Orgiva, ein kleiner Ort in Südspanien und letzte Bastion der muslimischen Mauren im 15. Jahrhundert, erlebt in jüngster Zeit eine islamische Renaissance. Aus ganz Europa pilgern Menschen, die vom Christentum zum Islam konvertiert sind, hierher, um eine spirituelle Form des Islams, den Sufismus, zu leben.
Auch Deutsch-Pole Artur Ruik, der sich seit seiner Konvertierung Hamza nennt, wagt den großen Schritt: Gemeinsam mit seiner Frau Asma und Tochter Schukriya wird er in Wien alles aufgeben, um in Orgiva neu anzufangen. Die Familie hofft auf ein spirituelles Leben mit Gleichgesinnten, die hier einen moderaten spirituellen Islam leben.
Aber die islamische Community, die 10% der Bevölkerung von Orgiva ausmacht, ist uneins: Der 52-jährige Ex-Berliner Christian, der sich seit seiner Konvertierung Yousuf nennt, wirft der Sufi-Community vor, dass sie zu einer Folkloregruppe verkommen ist. Er ist davon überzeugt, dass nur durch das Studium des Korans der Islam richtig gelebt werden kann und versucht, seine Sicht der islamischen Lehre in Orgiva zu verbreiten.
Auch die Videobloggerin Paloma Riuz Almodóvar, direkte Nachfahrin der letzten maurischen Herrscher von Granada, ist davon überzeugt, dass man in den Schriften des Korans die richtige Antwort auf alle Lebensfragen, auch in der heutigen modernen Welt findet. Für sie stellt unter anderem Feminismus und Islam kein Widerspruch dar. Nachdem ihr maurischer Ahne im 15. Jahrhundert zum Christentum übergetreten ist, ist sie die Erste in ihrer Familie, die wieder zum Islam konvertierte. Seitdem engagiert sie sich als Influencerin für die islamische Community in Südspanien.
Reportage (D 2023, 31 Min)
Video verfügbar bis zum 15/03/2025
Le même documentaire est disponible en français. Cliquez ici pour le visionner. – Mark