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Sunday, May 29, 2022

Boris Johnson will Maßeinheiten Pfund und Unze zurückbringen

Rede zum Thronjubliläum: Boris Johnson am 26. Mai im Parlament in London | Bild: AFP

STATT GRAMM UND KILOGRAMM

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: Der britische Premierminister Johnson will eine weitere Begleiterscheinung der EU-Mitgliedschaft rückgängig machen – und die alten Maßeinheiten Pfund, Yard und Unze wiederbeleben.

Der britische Premier Boris Johnson will die Freiheiten seines Landes nach dem Brexit nutzen, um imperialistischen Maßeinheiten wie der Unze neue Bedeutung zu geben. Pünktlich zum Thronjubiläum der Queen am kommenden Wochenende wolle Johnson einen öffentlichen Beratungsprozess dazu beginnen, wie die Einheiten wie Pfund, Unze oder Yard künftig wieder genutzt werden könnten, berichteten mehrere britische Medien am Sonntag. » | Quelle: dpa | Sonntag, 29. Mai 2022

What law actually says on Imperial measurements - what will Boris Johnson really change?: Boris Johnson will announce a Queen's Platinum Jubilee bid to give traders the choice between metric and imperial units - after two decades of EU law. He'll also 'bring back' the Crown stamp on pints. We look at how much of the patriotic bluster is true »

Johnson will Masseinheiten Pfund und Unze zurückbringen: Der britische Premier Boris Johnson will die Freiheiten seines Landes nach dem Brexit nutzen, um imperialen Masseinheiten wie der Unze neue Bedeutung zu geben. Pünktlich zum Thronjubiläum der Queen am kommenden Wochenende wolle Johnson einen öffentlichen Beratungsprozess dazu beginnen, wie die Einheiten wie Pfund, Unze oder Yard künftig wieder genutzt werden könnten, berichteten mehrere britische Medien am Sonntag. »

Friday, May 20, 2022

Pelosi: London riskiert möglichen Handelspakt

Nancy Pelosi am 17. Mai 2022 in Washington | Bild: DPA

NORDIRLAND-STREIT

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: Die Sprecherin des amerikanischen Repräsentantenhauses warnt Großbritannien vor einer Eskalation des Streits über Brexit-Regeln für Nordirland. Ein erklärtes Ziel der Johnson-Regierung stehe auf dem Spiel.

Die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, hat die Regierung in London gewarnt, mit einer einseitigen Eskalation des Streits über Brexit-Regeln für Nordirland einen Handelspakt mit den USA zu riskieren. Wenn London sich entscheide, dieses Abkommen zu unterlaufen, werde der US-Kongress kein bilaterales Freihandelsabkommen mit Großbritannien unterstützen, schrieb Pelosi am Donnerstag in einer Erklärung. Das sogenannte Nordirland-Protokoll schütze die wichtige Stabilität in der ehemaligen Bürgerkriegsregion, die der als Karfreitagsabkommen bekannte Friedensvertrag gebracht habe.

Ein weitreichender Handelspakt mit den USA gilt als erklärtes Ziel der Brexit-Befürworter um Premier Boris Johnson, das jedoch aktuell noch in weiter Ferne liegt. » | Quelle: dpa | Freitag, 20. Mai 2022

Sunday, March 13, 2022

Boris Johnson wegen Nähe zu Lebedev unter Druck

Evgeny Lebedev mit der britischen Schauspielerin Claire Foy im November 2018 | Bild: PICTURE ALLIANCE / WWW.PIQTURED.

RUSSISCHER MEDIENUNTERNEHMER

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: Evgeny Lebedev ist ein russischer Medienmogul in Großbritannien. Seit 2020 sitzt er im britischen Parlament. Möglich machte das vor allem Boris Johnson, indem er ihn zum Baron ernannte. Die Opposition kritisiert das nun.

Großbritanniens Premierminister Boris Johnson gerät wegen seiner Nähe zum russischstämmigen Medienmogul Evgeny Lebedev unter Druck. Johnson müsse angesichts der Tatsache, dass er Lebedev zum Baron ernannt und damit einen Sitz im Oberhaus verschafft habe, „ernste Fragen“ beantworten, sagte der Oppositionsführer von der Labour-Partei Keir Starmer am Sonntag im Sender „Sky News“. Der Zeitung „Sunday Times“ zufolge hatte Johnson Warnungen des Geheimdienstes MI6 im Zusammenhang mit der Verleihung der Adelswürde an Lebedev ignoriert. » | Quelle: AFP | Sonntag, 13. März 2022

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Monday, January 24, 2022

„Bei Kälte müssen sich die Menschen zwischen Essen und Heizen entscheiden“

Ein Freiwilliger belädt ein Auto mit Lebensmitteln vor der Norwood and Brixton Foodbank in Brixton im Süden Londons. | Bild: AFP

ARMUT IN GROSSBRITANNIEN

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: Die Preise für Grundnahrungsmittel steigen in Großbritannien rasant. Die Zahl der Tafelbesucher ist auf mehr als 2,5 Millionen im vergangen Jahr gestiegen. Die Folgen sind eklatant.

„Ich kämpfe wirklich, um über die Runden zu kommen“, sagt Heidi in der Schlange vor der Tafel im ostenglischen Colchester. So wie der 45-Jährigen geht es derzeit vielen Briten. Die Inflation in Großbritannien stieg im Dezember mit 5,4 Prozent auf den höchsten Wert seit 30 Jahren. Die Reallöhne sinken, die Lebensmittel- und Energiekosten steigen.

Die Tafeln im Vereinigten Königreich erleben inzwischen einen regelrechten Ansturm. Alles sei teurer geworden, erzählt Heidi. Inzwischen müsse sie rund 80 Pfund (95 Euro) pro Monat für Strom ausgeben. Im vergangenen Jahr seien es noch zwischen 40 und 50 Pfund gewesen.

Die Tafel in Colchester, die zwischen lauter Supermärkten in einem Gewerbeviertel liegt, gab vergangenes Jahr insgesamt 165 Tonnen Lebensmittel aus, genug um rund 17.000 Menschen zu ernähren. Der Leiter der Tafel, Mike Beckett, schätzt, dass die Zahl in diesem Jahr auf 20.000 Bedürftige steigen könnte. Im allerschlechtesten Fall könnten es bis zu 30.000 Menschen werden, sagt er. „Ein Albtraum.“ » | Quelle: AFP | Montag, 24. Januar 2022

Thursday, January 20, 2022

Boris Johnson weiter unter Druck – Nun tauchen auch Vorwürfe wegen der angeblichen Erpressung von Abgeordneten auf

NEUE ZÜRCHER ZEITUNG: Er schien schon zu taumeln, dann rappelte sich der britische Premier Johnson noch einmal mit einem kämpferischen Auftritt im Parlament auf. Doch schon am Tag danach gibt es neue Vorwürfe.

Bei seiner Rede am Mittwoch in der Fragestunde im Parlament zeigt sich Boris Johnson kämpferisch. Doch mittlerweile bringen ihn neue Vorwürfe unter Druck. | Uk Parliament/ Jessica Taylor / Reuters

(dpa) Im Skandal um Lockdown-Partys im Regierungssitz Downing Street schafft es der britische Premierminister Boris Johnson nicht aus den Negativschlagzeilen. Nachdem er sich tags zuvor mit einem kämpferischen Auftritt im Parlament ein wenig Luft verschafft hatte, kamen am Donnerstag Vorwürfe über angebliche Erpressungstaktiken gegen aufsässige Tory-Abgeordnete auf. Neue Enthüllungen wecken zudem weiter Zweifel an Johnsons Aufrichtigkeit.

Er habe Berichte über die Erpressung von Abgeordneten erhalten, sagte der Vorsitzende des Verwaltungs- und Verfassungsausschusses im Unterhaus, William Wragg, am Donnerstag. Konservative Parlamentsmitglieder, die im Verdacht stünden, dem Premier die Gefolgschaft zu versagen, seien von Regierungsmitarbeitern mit der Veröffentlichung kompromittierenden Materials in der Presse bedroht worden. » | dpa | Donnerstag, 20. Januar 2022

Sunday, January 16, 2022

„Russland muss seine Aggressionen stoppen“

BRITISCHE AUSSENMINISTERIN

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: Die USA und Großbritannien werfen Russland vor, einen Vorwand für eine Invasion in der Ukraine zu schaffen. Die Anschuldigungen seien „haltlos“, heißt es aus Moskau. Am Montag reist Annalena Baerbock in die Ukraine und nach Russland.

Die britische Außenministerin Liz Truss wirft Russland eine gegen die Ukraine gerichtete Desinformationskampagne vor. Damit solle das Land destabilisiert und eine Invasion gerechtfertigt werden, äußerte die Ministerin. „Russland muss seine Aggressionen stoppen, deeskalieren und sich ernst gemeinten Gesprächen öffnen“, twitterte sie am Samstag. Zuvor hatte Russland Vorwürfe der Vereinigten Staaten, dass mutmaßlich russische Agenten eine Spezialoperation im Osten der Ukraine planten, als „haltlos“ zurückgewiesen.

Die amerikanische Regierung hatte – wie jetzt auch Truss – Russland vorgeworfen, einen Vorwand für einen möglichen Einmarsch in die Ukraine zu schaffen. Wie so oft würden von US-Seite vermeintliche Sensationsnachrichten gestreut, ohne dass es dafür eine Grundlage gebe, teilte die russische Botschaft in Washington daraufhin am Samstag mit. „Wie üblich werden keine Beweise vorgelegt.“

„Wir haben Informationen, die darauf hindeuten, dass Russland bereits eine Gruppe von Agenten aufgestellt hat, um eine Operation unter falscher Flagge im Osten der Ukraine durchzuführen“, hatte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, am Freitag gesagt. Die Informationen deuteten darauf hin, dass diese außerdem damit beginnen würden, in Medien „Provokationen zu fabrizieren“, um eine russische Intervention zu rechtfertigen und Spaltungen in der Ukraine zu säen. » | Quelle: dpa/AFP/Reuters | Samstag, 15. Januar 2022

Liz Truss spricht; Wladimir Putin zittert vor Angst! – © Mark

Wednesday, December 22, 2021

Antisemitismus? Wo denn?

TACHLES: Neue antisemitische Skandale jenseits des Kanals.

Grossbritannien ist - leider – ein Hort antisemitischer Vorfälle, wie eine breite Öffentlichkeit spätestens mit dem Aufstieg des antisemitischen Politikers Jeremy Corbyn zum Vorsitzenden der altehrwürdigen Labour-Partei erfahren konnte. Auch die zum Teil antisemitische BDS-Bewegung hat an den Campi britischer Universitäten mehr Erfolg als in so manch anderen Staaten. Nun gibt es neue antisemitische Vorfälle, in ganz unterschiedlichen Bereichen, die zeigen, wie tief sich der Judenhass auch in der Gegenwart in die britische Kultur hineingefressen hat. … » | Redaktion | Dienstag, 21. Dezember 2021

Saturday, December 18, 2021

Macron schließt die Grenze zu Großbritannien

KAMPF GEGEN OMIKRON-VARIANTE

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: Von diesen Samstag an ist die Einreise aus sowie die Ausreise nach Großbritannien nur noch aus zwingenden übergeordneten Gründen möglich. Viele versuchen, noch auf die letzten Züge, Fähren und Flüge zu kommen.

Das französische Einreiseverbot für Urlauber aus Großbritannien hat am Freitag in der französischen Tourismusbranche für Unmut gesorgt. Premierminister Jean Castex hat die Beschränkungen mit dem notwendigen Kampf gegen die in Großbritannien grassierende Omikron-Variante begründet. Präsident Emmanuel Macron berief am Freitagvormittag einen sogenannten Verteidigungsrat im Elysée-Palast ein, bei dem das weitere Vorgehen besprochen wurde.

Von diesem Samstag an ist die Einreise aus sowie die Ausreise nach Großbritannien nur noch aus zwingenden übergeordneten Gründen möglich. Touristische oder berufliche Gründe gehören nicht dazu, wie der Regierungschef erläuterte. Sowohl Geimpfte als auch Ungeimpfte müssen sich vor einer Reise von Großbritannien nach Frankreich registrieren, einen PCR- oder Schnelltest machen und sich nach der Ankunft in Frankreich an einem Ort ihrer Wahl in Quarantäne begeben. Diese können sie nach einem negativen Test nach 48 Stunden verlassen. » | Von Michaela Wiegel. Politische Korrespondentin mit Sitz in Paris | Freitag, 17. Dezember 2021

Sunday, November 28, 2021

Sterben im Ärmelkanal: Das europäische Asylrecht wird missbraucht

KOMMENTAR

NEUE ZÜRCHER ZEITUNG: Nach dem Untergang eines Migrantenbootes im Ärmelkanal geraten die Politiker in London und Paris aneinander. Hilfreicher wäre es, sie würden besser zusammenarbeiten, um den Grenzschutz zu stärken und den Missbrauch des Asylrechts einzuschränken.

Es war nur eine Frage der Zeit, bis eine solche Tragödie passieren würde. 27 Menschen sind diese Woche in einer Nacht gestorben, als ihr Gummiboot beim Übersetzen über den Ärmelkanal nach England Luft verloren hatte und gesunken war. So viele Opfer sind noch nie gezählt worden bei einem Unglück auf diesem vielbefahrenen Gewässer.

Und wie reagieren die Politiker in Frankreich und Grossbritannien darauf? Premierminister Boris Johnson publiziert einen an Präsident Macron gerichteten offenen Brief auf Twitter, in dem er reichlich plump von den Franzosen fordert, sie sollten alle über den Kanal nach Grossbritannien gelangten Migranten umgehend zurücknehmen. Auf diese Weise, so doziert Johnson scheinheilig, könne das Problem rasch gelöst werden. Dabei muss auch ihm klar sein, dass die Franzosen kein Interesse haben, das Migrationsproblem der Briten einfach bei sich ansammeln zu lassen.

Präsident Macron wies das Schreiben umgehend als doppelzüngiges Gerede zurück. Der französische Innenminister Gérald Darmanin lud flugs seine britische Amtskollegin Priti Patel von einem für Sonntag geplanten Krisentreffen europäischer Innenminister in Calais aus. So wird man des Problems der lebensgefährlichen Überfahrten über den Ärmelkanal gewiss nicht Herr. » | Peter Rásonyi | Freitag, 26. November 2021

Frankreich fordert von Großbritannien legale Migrationswege: Nach dem Tod von Migranten im Ärmelkanal verlangt Paris eine Reform der britischen Asylgesetzgebung. Sie lasse derzeit keine andere Möglichkeit als die illegale Einreise zu, sagt Innenminister Darmanin. »

Saturday, October 30, 2021

Post-Brexit-Streit mit Paris um Fischereirechte spitzt sich zu

NEUE ZÜRCHER ZEITUNG: Frankreich hat zwei britische Fischerboote gestoppt, die ohne Genehmigung in französischen Gewässern gefischt haben. London bestellt daraufhin die französische Botschafterin ein. Doch Paris droht bereits mit einer weiteren Eskalation.

Im Streit um die Fischereirechte hat Frankreich mit der «Cornelis Gert Jan» erstmals einen britischen Fischtrawler festgesetzt. | Sarah Meyssonnier / Reuters

Aus der Ferne betrachtet geht es nur um ein paar Lizenzen mehr oder weniger für die Fischkutter aus der EU, die in britischen Gewässern im Ärmelkanal auf Fang gehen. Was im Kontext der Brexit-Verhandlungen eigentlich bloss kleine Fische sein sollten, hat sich jedoch zu einem wichtigen Streitpunkt entwickelt. Denn für viele Fischer in der Normandie geht es um die Existenz, falls sie die versprochenen Lizenzen nicht erhalten. Einige Fischer im Hafen von Boulogne sagen, sie hätten seit April einen Umsatzeinbruch von 50 Prozent erlitten. Die Regierung in Paris steht daher unter Druck. In der Debatte geht es längst nicht mehr nur um Fische, sondern um das nationale Prestige. Alte Ressentiments gegen die Briten werden hochgespielt. » | Rudolf Balmer, Paris | Samstag, 30. Oktober 2021

Thursday, October 28, 2021

„Es ist kein Krieg, aber ein Kampf“

BRITISCHER KUTTER FESTGESETZT

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: Frankreich hat einen britischen Fischkutter in Le Havre festgesetzt, weil er keine gültige Lizenz hatte. London verstehe nur die Sprache der Härte. Die britische Seite kündigt Vergeltungsmaßnahmen an.

Der Streit über Fischereirechte nach dem Brexit hat am Donnerstag zu heftigen Vorwürfen und Drohungen zwischen Frankreich und Großbritannien geführt. Zuvor hatte die Regierung in Paris einen britischen Kutter ohne gültige Lizenz in der Hafenstadt Le Havre festgesetzt. Dem Fischer droht eine Geldbuße und die Beschlagnahmung seines Fangguts. Ein zweites Boot wurde verwarnt, weil es ohne Erlaubnis in französischen Gewässern fischte. „Die britische Regierung versteht leider nur die Sprache der Härte“, sagte Europastaatssekretär Clément Beaune im Fernsehsender CNews. Vom 2. November an sollen britische Fischerboote ihren Fang nicht mehr in Frankreich zur Weiterverarbeitung anlanden dürfen. Außerdem werde Frankreich systematisch die Sicherheitsvorkehrungen an britischen Booten überprüfen. Das kündigte Regierungssprecher Gabriel Attal am Mittwochabend an. „Unsere Geduld hat Grenzen“, sagte Attal. „Wir lassen nicht zu, dass Großbritannien den Brexit-Vertrag wie einen Fußabstreifer benutzt“, so der Regierungssprecher. » | Von Michaela Wiegel, Paris und Jochen Buchsteiner, London | Donnerstag, 28. Oktober 2021

Wednesday, October 20, 2021

Knappheit in Grossbritannien – oder wenn der Korrespondent im Supermarkt nicht bekommt, was er sucht

Der Broccoli fehlt im Regal, das Benzin an der Tanke ist aus. Nicht an Waren mangele es derzeit auf der Insel, erklärt der Korrespondent Niklaus Nuspliger, sondern an Arbeitskräften, die das Land versorgten.

Podcast: «NZZ Akzent»: Wenn den Briten der Broccoli fehlt | Autor David Vogel, Benedikt Hofer: Hier zuhören | 20.10.2021, 04.30 Uhr

Friday, October 15, 2021

Der Versorgungskollaps im «Winter der Unzufriedenheit» veränderte Grossbritannien für immer – holt Boris Johnson die Geschichte ein?

NEUE ZÜRCHER ZEITUNG: Die Pandemie und der Brexit sorgen für Engpässe, die Erinnerungen an den Winter 1979 wecken. Damals brach Grossbritannien unter einer Streikwelle zusammen, bevor ein politisches Erdbeben Premierminister Callaghan aus dem Amt katapultierte. Doch droht sich die Geschichte wirklich zu wiederholen?

Nein, Grossbritannien werde im Winter der Strom nicht ausgehen. Und ja, die Ängste vor einer Dreitagewoche zum Energiesparen seien «alarmistisch, wenig hilfreich und völlig deplatziert». Schon nur der Umstand, dass der Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng jüngst solche Fragen beantworten musste, sagt einiges über die Stimmungslage in Grossbritannien aus. » | Niklaus Nuspliger, London | Freitag, 15. Oktober 2021

Tuesday, October 12, 2021

BSE: Grossbritannien wird den Rinderwahnsinn nicht los – ein neuer Fall hat nun Konsequenzen

NEUE ZÜRCHER ZEITUNG: Die grosse BSE-Epidemie liegt ein Vierteljahrhundert zurück. Doch bis heute haftet britischem Fleisch ein Stigma an. Und immer wieder gibt es neue Fälle von Rinderwahnsinn auf der Insel. So wie im vergangenen Monat – jahrzehntelange Bemühungen könnten damit vergebens sein.

Am 17. September ist es wieder so weit: Auf einem Bauernhof in der Grafschaft Somerset wird ein neuer Fall der Rinderkrankheit BSE bestätigt. Das infizierte Tier sei gestorben und entfernt worden, teilt die britische Tier- und Pflanzengesundheitsbehörde (Apha) umgehend mit. Und die oberste Veterinärbeamtin des Vereinigten Königreichs betont: «Es besteht kein Risiko für die Lebensmittelsicherheit oder die öffentliche Gesundheit.» » | Melchior Poppe | Diensrag, 12. Oktober 2021

Friday, October 01, 2021

Sogar Professoren werden als Lkw-Fahrer umworben


BENZIN-KRISE IN GROSSBRITANNIEN

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: Die britische Benzin-Krise entspannt sich nur langsam. Jetzt schlagen auch andere Branchen Alarm – zum Beispiel die Fleischer. Zu Weihnachten drohe ein Fest ohne Truthahn und Würstchen.

Auch für die Reichen und Berühmten in Großbritannien ist es derzeit nicht so leicht, an Sprit zu kommen. Fußballstar Christiano Ronaldo schickte seinen Fahrer mit der Bentley-Limousine los, um irgendwo Benzin aufzutreiben. Nach fast sieben Stunden Warten an einer Tankstelle kehrte der Fahrer zurück – ohne Sprit, wie die Zeitung The Sun meldete. „Selbst mit all seinem Geld sitzt Ronaldo im gleichen Boot wie wir alle“, flüsterte einer aus seinem Umfeld dem Boulevardblatt zu.

Wie Christiano Ronaldo geht es derzeit Millionen Briten, nur dass sie keinen Bentley zu betanken haben. Man trifft verärgerte und besorgte Nachbarn, die sich fragen, wie sie die Kinder noch zur Schule fahren und danach in die Arbeit kommen sollen. Eine junge Frau erzählt im Zug nach Somerset, dass ihr Kleinwagen in London auf der Straße plötzlich stehen blieb. Jetzt fährt sie mit der Bahn zu ihren Eltern. Ein Viertel aller Taxifahrer, so hieß es, habe die Arbeit zeitweise aufgegeben, weil sie keinen Sprit mehr in den Tank bekamen. Sie hatten nicht das Glück wie Multimillionär Ronaldo, der später doch noch in Manchester auf der Straße gesehen wurde – mit seinem Ursus-SUV von Lamborghini. » | Von Philip Plickert, London | Freitag, Oktober 1, 2021

Germans with no HGV experience asked to drive lorries amid UK fuel crisis: Mass appeal automatically sent to holders of pre-1999 German licences, which entitle holder to drive trucks »

Thursday, September 23, 2021

Dank der Aukus-Allianz mit den USA und Australien nimmt «Global Britain» Konturen an

NEUE ZÜRCHER ZEITUNG: An Amerikas Seite gegen China, im Zentrum einer Allianz englischsprachiger Länder und als sicherheitspolitischer Akteur im asiatischen Raum: Der neue Militärpakt mit Canberra und Washington zeigt, wie sich Grossbritannien nach dem Brexit auf der Weltbühne positionieren will.

Als Zeichen seiner aussenpolitischen Neuausrichtung entsandte Grossbritannien den Flugzeugträger HMS «Queen Elizabeth» im Sommer in den Pazifik. | Yiannis Kourtoglou / Reuter

Der überstürzte amerikanische Truppenabzug aus Afghanistan erwischte Mitte August nicht nur die Nato-Partner auf dem europäischen Festland, sondern auch Grossbritannien auf dem falschen Fuss. Hochrangige Minister, Diplomaten und Armeeangehörige machten kein Hehl daraus, dass sie das Vorgehen Washingtons missbilligten und die mangelnde Konsultation als respektlos empfanden. Konservative Abgeordnete deckten den Demokraten Joe Biden mit hämischer Kritik ein. Leitartikler sprachen von einem Tiefpunkt in der «special relationship» zwischen Washington und London.

Balsam für die britische Seele

Doch als Biden den britischen Premierminister Boris Johnson am Dienstagabend zu dessen erstem Besuch im Weissen Haus empfing, waren die alarmistischen Kommentare schon fast wieder vergessen. Denn vor Wochenfrist hatten Australien, das Vereinigte Königreich und die USA eine Kooperation über militärische Zukunftstechnologien ins Leben gerufen, die Canberra mit amerikanischen Nuklear-U-Booten beliefern soll und wie Balsam für die britische Seele wirkte.

Die Allianz mit dem Akronym Aukus ist ein Zeichen der Abschreckung gegenüber China. Die Briten finden sich in ihrer traditionellen Rolle als enger Verbündeter Washingtons wieder – und fanden daran umso mehr Gefallen, je mehr sich die Erzrivalen in Frankreich über den Verlust ihres eigenen Rüstungsgeschäfts mit Australien und über den «Verrat» Bidens empörten. Welche Rolle spielen die Briten? » | Niklaus Nuspliger, London | Donnerstag, 23. September 2021

Warum Frankreichs Wut nach dem geplatzten U-Boot-Deal immer noch anhält: Die Worte sind drastisch, das Verhalten verschnupft: Für Paris ist der Vertragsbruch der Australier mehr als eine monetäre Angelegenheit. Er berührt das Selbstverständnis der Franzosen und bestätigt eine These von Emmanuel Macron. »

Tuesday, September 21, 2021

Zurück zu Pfund und Unze: Grossbritannien sucht die Brexit-Dividende und droht, sich zu verrennen

NEUE ZÜRCHER ZEITUNG: Mit Deregulierung und Bürokratieabbau will London dem EU-Ausstieg Nutzen verleihen. Doch etwas anders zu machen, nur weil man es kann, hilft nicht weiter.

«Darf es eine Unze mehr sein?» Ein Londoner Geschäft im Jahr 1947. | Imago

KOMMENTAR

Anderthalb Jahre nach dem Austritt aus der EU überlegt Grossbritanniens Regierung, was sie nun konkret anders machen möchte. Brexit-Minister David Frost präsentierte am Donnerstag einige Felder, in denen durch Deregulierung die ersehnte Brexit-Dividende eingefahren werden soll. Unter den Punkten, die jetzt ausgearbeitet werden: Britische Händler sollen ihre Waren wieder ausschliesslich nach alten imperialen Massen kennzeichnen dürfen – also in Pfund statt Kilogramm und Unzen statt Gramm. Ein Kilogramm zählt 2,2 Pfund zu je 16 Unzen.

Diese Idee steht sinnbildlich für vieles, was beim Brexit schiefläuft: Sie ist symbolisch, zielt an praktischen Problemen der Wirtschaft vorbei und bedient primär die Nostalgie konservativer Wähler. Obendrein hat sie wenig mit der EU zu tun. Wer in einem britischen Supermarkt Milch kauft, erhält seit Ewigkeiten deutlich gekennzeichnete 2 Pint. Doppelter Praxistest » | Benjamin Triebe, London | Samstag, 18. September 2021

Monday, September 20, 2021

Paris sagt Ministertreffen mit London ab


U-BOOT-STREIT

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: Wegen des gekündigten U-Boot-Deals hat Paris ein Ministertreffen mit London abgesagt. Premierminister Boris Johnson versuchte, die Franzosen zu besänftigen – mit Liebesschwüren aus dem Flugzeug.

Wegen des Streits um den geplatzten Verkauf französischer U-Boote an Australien hat die französische Verteidigungsministerin Florence Parly ein Treffen mit ihrem britischen Kollegen Ben Wallace abgesagt. Die Begegnung sei „auf einen späteren Termin verschoben“ worden, sagte der Co-Vorsitzende des Franco-British Council, Peter Ricketts, wie die BBC und die Zeitung „Guardian“ am Montag berichteten. Parly sollte im Rahmen eines Treffens der Organisation nach London reisen, auch ranghohe Militärs sollten an den Beratungen der beiden größten Militärmächte Westeuropas teilnehmen.

Australien hatte im Zuge eines Dreierpakts mit den USA und Großbritannien den Bau atomgetriebener U-Boote vereinbart und dafür einen 56-Milliarden-Euro-Vertrag von 2016 mit Frankreich aufgekündigt. Der britische Premierminister Boris Johnson versuchte unterdessen, Frankreich zu beruhigen. Das dem Streit zugrunde liegende neue Militärbündnis seines Landes mit Australien und den Vereinigten Staaten im Indopazifik sei „nichts, worüber sich irgendjemand Sorgen machen müsste, insbesondere nicht unsere französischen Freunde„, sagte Johnson. London und Paris hätten eine „sehr freundliche Beziehung“, die „von äußerster Wichtigkeit“ sei, sagte er auf dem Flug zur UN-Generalversammlung in New York. „Unsere Liebe zu Frankreich ist unauslöschlich.“ Der Deal solle niemanden ausschließen. Morrison: Bereue den Deal nicht » | Quelle: dpa/AFP | Montag, 20. September 2021

Saturday, September 18, 2021

Nach geplatztem U-Boot-Deal: Paris ist verärgert über die USA

NEUE ZÜRCHER ZEITUNG: In Frankreich hat man erzürnt auf das neue Militärbündnis im Indopazifik und das geplatzte Abkommen mit Australien zum Bau von zwölf U-Booten reagiert. Gross ist die Wut besonders auf Washington.

Australiens Premierminister, Scott Morrison, wandte sich vom Abkommen mit einem französischen Konzern über den Bau von zwölf U-Booten ab. | Leo Baumgartner / Australian Defence Force / Getty

NEUE ZÜRCHER ZEITUNG: In Frankreich hat man erzürnt auf das neue Militärbündnis im Indopazifik und das geplatzte Abkommen mit Australien zum Bau von zwölf U-Booten reagiert. Gross ist die Wut besonders auf Washington.

Es kriselt zwischen Paris und Washington. Aus Ärger über die Entwicklungen der letzten Tage hat die französische Botschaft in Washington ein für Freitag vorgesehenes Galadinner abgesagt, mit dem die beiden Länder an einen gemeinsamen Sieg während des Amerikanischen Unabhängigkeitskriegs erinnern wollten.

Für Frankreich war es ein Schlag vor den Kopf, als der australische Premierminister Scott Morrison am Mittwochabend (europäische Zeit) den Beitritt Australiens zu einem Bündnis mit den USA und Grossbritannien, als Reaktion auf die Expansionsbestrebungen der Grossmacht China, sowie den gemeinsamen Bau von acht atombetriebenen U-Booten verkündete. Zugleich liess Morrison ein bereits geschlossenes Abkommen mit einem französischen Konzern über den Bau von zwölf dieselelektrisch angetriebenen U-Booten platzen. Frankreich macht die USA verantwortlich für Australiens Kehrtwende » | Judith Kormann | Samstag, 18. September 2021

Thursday, September 16, 2021

Australien setzt auf Atom-U-Boote

Premierminister Scott Morrison kündigt die neue australische U-Boot-Strategie an – umrahmt von Monitoren, die den britischen Premierminister Boris Johnson (links) und den amerikanischen Präsidenten Joe Biden zeigen. | Mick Tsikas / AP

NEUE ZÜRCHER ZEITUNG: Die USA, Grossbritannien und Australien schliessen ein Militärbündnis. So wollen sie China im Indopazifik die Stirn bieten. In einem ersten Schritt werden die USA ihre Technologie für atomar angetriebene U-Boote mit Australien teilen.

Die Nachricht kam für die grosse Mehrheit der Australier völlig überraschend. Am späten Mittwochabend alarmierte eine Meldung über eine wichtige Ankündigung des australischen Premierministers von internationaler Bedeutung die Medien. Die Ankündigung erfolgte jedoch erst am nächsten Tag um 7 Uhr früh – dann trat der australische Premierminister Scott Morrison im Fernsehen vor den Flaggen Australiens, der USA und Grossbritanniens auf. Mit grossem Ernst verkündete er, Australien werde einem neuen, richtungsweisenden Bündnis im indopazifischen Raum beitreten.

Das Land werde damit noch enger an den grossen Verbündeten USA und seine alte Kolonialmacht Grossbritannien heranrücken. Im neuen Bündnis Aukus werde Australien gemeinsam mit den USA und Grossbritannien acht atombetriebene U-Boote bauen und in Zukunft einsetzen, um Stabilität und Sicherheit im indopazifischen Raum zu stärken. «Wir haben schon immer die Welt aus dem gleichen Blickwinkel gesehen», sagte Morrison, «wir glauben alle an eine Welt, in der die Freiheit, die Rechtsstaatlichkeit, die Unabhängigkeit souveräner Staaten und die friedliche Gemeinschaft der Nationen respektiert werden.» » | Esther Blank, Sydney | Donnerstag, 16. September 2021

KOMMENTAR: Neues Bündnis im Südpazifik: Australien wählt das Lager der Freiheit: Mit dem neuen Verteidigungsbündnis mit den USA und Grossbritannien hat Canberra aus dem zunehmend aggressiven Verhalten Pekings den einzig richtigen Schluss gezogen. Europa sollte nicht grollen, sondern vor der eigenen Türe wischen. »

IN ENGLISH:

The Guardian view on the Aukus defence pact: taking on China – The agreement between the US, UK and Australia strength »