FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: Bundespräsident Gauck hat sich zu den Forderungen der griechischen Regierung geäußert, die von Deutschland hohe Entschädigungen für NS-Kriegsverbrechen verlangt. Er hält es für angebracht, dass „ein geschichtsbewusstes Land wie unseres auslotet, welche Möglichkeiten von Wiedergutmachung es geben könnte“.
Bundespräsident Joachim Gauck zeigt sich offen für eine Wiedergutmachung deutscher Kriegsverbrechen in Griechenland. In einem vorab veröffentlichen Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ sagt Gauck: „Wir sind ja nicht nur die, die wir heute sind, sondern auch die Nachfahren derer, die im Zweiten Weltkrieg eine Spur der Verwüstung in Europa gelegt haben - unter anderem in Griechenland, worüber wir beschämend lange wenig wussten“.
Gauck fügt hinzu: „Es ist richtig, wenn ein geschichtsbewusstes Land wie unseres auslotet, welche Möglichkeiten von Wiedergutmachung es geben könnte.“ » | Quelle: Reuters | Freitag, 01. Mai 2015
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Friday, May 01, 2015
Saturday, April 25, 2015
Reaktion auf Völkermord-Äußerung: "Das türkische Volk wird Präsident Gauck nicht verzeihen"
SPIEGEL ONLINE: Dieser Sturm war befürchtet worden, jetzt ist er da: Die Türkei hat Bundespräsident Joachim Gauck scharf attackiert. Er hatte die an den Armeniern begangenen Verbrechen als Völkermord bezeichnet - man werde ihm das "nicht vergessen und verzeihen".
Die Aussagen von Bundespräsident Joachim Gauck zum Völkermord an den Armeniern haben einen Streit mit der Türkei ausgelöst. "Das türkische Volk wird dem deutschen Präsidenten Gauck seine Aussagen nicht vergessen und nicht verzeihen", teilte das Außenministerium in Ankara am späten Freitagabend mit. » | dpa/pad | Freitag, 24. April 2015
Die Aussagen von Bundespräsident Joachim Gauck zum Völkermord an den Armeniern haben einen Streit mit der Türkei ausgelöst. "Das türkische Volk wird dem deutschen Präsidenten Gauck seine Aussagen nicht vergessen und nicht verzeihen", teilte das Außenministerium in Ankara am späten Freitagabend mit. » | dpa/pad | Freitag, 24. April 2015
Thursday, April 23, 2015
Gauck spricht klar von Völkermord an den Armeniern
DIE WELT: Der Bundespräsident wird deutlicher als Regierung und Bundestag: Gauck benennt das Massaker an Armeniern im Osmanischen Reich ohne Umschweife als Völkermord – und erinnert an die deutsche Mitschuld.
Bundespräsident Joachim Gauck benennt die Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich vor 100 Jahren klar als Völkermord. In seiner Rede auf der zentralen deutschen Gedenkveranstaltung im Berliner Dom verwendet er in der entscheidenden Passage wortgleich die Formulierung, auf die sich zuvor auch die Bundesregierung und die schwarz-rote Koalition verständigt hatten: "Das Schicksal der Armenier steht beispielhaft für die Geschichte der Massenvernichtungen, der ethnischen Säuberungen, der Vertreibungen, ja der Völkermorde, von der das 20. Jahrhundert auf so schreckliche Weise gezeichnet ist."
Im späteren Verlauf der Rede, als Gauck die Mitschuld des damaligen Deutschen Reichs an den Gräueltaten anspricht, wird er deutlicher und stuft die Geschehnisse gänzlich ohne Umschweife als Völkermord ein: "In diesem Fall müssen auch wir Deutsche insgesamt uns noch der Aufarbeitung stellen, wenn es nämlich um eine Mitverantwortung, unter Umständen sogar Mitschuld, am Völkermord an den Armeniern geht." Im Ersten Weltkrieg waren Armenier im Osmanischen Reich als vermeintliche Kollaborateure mit dem Feind systematisch vertrieben und umgebracht worden. Zwischen 200.000 und 1,5 Millionen Menschen kamen nach Schätzungen ums Leben. Die Türkei als Nachfolgestaat des Osmanischen Reichs lehnt die Bezeichnung "Völkermord" vehement ab. » | Von Claudia Kade, Redakteurin Innenpolitik | Donnerstag, 23. April 2015
Bundespräsident Joachim Gauck benennt die Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich vor 100 Jahren klar als Völkermord. In seiner Rede auf der zentralen deutschen Gedenkveranstaltung im Berliner Dom verwendet er in der entscheidenden Passage wortgleich die Formulierung, auf die sich zuvor auch die Bundesregierung und die schwarz-rote Koalition verständigt hatten: "Das Schicksal der Armenier steht beispielhaft für die Geschichte der Massenvernichtungen, der ethnischen Säuberungen, der Vertreibungen, ja der Völkermorde, von der das 20. Jahrhundert auf so schreckliche Weise gezeichnet ist."
Im späteren Verlauf der Rede, als Gauck die Mitschuld des damaligen Deutschen Reichs an den Gräueltaten anspricht, wird er deutlicher und stuft die Geschehnisse gänzlich ohne Umschweife als Völkermord ein: "In diesem Fall müssen auch wir Deutsche insgesamt uns noch der Aufarbeitung stellen, wenn es nämlich um eine Mitverantwortung, unter Umständen sogar Mitschuld, am Völkermord an den Armeniern geht." Im Ersten Weltkrieg waren Armenier im Osmanischen Reich als vermeintliche Kollaborateure mit dem Feind systematisch vertrieben und umgebracht worden. Zwischen 200.000 und 1,5 Millionen Menschen kamen nach Schätzungen ums Leben. Die Türkei als Nachfolgestaat des Osmanischen Reichs lehnt die Bezeichnung "Völkermord" vehement ab. » | Von Claudia Kade, Redakteurin Innenpolitik | Donnerstag, 23. April 2015
Saturday, June 14, 2014
Deutschlands Außenpolitik: Gauck fordert größere Bereitschaft zu Militäreinsätzen
SPIEGEL ONLINE: Joachim Gauck bekräftigt seine Forderung, Deutschland solle international mehr Verantwortung übernehmen. Im Kampf für Menschenrechte sei es manchmal erforderlich, "auch zu den Waffen zu greifen", sagte der Bundespräsident in Norwegen.
Berlin - Deutschland sollte nach Ansicht von Bundespräsident Joachim Gauck nicht pauschal die Beteiligung an Militäreinsätzen ausschließen. Zu einer aktiven Politik zur Konfliktlösung gehöre es auch, "den Einsatz militärischer Mittel als letztes Mittel nicht von vornherein zu verwerfen", sagte Gauck zum Abschluss seines Norwegen-Besuchs in einem Interview mit Deutschlandradio Kultur. » | dab/dpa/AFP | Samstag, 14. Juni 2014
Berlin - Deutschland sollte nach Ansicht von Bundespräsident Joachim Gauck nicht pauschal die Beteiligung an Militäreinsätzen ausschließen. Zu einer aktiven Politik zur Konfliktlösung gehöre es auch, "den Einsatz militärischer Mittel als letztes Mittel nicht von vornherein zu verwerfen", sagte Gauck zum Abschluss seines Norwegen-Besuchs in einem Interview mit Deutschlandradio Kultur. » | dab/dpa/AFP | Samstag, 14. Juni 2014
Thursday, May 01, 2014
Bundesregierung verteidigt Gauck gegen Erdogan
SPIEGEL ONLINE: Die Bundesregierung teilt Joachim Gaucks Kritik an der Türkei. Innenminister de Maizière sagt sogar: "Ich bin stolz auf unseren Bundespräsidenten."
Berlin - Im Streit zwischen dem türkischen Ministerpräsidenten Tayyip Erdogan und Bundespräsident Joachim Gauck bezieht nun auch die Koalition Stellung. Die von Gauck bei seinem Türkei-Besuch benannten Punkte böten auch der Bundesregierung Anlass zur Besorgnis, sagte Merkels Sprecher Steffen Seibert. "Da gibt es keinen Unterschied zwischen der Einschätzung des Bundespräsidenten und der Bundesregierung." » | vks/dpa/Reuters/AFP | Mittwoch, 30. April 2014
Berlin - Im Streit zwischen dem türkischen Ministerpräsidenten Tayyip Erdogan und Bundespräsident Joachim Gauck bezieht nun auch die Koalition Stellung. Die von Gauck bei seinem Türkei-Besuch benannten Punkte böten auch der Bundesregierung Anlass zur Besorgnis, sagte Merkels Sprecher Steffen Seibert. "Da gibt es keinen Unterschied zwischen der Einschätzung des Bundespräsidenten und der Bundesregierung." » | vks/dpa/Reuters/AFP | Mittwoch, 30. April 2014
Tuesday, April 29, 2014
Gauck weist Erdoğans Vorwürfe zurück
SUEDDEUTSCHE: Zank zwischen Berlin und Ankara: Bundespräsident Gauck hatte den türkischen Premier Erdoğan kritisiert, Erdoğan sprach daraufhin von Gauck als "Pastor". Nun kontert der Bundespräsident: Seine Kritik sei "eher noch zurückhaltend gewesen."
Bundespräsident Joachim Gauck hat Vorwürfe des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdoğan wegen seiner Kritik an Demokratiedefiziten in der Türkei zurückgewiesen. "Ich habe mir erlaubt, das zu tun, was ich immer tue. Nämlich die kritischen Themen, die in einer Gesellschaft diskutiert werden, aufzunehmen. Das ist normal unter Freunden", sagte Gauck. "Ich habe nichts erfunden, ich bin eher noch zurückhaltend gewesen." » | Quelle und Bearbeiter: SZ.de/AFP/dpa/fran/mane | Dienstag, 29. April 2014
Erdogan attackiert “Pastor” Gauck »
Bundespräsident Joachim Gauck hat Vorwürfe des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdoğan wegen seiner Kritik an Demokratiedefiziten in der Türkei zurückgewiesen. "Ich habe mir erlaubt, das zu tun, was ich immer tue. Nämlich die kritischen Themen, die in einer Gesellschaft diskutiert werden, aufzunehmen. Das ist normal unter Freunden", sagte Gauck. "Ich habe nichts erfunden, ich bin eher noch zurückhaltend gewesen." » | Quelle und Bearbeiter: SZ.de/AFP/dpa/fran/mane | Dienstag, 29. April 2014
Erdogan attackiert “Pastor” Gauck »
Erdogan attackiert "Pastor" Gauck
Ankara - Die Kritik des deutschen Staatsoberhaupts will der türkische Premier Recep Tayyip Erdogan nicht auf sich sitzen lassen. Der Regierungschef wirft Joachim Gauck vor, sich mit seiner Warnung über die Demokratiedefizite in die inneren Angelegenheiten der Türkei eingemischt zu haben.
"Ich habe dem deutschen Staatspräsidenten gesagt, dass wir seine Einmischung in die inneren Angelegenheiten unseres Landes niemals dulden werden", sagte Erdogan am Dienstag nach Angaben der Nachrichtenagentur Anadolu. Mit Blick auf die aus seiner Sicht belehrenden Worte des früheren Pfarrers Gauck fügte Erdogan bei einer Fraktionssitzung seiner Partei AKP in Ankara hinzu: "Der deutsche Staatspräsident denkt wohl, er sei immer noch ein Pastor." » | heb/amz/AFP | Dienstag, 29. April 2014
Friday, November 22, 2013
NSA-Affäre: Merkel und Gauck lassen US-Delegation abblitzen
SPIEGEL ONLINE: Es wird schwer mit der Versöhnung in der NSA-Affäre: Trotz Anfrage werden Kanzlerin Merkel und Bundespräsident Gauck die US-Delegation nicht empfangen, die am Montag nach Berlin kommt. Lediglich Außenminister Westerwelle ist zu einem Treffen mit den Amerikanern bereit.
Berlin/Washington/Brüssel - Wenn US-Senatoren auf Reisen gehen, sehen sie sich als Repräsentanten des berühmtesten und exklusivsten "Clubs" der Welt: des nur 100 Mitglieder starken US-Senats - und damit auf Augenhöhe mit den Staatschefs im Rest der Welt. So ist zu erklären, warum Chris Murphy, Vorsitzender des Unterausschusses für Europa im Senat, sich bei seinem Berlin-Besuch am Montag mit Kanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Joachim Gauck treffen wollte.
Aber weder Merkel noch Gauck stehen zur Verfügung: Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE soll es im Kanzleramt lediglich zu einem Gespräch des Abteilungsleiter für Außenpolitik, Christoph Heusgen, mit dem Demokraten Murphy und einem Parlamentarier aus dem US-Abgeordnetenhaus kommen. Im Bundespräsidialamt soll gar kein Treffen zustande kommen.
So ambitioniert die Gesprächswünsche von Murphy und seinem ebenfalls demokratischen Begleiter Gregory Meeks klingen mögen - zu einem anderen Zeitpunkt wären die Treffen vielleicht sogar zustande gekommen. Aber in den vergangenen Monaten ist im Zuge der NSA-Affäre einiges kaputt gegangen zwischen Berlin und Washington - spätestens seitdem bekannt wurde, dass der amerikanische Auslandsnachrichtendienst offenbar sogar das Handy der Bundeskanzlerin abgehört hat. » | Von Florian Gathmann, Philipp Wittrock und Gregor Peter Schmitz | Donnerstag, 21. November 2013
Berlin/Washington/Brüssel - Wenn US-Senatoren auf Reisen gehen, sehen sie sich als Repräsentanten des berühmtesten und exklusivsten "Clubs" der Welt: des nur 100 Mitglieder starken US-Senats - und damit auf Augenhöhe mit den Staatschefs im Rest der Welt. So ist zu erklären, warum Chris Murphy, Vorsitzender des Unterausschusses für Europa im Senat, sich bei seinem Berlin-Besuch am Montag mit Kanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Joachim Gauck treffen wollte.
Aber weder Merkel noch Gauck stehen zur Verfügung: Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE soll es im Kanzleramt lediglich zu einem Gespräch des Abteilungsleiter für Außenpolitik, Christoph Heusgen, mit dem Demokraten Murphy und einem Parlamentarier aus dem US-Abgeordnetenhaus kommen. Im Bundespräsidialamt soll gar kein Treffen zustande kommen.
So ambitioniert die Gesprächswünsche von Murphy und seinem ebenfalls demokratischen Begleiter Gregory Meeks klingen mögen - zu einem anderen Zeitpunkt wären die Treffen vielleicht sogar zustande gekommen. Aber in den vergangenen Monaten ist im Zuge der NSA-Affäre einiges kaputt gegangen zwischen Berlin und Washington - spätestens seitdem bekannt wurde, dass der amerikanische Auslandsnachrichtendienst offenbar sogar das Handy der Bundeskanzlerin abgehört hat. » | Von Florian Gathmann, Philipp Wittrock und Gregor Peter Schmitz | Donnerstag, 21. November 2013
Tuesday, November 13, 2012
SPIEGEL ONLINE: Es knirscht im deutsch-britischen Verhältnis, die EU-Frage spaltet die Partner. Bundespräsident Gauck versuchte beim Antrittsbesuch in London, gut Wetter zu machen. Doch die Konflikte bleiben.
Das letzte Mal war Joachim Gauck nur auf Stippvisite bei der Queen. Vor der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele hatte er Ende Juli am offiziellen Empfang für alle hundert Staatsoberhäupter im Buckingham-Palast teilgenommen. Für mehr als ein Händeschütteln reichte es bei diesem Anlass nicht.
Am Dienstag nun folgte der offizielle Antrittsbesuch inGroßbritannien. Auch dieser fiel jedoch eher bescheiden aus. Auf die traditionellen Insignien eines Staatsbesuchs, militärische Ehren und ein Abendbankett, wurde verzichtet. Stattdessen begrüßten Queen Elizabeth II. und Prinz Philip den Bundespräsidenten und seine Partnerin Daniela Schadt mittags am Portal des Palasts.
Schadt knickste formvollendet vor der Königin, man posierte gemeinsam für ein Foto, dann ging es in den "18th Century Room" zu einem Mittagessen mit einem Dutzend Teilnehmern. Serviert wurde ein Drei-Gänge-Menü - und ein Riesling von der Saar. Nach einer guten Stunde verabschiedeten sich die Gäste und fuhren weiter zur Residenz des deutschen Botschafters, wo Gauck sich mit Vertretern des deutsch-britischen Establishments zu einem Meinungsaustausch traf. » | Von Carsten Volkery, London | Dienstag, 13. November 2012
Friday, June 01, 2012
SPIEGEL ONLINE: Muslime gehören zu Deutschland, der Islam aber nicht so richtig: Für den Satz, mit dem er sich von Vorgänger Wulff distanzierte, wird Bundespräsident Joachim Gauck kritisiert. Grünen-Chef Cem Özdemir kann die Unterscheidung Gaucks nicht nachvollziehen. Die Muslime hätten schließlich ihre Religion mitgebracht.
Berlin - Die Äußerungen von Bundespräsident Joachim Gauck zum Islam stoßen in Deutschland auf ein geteiltes Echo. Grünen-Parteichef Cem Özdemir reagierte mit Unverständnis auf die Bemerkung des Staatsoberhauptes. Er könne Gaucks Differenzierung zwischen Islam und gläubigen Muslimen nicht nachvollziehen, sagte Özdemir den "Ruhr Nachrichten".
"Wenn der Bundespräsident erklärt, dass Muslime, die hier leben, zu Deutschland gehören, dann gehört natürlich auch ihr Islam zu Deutschland", betonte der Grünen-Politiker. Seit den 1960er Jahren seien Muslime nach Deutschland eingewandert und neben ihren Sprachen und ihrer Kultur hätten sie auch ihre Religion mitgebracht. » | fab/dpa/dapd | Freitag, 01. Juni 2012
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SPIEGEL ONLINE: Gehört der Islam zu Deutschland? Ja - sagte Ex-Bundespräsident Wulff. Na ja - sagt sein Nachfolger Joachim Gauck. Diesen Satz könne er so nicht übernehmen, erklärte Gauck in einem Interview. Er könne auch diejenigen verstehen, die den Einfluss des Islam auf Europa und Deutschland nicht erkennen könnten. Migranten-Verbände reagieren verhalten auf Gauck.
Berlin - Bundespräsident Joachim Gauck hat sich von der Einschätzung seines Vorgängers Christian Wulff distanziert, der Islam gehöre zu Deutschland. Diesen Satz könne er so nicht übernehmen, "aber seine Intention nehme ich an", sagte Gauck in einem Gespräch mit der Wochenzeitung "Die Zeit". Wulff habe die Bürger auffordern wollen, sich der Wirklichkeit zu öffnen. "Und die Wirklichkeit ist, dass in diesem Lande viele Muslime leben. ... Ich hätte einfach gesagt, die Muslime, die hier leben, gehören zu Deutschland."Wulffs Äußerungen hatten 2010 heftige Debatten in Deutschland ausgelöst.
Ein-Satz-Formulierungen über Zugehörigkeit seien "immer problematisch, erst recht, wenn es um so heikle Dinge geht wie Religion", sagte Gauck, der evangelischer Theologe ist. Er könne daher auch diejenigen verstehen, die fragten: "Wo hat denn der Islam dieses Europa geprägt, hat er die Aufklärung erlebt, gar eine Reformation? ... Ich bin hoch gespannt auf den theologischen Diskurs innerhalb eines europäischen Islam." Verhaltene Reaktion der muslimischen und türkischen Verbände » | vme/sev/dpa | Donnerstag, 31. Mai 2012
Tuesday, May 29, 2012
SPIEGEL ONLINE: Bundespräsident Gauck ist nach Israel gereist, um ein Zeichen für die deutsch-israelische Freundschaft zu setzen. Das Staatsoberhaupt signalisierte in Jerusalem, dass ihn die kritische Haltung vieler Landsleute zum jüdischen Staat beunruhige.
Jerusalem - "Deutschland und Israel sind enger verbunden als jemals zuvor", hat Bundespräsident Joachim Gauck am Dienstag bei einer kurzen Ansprache in Jerusalem gesagt. Die Betonung der deutsch-israelischen Freundschaft ist dem Staatsoberhaupt bei seinem Staatsbesuch in Israel wichtig. Umso mehr irritiert Gauck die wachsende Kritik an Israel in Deutschland: "Ohne Umfragen überzubewerten: Als Freund Israels besorgen mich die Ergebnisse dennoch", antwortete er der Zeitung "Haaretz" auf eine Frage nach dem sinkenden Ansehen Israels in Deutschland.
Eine Umfrage hatte kürzlich ergeben, dass 70 Prozent der Deutschen Israel vorwerfen, seine Interessen ohne Rücksicht auf andere Völker zu verfolgen, und 59 Prozent die israelische Politik für aggressiv halten.
"Aus den Abgründen seiner Geschichte kommt Deutschland eine einzigartige Verantwortung gegenüber Israel zu", sagte Gauck. "Wachsende Ressentiments gegenüber Israel sind zwar nicht allein ein deutsches Phänomen, aber wir Deutsche sollten uns besonders kritisch fragen: In welchem Geist urteilen wir über israelische Politik? Doch bitte nur im Geist der Freundschaft. Da ist durchaus auch Platz für Kritik, nicht aber für Vorurteil", betonte der Bundespräsident. » | hen/dpa/dapd/Reuters | Dienstag, 29. Mai 2012
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