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Sunday, October 28, 2018

Der Untergang des Osmanischen Reiches


Mit den von den Mächten eingeforderten Reformen gingen zunehmend wirtschaftliche Probleme einher. In den „Kapitulationen“ genannten Handelsverträgen wurde der Markt im Osmanischen Reich für die Europäer geöffnet, und die Einfuhrzölle lagen unter den Ausfuhrzöllen. Durch die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit des osmanischen Handwerks wurde das Osmanische Reich zum Importeur von europäischen Waren und der Aufbau einer eigenen Industrie unterbunden. Unterdessen fanden die Unruhen auf dem Balkan kein Ende. Nach einem Krieg gegen Serbien 1876 wurde in Istanbul eine internationale Konferenz einberufen, auf der die Zukunft des Balkan diskutiert wurde. Um seine Reformbereitschaft zu demonstrieren, kündigte der durch einen Staatsstreich an die Macht gekommene Abdülhamid II. eine liberale Verfassung an, die ein parlamentarisches System eingeführt hätte. Als Ergebnis der Konferenz fassten die Mächte eine Autonomie sowohl für zwei Provinzen auf bulgarischem Gebiet als auch für Bosnien und Herzegowina ins Auge. Als die „Hohe Pforte“ dies ablehnte, erklärte Russland den Krieg, besetzte den gesamten europäischen Teil der Türkei und rückte auf Istanbul vor. Nach der Entscheidungsschlacht am Schipkapass im Januar 1878 war der Sieg der russischen Truppen nicht mehr zu verhindern. Ende Januar 1878 bat das Osmanische Reich um den Abschluss eines Friedensvertrages.

Saturday, April 25, 2015

Reaktion auf Völkermord-Äußerung: "Das türkische Volk wird Präsident Gauck nicht verzeihen"

SPIEGEL ONLINE: Dieser Sturm war befürchtet worden, jetzt ist er da: Die Türkei hat Bundespräsident Joachim Gauck scharf attackiert. Er hatte die an den Armeniern begangenen Verbrechen als Völkermord bezeichnet - man werde ihm das "nicht vergessen und verzeihen".

Die Aussagen von Bundespräsident Joachim Gauck zum Völkermord an den Armeniern haben einen Streit mit der Türkei ausgelöst. "Das türkische Volk wird dem deutschen Präsidenten Gauck seine Aussagen nicht vergessen und nicht verzeihen", teilte das Außenministerium in Ankara am späten Freitagabend mit. » | dpa/pad | Freitag, 24. April 2015

Thursday, April 23, 2015

Türkei droht Wien mit Sanktionen


DIE PRESSE: Ankara erwägt wirtschaftliche Strafmaßnahmen als Reaktion auf Nationalratserklärung. Außenamt versucht, die Wogen zu glätten. Minister Kurz telefonierte mit türkischem Amtskollegen.

Ankara/Wien. Der Streit zwischen der Türkei und Österreich über die Anerkennung des Genozids an den Armeniern eskaliert weiter. Wie „Die Presse“ erfahren hat, sondiert die türkische Regierung wirtschaftliche und andere Strafmaßnahmen. Das Außenministerium in Wien stellt sich bereits auf Sanktionen ein. 650 österreichische Unternehmen sind derzeit in der Türkei aktiv. Betroffen sein könnten auch Ausgrabungen in der antiken Stadt Ephesos im Westen des Landes, die durch die türkische Antikenverwaltung jedes Jahr neu genehmigt werden müssen.

Da der Nationalrat die Massenmorde von 1915 als Völkermord eingestuft hatte, berief Ankara am Mittwoch seinen Botschafter in Wien, Mehmet Hasan Gögüs, zu Gesprächen ein. In einer Stellungnahme der türkischen Regierung hieß es zudem, die Erklärung des Parlaments werde die Beziehungen „dauerhaft beschädigen“. Die Ereignisse so zu verdrehen sei „nichts weniger als ein Massaker des Rechts“. » | DiePresse | Donnerstag, 23. April 2015

SPIEGEL ONLINE: Streit über Völkermord an Armeniern: Türkei beruft Botschafter aus Österreich zurück: Österreichs Parlament hat die Massaker an den Armeniern als Völkermord bezeichnet. Die harsche Reaktion der türkischen Regierung ließ nicht lange auf sich warten. » | syd/dpa | Donnerstag, 23. April 2015

Gauck spricht klar von Völkermord an den Armeniern

DIE WELT: Der Bundespräsident wird deutlicher als Regierung und Bundestag: Gauck benennt das Massaker an Armeniern im Osmanischen Reich ohne Umschweife als Völkermord – und erinnert an die deutsche Mitschuld.

Bundespräsident Joachim Gauck benennt die Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich vor 100 Jahren klar als Völkermord. In seiner Rede auf der zentralen deutschen Gedenkveranstaltung im Berliner Dom verwendet er in der entscheidenden Passage wortgleich die Formulierung, auf die sich zuvor auch die Bundesregierung und die schwarz-rote Koalition verständigt hatten: "Das Schicksal der Armenier steht beispielhaft für die Geschichte der Massenvernichtungen, der ethnischen Säuberungen, der Vertreibungen, ja der Völkermorde, von der das 20. Jahrhundert auf so schreckliche Weise gezeichnet ist."

Im späteren Verlauf der Rede, als Gauck die Mitschuld des damaligen Deutschen Reichs an den Gräueltaten anspricht, wird er deutlicher und stuft die Geschehnisse gänzlich ohne Umschweife als Völkermord ein: "In diesem Fall müssen auch wir Deutsche insgesamt uns noch der Aufarbeitung stellen, wenn es nämlich um eine Mitverantwortung, unter Umständen sogar Mitschuld, am Völkermord an den Armeniern geht." Im Ersten Weltkrieg waren Armenier im Osmanischen Reich als vermeintliche Kollaborateure mit dem Feind systematisch vertrieben und umgebracht worden. Zwischen 200.000 und 1,5 Millionen Menschen kamen nach Schätzungen ums Leben. Die Türkei als Nachfolgestaat des Osmanischen Reichs lehnt die Bezeichnung "Völkermord" vehement ab. » | Von Claudia Kade, Redakteurin Innenpolitik | Donnerstag, 23. April 2015

Monday, January 23, 2012

Französischer Senat billigt Völkermordgesetz

SCHWEIZER FERNSEHEN: Der Pariser Senat hat am Montag trotz aller Drohungen der Türkei ein neues Völkermordgesetz verabschiedet. Das Gesetz stellt die Leugnung von gesetzlich anerkannten Völkermorden unter Strafe.

Mit dem neuen Gesetz kann auch der Tod zahlloser Armenier während des Ersten Weltkriegs im Osmanischen Reich bestraft werden. Die Türkei als Nachfolger des Osmanischen Reiches streitet einen Völkermord ab und hat für den Fall einer Annahme des Gesetzes mit schweren Konsequenzen gedroht. » | dpa/gern | Montag 23. Januar 2012

Friday, January 07, 2011

FERNSEHSERIE: Die Sauereien des osmanischen Herrschers Süleyman

WELT ONLINE: In der Türkei empört eine TV-Serie über den Sultan. Szenen mit Vielweiberei und Sklaven stören Islamisten, Nationalisten und Feministinnen

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Süleyman war der 10. Sultan der Osmanen und gilt als deren berühmtester Herrscher. Bild: Welt Online

Die Türkei erlebt seit einigen Jahren eine Osmanen-Renaissance, eine allgemeine Rückbesinnung auf das geistige und politische Erbe jenes Großreiches, mit dem die Türken zwischen 1299 und 1922 zur Weltmacht wurden. Da ist es nur passend, dass der Sender Show TV vor einigen Tagen mit der Ausstrahlung einer Serie zum größten, glorreichsten aller Sultane begann: Süleyman der Prächtige, den die Türken den „Kanuni“, also Gesetzgeber nennen. Geboren irgendwann zwischen 1494 und 1496, eroberte er nach dem Balkan auch Ungarn, stieß bis nach Wien vor, und bis er 1566 bei einer Belagerung starb, verwandelte er Istanbuls Antlitz mit Prachtbauten, die bis heute bewundert werden, und gab seinem Volk einfacher Krieger ein zivilisatorisches Gesetzeswerk.

Das ist der Süleyman, den die Türken sehen wollen: gut, stark und gerecht, der Inbegriff all dessen, was auch die Türkei gerne wäre. Die TV-Serie aber hat eine Welle der Empörung ausgelöst. Statt den Mythos zu verherrlichen, versucht sie zu zeigen, dass die Realität auch voller Ungerechtigkeiten war. Da werden Sklaven behandelt wie, nun ja, Sklaven; Haremsfrauen wie, nun ja, Haremsfrauen, also für fleischliche Liebe, und überdies fließt wahrhaftig Blut in einer Welt, in der das Schwert regierte. >>> Autor: Boris Kálnoky | Freitag, 07. Januar 2011

Tuesday, August 17, 2010

Monday, April 27, 2009

Obama: Erklärung zu Massaker an Armeniern erzürnt die Türkei

TAGESANZEIGER: Der amerikanische Präsident Barack Obama hat mit einer Erklärung zum Massaker an Armeniern zur Zeit des Osmanischen Reichs den Ärger der Türkei auf sich gezogen.

Einige Passagen von Obamas Statement zum Jahrestag des Beginns der Gräueltaten seien «inakzeptabel», erklärte das Aussenministerium am Samstag in Ankara. Die Beurteilung der Vorkommnisse solle einzig und allein Historikern überlassen werden. »Die gemeinsame Geschichte des türkischen und des armenischen Volkes darf nur durch unabhängige und wissenschaftliche Daten bewertet werden», hiess es in der Mitteilung aus Ankara weiter.

Präsident Abdullah Gül kritisierte am Rande eines Energie-Gipfels in Sofia, dass Obama die türkischen Opfer nicht erwähnt habe. «Jedermanns Schmerz muss geteilt werden», forderte er. Erklärung aus dem Weissen Haus >>> raa/sda | Samstag, 25. April 2009