermordung des saudischen Dissidenten Jamal Khashoggi am 2. Oktober 2018 im saudischen Generalkonsulat in Istanbul auf einen Tiefpunkt gefallen waren. An jenem Morgen waren 15 Saudis auf dem Istanbuler Flughafen eingetroffen. In einem Koffer hatte sich, wie die Auswertung der Aufnahmen im Flughafen ergaben, eine Knochensäge befunden, mit der Khashoggis Leichnam mutmaßlich zerstückelt wurde. » | Von Rainer Hermann, Redakteur in der Politik | Dienstag, 4. Januar 2022

Tuesday, December 14, 2021

Drei Jahre nach dem Khashoggi-Mord sieht die Welt den saudischen Kronprinzen wieder als Geschäftspartner

NEUE ZÜRCHER ZEITUNG: Die Saudi haben Khashoggi ermordet und führen einen grausamen Krieg in Jemen. Joe Biden hatte sie im Wahlkampf deshalb als Parias bezeichnet. Heute verkauft er Riad Waffen. Anmerkungen zu einem bemerkenswerten diplomatischen Comeback.

Der saudisch Kronprinz Mohammed bin Salman und der französiche Präsident Emmanuel Macron vor dem Élysée-Palast in Paris. | Christophe Ena / AP

Am 2. Oktober 2018 wurde Jamal Khashoggi auf dem saudischen Konsulat in Istanbul erstickt, zerstückelt und dann so gründlich beseitigt, dass bis heute jede Spur von ihm fehlt. Zwei Versionen zirkulieren seither. Die Türken, die CIA und die Briten sagen, Khashoggi sei vorsätzlich ermordet worden, den Auftrag habe höchstwahrscheinlich der Kronprinz Mohammed bin Salman gegeben. Die Saudi geben den Mord zu, sagen aber, er sei nicht von oben befohlen worden, schon gar nicht vom Kronprinzen.

Die Glaubwürdigkeit der saudischen Aussagen tendiert gegen null, selbst eingefleischte Feinde Amerikas verlachen sie. Es gab anfangs denn auch so etwas wie moralische Entrüstung, vor allem von amerikanischer Seite. Nicht von Donald Trump, der damals regierte. Trump verlangte «Transparenz», aber er wies die CIA-Version zurück und verteidigte den Kronprinzen. Doch Joe Biden zeigte sich empört. Als Präsident werde er dafür sorgen, dass Amerika seine Prinzipien nicht mehr «an der Garderobe abgebe, nur um Öl zu kaufen oder Waffen zu verkaufen», sagte der Demokrat als Präsidentschaftsaspirant. Im November 2019, ein gutes Jahr nach dem Mord, bezeichnete Biden Saudiarabien als Paria-Staat, den man büssen lassen müsse für die Ermordung Khashoggis. Amerika dürfe zudem den Saudi keine Waffen mehr verkaufen, die im Krieg in Jemen eingesetzt werden könnten. » | Ulrich Schmid, Tel Aviv | Montag, 13. Dezember 2021

Wednesday, September 22, 2021

Der Nahe Osten – eine Weltregion im ewigen Krieg

NEUE ZÜRCHER ZEITUNG: Gescheiterte Revolutionen, Bürgerkriege, Flüchtlingswellen und Hungersnöte: Der Nahe Osten macht nur selten positive Schlagzeilen. Und ein Ende von Gewalt und Chaos ist nicht in Sicht. Selbst die Inseln relativer Stabilität sind auf Sand gebaut.

«Im Nahen Osten muss man ein Optimist sein», hat mir ein erfahrener Kollege einst geraten. Als mentale Überlebenshilfe mag diese Denkweise für einen Korrespondenten nützlich sein. Nach drei Jahren in Beirut muss ich indes feststellen: Realistisch betrachtet gibt es im Orient kaum Grund, auf Besserung zu hoffen. Selbst verheissungsvolle Silberstreifen am Horizont erweisen sich als leere Luftspiegelungen.

Einer dieser seltenen Silberstreifen war der Aufstieg von Mohammed bin Salman in Saudiarabien. Der junge Kronprinz predigte einen «gemässigten Islam», schlug freundliche Töne gegenüber Israel an, erlaubte den Frauen das Autofahren und lockerte ihre Bevormundung. Er liess Kinos und Konzerte zu und öffnete das Mutterland des Islams für abenteuerlustige Individualtouristen. Hatte die saudische Erdölmonarchie früher die globale Verbreitung eines rigiden Islams finanziert, der nicht selten zur Einstiegsdroge für Jihadisten wurde, schien Riad nun offen für eine zukunftsfähige, pragmatische Politik zu sein. » | Christian Weisflog, Beirut | Mittwoch, 22. September 2021

Tuesday, April 02, 2019

König zahlt vier Kindern Khashoggis Schweigegeld


DIE PRESSE: Die Nachkommen des ermordeten Journalisten sollen Luxusvillen und Apanagen erhalten.

Tunis. Saudiarabien will die Kinder des ermordeten Journalisten Jamal Khashoggi mit hohen Summen finanziell entschädigen. Nach einem Bericht der „Washington Post“ erhalten die beiden Töchter und die beiden Söhne jeweils eine Vier-Millionen-Dollar-Villa in der Hafenstadt Jeddah, eine fünfstellige Monatszahlung sowie einen Millionenbetrag, dessen Höhe noch ausgehandelt werden muss. Die Luxusgebäude gehören zu einer Wohnanlage, in der der älteste Sohn Salah bereits ein Haus besitzt. Er arbeitet als Banker und ist der einzige der vier Nachkommen Khashoggis, der weiterhin in Saudiarabien leben möchte. » | Martin Gehlen | Dienstag, 02. April 2019

Wednesday, July 19, 2017

Model im Minirock erzürnt die Sittenwächter in Saudi-Arabien


Das Video einer Frau im Minirock sorgt derzeit in den sozialen Netzwerken in Saudi-Arabien für Aufsehen. Der Clip zeigt ein Model namens „Khulood“ in freizügiger Kleidung in einer historischen Festung in der extrem konservativen Region Nadschd. Frauen in Saudi-Arabien müssen eigentlich eine Vollverschleierung aus Abaya und Niqab tragen.

Entsprechend heftig sind die Reaktionen, wie die britische „BBC“ berichtete. Kritiker forderten ein Einschreiten der Religionspolizei und eine Bestrafung der Frau. Wenn sie sich nicht an geltende Gesetze halte, habe sie es nicht verdient, in Saudi-Arabien zu leben, hieß es.

Befürworter hingegen feierten die mutige Aktion in einem Land, in dem Frauen immer noch kaum Rechte haben. Sie wiesen darauf hin, dass auch Melania und Ivanka Trump beim jüngsten Besuch des US-Präsidenten in Saudi-Arabien keine Verschleierung trugen.

Eine Twitter-Nutzerin kommentierte: „Wäre sie eine Ausländerin, würden sie von der Schönheit ihrer Hüften und dem Glanz in ihren Augen schwärmen… Aber weil sie eine Saudi ist, fordern sie ihre Verhaftung.“ Die saudische Religionspolizei, die „Behörde für die Verbreitung von Tugendhaftigkeit und Verhinderung von Lastern“, hat angekündigt, den Vorfall zu untersuchen.


Tuesday, April 25, 2017

Saudiarabien in UNO-Kommission für Frauenrechte gewählt


DIE PRESSE: 45 Länder sitzen in der UN-Frauenrechtskommission. Und ausgerechnet Saudiarabien ist nun in das Gremium gewählt worden. Das sorgt für Kritik.

In Saudi-Arabien werden Frauen elementarste Rechte vorenthalten, sie dürfen nicht ohne männliche Begleitung auf die Straße und auch kein Auto lenken. Zum Entsetzen von Menschenrechtlern wurde die Regierung des wahhabitischen Königreichs nun in die UNO-Frauenrechtskommission gewählt, die weltweit Frauenrechte und Gleichberechtigung fördern soll. Weiter lesen und einen Beitrag hinzufügen » | APA | Dienstag, 25. April 2017