FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: Wegen des gekündigten U-Boot-Deals hat Paris ein Ministertreffen mit London abgesagt. Premierminister Boris Johnson versuchte, die Franzosen zu besänftigen – mit Liebesschwüren aus dem Flugzeug.
Wegen des Streits um den geplatzten Verkauf französischer U-Boote an Australien hat die französische Verteidigungsministerin Florence Parly ein Treffen mit ihrem britischen Kollegen Ben Wallace abgesagt. Die Begegnung sei „auf einen späteren Termin verschoben“ worden, sagte der Co-Vorsitzende des Franco-British Council, Peter Ricketts, wie die BBC und die Zeitung „Guardian“ am Montag berichteten. Parly sollte im Rahmen eines Treffens der Organisation nach London reisen, auch ranghohe Militärs sollten an den Beratungen der beiden größten Militärmächte Westeuropas teilnehmen.
Australien hatte im Zuge eines Dreierpakts mit den USA und Großbritannien den Bau atomgetriebener U-Boote vereinbart und dafür einen 56-Milliarden-Euro-Vertrag von 2016 mit Frankreich aufgekündigt. Der britische Premierminister Boris Johnson versuchte unterdessen, Frankreich zu beruhigen. Das dem Streit zugrunde liegende neue Militärbündnis seines Landes mit Australien und den Vereinigten Staaten im Indopazifik sei „nichts, worüber sich irgendjemand Sorgen machen müsste, insbesondere nicht unsere französischen Freunde„, sagte Johnson. London und Paris hätten eine „sehr freundliche Beziehung“, die „von äußerster Wichtigkeit“ sei, sagte er auf dem Flug zur UN-Generalversammlung in New York. „Unsere Liebe zu Frankreich ist unauslöschlich.“ Der Deal solle niemanden ausschließen. Morrison: Bereue den Deal nicht » | Quelle: dpa/AFP | Montag, 20. September 2021