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Thursday, August 05, 2010

Shisha-Kneipen in Bayern: Richter am Zug

SUEDDEUTSCHE: Sie sehen das rigorose Rauchverbot als gravierenden Eingriff in ihre Berufsfreiheit: Wirte von Shisha-Kneipen wollen nun in Karlsruhe für ihre Wasserpfeifen eine Ausnahme erstreiten.

Zigaretten mögen die meisten von ihnen nicht. Und sie betrachten sich auch nicht als Raucher. Und doch zieht es viele Menschen in Shisha-Cafés, wo sie gemütlich um eine Wasserpfeife herumsitzen und rauchen. Weil sie da nicht mehr dürfen, gehen die Freunde dieser orientalischen Kultur jetzt rechtlich gegen das Rauchverbot vor. Für betroffene Shisha-Wirte und -Raucher erhob die Münchner Anwaltskanzlei Consilia am Mittwoch Popularklage beim Bayerischen Verfassungsgerichtshof. "Und eine entsprechende Verfassungsbeschwerde wird dazu in der kommenden Woche beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eingereicht", sagt der Verwaltungsrechtsexperte Professor Michael Hauth.

Man streite hier nicht gegen den Nichtraucherschutz in Gaststätten und Diskotheken, den das Bundesverfassungsgericht vor zwei Jahren über die Interessen der Gastwirte und der Raucher gestellt habe, erklärt der Jurist. "Denn für Shisha-Cafés ist dieses Gesetz gar nicht anwendbar." Es wolle die Bevölkerung nämlich vor gesundheitlichen Gefahren durch Passivrauchen schützen. Doch in Shisha-Cafés könne schon rein technisch gar nicht passiv geraucht werden, sagt der Anwalt: "Anders als bei Zigaretten verglimmen dort keine schädlichen Stoffe, es entstehen also keine gesundheitlichen Gefahren durch Passivrauchen." >>> Von Ekkehard Müller-Jentsch | Donnerstag, 05. August 2010

Sunday, July 05, 2009

Rauchverbot auf Türkisch

NZZ am Sonntag: In zwei Wochen tritt in der Türkei ein Rauchverbot in Cafés und Bars in Kraft. Es gilt auch für die Wasserpfeifen, die eben eine Renaissance erleben.

Griechenland hat den Schritt am 1. Juli gemacht; auch in der Türkei, wo 40 Prozent der Erwachsenen rauchen, gilt ab 19. Juli die letzte und schärfste Stufe eines Rauchverbots. Nach Spitälern und Sportstadien sollen nun Cafés und Bars rauchfrei werden. Das Anfang 2008 beschlossene Gesetz hat in der Türkei erstaunlich wenig Diskussionen ausgelöst. Zu reden gaben einzig die drakonischen Bussen. So sollen künftig etwa Wirte, die kein Schild «Rauchen verboten» aufhängen, umgerechnet 450 Euro zahlen müssen.

Die Sonne brennt an diesem Nachmittag heiss auf Istanbul, zu heiss, um mit der Wasserpfeife im Freien zu sitzen. Doch im vielbesuchten achteckigen Bau mit seinen hohen Wänden und seiner Kuppel wird es nie zu heiss. An den Wänden stehen Bänke, Tische und Hocker, an denen die Raucher mit ihren Wasserpfeifen sitzen. Stammkunden haben im Lokal ihre eigene Pfeife deponiert. Zu ihnen gehört der 40-jährige Teppichhändler Seyhmus. Er würde nie eine Zigarette anrühren. «Ich mag den milden Rauch und das Geräusch, wenn der Rauch durch das Wasser gezogen wird, das ist Harmonie», sagt er lächelnd.

Es gibt eine Reihe ungeschriebener Gesetze, die mit dem Pfeifenrauchen zusammenhängen. Es ist verpönt, sich in einem Raum, in dem Wasserpfeifen geraucht werden, eine Zigarette anzuzünden oder laut zu sprechen. Eine Pfeife kann von zwei Rauchern geteilt werden, doch nur, wenn jeder ein eigenes Mundstück gebraucht. Man gibt den Schlauch auch nicht von Hand zu Hand, sondern legt ihn behutsam auf den Tisch, von wo ihn der andere Raucher ebenso behutsam wieder aufnimmt. Alles geschieht mit orientalischer Gelassenheit. >>> Jan Keetman, Istanbul | Sonntag, 05. Juli 2009