An Visionen, Ehrgeiz und Rücksichtslosigkeit hat es Mohammed bin Salman nie gefehlt. Im Oktober 2017 liess der junge Kronprinz die Welt aufhorchen, als er eine «Rückkehr Saudiarabiens zum moderaten Islam» ankündigte. Das Königreich habe unter dem Eindruck der iranischen Revolution 1979 einen Irrweg eingeschlagen, sagte der damals neu ernannte Thronfolger. Doch damit werde Schluss sein. Sein Land werde aufräumen mit extremistischem Gedankengut und zu einem Islam zurückkehren, der offen für die Welt und andere Religionen sei, versprach er an einer Investorenkonferenz in Riad.
Ebenso viel Aufsehen erregte an der Future Investment Initiative Conference seine Ankündigung, am Roten Meer eine futuristische neue Metropole namens Neom zu errichten. In ihr würden eigene Gesetze gelten und sie werde streng nach kapitalistischen Prinzipien geführt werden, verkündete der damals 32-jährige Prinz unter dem Applaus der geladenen Unternehmer. Mit dem Projekt werde der Petrostaat einen wichtigen Schritt zur Diversifizierung der Wirtschaft und zur Öffnung für internationale Investoren unternehmen. » | Ulrich von Schwerin | Montag, 21. November 202 in Saudiarabien,