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Monday, November 18, 2024

Kommunismus, Sozialismus und Bolschewismus | Geschichte

Jan 31, 2019 | Kommunismus, Sozialismus und Bolschewismus – diese Begriffe werden häufig in einen Topf geworfen. Aber es gibt Unterschiede, die dir Mirko natürlich gerne erklärt.

Der Kommunismus ist eine Idealvorstellung der menschlichen Gesellschaft. In dieser Vorstellung sollen alle Produktionsmittel, also Dinge, die man braucht, um etwas zu produzieren allen Menschen gemeinsam gehören. Die Güter sollen gerecht verteilt werden. In der Realität läuft es aber anders.

Dank der Industrialisierung kann so viel produziert werden, wie noch nie zuvor. Gerecht verteilt werden die Güter aber trotzdem noch nicht. Karl Marx und Friedrich Engels fordern deshalb, dass die Errungenschaften des Fortschritts allen Menschen zukommen. Es soll kein Privateigentum mehr geben, alles soll der Gemeinschaft gehören und jeder soll nach seinen Fähigkeiten arbeiten und nach seinen Bedürfnissen vom Vorhandenen nehmen.

Niedergeschrieben haben Marx und Engels diese Vorstellungen im kommunistischen Manifest. Karl Marx begründet darauf die wissenschaftliche Lehre des Marxismus. In Russland entwickelt Wladimir Iljitsch Lenin diese Lehre weiter und wird zum Anführer der russischen Oktoberrevolution. Er will in Russland eine kommunistische Gesellschaft aufbauen. Den Weg dahin hat Marx genau ausgearbeitet. Nach verschiedenen Phasen der Ausbeutung, die sich durch die Menschheitsgeschichte ziehen, soll laut Marx auf den Kapitalismus der sogenannte Sozialismus folgen. Der Sozialismus ist laut Marx die Vorstufe zum Kommunismus.

Im Sozialismus wird der Kommunismus sozusagen vorbereitet. Um zu verhindern, dass es wieder zu Ungleichheiten kommt, soll im Sozialismus der Staat die Produktion planen. Im Sozialismus sind die Klassenunterschiede noch nicht aufgehoben, aber eine demokratische Austragung von Konflikten. Laut Marx Lehre soll sich der Sozialismus zum Kommunismus entwickeln. Die Staaten werden dann, so Marx, irgendwann überflüssig und lösen sich auf, der weltweite Kommunismus entsteht. In dieser Idealvorstellung sollen die Menschen alles gerecht teilen und nicht mehr gegeneinander kämpfen. Bevor diese Vorstellung Realität werden kann, müssen laut Marx aber zuerst die verschiedenen Stufen der Unterdrückung und der Sozialismus durchlaufen werden.

In Russland ist zur Zeit des Zarenreiches allerdings noch nicht einmal ganz im Kapitalismus angekommen. Laut Marx Lehre muss aber erst der Kapitalismus entstehen und zugrunde gehen, bevor der Sozialismus entstehen kann. Lenin und seine Genossen wollen auf dem Weg zum Kommunismus sozusagen eine Abkürzung nehmen. Das führt zum Streit innerhalb der kommunistischen Partei in Russland. Während ein Teil der Partei zuerst eine bürgerliche Revolution der Massen und eine parlamentarische Demokratie fordert, bevor man zum Sozialismus übergehen kann, fordert Lenin, direkt den Sozialismus einzuführen und den Kapitalismus sozusagen zu überspringen. Lenin und seine Anhänger erlangen die Mehrheit bei der Abstimmung über die künftige Vorgehensweise und nennen sich fortan Bolschewiki – Mehrheitler. Daher der Begriff Bolschewismus.

Mit einer Partei aus speziell ausgebildeten Berufsrevolutionären arbeitet Lenin auf die Revolution im Sinne des Bolschewismus hin. Im Oktober 1917 gelingt sein Vorhaben. Um den Sozialismus durchzusetzen, nutzen Lenin und sein Nachfolger Stalin Gewalt und Terror. Mehr zu den Begriffen Kommunismus, Sozialismus und Bolschewismus und dazu, wie du sie unterscheiden kannst, erfährst du in diesem Video.


Monday, September 16, 2024

Eine Geschichte des Antisemitismus (4/4) | Doku HD Reupload | ARTE

Sep 16, 2024 | Nach dem Ende des „Dritten Reiches“ kam das ganze Ausmaß der Nazi-Gräuel ans Licht. Und doch keimte der Antisemitismus gleich nach dem Krieg wieder auf – und Antizionismus und Negationismus wurden zu neuen Ausdrucksformen des Antisemitismus. Nie zuvor wurde Judenfeindlichkeit so stark angeprangert, strafrechtlich verfolgt und verurteilt wie heute. Und doch kommt sie zurück: verdeckt oder in schamloser Offenheit, in unterschiedlichen neuen Ausprägungen. Wie ist Antisemitismus nach Auschwitz überhaupt noch möglich?

Als Anfang 1945 die Lager nacheinander befreit wurden, kam das ganze Ausmaß der Nazi-Gräuel ans Licht, der millionenfache Mord an Jüdinnen und Juden. Diese Morde wurden als Holocaust bezeichnet, „ganz verbrannt“ meint dieses Wort im Griechischen. Shoah, der hebräische Begriff für den Völkermord an etwa 6,3 Millionen europäischen Juden, bedeutet „das große Unheil“.

Aber gleich nach dem Krieg keimte der Antisemitismus wieder auf. Im Pogrom von Kielce im Südosten Polens wurden am 4. Juli 1946 40 Juden und Jüdinnen, Überlebende der Shoah, ermordet. Auslöser des Pogroms war die angebliche Entführung eines neunjährigen Jungen, Henryk Blaszczyk. In der Folge des Pogroms kam es zu einer Emigrationswelle aus Polen nach Deutschland und Frankreich.

Nach der Staatsgründung Israels am 14. Mai 1948 wurden in den arabischen Ländern Juden, deren Vorfahren oft über tausend Jahre in diesen Ländern lebten, gezwungen, auszuwandern. Zurück blieb ein Antisemitismus ohne Juden, für den sich niemand mehr zu schämen schien.

Der Vatikan setzte dem 2.000-jährigen Antijudaismus offiziell ein Ende. Antizionismus und Negationismus, also die Leugnung des Holocaust, wurden zu neuen Ausdrucksformen des Antisemitismus. Mit dem 21. Jahrhundert begann ein neues Kapitel in der Geschichte des Antisemitismus. Noch nie zuvor wurde Judenfeindlichkeit so stark angeprangert, strafrechtlich verfolgt und verurteilt. Und doch ist die Feindschaft gegenüber Juden zurück: Antisemitismus ist heute sehr sichtbar, teils offen, teils verdeckt, sehr oft laut und in unterschiedlichen neuen Erscheinungsformen.

Autor und Regisseur Jonathan Hayoun ist M.A. in Politischer Kommunikation, jüdischen Wissenschaften und audiovisueller Produktion. Er war Präsident der UEJF (Union des Étudiants Juifs de France) und Regisseur des ARTE-Dokumentarfilms „Rettet Auschwitz!“ (2017).

Koautorin Judith Cohen Solal ist klinische Psychologin und Psychoanalytikerin. Sie hat ein pädagogisches Konzept zur Bekämpfung von Rassismus und Antisemitismus in französischen Schulen entwickelt.

Dokureihe, Regie: Jonathan Hayoun und Judith Cohen Solal (F 2022, 52 Min)
Verfügbar bis zum 01/03/2025


Saturday, August 10, 2024

Wien zur Kaiserzeit - Erbe Österreich

Aug 7, 2022 | Um die Jahrhundertwende haben die Szenen auf den Plätzen Wiens naturgemäß anders ausgesehen als heute. Die Mariahilferstraße, der Naschmarkt oder der Prater waren auch damals beliebte Treffpunkte der Städter. Auf den breiten Straßen verkehrten Pferdedroschken. Einem Filmteam gelang es, mithilfe von Computeranimation, Leben in die Stadt einzuhauchen, die sich in einem architektonischen Wandel befand.

Friday, October 13, 2023

Eine Geschichte des Antisemitismus (1/4) | Doku HD Reupload | ARTE

Oct 11, 2023 | Wo nahm der Antisemitismus seinen Anfang und wie hat er sich weiterentwickelt? Die erste Folge der Dokureihe untersucht die Wurzeln des Phänomens: von der ersten Welle antijüdischer Gewalt im antiken Alexandria über das goldene Zeitalter von al-Andalus und das Massaker von Granada bis hin zu den Kreuzzügen.

Wo nahm der Antisemitismus seinen Anfang? Warum konnte er sich weiterverbreiten? Warum entstand die erste große Welle antijüdischer Gewalt ausgerechnet im antiken Alexandria, als die Römer die Macht übernahmen? Wie setzte sich der Antijudaismus in den christlichen und in den muslimischen Zivilisationen fest? Wie konnte Granada nach einem 300-jährigen Goldenen Zeitalter auf der Iberischen Halbinsel zum Schauplatz eines Massakers werden, dem ersten Pogrom auf europäischem Boden? Warum kam es während der Kreuzzüge zu organisierten Judenpogromen? Der Gang durch das erste Jahrtausend erzählt nicht nur von den Anfängen des Antisemitismus, sondern auch vom beginnenden Kampf gegen diese Anfeindungen, vom Schutz der Juden durch die Karolinger, von der Unterstützung durch die maurischen Könige in Spanien bis zum Aufruf des Abts Bernhard von Clairvaux (1090-1153), der blutigen Judenverfolgung während der Kreuzzüge ein Ende zu bereiten.

Autor und Regisseur Jonathan Hayoun ist M.A. in Politischer Kommunikation, jüdischen Wissenschaften und audiovisueller Produktion. Er war Präsident der UEJF (Union des Etudiants Juifs de France) und Regisseur des ARTE-Dokumentarfilms „Rettet Auschwitz!“ (2017).

Dokureihe, Regie: Jonathan Hayoun und Judith Cohen Solal (F 2022, 52 Min)
Verfügbar bis zum 11/02/2024


Wednesday, October 11, 2023

Eine Geschichte des Antisemitismus (1/4) | Doku HD Reupload | ARTE

Oct 11, 2023 | Wo nahm der Antisemitismus seinen Anfang und wie hat er sich weiterentwickelt? Die erste Folge der Dokureihe untersucht die Wurzeln des Phänomens: von der ersten Welle antijüdischer Gewalt im antiken Alexandria über das goldene Zeitalter von al-Andalus und das Massaker von Granada bis hin zu den Kreuzzügen.

Wo nahm der Antisemitismus seinen Anfang? Warum konnte er sich weiterverbreiten? Warum entstand die erste große Welle antijüdischer Gewalt ausgerechnet im antiken Alexandria, als die Römer die Macht übernahmen? Wie setzte sich der Antijudaismus in den christlichen und in den muslimischen Zivilisationen fest? Wie konnte Granada nach einem 300-jährigen Goldenen Zeitalter auf der Iberischen Halbinsel zum Schauplatz eines Massakers werden, dem ersten Pogrom auf europäischem Boden? Warum kam es während der Kreuzzüge zu organisierten Judenpogromen? Der Gang durch das erste Jahrtausend erzählt nicht nur von den Anfängen des Antisemitismus, sondern auch vom beginnenden Kampf gegen diese Anfeindungen, vom Schutz der Juden durch die Karolinger, von der Unterstützung durch die maurischen Könige in Spanien bis zum Aufruf des Abts Bernhard von Clairvaux (1090-1153), der blutigen Judenverfolgung während der Kreuzzüge ein Ende zu bereiten.

Autor und Regisseur Jonathan Hayoun ist M.A. in Politischer Kommunikation, jüdischen Wissenschaften und audiovisueller Produktion. Er war Präsident der UEJF (Union des Etudiants Juifs de France) und Regisseur des ARTE-Dokumentarfilms „Rettet Auschwitz!“ (2017).

Dokureihe, Regie: Jonathan Hayoun und Judith Cohen Solal (F 2022, 52 Min)
Verfügbar bis zum 11/02/2024


Sunday, August 13, 2023

Nazis, Made in Austria | Geschehen, neu gesehen | ARTE

Aug 13, 2023 | TW: Dieses Programm enthält Inhalte, die für Kinder, Jugendliche und empfindsame Zuschauer verstörend wirken können.

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs zerfiel das Kaiserreich Österreich-Ungarn. Österreich schrumpfte zu einer kleinen Republik. Die Folge: Groll und Enttäuschung in weiten Teilen der Bevölkerung – und ein Nährboden für den sogenannte Pangermanismus, das Streben nach der Einheit aller germanischen Völker. Eine Strömung, die mit Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit gepaart war.

Die im Fahrwasser der deutschen NSDAP gegründete österreichische NS-Partei, die NSDAP-Hitlerbewegung, bekam immer mehr Zulauf. In einem instabilen politischen Umfeld verübte sie eine wachsende Zahl von Gewalttaten. Führende Köpfe waren Ernst Kaltenbrunner, Arthur Seyss-Inquart und Adolf Eichmann. Die später als Kriegsverbrecher verurteilten Männer machten Österreich zum Versuchslabor für den Unterdrückungsapparat der Nazis, bevor sie dessen Mechanismen nach dem „Anschluss“ voll übernahmen.

Unter dem Deckmantel der Euthanasie ermordeten sie Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen in den Krankenhäusern und waren an der Errichtung des Konzentrationslagers Mauthausen beteiligt. Die österreichische Schwesterpartei der NSDAP wurde zur Vorreiterin bei der Verfolgung von Juden, ihrer systematischen Beraubung und der erzwungenen Emigration bis hin zu den allerersten Deportationen. Die von den Parteimitgliedern in ihrem Heimatland erworbene Erfahrung kam nach Kriegsausbruch im gesamten Deutschen Reich in den besetzten beziehungsweise annektierten Gebieten zum Einsatz.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs jedoch sah sich Österreich unter Berufung auf den „Anschluss“ 1938 offiziell vor allem als erstes Opfer Adolf Hitlers und legte großen Wert darauf, die eigene Unschuld zu betonen. Mit dieser Mythenbildung weigerte sich das Land, seine Mitverantwortung für die Verbrechen des Dritten Reiches zuzugeben. Auch über die Beteiligung der österreichischen Bevölkerung am Vernichtungsapparat der Nazis wurde lieber geschwiegen. Erst 1991 erkannte der österreichische Staat offiziell an, dass Österreich eine Mitverantwortung an den bis dahin nur Deutschland zugeschriebenen Verbrechen trage.

Dokureihe, Regie: Barbara Necek (F 2022, 53 Min)
Video verfügbar bis zum 14/10/2023



WARNUNG! Wie es oben darauf geschrieben ist, ist diese Dokumentation für Kinder GAR NICHT geeignet. Auch Jugentliche und empfindsame Leute sollten beim Zuschauen EXTREME VORSICHT üben. – Mark

Sunday, May 21, 2023

Das Duell von Napoleon und Metternich | Doku HD Reupload | ARTE

May 21, 2023 | Dresden, 26. Juni 1813: Fast neun Stunden lang liefern sich Metternich und Napoleon ein Duell der Worte. Für den französischen Herrscher geht es um alles. Fast ganz Europa hat er unterworfen. Doch seine Niederlage in Russland macht ihn verwundbar. Entweder Napoleon akzeptiert Metternichs Friedensplan – oder Österreich wechselt ins Lager seiner Gegner.

Dresden, 26. Juni 1813: Im Palais Brühl-Marcolini in der Vorstadt Ostra bei Dresden stehen sich der Diplomat Klemens Graf von Metternich und Kaiser Napoleon I. gegenüber. Ein Schlüsselmoment europäischer Geschichte. Es geht um Krieg und Frieden auf dem Kontinent. Auf der einen Seite: Österreichs Außenminister, engster Vertrauter des Kaisers, ein Meister der Diplomatie. Sein Gegenüber: der französische Jahrhundertherrscher Napoleon Bonaparte – schon zu Lebzeiten eine Legende. Bisher hat er jeden Gegner in die Knie gezwungen. Fast ganz Europa hat er unterworfen und dabei den Mythos militärischer Unbesiegbarkeit erworben. Seine Niederlage in Russland 1812 zeigt ihn erstmals verwundbar.

Metternich stellt den streitbaren Franzosen vor die Wahl: Entweder er akzeptiert Metternichs Friedensplan und zieht sich hinter die Alpen zurück – oder Österreich wechselt ins Lager seiner Gegner. Für Napoleon ist das eine ungeheure Provokation. Er will keinen Teil seines Imperiums kampflos aufgeben – und damit einen wesentlichen Teil seiner Macht über Europa verlieren.

Die beiden Kontrahenten liefern sich einen verbalen Schlagabtausch, bei dem alle Masken fallen. Napoleon, der nur das Gesetz des Stärkeren kennt, ist unwillig, Frieden zu schließen. Und Metternich, der gekommen ist, um Frieden zu schließen, zeigt sein wahres Gesicht. Es ist das Duell zwischen einem Stern, der gerade aufgeht, und einem Stern, der langsam erlischt.

Das Doku-Drama rekapituliert den Machtkampf der Männer mit Rückblicken in die spannende Vorgeschichte und mit einem Ausblick, wie es weiterging. Nur wenige Monate nach dem weltgeschichtlichen Duell von Dresden muss sich Napoleon einer Koalition von Österreich, Russland und Preußen bei Paris geschlagen geben. Am 11. April 1814, neun Monate nach Dresden-Ostra, unterzeichnet er den Vertrag von Fontainebleau und muss zum ersten Mal in die Verbannung, auf die Insel Elba.

Dokumentarfilm von Mathieu Schwartz und Christian Twente (D/F 2021, 90 Min)
Video verfügbar bis zum 21/02/2024



Vous pouvez voir la version française de ce documentaire ici. – Mark

Friday, May 12, 2023

Die Geschichte Chinas (1/3) | Doku HD | ARTE

May 12, 2023 | Die dreiteilige Doku erzählt anhand außergewöhnlicher Archivbilder von Chinas Aufstieg und Fall im Laufe der Geschichte. Dank der Einordnungen internationaler Historiker:innen entsteht eine völlig neue Perspektive auf 150 Jahre chinesischer Geschichte. Teil 1: China ist den Europäern Anfang des 19. Jahrhunderts unheimlich. Das "Reich der Mitte" schottet sich ab ...

Mehr als 2.000 Jahre lang wähnte sich China im Zentrum der Welt, ohne ernstzunehmende Gegner und hermetisch abgeriegelt von Fremden, die allesamt als unbedeutende Barbaren galten. Doch im 19. Jahrhundert sah sich das Reich der Mitte mit der geballten Macht der Europäer konfrontiert. Ein brutaler Schock, der das Land fast vernichtet hätte.

Aber China gab sich nicht geschlagen, sondern interessierte sich zunehmend für neue Ideen aus aller Welt – aus Russland, Deutschland, Japan und den USA – und machte sie sich zunutze.

Von den luxuriösen Kaiserpalästen bis zu den überfüllten Straßen Pekings, von durch Krieg und Hungersnot verwüsteten Landstrichen bis zu den Kreisen der im Exil lebenden chinesischen Intellektuellen erfanden außergewöhnliche Frauen und Männer das Land neu.

Wie wurde China in anderthalb Jahrhunderten wieder zu dem, was es zwei Jahrtausende lang war: eine führende Weltmacht? Die dreiteilige Dokumentation sucht nach Antworten.

Die erste Folge beginnt in der Mitte des 19. Jahrhunderts, als China angegriffen wird und begreift, dass es sich neu erfinden muss, um nicht unterzugehen. Rebellenführer, Mandarine und mächtige Frauen kämpfen im Namen von Idealen, die uns heute widersprüchlich erscheinen, indem sie Anschauungen aus der chinesischen Tradition mit Elementen aus dem Christentum, dem Nationalismus oder dem Feminismus verbinden. In diesem halben Jahrhundert steht die Nation am Rande des Abgrunds und versucht einen Weg zu finden, zu überleben. Ohne ihre Identität zu preiszugeben, erfindet sie sich neu.

Dokureihe, Regie: Karim Miske und Ilana Navaro (F 2022, 54 Min)
Video verfügbar bis zum 19/12/2023



WARNUNG: Diese Dokumentation ist für Kinder nicht geeignet.

Monday, October 31, 2022

Doku in HD | Fluppe, Filter und f6 * - Die Zigaretten-Story von Dresden

Mar 11, 2017 | "In den Schützengräben rauchen nicht nur die Gewehre, sondern auch die Soldaten: Von Türken und Russen schauen sich in den Kriegen des 19. Jahrhunderts Westeuropas Männer das Zigarette-Paffen ab. Und weil Dresden über die Elbe mit dem Meer und durch die Schiene via Balkan mit dem Orient vernetzt ist, wird die barocke Residenz ab 1862 zur unumstritten führenden Tabakstadt im Deutschen Reich: Rund 1500 Fluppen dreht eine Facharbeiterin seinerzeit von Hand an einem Tag!

Dann kommen die Zigaretten-Maschinen. Bis zu 70 Dresdner Firmen produzieren in der Hohezeit vor dem ersten Weltkrieg Millionen Glimmstengel: Zwei Drittel aller in Deutschland gerauchten Fluppen stammen von hier, ebenso die Erfindung der modernen Filterzigarette. Ein Viertel aller Dresdner lebt von der Zigarette. Die Branche gönnt sich repräsentative Industriebauten wie den Stadtspeicher (heute ein Fünf-Sternehotel) oder die sogenannte Tabakmoschee ""Yenidze"" - beide in der damals ultramodernen Stahlbeton-Skelettbauweise ausgeführt.

Nach dem zweiten Weltkrieg werden die Reste der Dresdner Zigaretten-Industrie in Volkseigentum überführt. Ein Hintergrund, den die DEFA im verwegenen Lustspiel ""Karbid und Sauerampfer"" mit Erwin Geschonneck zum Kinohit münzt. Ebenso abenteuerlich gerät die Beschaffung des Rohtabaks zwischen Brasilien und Brandenburg. F6, Karo, Cabinet oder JUWEL 72 heißen bekannte Marken, die teils noch heute - nunmehr innerhalb des Philip Morris Weltkonzerns - an der Elbe produziert werden.

"Der Osten - Entdecke wo du lebst": "Fluppe, Filter und f6" erzählt die Zigarettenstory von Dresden mit faszinierendem Archivmaterial, in Begegnungen mit ehemaligen Tabakwerkern, Tabakeinkäufern, Sammlern und Historikern, begibt sich auf Spurensuche: Was ist vom blauen Dunst in Dresden noch zu ""schnuppern""?"



* f6 war eine Zigarettenmarke aus Dresden. Auskuft darüber finden Sie hier auf Wikipedia.

Monday, August 08, 2022

"Karl IV und der Schwarze Tod"

Jul 4, 2019 Karl IV. wurde 1316 in Prag geboren. Sein Vater Johann hatte eine böhmische Prinzessin geheiratet und war dadurch einer der mächtigsten Männer im Reich geworden. 1346 gelang es dem ehrgeizigen Luxemburger durch die Zahlung horrender Bestechungsgelder, seinen Sohn Karl als Gegenkönig zum amtierenden Ludwig dem Bayern wählen zu lassen. Karls Position im Reich war zunächst schwach, aber durch den plötzlichen Tod Ludwigs wenige Monate nach der Wahl änderte sich die Lage.

Durch geschicktes politisches Taktieren, strategische Eheschließungen und nicht zuletzt durch die Veräußerung königlicher Privilegien sorgte Karl IV. für Frieden und konsolidierte seine Herrschaft. Als das Reich im Innern gefestigt war, brach er 1354 zu einem Italienzug auf und errang die Kaiserkrone. Kurz danach hielt er einen Reichstag in Nürnberg ab, bei dem die Modalitäten der Königswahl ein für alle Mal festgeschrieben werden sollten. Das Ergebnis der Verhandlungen zwischen Kaiser und Fürsten ging als "Goldene Bulle" in die Geschichte ein und wurde am 10. Januar 1356 öffentlich in Nürnberg verkündet. Die "Goldene Bulle" legte fest, dass zukünftig drei Erzbischöfe und vier weltliche Fürsten den König mit einfacher Mehrheit wählen sollten. Eine Art "Grundgesetz" des Heiligen Römischen Reiches entstand, das bis zu seinem Untergang 1806 gültig blieb.

Unter Karl IV. erlebte Mitteleuropa eine kulturelle Blüte. Aber seine Regierungszeit stand gleichzeitig im Schatten der schlimmsten Katastrophe des Mittelalters, der Pest. "Schuldige" waren rasch gefunden: die Juden. Als Geldverleiher waren sie zwar unverzichtbar für die mittelalterliche Wirtschaft, aber gleichzeitig verhasst und sozial ausgegrenzt. Als angebliche "Brunnenvergifter" wurden sie für die verheerende Seuche verantwortlich gemacht und zu Tausenden verbrannt. Dass mit den Juden oft auch ihre Schuldscheine verbrannt wurden, wirft ein bezeichnendes Licht auf die wahren Motive der Täter. Kaiser Karl IV. versagte in der königlichen Pflicht, seine Untertanen vor den Übergriffen zu schützen, und profitierte sogar von der Ermordung der Juden.


Saturday, April 03, 2021

Homosexualität in der Geschichte: Von der Antike bis heute

In der Antike gehört Homosexualität zum Alltag – und ist nicht strafbar. Mehr als ein Jahrtausend später im Mittelalter werden Homosexuelle verbrannt, die Nationalsozialisten unter Adolf Hitler verfolgen, misshandeln und töten homosexuelle Menschen. Wie sich der Umgang mit Homosexualität, vor allem der Kontext homosexueller Handlungen, im Laufe der Geschichte gewandelt hat, erfahrt Ihr in diesem Video mit MrWisssen2Go Mirko Drotschmann. Homosexualität als Begriff für gleichgeschlechtliche Liebe ist natürlich viel jünger als gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen und Liebe. Die gibt es vermutlich seit Beginn der Menschheitsgeschichte. Aus der Antike kennen wir einige Darstellungen solcher Handlungen. Die Praktiken sind weit verbreitet, haben aber eine andere Bedeutung als heute. Mirko erzählt Euch von antiken Vasen mit eindeutigen Bildern, homosexuellen Handlungen im Krieg, von Richard Löwenherz, der mit Philipp II. von Frankreich das Bett teilt, um seinen Vater zu verärgern. Dann geht es im Video über Homosexualität in der Geschichte um das christlich geprägte Mittelalter. Im Mittelalter werden Menschen für homosexuelle Praktiken bestraft. Vom Mittelalter und der Frühen Neuzeit an werden Homosexuelle bis weit ins 20. Jahrhundert kriminalisiert, stigmatisiert und verfolgt. Trauriger Höhepunkt ist die Verfolgung von Homosexuellen im Nationalsozialismus. Die Nazis richten eine eigene Behörde dafür ein, die „Reichszentrale zur Bekämpfung der Homosexualität und Abtreibung“. Auch nach dem sogenannten Dritten Reich werden homosexuelle Handlungen in der Bundesrepublik nach §175 des Strafgesetzbuches jahrzehntelang unter Strafe gestellt. 1994 wird der bereits abgemilderte Paragraph 175 in der Bundesrepublik komplett aufgehoben. In der DDR sind Homosexuelle seit 1988 rechtlich gleichgestellt. Mirko spricht auch über die LGBTQ+-Bewegung, die Stonewall-Aufstände in den USA, und damit einhergehende Veränderungen. In diesem Video versucht Mirko, die Geschichte des Umgangs mit Homosexualität nachzuzeichnen.

Wir danken an dieser Stelle Frau Dr. Jana Kristin Hoffmann für die hilfreichen Anmerkungen!


Monday, June 25, 2018

Lebensborn erklärt | Historische Ereignisse mit Mirko Drotschmann


Lebensborn – eine geheimnisvolle Einrichtung im Dritten Reich, um die sich bis heute viele Legenden ranken. Waren das geheime Bordelle für potente SS-Männer? Begattungsheime für blonde deutsche Frauen ? Wie die „arische Rasse“ mit Hilfe der Lebensborn-Heime vergrößert werden sollte und wie es den Kindern aus diesen Heimen erging, darum geht es jetzt.