Mehr als 2.000 Jahre lang wähnte sich China im Zentrum der Welt, ohne ernstzunehmende Gegner und hermetisch abgeriegelt von Fremden, die allesamt als unbedeutende Barbaren galten. Doch im 19. Jahrhundert sah sich das Reich der Mitte mit der geballten Macht der Europäer konfrontiert. Ein brutaler Schock, der das Land fast vernichtet hätte.
Aber China gab sich nicht geschlagen, sondern interessierte sich zunehmend für neue Ideen aus aller Welt – aus Russland, Deutschland, Japan und den USA – und machte sie sich zunutze.
Von den luxuriösen Kaiserpalästen bis zu den überfüllten Straßen Pekings, von durch Krieg und Hungersnot verwüsteten Landstrichen bis zu den Kreisen der im Exil lebenden chinesischen Intellektuellen erfanden außergewöhnliche Frauen und Männer das Land neu.
Wie wurde China in anderthalb Jahrhunderten wieder zu dem, was es zwei Jahrtausende lang war: eine führende Weltmacht? Die dreiteilige Dokumentation sucht nach Antworten.
Die erste Folge beginnt in der Mitte des 19. Jahrhunderts, als China angegriffen wird und begreift, dass es sich neu erfinden muss, um nicht unterzugehen. Rebellenführer, Mandarine und mächtige Frauen kämpfen im Namen von Idealen, die uns heute widersprüchlich erscheinen, indem sie Anschauungen aus der chinesischen Tradition mit Elementen aus dem Christentum, dem Nationalismus oder dem Feminismus verbinden. In diesem halben Jahrhundert steht die Nation am Rande des Abgrunds und versucht einen Weg zu finden, zu überleben. Ohne ihre Identität zu preiszugeben, erfindet sie sich neu.
Dokureihe, Regie: Karim Miske und Ilana Navaro (F 2022, 54 Min)
Video verfügbar bis zum 19/12/2023
WARNUNG: Diese Dokumentation ist für Kinder nicht geeignet.