Der Kommunismus ist eine Idealvorstellung der menschlichen Gesellschaft. In dieser Vorstellung sollen alle Produktionsmittel, also Dinge, die man braucht, um etwas zu produzieren allen Menschen gemeinsam gehören. Die Güter sollen gerecht verteilt werden. In der Realität läuft es aber anders.
Dank der Industrialisierung kann so viel produziert werden, wie noch nie zuvor. Gerecht verteilt werden die Güter aber trotzdem noch nicht. Karl Marx und Friedrich Engels fordern deshalb, dass die Errungenschaften des Fortschritts allen Menschen zukommen. Es soll kein Privateigentum mehr geben, alles soll der Gemeinschaft gehören und jeder soll nach seinen Fähigkeiten arbeiten und nach seinen Bedürfnissen vom Vorhandenen nehmen.
Niedergeschrieben haben Marx und Engels diese Vorstellungen im kommunistischen Manifest. Karl Marx begründet darauf die wissenschaftliche Lehre des Marxismus. In Russland entwickelt Wladimir Iljitsch Lenin diese Lehre weiter und wird zum Anführer der russischen Oktoberrevolution. Er will in Russland eine kommunistische Gesellschaft aufbauen. Den Weg dahin hat Marx genau ausgearbeitet. Nach verschiedenen Phasen der Ausbeutung, die sich durch die Menschheitsgeschichte ziehen, soll laut Marx auf den Kapitalismus der sogenannte Sozialismus folgen. Der Sozialismus ist laut Marx die Vorstufe zum Kommunismus.
Im Sozialismus wird der Kommunismus sozusagen vorbereitet. Um zu verhindern, dass es wieder zu Ungleichheiten kommt, soll im Sozialismus der Staat die Produktion planen. Im Sozialismus sind die Klassenunterschiede noch nicht aufgehoben, aber eine demokratische Austragung von Konflikten. Laut Marx Lehre soll sich der Sozialismus zum Kommunismus entwickeln. Die Staaten werden dann, so Marx, irgendwann überflüssig und lösen sich auf, der weltweite Kommunismus entsteht. In dieser Idealvorstellung sollen die Menschen alles gerecht teilen und nicht mehr gegeneinander kämpfen. Bevor diese Vorstellung Realität werden kann, müssen laut Marx aber zuerst die verschiedenen Stufen der Unterdrückung und der Sozialismus durchlaufen werden.
In Russland ist zur Zeit des Zarenreiches allerdings noch nicht einmal ganz im Kapitalismus angekommen. Laut Marx Lehre muss aber erst der Kapitalismus entstehen und zugrunde gehen, bevor der Sozialismus entstehen kann. Lenin und seine Genossen wollen auf dem Weg zum Kommunismus sozusagen eine Abkürzung nehmen. Das führt zum Streit innerhalb der kommunistischen Partei in Russland. Während ein Teil der Partei zuerst eine bürgerliche Revolution der Massen und eine parlamentarische Demokratie fordert, bevor man zum Sozialismus übergehen kann, fordert Lenin, direkt den Sozialismus einzuführen und den Kapitalismus sozusagen zu überspringen. Lenin und seine Anhänger erlangen die Mehrheit bei der Abstimmung über die künftige Vorgehensweise und nennen sich fortan Bolschewiki – Mehrheitler. Daher der Begriff Bolschewismus.
Mit einer Partei aus speziell ausgebildeten Berufsrevolutionären arbeitet Lenin auf die Revolution im Sinne des Bolschewismus hin. Im Oktober 1917 gelingt sein Vorhaben. Um den Sozialismus durchzusetzen, nutzen Lenin und sein Nachfolger Stalin Gewalt und Terror. Mehr zu den Begriffen Kommunismus, Sozialismus und Bolschewismus und dazu, wie du sie unterscheiden kannst, erfährst du in diesem Video.