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Tuesday, September 26, 2023

Die Schweiz im Visier - Geschehen neu gesehen Doku ARTE

Apr 22, 2021

Ronald Reagan, 40. Präsident der USA | Geschehen, neu gesehen | Doku | ARTE

Jan 7, 2022 | ARTE nimmt geschichtsträchtige Personen und Ereignisse in den Fokus. In dieser Folge: Nachdem Ronald Reagan 1981 das Herz der Amerikaner erobert hatte, leitete der US-Präsident eine weitreichende Wirtschaftsreform ein, um dem Land wieder zum Aufschwung zu verhelfen.

Als Ronald Reagan am 20. Januar 1981 als 40. Präsident der USA vereidigt wurde, steckte das Land in einer tiefen Rezession. Gleich nach seiner Ankunft im Weißen Haus war klar, dass es diesem Präsidenten an Wissen und Erfahrung mangelte. Doch die Amerikaner waren felsenfest überzeugt: Reagan würde dem Land wieder zu Stolz und Ehre verhelfen! Nachdem er das Herz der Amerikaner erobert hatte, leitete Reagan eine weitreichende Wirtschaftsreform ein, um dem Land wieder zum Aufschwung zu verhelfen. Es war eine radikale Abkehr von der Vergangenheit. Der Staat zog sich aus seiner sozialen Verantwortung zurück, die Ungleichheiten nahmen zu, die Staatsverschuldung war horrend. Reagan sah sich gezwungen, die größte Steuererhöhung in der Geschichte der USA vorzunehmen. Doch das schadete ihm nicht, ganz im Gegenteil: Reagan war ein Pragmatiker und schreckte vor offenen Widersprüchen nicht zurück. Geschickt surfte er auf der Welle des nun einsetzenden Wirtschaftswachstums, obwohl dies nicht sein Verdienst war, und holte sich mit klarer Mehrheit eine zweite Amtszeit. Getreu seinem Cowboy-Image hatte er nun freie Bahn, um sich seinen Erzfeind vorzuknöpfen: den Kommunismus! Verdutzt erfuhren die Amerikaner, dass Reagan einen "Krieg der Sterne" plante. Die Militarisierung des Weltalls versetzte die UdSSR in Panik und trieb sie in ein ruinöses technologisches Wettrüsten. Er beendete 40 Jahre Kalten Krieg und polierte damit sein Image auf. Gorbatschow, an der Spitze einer ausgebluteten und zerfallenden Sowjetunion, war zu allen Zugeständnissen bereit. 1989 schied Reagan aus dem Amt – und war beliebter denn je, obwohl die Bilanz seiner Regierung eher durchwachsen war.

Dokureihe, Regie: Cédric Condon (F 2019, 52 Min)


Tuesday, September 12, 2023

Libyen: Das Comeback des Saif Al Islam Gaddafi | Doku HD | ARTE

Sep 12, 2023 | Mit diesem Szenario hätten nur die wenigsten gerechnet: Wieder ein Gaddafi, der um die Macht kämpft. Saif al-Islam al-Gaddafi, der zweite Sohn des 2011 getöteten libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi, kandidiert bei den Präsidentschaftswahlen seines Landes. Aussagen von Verwandten und politischen Akteuren zeichnen das Porträt eines unberechenbaren und wild entschlossenen Mannes.

Die Bewerbung für die Präsidentschaftswahlen von Saif al-Islam al-Gaddafi stellt für Libyen eine große Herausforderung dar. Der zweite Sohn des libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi wurde in Libyen mehrfach verurteilt und wird vom Internationalen Strafgerichtshof wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verfolgt. Saif al-Islam al-Gaddafi hat einen einzigartigen Werdegang: In seinem ersten Leben wächst er in einem Clan auf, der zahlreiche Verschwörungen wittert. Er führt in Europa ein Playboy-Dasein und stellt sich der Welt als Reformer dar.

Im zweiten Leben, das mit der libyschen Revolution 2011 beginnt, steht er für die Unterdrückung, die vom Regime seines Vaters ausgeht. Er wird von Anti-Gaddafi-Milizen gefangen genommen. Ihm wird der Prozess gemacht, an dem er nur per Videoschalte teilnehmen darf. Sein Schicksal treibt das libysche Volk um, allerlei Gerüchte kursieren, sein Leben ist bedroht.

Es heißt, er sei ein verrückter, kranker Mystiker, der sich in die Wüste abgesetzt habe. Was bringt ihn dazu, sich trotz Morddrohungen um das Präsidentenamt zu bewerben? Was weiß er über die geheimen Machenschaften des Regimes seines Vaters? Welche Chancen hat er, an die Macht zu kommen?

Sein bewegtes Leben spiegelt das aktuelle Chaos in Libyen wider: Das Land ist gespalten, es gibt eine Regierung im Osten und eine im Westen, rivalisierende Milizen ringen um die Macht, ausländische Staaten nehmen Einfluss auf den Konflikt. Mit Aussagen von Verwandten und politischen Akteuren zeichnet ARTE ein Porträt von Saif al-Islam – eines unberechenbaren und wild entschlossen wirkenden Überlebenden, der sich seinen Weg zu bahnen sucht.

Dokumentation (Frankreich, 2023, 52 Min)
Verfügbar bis zum 18/12/2023



Ce film est également disponible en français. Pour le regarder, cliquez ici s'il vous plaît. – Mark

Saturday, September 09, 2023

Mysterium Satoshi - Bitcoin wie alles begann | Doku HD Komplettfassung | ARTE

Feb 22, 2022 | Anfang 2009, inmitten der Finanzkrise, brachte "Satoshi Nakamoto" den Bitcoin in Umlauf. Er schuf damit die erste dezentrale und zuverlässige Kryptowährung - und ist seit 2011 komplett von der Bildfläche verschwunden. "Mysterium Satoshi" erzählt die spannende Entstehungsgeschichte von Bitcoin und der Blockchain-Technologie aus Sicht seines geheimnisvollen Schöpfers.

Wie im Abspann angegeben ist Satoshis Monolog weitgehend erfunden. Er ist « frei inspiriert von der gleichnamigen Figur ». ...


Thursday, September 07, 2023

Dschihad - Europas Gotteskrieger (3/3) | Doku HD | ARTE

Sep 6, 2023 | Der Bürgerkrieg in Syrien nimmt kein Ende. 2014 entsteht der IS aus dem Chaos in Syrien und ruft ein Kalifat aus. Die internationale Koalition reagiert auf die Terrorattacken in Europa zwischen 2015 und 2017 und fördert den Zusammenbruch des IS. Nach dem Mord am französischen Lehrer Samuel Paty entfacht die Debatte über die Mohammed-Karikaturen erneut ...

2012 ist kein Ende des Bürgerkriegs in Syrien abzusehen. Die ersten europäischen Kämpfer, die in das Kriegsgebiet ziehen, zeichnen sich durch langjährige Verdienste und kontinuierliches Engagement für den Dschihad aus. Vor ihrer Ankunft in Syrien waren sie Anführer in europäischen Scharia-Netzwerken wie Sharia4UK, Sharia4Holland, Sharia4Belgium, Militu Ibrahim in Deutschland, Kaldet til Islam in Dänemark und Forsane al-Izza in Frankreich. Radikale europäische Dschihadisten ermuntern die Männer zu kämpfen und sorgen so für die erste Ausreisewelle. Außerdem schaffen sie Verknüpfungen zwischen Europa und den Kriegsregionen.

2014 nutzt der IS das Chaos in Syrien und ruft ein Kalifat aus, dessen Auswirkungen in Europa bis heute zu spüren sind. Durch dieses Ereignis gewinnen die Strukturen des europäischen Dschihadismus an Bedeutung. Diese waren zwar lange Zeit ignoriert worden, hatten sich aber in den vergangenen zwei Jahrzehnten bereits abgezeichnet. Rund 6.000 Menschen aus Europa kommen in Nordsyrien an. Die dschihadistische Bewegung gewinnt aufgrund der zahlreichen Anhänger an Vielfalt, auch Frauen spielen mittlerweile eine bedeutende Rolle.

Auf die Attentate in Europa zwischen 2015 und 2017 folgt die Reaktion der internationalen Koalition, die den IS in der Region schließlich militärisch besiegt.

Doch wie sollte man die Rückführung der in Syrien inhaftierten Männer, Frauen und Kinder bewerkstelligen? Nach dem Mord am französischen Lehrer Samuel Paty 2020 entfacht die Debatte über die Mohammed-Karikaturen erneut. In einem spannungsgeladenen politischen Klima entsteht in Europa eine neue Gemengelage. In den betroffenen Ländern stellt sich die Frage nach den aktuellen und zukünftigen Entwicklungen des europäischen Dschihadismus.

Dokureihe, Regie: Magali Serre (F 2023, 52 Min)
Video verfügbar auf YouTube bis zum 06/03/2024



WARNUNG: Genau wie es bereits zu Beginn dieser Sendung geschrieben steht, ist das Zuschauen dieser Dokumentation weder für Kinder, Jugendliche noch empfindsame Leute geeignet. – Mark

Teil 1 und Teil 2.

Cette série de trois documentaires intitulée « Djihad sur l'Europe », présentée ici en allemand, est également disponible en français. Voici les liens sur YouTube vers chaque partie.

Partie 1.

Partie 2.

Partie 3.

Here are the same three documentaries, entitled “Jihadism in Europe”, with English sub-titles:

Part 1.

Part 2.

Part 3.

Dschihad - Europas Gotteskrieger (2/3) | Doku HD | ARTE

Nach dem 11. September 2001 werden die dschihadistischen Terrorgruppen zerschlagen. Radikale Islamisten aus Europa agitieren und missionieren dennoch unentdeckt vor Ort. Mit dem Zweiten Irakkrieg beginnt ein neuer Zeitabschnitt. Europäer schließen sich dem Dschihad an und verüben Anschläge vor Ort. Mit dem Arabischen Frühling beginnt in den 2010er Jahren der Zerfall von Al-Qaida.

Nach dem 11. September werden die dschihadistischen Terrorgruppen zerschlagen. Doch neue radikale Islamisten treten in Erscheinung, sie agitieren und missionieren vor Ort. Auf die Veteranen von Afghanistan folgen die Wegbereiter des europäischen Dschihadismus. Sie agieren in London, aber auch in anderen Städten wie Toulouse, Ulm, Molenbeek, Kopenhagen und La Haye. Mit dem Zweiten Irakkrieg beginnt ein neuer Zeitabschnitt. Die Islamisten folgen einem klassischen Schema: Sobald sie von der dschihadistischen Front im Ausland zurückgekehrt sind, richten sie ihre Waffen gegen ihre Herkunftsgesellschaften. Der Dschihad im Irak und in Afghanistan, beides Folgeerscheinungen des „Kriegs gegen den Terror“, ersetzen die Krisen in Bosnien und Algerien aus dem vorangegangenen Jahrzehnt. Hier entwickeln sich neue Theorien des Dschihad, nach denen Europa der Schwachpunkt einer westlichen Welt ist, die es in die Knie zu zwingen gilt. Auf dem alten Kontinent beginnt mit den Attentaten von Madrid und London, dem Mord an Theo van Gogh und dem Karikaturenstreit in Dänemark eine neue Phase des Dschihadismus.

Nach einer anfänglichen Ausweitung ziehen sich die Netzwerke von Al-Qaida 2010 an ihren verschiedenen Fronten soweit zurück, so dass zahlreiche Beobachter das Ende des globalen Dschihad zu sehen glauben. Der Islamische Staat im Irak (ISI), ein lokaler Ableger von Al-Qaida und Vorläufer des IS, verschwindet im Untergrund. 2012 wird die Attentatsserie von Mohamed Merah mitten im Wahlkampf zu den französischen Präsidentschaftswahlen als bedeutungslose Einzeltat eines Verrückten abgetan. Dabei resultieren diese Attentate aus Prozessen, die mehr als zehn Jahre zuvor begonnen haben. Sie werden in islamistischen Milieus in ganz Europa Widerhall finden. Zur gleichen Zeit verstärkt sich die Krise in Syrien im Zuge der Massenaufstände in der arabischen Welt. Das Land wird zum Sammelbecken der neuen Strömungen des globalen und europäischen Dschihadismus werden.

Dokureihe, Regie: Magali Serre (F 2023, 52 Min)
Video verfügbar auf YouTube bis zum 06/03/2024



WARNUNG: Genau wie es bereits zu Beginn dieser Sendung geschrieben steht, ist das Zuschauen dieser Dokumentation weder für Kinder, Jugendliche noch empfindsame Leute geeignet. – Mark

Teil 1.

Wednesday, September 06, 2023

Dschihad - Europas Gotteskrieger (1/3) | Doku HD | ARTE

Sep 26, 2023 | Diese Folge blickt auf die Anfänge des europäischen Dschihadismus zurück - von seiner Entstehung in den 80-er Jahren in Afghanistan über den Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan bis zum 11. September 2001. Dabei werden auch die Entwicklungen in den 1990-er Jahren analysiert, als die Veteranen des Afghanistankriegs in Bosnien und im algerischen Bürgerkrieg an neuen Fronten kämpften.

Der europäische Dschihadismus gewinnt während des Kriegs der Sowjetunion gegen Afghanistan (1979-1989) an Kraft. Er weitet sich aus und erreicht schließlich die französischen Vororte, die belgischen und britischen Inner Cities, das Schweizer Land und die Hochebenen des Sauerlands.

Um diese Ausbreitung zu verstehen, muss man zum Ursprung zurückblicken: In die Stadt Peshawar in Pakistan, wo die theoretischen Grundlagen für den heutigen Dschihadismus gelegt werden. Der Anführer dieser Revolution heißt Abdallah Azzam und ist kein geringerer als der Mentor von Osama bin Laden.

1989 wird die Niederlage der Sowjetunion in Afghanistan wie ein Sieg des Westens gefeiert, während in Berlin die Mauer fällt. In der unübersichtlichen Situation nach dem Kalten Krieg kommen Tausende von arabisch-afghanischen Freiwilligen, die in Peshawar von Abdallah Azzam unterrichtet wurden, nach Europa. Ihr Vorgehen wird erst nach dem 11. September 2001 Sinn ergeben.

Zahlreiche Ideologen aus der pakistanischen Stadt finden in der britischen Hauptstadt Asyl und bringen ihre Auslegung des Islam mit, ihr Weltbild und ihre operativen Mittel. In den 90er Jahren geben die später als „Ideologen von Londonistan“ bezeichneten Männer in Gesprächen mit der Polizei zahlreiche Versprechen. Zum Beispiel, dass sie „jeden Terroranschlag auf britischem Boden verhindern“ werden. Gleichzeitig intensivieren sie ihre Missionierungsarbeit und schaffen mitten in London ein vielfältiges dschihadistisches Ökosystem.

Vor dem Hintergrund der Bürgerkriege in Bosnien und Algerien kommt es in Dänemark und Belgien zu ähnlichen Entwicklungen. Die ersten Attentate im Zusammenhang mit den Terrorgruppen finden in den USA (World Trade Center, 1993) und in Frankreich (Paris, 1995) statt, führen jedoch noch nicht zu einem allgemeinen Problembewusstsein.

In dieser Zeit tritt auch Al-Qaida als globaler Akteur in Erscheinung. Mit Hilfe der Gruppen in Europa organisiert das Netzwerk die Attentate vom 11. September 2001.

Dokureihe, Regie: Magali Serre (F 2023, 52 Min)
Video verfügbar auf YouTube bis zum 06/03/2024



WARNUNG: Genau wie es bereits zu Beginn dieser Sendung geschrieben steht, ist das Zuschauen dieser Dokumentation weder für Kinder, Jugendliche noch empfindsame Leute geeignet. – Mark

Sunday, August 13, 2023

Nazis, Made in Austria | Geschehen, neu gesehen | ARTE

Aug 13, 2023 | TW: Dieses Programm enthält Inhalte, die für Kinder, Jugendliche und empfindsame Zuschauer verstörend wirken können.

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs zerfiel das Kaiserreich Österreich-Ungarn. Österreich schrumpfte zu einer kleinen Republik. Die Folge: Groll und Enttäuschung in weiten Teilen der Bevölkerung – und ein Nährboden für den sogenannte Pangermanismus, das Streben nach der Einheit aller germanischen Völker. Eine Strömung, die mit Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit gepaart war.

Die im Fahrwasser der deutschen NSDAP gegründete österreichische NS-Partei, die NSDAP-Hitlerbewegung, bekam immer mehr Zulauf. In einem instabilen politischen Umfeld verübte sie eine wachsende Zahl von Gewalttaten. Führende Köpfe waren Ernst Kaltenbrunner, Arthur Seyss-Inquart und Adolf Eichmann. Die später als Kriegsverbrecher verurteilten Männer machten Österreich zum Versuchslabor für den Unterdrückungsapparat der Nazis, bevor sie dessen Mechanismen nach dem „Anschluss“ voll übernahmen.

Unter dem Deckmantel der Euthanasie ermordeten sie Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen in den Krankenhäusern und waren an der Errichtung des Konzentrationslagers Mauthausen beteiligt. Die österreichische Schwesterpartei der NSDAP wurde zur Vorreiterin bei der Verfolgung von Juden, ihrer systematischen Beraubung und der erzwungenen Emigration bis hin zu den allerersten Deportationen. Die von den Parteimitgliedern in ihrem Heimatland erworbene Erfahrung kam nach Kriegsausbruch im gesamten Deutschen Reich in den besetzten beziehungsweise annektierten Gebieten zum Einsatz.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs jedoch sah sich Österreich unter Berufung auf den „Anschluss“ 1938 offiziell vor allem als erstes Opfer Adolf Hitlers und legte großen Wert darauf, die eigene Unschuld zu betonen. Mit dieser Mythenbildung weigerte sich das Land, seine Mitverantwortung für die Verbrechen des Dritten Reiches zuzugeben. Auch über die Beteiligung der österreichischen Bevölkerung am Vernichtungsapparat der Nazis wurde lieber geschwiegen. Erst 1991 erkannte der österreichische Staat offiziell an, dass Österreich eine Mitverantwortung an den bis dahin nur Deutschland zugeschriebenen Verbrechen trage.

Dokureihe, Regie: Barbara Necek (F 2022, 53 Min)
Video verfügbar bis zum 14/10/2023



WARNUNG! Wie es oben darauf geschrieben ist, ist diese Dokumentation für Kinder GAR NICHT geeignet. Auch Jugentliche und empfindsame Leute sollten beim Zuschauen EXTREME VORSICHT üben. – Mark

Friday, August 11, 2023

Die NS-Justiz: Recht des Unrechts | Doku HD | ARTE

Aug 11, 2023 | Die Zerstörung der traditionellen Rechtsordnung gehört vermutlich zu den weniger bekannten und dennoch wesentlichen Zielen des NS-Staates. Es galt, durch die Unterwerfung des Justizapparates die Vorherrschaft der "Volksgemeinschaft" über den Einzelnen zu etablieren. Die Doku betrachtet die Werdegänge von vier Menschen, die aktiv mitwirkten oder zu Opfern wurden.

Die Zerstörung der traditionellen Rechtsordnung gehört vermutlich zu den weniger bekannten und dennoch wesentlichen Zielen der Nationalsozialisten. Als erbitterte Gegner des herkömmlichen römischen Rechts, der Philosophie der Aufklärung und der von der Französischen Revolution getragenen Werte wollten die Nationalsozialisten ihre Vorstellungen von der Rolle der Justiz um jeden Preis durchsetzen. So wurde die Etablierung einer starken nationalsozialistischen Rechtspflege zur vorrangigen Aufgabe, bildete sie doch die Grundlage der „neuen Welt“, die das Tausendjährige Reich hervorbringen sollte. Die Gleichschaltung der Justiz begann zunächst in Deutschland und hatte die Errichtung einer durch Blut- und Rassegesetze bestimmten Gesellschaft zum Ziel.

Zur atmosphärischen Kulisse von Fritz Langs Film „M“, der in einer deutschen Großstadt spielt und 1931 in die Kinos kam, erzählt die Dokumentation die Geschichte dieser radikalen Umformung der Justiz. An vier Einzelschicksalen werden Triebkräfte und ideologische Hintergründe dieses Bruchs erforscht. Wie gelang es Hitler und seinen Gefolgsleuten, die Rechtsordnung derart auszuhöhlen und durch die schrittweise Unterwerfung des gesamten Justizapparates die Vorherrschaft der „Volksgemeinschaft“ über den Einzelnen durchzusetzen?

Neben dem Werdegang des bayrischen Scharfrichters Johann Reichhart, der weit über 3.000 Todesurteile vollstreckte (darunter auch das der Geschwister Scholl), schildert die Dokumentation das Schicksal der Gerichtsreferendarin und Widerstandskämpferin Elisabeth Gloeden, des hochrangigen NS-Juristen und Polizeichefs Werner Best und des Rechtsanwalts und Nazi-Gegners Hans Litten. In der zwölf Jahre währenden NS-Ära (1933 bis 1945) verhängten Hitlers Gerichte etwa 16.000 Todesurteile. 30.000 weitere wurden von Militärgerichten ausgesprochen. Dieser Justizterror diente zunächst der Ausschaltung und Vernichtung des inneren Feindes und kündigte gleichzeitig die kommenden Eroberungskriege und den Schrecken des Holocaust an. Die Zerstörung von Recht und Justiz endete erst 1946 mit den Nürnberger Prozessen und der Einführung neuer internationaler Regeln.

Dokumentarfilm von Jean-Marie Barrere (F 2023, 103 Min)
Video verfügbar bis zum 22/06/2026


Monday, August 07, 2023

Libanon: Krisenstaat am Abgrund | Doku HD Reupload | ARTE

Aug 4, 2023 | Im Oktober 2019 gehen im Libanon zehntausende Menschen auf die Straße und demonstrieren gegen die Korruption. Ein Jahr später wird die Hauptstadt Beirut von einer gigantischen Explosion verwüstet. Wie konnte es passieren, dass das Land, das einst als die Schweiz des Nahen Ostens bekannt war, in eine solche Notlage gerutscht ist?

In den 1960er Jahren galt der Libanon als das wohlhabendste Land des Nahen Ostens. Zwischen Mittelmeer und den schneebedeckten Berggipfeln lebten Muslime, Christen und Drusen friedlich nebeneinander. Doch Bürgerkrieg und der Konflikt mit Israel stürzten das Land in eine Dauerkrise. Die einst so starke Wirtschaft des Landes liegt am Boden.

Im Oktober 2019 gehen Zehntausende Libanesen auf die Straße und demonstrieren gegen den Verfall der Währung und die Korruption im Land. Das Vertrauen der Menschen in die Regierung ist an einem Tiefpunkt angelangt. Im Jahr darauf wird das Land von einer weiteren Katastrophe getroffen: Eine apokalyptische Explosion im Hafen von Beirut verwüstet große Teile der libanesischen Hauptstadt. Tausende Menschen werden verletzt oder getötet und zahlreiche Gebäude zerstört. In dem Land, das einst als die Schweiz des Orients bekannt war, lebt heute die Hälfte der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze.

Wie konnte es passieren, dass der Libanon in diese Notlage gerutscht ist? Waren die unterschiedlichen Volksgruppen und Religionen nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht? Ist der Libanon im Machtkampf zwischen Israel dem Iran und den USA zwischen die Fronten geraten? Im Film „Libanon: Krisenstaat am Abgrund“ erzählt die frankolibanesische Regisseurin Amal Mogaizel die bewegte Vergangenheit des Libanon. Sie begleitet junge Libanesen zwischen Beirut und Tripolis auf ihrer Suche nach einer besseren Zukunft.

Zeitzeugen wie der Schriftsteller Amin Maalouf, die Journalistin Giselle Khoury, der ehemalige Außenminister Nassif Hitti und der Psychiater Chawki Azoury geben den Zuschauern Einblicke in die Seele eines gespaltenen Landes, das seit seiner Gründung vor 100 Jahren immer wieder von schweren Krisen erschüttert wird.

Am zweiten Jahrestag der Revolution ist klar, dass die Spannungen im Libanon noch immer anhalten. Die Bevölkerung ist mit ihren Kräften am Ende. Auch heute ist Amal Mogaizels Bilanz zur Libanonkrise aktuell.

Dokumentation von Amal Mogaizel (F 2020, 52 Min)
Video auf Youtube verfügbar bis zum 31/12/2023




Ce documentaire est disponible en français ici. – Mark

Wednesday, July 26, 2023

LGBT in Tschetschenien | Doku HD Reupload | ARTE

ul 26, 2023 | Der investigative Dokumentarfilm begleitet unerschrockene AktivistInnen, die im Kampf gegen die andauernde Anti-LGBTQ-Verfolgungswelle in der russischen Teilrepublik Tschetschenien ihr Leben riskieren. Durch uneingeschränkte Einblicke und unter Wahrung der Anonymität der Beteiligten berichtet der Film von Grausamkeiten, die medial kaum Beachtung finden.

Seit 2016 findet unter dem tschetschenischen Staatschef Ramsan Kadyrow eine brutale Kampagne zur „Blutsäuberung“ von tschetschenischen LGBT-Personen statt. Es kommt zu staatlich bewilligten Einsätzen, in denen Menschen inhaftiert, gefoltert und hingerichtet werden. Da dieses Vorgehen international kaum verurteilt wird und der Kreml untätig bleibt, ergriff ein breites Untergrundnetzwerk von AktivistInnen die Initiative. Zahlreiche Menschen wurden bereits getötet, noch mehr Personen werden vermisst.

Schlecht ausgerüstete und unterfinanzierte LGBT-AktivistInnen kämpfen für die Einhaltung der Menschenrechte. Sie bieten eine Notruf-Hotline und ein großes UnterstützerInnen-netzwerk, Notunterkünfte, Safe Houses und sicheres Geleit. Sie riskieren ihr Leben, indem sie sich mit Überlebenden treffen und sie über die Grenzposten aus dem Land schleusen. Mittels eines offenen Austauschs mit den AktivistInnen – vom Russian LGBT Network bis zum Moscow Community Center for LGBT+ Initiatives – berichtet dieser Dokumentarfilm von Grausamkeiten, die kaum Beachtung finden, und von den Gefahren, darüber zu sprechen.

In dem Dokumentarfilm kommen hilfesuchende homosexuelle Männer und Frauen zu Wort, die offen ihre Geschichten erzählen. Zur Wahrung der Anonymität derer, die um ihr Leben fürchten und fliehen müssen, verändert France die Stimmen und nutzt Pseudonyme. Außerdem setzt er die neue digitale „Face Double“-Technik ein. So können die Überlebenden ohne Angst vor Repressalien ihre bewegenden und schmerzhaften Geschichten erzählen. Beim Abschluss des Films konnte das LGBT-Netzwerk 151 Menschen helfen, rund 40.000 Menschen leben weiterhin versteckt.

Dokumentarfilm von David France (USA 2020, 103 Min)
Video auf YouTube verfügbar bis zum 11/09/2023



WARNUNG: Diese Dokumentation ist für Kinder nicht geeignet. Auch nicht für empfindliche Leute. Sie enthält etliche grafische Bilder und Szenen, die manche Leute durchaus stören könnten. Vorsicht! – Mark

Tuesday, July 25, 2023

Nonnen | Doku HD | ARTE

Jul 25, 2023 | Vor den Toren von Paris lebt eine Gemeinschaft von Benediktinerinnen. Sie sind unterschiedlichster Herkunft. Zwischen den Gebeten arbeiten sie, um ihre Ordensgemeinschaft am Leben zu halten: Sie verkaufen selbst gemachte Rosenkränze und betreiben Gästezimmer, in denen sie bei Bedarf auch Schutzsuchende aufnehmen – wie Halyna aus der Ukraine.

Am Rande von Paris teilen die Benediktinerinnen des Priorats Sainte-Bathilde hinter den Backsteinmauern eines etwa hundert Jahre alten Gebäudes zurückgezogen ihr Leben und ihren Glauben. Sie stehen ausnahmslos jeden Morgen um 5.45 Uhr auf und beginnen jeden Tag in Stille, die nur von ihren Gesängen unterbrochen wird. Erst, wenn sie die Kirche verlassen, beginnen die Gespräche. Dann versammeln sie sich, um gemeinsam zu entscheiden, was zu tun ist, aber auch, um zu planen, sich auszutauschen, voranzukommen. Alle dürfen mitreden.

Ständig brauchen sie Geld, sei es für die Restaurierung einer alten Orgel oder für die Reparatur einer brüchigen Leitung oder eines kaputten Fensters. Daher arbeiten sie und fertigen für ein geringes Entgelt Rosenkränze. Wenn das Geld allzu knapp wird, rufen sie wie echte Marketingexpertinnen zu Spenden auf, organisieren den „Flohmarkt des Jahrhunderts“ oder ein Konzert.

Das eingenommene Geld nutzen sie auch, um hilfsbedürftige Menschen zu unterstützen. Die Nonnen ernähren sich von Lebensmitteln, die sich nicht mehr verkaufen lassen und ihnen gespendet werden. Sie interessieren sich für die Welt, blicken beunruhigt auf ihren Zustand, wollen auf dem Laufenden bleiben, um ihre Gebete danach ausrichten zu können. Heute leben 15 Nonnen hier, manche kommen aus Frankreich, andere aus Benin, Vietnam, Äthiopien.

Sie sind alle unterschiedlich, nicht alle sprechen dieselbe Sprache, und doch teilen sie Tag für Tag ihr Leben, sie mögen sich, verstehen sich, akzeptieren sich und haben diesen Lebensweg gewählt. Sie sind Frauen der Tat und das unermüdlich und voller Liebe.

Dokumentation von Lola und Lorraine David Pidoux (F 2023, 55 Min)
Verfügbar bis zum 08/01/2024


Saturday, July 15, 2023

Der Islam der Frauen | Doku HD Reupload | ARTE

Jul 15, 2023 | Keine Religion ist mit so vielen Vorurteilen behaftet wie der Islam. Doch begründet er die Benachteiligung der Frau? Regisseurin Nadja Frenz stellt muslimische Frauen vor, die sich das Ziel gesetzt haben, einen eigenen Weg der Emanzipation zu finden. Mit ihnen untersucht sie die Rolle der Frau im Islam und erkundet die Suren des Korans.

Kann Feminismus islamisch sein? Die Rolle der Frau im Islam löst immer wieder Kontroversen aus. Ist das Kopftuch wirklich ein klares Zeichen der Unterdrückung? Erlaubt der Koran den Männern, über Frauen zu bestimmen und sie zu schlagen? Steht ein modernes Frauenbild im Gegensatz zu den Texten des Korans? Muss sich eine Frau also entscheiden, ob sie gläubige Muslimin oder selbstbestimmte Feministin sein will? In der Dokumentation kommen Islamwissenschaftlerinnen zu Wort, für die nicht der Islam oder der Koran frauenverachtend sind, sondern bestimmte Interpretationen und patriarchalische Traditionen. Sie setzen sich für eine geschlechtergerechte Auslegung des Korans ein und versuchen, Religion und Feminismus zu verbinden. Frauenrechtlerinnen wie Zineb El Rhazoui, ehemalige Mitarbeiterin von „Charlie Hebdo“, stehen ihren religiösen Wurzeln dagegen unversöhnlich gegenüber und halten den Islam für nicht reformierbar. Regisseurin Nadja Frenz taucht in diesen Diskurs ein und liefert überraschende Erkenntnisse, abseits gängiger Vorurteile. Der Islam und die Frauen – eine Beziehung, die nach vielen hundert Jahren männlicher Interpretation neu definiert werden muss.

Dokumentation von Nadja Frenz (D 2019, 56 Min)
Video auf Youtube verfügbar bis zum 14/08/2023



Ce documentaire est disponible en français ici.

Friday, July 14, 2023

Sind wir alle bisexuell? | 42 -Die Antwort auf fast alles | ARTE

Jul 14, 2023 | Ob wir auf Männer oder auf Frauen stehen - das scheint bei vielen von uns schon ziemlich früh festzustehen. Für den Rest unseres Lebens. Aber ist das wirklich so? Was, wenn unser Begehren doch nicht so festgelegt ist, wie wir denken?

Viele erinnern sich vielleicht an den Skandal-Kuss zwischen Madonna und Britney Spears, der Popgeschichte geschrieben hat. Bei den MTV-Awards von 2003 knutschten die beiden auf der Bühne. Madonna war damals noch mit Guy Ritchie verheiratet. Heute wäre das wahrscheinlich nichts Besonderes mehr. Jede Menge Stars nennen sich bisexuell, sie fühlen sich also zu mehreren Geschlechtern hingezogen. In den gefeierten Serien und Filmen kommen immer mehr bisexuelle Charaktere vor. Auch die neuesten Studien zeigen: Die Menschen betrachten ihre Sexualität mit jeder Generation als weniger festgelegt. In Deutschland, USA und Israel sagt heute ein Drittel der jungen Leute, dass sie nicht nur auf ein Geschlecht stehen. Ist da gerade etwas im Wandel? Eigentlich ist das kein neues, sondern im Gegenteil ein ziemlich altes Phänomen. Wenn man weit zurückblickt, findet man historische Belege: Schon immer begehrten die Menschen divers. Im pharaonischen Ägypten, in der griechischen Antike oder im China des 17. Jahrhunderts. Der Begründer der Psychoanalyse Sigmund Freud glaubte, dass alle Menschen bisexuell auf die Welt kommen. Und die Sexualforscherin Charlotte Wolff nahm in den 1970er-Jahren an: Der Mensch bleibt sein Leben lang bisexuell. Wenn das so ist, warum legen sich so viele fest? Liegt es an der Natur? Oder an der Kultur – und in Wirklichkeit wäre der Mensch prinzipiell fähig, auf alle Geschlechter zu stehen?

Wissenschaftsdoku-Reihe (D 2023, 25 Min)


Thursday, June 22, 2023

Von Engeln bewacht: Die Bundeslade* | Doku HD Reupload | ARTE

Jun 11, 2023 | Der Bibel nach soll die Bundeslade das hebräische Volk bei der Eroberung des Gelobten Landes begleitet haben. Die ursprüngliche, primitive Bundeslade war eine Truhe mit einer Statue des Gottes Jahwe. Unweit von Jerusalem untersuchen Archäologen Überreste eines Tempels, in dem der Bibel zufolge 20 Jahre lang die Bundeslade aufbewahrt wurde.

Der Thora zufolge enthält die Bundeslade die beiden Steintafeln mit den zehn Geboten, die Mose von Gott erhalten hatte. Die vergoldete hölzerne Truhe ist das Symbol des Bundes – hebräisch B’rith –zwischen Gott und dem Volk Israel, das sie auf seinem Zug ins Gelobte Land stets mitführte. Im 10. Jahrhundert vor Christus beschloss König David, sie in einem Tempel seiner Hauptstadt Jerusalem, der Wiege der monotheistischen Religionen, aufzubewahren. Vier Jahrhunderte später belagerten die Babylonier die Stadt und zerstörten den Tempel. Seither war die Bundeslade spurlos verschwunden.

Die verschollene Truhe mit ihren magischen Kräften befeuerte schon immer die Fantasie der Menschen und rief zahlreiche Schatzsucher auf den Plan. Aber gibt es Beweise für ihre Existenz? Ist die an der hebräischen Bibel orientierte Geschichtsschreibung verlässlich? Wann wurden diese Texte geschrieben? Von wem? Und zu welchem Zweck? Diese Fragen beschäftigen Archäologen und Theologen schon seit Jahrhunderten. Eine wenige Kilometer von Jerusalem entfernte Stätte könnte neue Antworten liefern. Der hebräischen Bibel zufolge war die Bundeslade vor ihrer Überführung nach Jerusalem auf der Anhöhe Kirjath-Jearim aufbewahrt worden. Heute steht hier ein katholisches Kloster. Es ist der einzige in der Bibel erwähnte Ort der gesamten Gegend, an dem bisher noch keine Ausgrabungen gemacht wurden. Ein französisch-israelisches Wissenschaftlerteam unter der Leitung des Archäologen Israel Finkelstein und des Theologen Thomas Römer macht sich auf, um dem Ausgrabungsort Kirjath-Jearim unter Einsatz modernster Technik seine Geheimnisse zu entlocken.

Die spannende Forschungsmission führt die Forscher auf immer neue Spuren aus der Vergangenheit: archäologische Funde, die den biblischen Beschreibungen gegenübergestellt werden. Bei dem Versuch, die Geschichte der Bundeslade nachzuvollziehen, zeichnet sich eine noch viel größere Geschichte ab: die Entstehung der hebräischen Bibel.

Dokumentarfilm von Thierry Ragobert (F 2020, 90 Min)
Verfügbar bis zum 02/08/2023



* Die Bundeslade = Ark of the Covenant

Wednesday, June 07, 2023

Die Thatcher-Jahre | Doku HD | ARTE

Jun 7, 2023 | Die Thatcher-Ära ist ein Meilenstein der Geschichte und gilt als Geburtsstunde unserer heutigen Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung. Dennoch herrscht bei Weitem kein Konsens darüber, was Thatcherismus genau bedeutet – und zwar aus gutem Grund: Die drei von Margaret Thatcher geführten Regierungen setzten von 1979 bis 1990 erstmals die Konzepte des Neoliberalismus um.

Margaret Thatcher: eine polarisierende Person, die oft sehr undifferenziert wahrgenommen wird. Hinter ihrem übertriebenen Verhalten und ihren exzessiven Äußerungen verblasst der Kontext der damaligen Zeit. Übrig bleibt ein sehr vereinfachendes, nicht selten frauenfeindlich gefärbtes Bild: das einer unaufhaltsamen Dampfwalze, fest entschlossen, zum Erreichen ihrer Ziele alles plattzumachen, was sich ihr in den Weg stellt.

Dabei ist die Realität viel komplexer und chaotischer. Die Eiserne Lady hat nicht immer ihre neoliberalen Überzeugungen konsequent verfochten und entsprach auch nicht unbedingt dem Klischee der Frau aus dem Volk mit dem gesunden Menschenverstand. Gewiss hat sie das Vereinigte Königreich autoritär nach ihrem Bild umgestaltet, doch ein großer Teil dieses Bildes war ein Konstrukt, mit dem sie opportunistisch auf die politischen und kulturellen Verhältnisse ihrer Zeit reagierte.

Der Dokumentarfilm erörtert das Erbe der Eisernen Lady und lässt Mitarbeiter, politische Gegner, Zeitzeugen, Aktivisten und Historiker zu Wort kommen, deren Aussagen ein neues Licht auf diese Jahre des Wandels werfen: Waren Margaret Thatcher und die Neoliberalen wirklich so modern, so „neo“, als sie die progressiven, angeblich archaischen Ideen der Linken in den Orkus beförderten? Oder waren sie nicht vielmehr selbst zutiefst archaisch mit ihrer Rückkehr zum brutalen Liberalismus des 19. Jahrhunderts und seiner rigiden viktorianischen Moral, von PR-Leuten clever als modern verkauft?

Margaret Thatcher war die Matrix des radikalen Konservatismus und verkörperte wie keine andere diesen unauflösbaren Widerspruch, der sich bis heute durch die Gesellschaft zieht.

Dokumentarfilm von Guillaume Podrovnik (F 2022, 92 Min)
Verfügbar bis zum 12/08/2023


Sunday, June 04, 2023

Deutschland bei Nacht | Doku HD Reupload | ARTE

Jun 4, 2023 | Die Nacht ist vielfältig – von sternenklaren Himmeln auf der Schwäbischen Alb, dem Dunkel der Wälder, dem Glitzern des Wattenmeers und den Lichtglocken über nie schlafenden Metropolen. Die Nacht ist lebendig, von vermeintlicher Ruhe oder Stillstand kaum die Spur. Der Dokumentarfilm ist eine Reise durch Deutschland bei Dunkelheit - inklusive Geheimnissen und Überraschungen.

Eine Reise durch Deutschland und in den Kosmos der Dunkelheit: Auf der Schwäbischen Alb bietet die Dokumentation einen ungetrübten Blick auf Mars, Jupiter und Venus, Sterne und Sternschnuppen. Sie führt in die Allgäuer Alpen, das Wattenmeer, an den Bodensee und viele andere Orte, wo die die Natur in der Nacht Überraschungen bereithält. Und sie stellt Menschen vor, die in der Nacht aktiv sind oder sie erforschen.

So organisiert der Physiklehrer Till Credner für seine Schüler, die Hobbyastronomen sind, auf der Ostalb regelmäßig Meteorcamps, in den Straßen von Berlin ist die Biologin Carolin Weh nachts Waschbären auf der Spur, am Bodensee untersuchen Biologinnen das Bewegungsmuster von Fledermäusen und im Jenaer Forst beobachtet der Chemiker Stefan Schramm balzende Glühwürmchen.

In der Nacht werden aber auch gewaltige Mengen von Fracht bewegt, ob am Frankfurter Flughafen oder am Containerterminal Altenwerder in Hamburg. Die Stahlproduktion kannte seit ihren Anfängen keine Pause; auch heute wird, wie in Bremen, der Stahl rund um die Uhr gekocht. Die nie ruhende menschliche Aktivität führt inzwischen aber auch zu erheblicher Lichtverschmutzung. Auch wirkt die ständige Verfügbarkeit von Licht ungünstig auf unsere innere Uhr, der Biorhythmus von Menschen und Tieren wird aus dem Takt gebracht.

Dokumentarfilm von Ole Gurr (D 2017, 89 Min)
Verfügbar bis zum 30/06/2023


Tuesday, May 23, 2023

Marie Curie | Doku HD Reupload | ARTE

May 6, 2023 | Mit der Entdeckung der Radioaktivität veränderte Marie Curie unsere Vorstellung des Universums und der Materie grundlegend. Doch trotz ihres Ruhms und ihrer Leistungen sind viele Seiten ihrer Persönlichkeit kaum bekannt. Ihr Leben wurde mehr und mehr verklärt, bis mit der Zeit ein Mythos entstand, der ihren einzigartigen Werdegang überlagerte. Mithilfe von Originalaufnahmen und Schriften wird das Bild der außergewöhnlichen Wissenschaftlerin neu gezeichnet – spannend und authentisch.

Video verfügbar bis zum 31/10/2023



Ce documentaire peut également être visionné en français ici.

Sunday, May 21, 2023

Das Duell von Napoleon und Metternich | Doku HD Reupload | ARTE

May 21, 2023 | Dresden, 26. Juni 1813: Fast neun Stunden lang liefern sich Metternich und Napoleon ein Duell der Worte. Für den französischen Herrscher geht es um alles. Fast ganz Europa hat er unterworfen. Doch seine Niederlage in Russland macht ihn verwundbar. Entweder Napoleon akzeptiert Metternichs Friedensplan – oder Österreich wechselt ins Lager seiner Gegner.

Dresden, 26. Juni 1813: Im Palais Brühl-Marcolini in der Vorstadt Ostra bei Dresden stehen sich der Diplomat Klemens Graf von Metternich und Kaiser Napoleon I. gegenüber. Ein Schlüsselmoment europäischer Geschichte. Es geht um Krieg und Frieden auf dem Kontinent. Auf der einen Seite: Österreichs Außenminister, engster Vertrauter des Kaisers, ein Meister der Diplomatie. Sein Gegenüber: der französische Jahrhundertherrscher Napoleon Bonaparte – schon zu Lebzeiten eine Legende. Bisher hat er jeden Gegner in die Knie gezwungen. Fast ganz Europa hat er unterworfen und dabei den Mythos militärischer Unbesiegbarkeit erworben. Seine Niederlage in Russland 1812 zeigt ihn erstmals verwundbar.

Metternich stellt den streitbaren Franzosen vor die Wahl: Entweder er akzeptiert Metternichs Friedensplan und zieht sich hinter die Alpen zurück – oder Österreich wechselt ins Lager seiner Gegner. Für Napoleon ist das eine ungeheure Provokation. Er will keinen Teil seines Imperiums kampflos aufgeben – und damit einen wesentlichen Teil seiner Macht über Europa verlieren.

Die beiden Kontrahenten liefern sich einen verbalen Schlagabtausch, bei dem alle Masken fallen. Napoleon, der nur das Gesetz des Stärkeren kennt, ist unwillig, Frieden zu schließen. Und Metternich, der gekommen ist, um Frieden zu schließen, zeigt sein wahres Gesicht. Es ist das Duell zwischen einem Stern, der gerade aufgeht, und einem Stern, der langsam erlischt.

Das Doku-Drama rekapituliert den Machtkampf der Männer mit Rückblicken in die spannende Vorgeschichte und mit einem Ausblick, wie es weiterging. Nur wenige Monate nach dem weltgeschichtlichen Duell von Dresden muss sich Napoleon einer Koalition von Österreich, Russland und Preußen bei Paris geschlagen geben. Am 11. April 1814, neun Monate nach Dresden-Ostra, unterzeichnet er den Vertrag von Fontainebleau und muss zum ersten Mal in die Verbannung, auf die Insel Elba.

Dokumentarfilm von Mathieu Schwartz und Christian Twente (D/F 2021, 90 Min)
Video verfügbar bis zum 21/02/2024



Vous pouvez voir la version française de ce documentaire ici. – Mark

Thursday, May 18, 2023

Der Orient-Express - Vintage auf Schienen | Doku HD Reupload | ARTE

May 18, 2023 | Als Zug der Könige, Diplomaten, Schriftsteller und legendärer Passagiere wie Mata Hari, Marlene Dietrich und "Mord im Orient-Express"-Autorin Agatha Christie revolutionierte der Orient-Express das Reisen. 1883 begann mit ihm eine neue Verbindung zwischen Okzident und Orient. Die Dokumentation lässt Historiker sowie Sammler und Restauratoren alter Eisenbahnwaggons zu Wort kommen.

Bereits Ende des 19. Jahrhunderts, noch vor der Gründung Europas, verband der Orient-Express den Okzident und den Orient. Seine Passagiere legten in drei Tagen rund 3.000 Kilometer zurück: von Paris über Wien und Budapest bis nach Varna, später auch von den Alpen über Venedig bis zur Donau und ins Pulverfass Balkan. Er galt als Zug der Könige, Diplomaten, Schriftsteller und anderer legendärer Passagiere wie Mata Hari, Josephine Baker, Marlene Dietrich und Agatha Christie, die sich an Bord zu ihrem „Mord im Orient-Express“ inspirieren ließ. Mit seinen Schlaf- und Speisewägen bot er einen für damalige Verhältnisse völlig neuartigen Luxus. Von der Einweihungsfahrt 1883 bis zum Ende der Strecke Paris-Istanbul war der Orient-Express ein prunkvoller und ruhmreicher Zug. Doch er erlebte auch Verfall, Revolutionen und Kriege. Als einziger Zug, der den Eisernen Vorhang durchqueren durfte, wurde er während des Kalten Kriegs zum Transportmittel der Arbeiter und Immigranten.

Der Dokumentarfilm „Der Orient-Express - Vintage auf Schienen“ blickt auf beinahe ein Jahrhundert Eisenbahn-Abenteuer zurück und stützt sich dabei auf Erkenntnisse und Berichte von Historikern, Eisenbahn-Restauratoren und -Sammlern. Der Historiker für industrielles Kulturerbe Arthur Mettetal zeigt nicht nur die Hinterlassenschaften des Luxuszuges in Europa, sondern auch Restaurationswerkstätten und 13 ungewöhnliche Waggons, die an der Grenze zwischen Polen und Weißrussland abgestellt und aufgegeben wurden. ARTE schickt den Zuschauer auf eine grenzüberschreitende Reise zwischen Mythos und Realität.

Dokumentarfilm von Louis Pascal Couvelaire (F 2018, 83 Min)
Video verfügbar bis zum 19/07/2023