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Wednesday, September 18, 2024

(Doku in HD) Fluppe, Filter und f6 - Die Zigaretten-Story von Dresden | Reupload

Mar 11, 2017 | "In den Schützengräben rauchen nicht nur die Gewehre, sondern auch die Soldaten: Von Türken und Russen schauen sich in den Kriegen des 19. Jahrhunderts Westeuropas Männer das Zigarette-Paffen ab. Und weil Dresden über die Elbe mit dem Meer und durch die Schiene via Balkan mit dem Orient vernetzt ist, wird die barocke Residenz ab 1862 zur unumstritten führenden Tabakstadt im Deutschen Reich: Rund 1500 Fluppen dreht eine Facharbeiterin seinerzeit von Hand an einem Tag!

Dann kommen die Zigaretten-Maschinen. Bis zu 70 Dresdner Firmen produzieren in der Hohezeit vor dem ersten Weltkrieg Millionen Glimmstengel: Zwei Drittel aller in Deutschland gerauchten Fluppen stammen von hier, ebenso die Erfindung der modernen Filterzigarette. Ein Viertel aller Dresdner lebt von der Zigarette. Die Branche gönnt sich repräsentative Industriebauten wie den Stadtspeicher (heute ein Fünf-Sternehotel) oder die sogenannte Tabakmoschee ""Yenidze"" - beide in der damals ultramodernen Stahlbeton-Skelettbauweise ausgeführt.

Nach dem zweiten Weltkrieg werden die Reste der Dresdner Zigaretten-Industrie in Volkseigentum überführt. Ein Hintergrund, den die DEFA im verwegenen Lustspiel ""Karbid und Sauerampfer"" mit Erwin Geschonneck zum Kinohit münzt. Ebenso abenteuerlich gerät die Beschaffung des Rohtabaks zwischen Brasilien und Brandenburg. F6, Karo, Cabinet oder JUWEL 72 heißen bekannte Marken, die teils noch heute - nunmehr innerhalb des Philip Morris Weltkonzerns - an der Elbe produziert werden.

""Der Osten - Entdecke wo du lebst"": ""Fluppe, Filter und f6"" erzählt die Zigarettenstory von Dresden mit faszinierendem Archivmaterial, in Begegnungen mit ehemaligen Tabakwerkern, Tabakeinkäufern, Sammlern und Historikern, begibt sich auf Spurensuche: Was ist vom blauen Dunst in Dresden noch zu ""schnuppern""?"


Friday, September 29, 2023

Helmut Schmidt übers Rauchen

Dec 7, 2017 | Helmut Schmidt: Ein Auszug aus dem Interview zum Thema Vorbilder - von Thomas J. Nagy: "Rauchen". Bilder: Rainer Friedl

Helmut Schmidt wollte sich von seinen Ärzten nicht überreden lassen, aufs Rauchen zu verzichten. „Würde ich das tun, gehe ich ein“, sagte er im Vorbilder-Interview und zündete sich die nächste Zigarette an.



Helmut Schmidt war ein sehr kluger, weiser Mann – ein Gigant in der Politik. Als Herr Schmidt verstorben ist, hat die deutsche Politik seinen größten Staatsmann verloren.

Seine Rauchgewohnheit war legendär! In Interviews war er ohne Zigarette fast nie zum Sehen. Meines Erachtens war sein Rauchen Teil seines Charmes. Mir gefiel auch sehr, daß er sich der politischen Korrektheit nie beugte. Er qualmte einfach unaufhörlich weiter, ohne einen Wimper zu zucken.

Politiker wie er wird es wahrscheinlich nie mehr geben. Sein Image war ihm nicht sehr wichtig, sondern seine Politik. Politiker in der heutigen Zeit könnten vom Herrn Schmidt viel lernen. Man muß aber fürchten, daß jene Zeiten unwiederbringlich vorbei sind und solche Politiker nun unauffindbar sind. – © Mark Alexander

Tuesday, December 20, 2022

Keine Zigarette danach: 100 Jahre im Dunstkreis der Tabakindustrie in Deutschland und den USA | Doku | Reupload

Jan 21, 2022 | „Die Zigarette ist das vollständige Urbild des Genusses: Sie ist köstlich und lässt uns unbefriedigt.“ Oscar Wilde

Die Zigarette: Mit ihr hat eine ganze Generation ihr Lebensgefühl ausgedrückt. Mit ihr verband man gleichzeitig Geselligkeit, Lebensfreude und Genuss. Für Frauen wurde sie zum Zeichen eines neuen Selbstbewusstseins, die Zigarette danach wurde zum fast schon obligatorischen Ritual.

In 100 Jahren hat die Zigarette wie kaum ein zweites Produkt die Herzen - oder besser gesagt die Lungen – der Menschen im Sturm erobert. Doch die Freude um den blaue Dunst hatte ein dunkles Geheimnis. Lange Zeit wurden Gefahren des Rauchens unterdrückt, verschwiegen und verleumdet.

Es sollte lange dauern, bis die Menschen das hohe Gesundheitsrisiko wirklich begriffen und ihr liebgewonnenes Hobby in einem neuen Licht betrachteten.

Doch Tabakkonzerne scheuten keine Kosten und Mühen – nicht nur ein möglichst positives Bild der Zigarette zu zeichnen. Jahrzehntelang haben sie gesundheitliche Risiken heruntergespielt, verleumdet und unter den Teppich gekehrt. Systematisch wurden Zweifel am wissenschaftlichen Konsens gesät, um das Bild der harmlosen Zigarette zu bewahren.

Für Experten sorgte die Lobby schon selbst. Sie kaufte Wissenschaftler, übte Druck auf die Politik und vernebelte über Jahrzehnte hinweg die öffentliche Meinung. Wir blicken in diesem Video auf die Geschichte des Rauchens in den USA und auch hier in Deutschland. Denn der Aufstieg und der Fall der Zigarette ist auch eine der aufsehenerregendsten Geschichte der Massenmanipulation.


Tuesday, November 01, 2022

Keine Zigarette danach: 100 Jahre im Dunstkreis der Tabakindustrie in Deutschland und den USA | Doku

Jan 21, 2022 | „Die Zigarette ist das vollständige Urbild des Genusses: Sie ist köstlich und lässt uns unbefriedigt.“ Oscar Wilde

Die Zigarette: Mit ihr hat eine ganze Generation ihr Lebensgefühl ausgedrückt. Mit ihr verband man gleichzeitig Geselligkeit, Lebensfreude und Genuss. Für Frauen wurde sie zum Zeichen eines neuen Selbstbewusstseins, die Zigarette danach wurde zum fast schon obligatorischen Ritual.

In 100 Jahren hat die Zigarette wie kaum ein zweites Produkt die Herzen - oder besser gesagt die Lungen – der Menschen im Sturm erobert. Doch die Freude um den blaue Dunst hatte ein dunkles Geheimnis. Lange Zeit wurden Gefahren des Rauchens unterdrückt, verschwiegen und verleumdet.

Es sollte lange dauern, bis die Menschen das hohe Gesundheitsrisiko wirklich begriffen und ihr liebgewonnenes Hobby in einem neuen Licht betrachteten.

Doch Tabakkonzerne scheuten keine Kosten und Mühen – nicht nur ein möglichst positives Bild der Zigarette zu zeichnen. Jahrzehntelang haben sie gesundheitliche Risiken heruntergespielt, verleumdet und unter den Teppich gekehrt. Systematisch wurden Zweifel am wissenschaftlichen Konsens gesät, um das Bild der harmlosen Zigarette zu bewahren.

Für Experten sorgte die Lobby schon selbst. Sie kaufte Wissenschaftler, übte Druck auf die Politik und vernebelte über Jahrzehnte hinweg die öffentliche Meinung. Wir blicken in diesem Video auf die Geschichte des Rauchens in den USA und auch hier in Deutschland. Denn der Aufstieg und der Fall der Zigarette ist auch eine der aufsehenerregendsten Geschichte der Massenmanipulation.


Monday, October 31, 2022

Doku in HD | Fluppe, Filter und f6 * - Die Zigaretten-Story von Dresden

Mar 11, 2017 | "In den Schützengräben rauchen nicht nur die Gewehre, sondern auch die Soldaten: Von Türken und Russen schauen sich in den Kriegen des 19. Jahrhunderts Westeuropas Männer das Zigarette-Paffen ab. Und weil Dresden über die Elbe mit dem Meer und durch die Schiene via Balkan mit dem Orient vernetzt ist, wird die barocke Residenz ab 1862 zur unumstritten führenden Tabakstadt im Deutschen Reich: Rund 1500 Fluppen dreht eine Facharbeiterin seinerzeit von Hand an einem Tag!

Dann kommen die Zigaretten-Maschinen. Bis zu 70 Dresdner Firmen produzieren in der Hohezeit vor dem ersten Weltkrieg Millionen Glimmstengel: Zwei Drittel aller in Deutschland gerauchten Fluppen stammen von hier, ebenso die Erfindung der modernen Filterzigarette. Ein Viertel aller Dresdner lebt von der Zigarette. Die Branche gönnt sich repräsentative Industriebauten wie den Stadtspeicher (heute ein Fünf-Sternehotel) oder die sogenannte Tabakmoschee ""Yenidze"" - beide in der damals ultramodernen Stahlbeton-Skelettbauweise ausgeführt.

Nach dem zweiten Weltkrieg werden die Reste der Dresdner Zigaretten-Industrie in Volkseigentum überführt. Ein Hintergrund, den die DEFA im verwegenen Lustspiel ""Karbid und Sauerampfer"" mit Erwin Geschonneck zum Kinohit münzt. Ebenso abenteuerlich gerät die Beschaffung des Rohtabaks zwischen Brasilien und Brandenburg. F6, Karo, Cabinet oder JUWEL 72 heißen bekannte Marken, die teils noch heute - nunmehr innerhalb des Philip Morris Weltkonzerns - an der Elbe produziert werden.

"Der Osten - Entdecke wo du lebst": "Fluppe, Filter und f6" erzählt die Zigarettenstory von Dresden mit faszinierendem Archivmaterial, in Begegnungen mit ehemaligen Tabakwerkern, Tabakeinkäufern, Sammlern und Historikern, begibt sich auf Spurensuche: Was ist vom blauen Dunst in Dresden noch zu ""schnuppern""?"



* f6 war eine Zigarettenmarke aus Dresden. Auskuft darüber finden Sie hier auf Wikipedia.

Tuesday, September 06, 2022

Dokumentarfilm: Rauchen in der Schweiz unter jungen Leute

Ein Screenshot aus der Dokumentation.

Dieser Dokumentarfilm übers Rauchen ist nur auf YouTube verfügbar; deshalb um ihn aanzuschauen, müssen Sie hier klicken.

Thursday, December 09, 2021

Neuseeland will Zigarettenverkauf an kommende Generationen verbieten

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: Um sicherzustellen, dass junge Leute nie mit dem Rauchen anfangen, soll es ab Ende 2022 strafbar sein, rauchbare Tabakprodukte an Jugendliche zu verkaufen. Neuseeland möchte so zum ersten rauchfreien Land werden.

Neuseeland will zu einem rauchfreien Land werden und den Verkauf von Zigaretten an zukünftige Generationen verbieten. Jugendliche, die bei Inkrafttreten eines entsprechenden Gesetzes mit dem Namen „Smokefree 2025 Action Plan“ jünger als 14 Jahre seien, könnten in dem Pazifikstaat niemals legal Tabakprodukte kaufen, sagte die stellvertretende Gesundheitsministerin Ayesha Verrall am Donnerstag. Die neuen Regeln sollen voraussichtlich ab Ende kommenden Jahres gelten, berichtete die Zeitung New Zealand Herald.

„Wir wollen sicherstellen, dass junge Leute nie mit dem Rauchen anfangen, also machen wir es strafbar, rauchbare Tabakprodukte an Jugendliche zu verkaufen“, sagte Verrall. Dem Plan zufolge können Raucher dann auch nur noch Tabakwaren mit sehr niedrigem Nikotingehalt kaufen. Zudem sollen immer weniger Geschäfte die Erlaubnis erhalten, Tabakwaren anzubieten. „Dies ist ein historischer Tag für die Gesundheit unseres Volkes“, betonte Verrall. » | Quelle: dpa | Donnerstag, Dezember 9, 2021

Dummheit! Ein typisches Gesetz einer sozialistischen Regierung! Einmischen ins Privatleben der Menschen. Natürlich ist Rauchen nicht gesund, aber auch Alkohol, Zucker oder verarbeitete Junkfoods sind es nicht. Wird die neuseeländische Regierung diese auch verbieten? Und dies zu einer Zeit, in der ein Großteil der Welt das Rauchen weitaus gefährlicherer Substanzen als Tabak lockert und sogar legalisiert. Sozialisten werden nie lernen, Freiheit zu akzeptieren und zu feiern. – © Mark

New Zealand Plans to Eventually Ban All Cigarette Sales: The proposal, expected to become law next year, would raise the smoking age year by year until it covers the entire population. »

Monday, November 01, 2021

Nikotin – Droge mit Zukunft | Doku HD Reupload | ARTE

Nov 1, 2021 • Obwohl die Zahl der Raucher zurückgeht, fährt die Tabakindustrie immer mehr Gewinne ein. Ein Erfolgsprodukt sind E-Zigaretten, die angeblich weniger schädlich sind. Aber ist das wirklich schon erforscht? Aggressiver Lobbyismus und zweifelhafte Studien waren schon lange Instrumente bei der Vermarktung der Droge Nikotin. Trotz zahlreicher Prozesse scheint sich nichts zu verändern.

Viele versuchen jahrelang mit dem Rauchen aufzuhören und kommen einfach nicht los. Nikotinpflaster, Hypnose, Kurse – nichts scheint zu helfen. Aber jetzt gibt es ein neues Wundermittel, mit dem Raucher ihre Sucht überwinden können: E-Zigaretten. Hier wird das Nikotin verdampft, nicht der Tabak erhitzt. Vertreter der Tabakfirmen sprechen von einem um bis zu 99 Prozent geringerem Gesundheitsrisiko für den Konsumenten.Aber nicht erst seit die rätselhafte Lungenkrankheit Evali in den USA zahlreiche Todesopfer forderte, zweifeln die Kritiker der Tabakindustrie an den neuen Produkten. Denn noch seien die gesundheitlichen Folgen des Dampfens viel zu wenig erforscht. Angeblich konzentriert sich die Werbung auf erwachsene Raucher, die von der Tabakzigarette auf die gesündere E-Zigarette umsteigen sollen. Bei genaueren Hinsehen zeige sich aber, dass das Marketing auf Teenager abzielt, die dazu gebracht werden sollen, dass sie mit dem Rauchen anfangen. Je jünger die Menschen mit Nikotin in Kontakt gebracht werden, desto zuverlässiger bleibt ihre Sucht nach der Droge – diese Erkenntnis findet sich in internen Dokumenten der großen Zigarettenfirmen schon in den 60er Jahren. Und ganz ungehemmt sprechen sie junge Menschen dort an, wo der Staat noch keine Regularien dagegen entwickelt hat: in Schwellenländern wie Indonesien.Nikotin ist eine gefährliche Droge, ihr Suchtpotential wird von Ärzten mit dem von Heroin verglichen. Aber allen Warnhinweisen zum Trotz: Nikotin ist in der herkömmlichen Form der Zigarette oder im modernen Gewand des Verdampfers definitiv eine Droge mit Zukunft.

Dokumentarfilm von Bärbel Merseburger-Sill (D 2020, 90 Min)



Nichtsdestotrotz:

Regulator paves way for NHS e-cigarette prescriptions in England: Medicines and Healthcare products Regulatory Agency updates guidance under government plans to cut smoking rates »

Monday, June 07, 2021

Philipp Morris, British American Tobacco und JTI produzieren starken Tabak in der Schweiz (2014)

Was kaum bekannt ist: Die Schweiz ist ein Exportland von Zigaretten. Die drei grossen Produzenten haben vergangenes Jahr Zigaretten im Wert von über einer halben Milliarde Franken ins Ausland exportiert. Das ist nur deshalb möglich, weil die Gesetze in der Schweiz weit weniger hart sind als in der Europäischen Union: Schweizer Zigaretten dürfen mehr Teer, Nikotin und Kohlenmonoxid enthalten als in der EU produzierte.

Wednesday, September 20, 2017

Eine letzte Zigarette: Aufstieg und Fall des blauen Dunstes (2009)


A Final Cigarette (Swiss documentary) - Das war einmal: Schweizer TV-Moderatoren mit der Zigarette in der Hand, Swissair-Piloten, die sich nach dem Start mit einem Glimmstengel belohnen, Nationalräte im Tabakdunst: DOK dokumentiert den Aufstieg und Fall des blauen Dunstes. Ist die zunehmende Reglementierung des Rauchens richtig oder falsch?

Auf der Terrasse des rauchfreien Bundeshauses stehen schlotternde Nationalräte im Schneesturm und rauchen trotz beissender Kälte. DOK-Autor Fritz Muri vergleicht diese Szene mit Fundstücken aus Film- und Fotoarchiven aus einer Zeit, als mehr als 50 Prozent der Erwachsenen in der Schweiz noch rauchten.

Ein besonderes Highlight ist die Szene, in der Dichter Friedrich Dürrenmatt und Literaturpapst Marcel Reich-Ranicki während einer Fernsehdiskussion einen Studiobrand verursachten. Besonders die Eliten aus Kultur, Medien und Politik waren dem blauen Dunst zugetan. Kettenraucher gab es aber auch unter Piloten und Chirurgen. Models hüpften mit der Zigarette in der Hand über den Laufsteg, und die Werbung verbreitete omnipräsent den Duft der grossen weiten Welt.

Die weltweiten Kampagnien der Tabakmultis hatten damals ihre Gesichter. Zwei davon gehörten Schweizern: Der Berner George Herriger zog als Camel-Man durch den Dschungel, und Beat Wyss lächelte als Parisienne-Protagonist von den Plakatwänden der Luzerner wurde damals unfreiwillig zum Vorzeigeraucher und erforschte später als Professor der Kunst- und Mediengeschichte die Kulturgeschichte des Rauchens. Im Dokumentarfilm wird er zum Experten im doppelten Sinne.

Zu Wort kommen auch Präventivmediziner, Manager der Tabakmultis, der ehemalige Tabak-Lobbyist Edgar Oehler und der vormalige Tageschau-Chef Heiner Hug. DOK zeigt, wie in Büros, Fernsehstudios, Spitälern und Polizeistationen die Raucherinnen und Raucher immer mehr an den Rand gedrängt werden, aber auch wie eine Handvoll Genussraucher auf ein Zürichseeschiff flüchtet, um ungestört ihrem Laster zu frönen.

Fritz Muri schildert in seinem Film zudem die Geschichte des Bündner Volksmusikkönigs Peter Zinsli. Nach 60 Jahren als Raucher kann er heute nur noch mit einer Sauerstoffmaske überleben. Kann sein Beispiel seinen Sohn und seine Enkelin vom Rauchen abhalten? DOK gibt die Antwort.










Tuesday, March 09, 2010

Religion und Sucht: Islamische Rechtsgelehrte streiten übers Rauchen

WELT ONLINE: Beim Barte des Propheten: In den muslimischen Ländern suchen Juristen in den prophetischen Textquellen des Koran nach Hinweisen auf ein Tabakverbot. In den Teestuben und Cafés verfolgen rauchende Muslime diesen Disput eher amüsiert. Niemand käme auf die Idee, die Wasserpfeife wegzulegen.

Beduine raucht Shisha: Einge Rechtsgelehrte halten Rauchen für Teufelszeug. Bild: Welt Online

Im gesamten Koran, dem heiligen Buch der Muslime, lässt sich kein Vers finden, der dem Propheten Mohammed zugeschrieben wird und der da hieße: „Rauchen ist verboten!“ Das mag daran liegen, dass der Genuss von Tabak zu Lebzeiten des Propheten, zu Anfang des 7. Jahrhunderts nach Christus also, auf der Arabischen Halbinsel unbekannt war.

Es gibt nicht wenige islamische Rechtsgelehrte, die das in muslimischen Ländern sehr stark verbreitete Rauchen für Teufelszeug halten und es per Fatwa (religiöses Rechtsgutachten) untersagen wollen. Sie suchen in Koran und überlieferten Sammlungen der Sprüche und Handlungen Mohammeds (Hadithe) nach Hinweisen, der Prophet könne in Sorge um das Wohl seiner Anhänger einen Satz gesagt haben, der es durch juristische Interpretation oder Analogieschluss rechtfertige, den Rauch aus den Teestuben und Cafés zu verbannen.

Ihr Erfolg ist bisher überschaubar. Die Gelehrten bemühen gern Sure 7, Verse 156/157 im Koran: „Allah sagt, meine Barmherzigkeit kennt keine Grenzen. Ich werde sie denen zukommen lassen, die dem Propheten folgen, der ihnen gebietet, was Recht ist, und verbietet, was verwerflich ist, der die guten Dinge für erlaubt und die schlechten für verboten erklärt.“ Die Textstelle lässt viel Raum für Deutung und Interpretation, aber da Rauchen schädlich sei, könne man mit dieser Sure ein Rauchverbot rechtfertigen, meinen die Autoren weit über 400 einschlägiger Fatwas. >>> Von Dietrich Alexander | Sonntag, 07. März 2010

Sunday, July 05, 2009

Rauchverbot auf Türkisch

NZZ am Sonntag: In zwei Wochen tritt in der Türkei ein Rauchverbot in Cafés und Bars in Kraft. Es gilt auch für die Wasserpfeifen, die eben eine Renaissance erleben.

Griechenland hat den Schritt am 1. Juli gemacht; auch in der Türkei, wo 40 Prozent der Erwachsenen rauchen, gilt ab 19. Juli die letzte und schärfste Stufe eines Rauchverbots. Nach Spitälern und Sportstadien sollen nun Cafés und Bars rauchfrei werden. Das Anfang 2008 beschlossene Gesetz hat in der Türkei erstaunlich wenig Diskussionen ausgelöst. Zu reden gaben einzig die drakonischen Bussen. So sollen künftig etwa Wirte, die kein Schild «Rauchen verboten» aufhängen, umgerechnet 450 Euro zahlen müssen.

Die Sonne brennt an diesem Nachmittag heiss auf Istanbul, zu heiss, um mit der Wasserpfeife im Freien zu sitzen. Doch im vielbesuchten achteckigen Bau mit seinen hohen Wänden und seiner Kuppel wird es nie zu heiss. An den Wänden stehen Bänke, Tische und Hocker, an denen die Raucher mit ihren Wasserpfeifen sitzen. Stammkunden haben im Lokal ihre eigene Pfeife deponiert. Zu ihnen gehört der 40-jährige Teppichhändler Seyhmus. Er würde nie eine Zigarette anrühren. «Ich mag den milden Rauch und das Geräusch, wenn der Rauch durch das Wasser gezogen wird, das ist Harmonie», sagt er lächelnd.

Es gibt eine Reihe ungeschriebener Gesetze, die mit dem Pfeifenrauchen zusammenhängen. Es ist verpönt, sich in einem Raum, in dem Wasserpfeifen geraucht werden, eine Zigarette anzuzünden oder laut zu sprechen. Eine Pfeife kann von zwei Rauchern geteilt werden, doch nur, wenn jeder ein eigenes Mundstück gebraucht. Man gibt den Schlauch auch nicht von Hand zu Hand, sondern legt ihn behutsam auf den Tisch, von wo ihn der andere Raucher ebenso behutsam wieder aufnimmt. Alles geschieht mit orientalischer Gelassenheit. >>> Jan Keetman, Istanbul | Sonntag, 05. Juli 2009