Oct 28, 2023 | Der Hof der Familie Mellor liegt mitten in der sanft-hügeligen Landschaft der Yorkshire Wolds. Gill Mellor hat sich hier ihren Traum von einem englischen Garten erfüllt. Ihre Küche ist geprägt von Neuinterpretationen der Klassiker Yorkshire Pudding, Sausage Meat Plait (Wurst im Teigmantel), Chutney und dem saftigen Yorkshire-Fruchtkuchen.
Der Hof der Familie Mellor liegt mitten in der sanft-hügeligen Landschaft der Yorkshire Wolds. Unweit des Hofs erstreckt sich ein kilometerlanger Sandstrand, der im Süden den Blick auf Kreidefelsen freigibt und im Norden an die Seebäder Scarborough und Whitby grenzt. Kulinarisch weht ein frischer Wind in Englands größter Grafschaft. Gill Mellor versucht, die traditionell deftige Kost Nordenglands zu meiden. Doch ganz ohne geht es nicht. Klassiker wie der Yorkshire Pudding und Sausage Meat Plaid kombiniert sie in ihrer Küche mit leichter Kost wie Salaten, Suppen und Fingerfood. Gill ist studierte Gartendesignerin und hat sich rund um das Gehöft ihren Traum von einem englischen Garten erfüllt. Die Anlage ist ihre Leidenschaft und gleichzeitig auch das Aushängeschild des Hofs. Tom Mellor verbringt die meiste Zeit des Tages in der hauseigenen Brauerei. Als er den Hof in den 1990er Jahren von seinen Eltern übernahm, zwang ihn eine Getreidekrise zum Umdenken. Er beschloss eine radikale Neuausrichtung des Geschäfts. Die Mellors entwickelten ein Rundum-Nachhaltigkeitsmodell für ihre Farm, in dessen Zentrum heute ihre Brauerei steht. Mit der eigenen Gerste, eigenem Strom und Wasser braut Tom 18 verschiedene Biersorten. Gill und Tom werden von ihrer Tochter Kate und deren Ehemann Alex unterstützt. Ohne den Erfolg des Familienbetriebs wären sie wohl nach dem Studium nicht nach Yorkshire zurückgekehrt. Während die meisten ihrer Freunde hier keine Arbeit fanden und nun im reichen Süden des Landes leben, machen sich Kate und Alex bereit, den Hof Stück für Stück zu übernehmen.
Esskulturreihe, Regie: K. Kähler und M. Koddenberg (D 2015, 27 Min)
Video verfügbar bis: 28/11/2023
May 7, 2023 | Sizilien – die vegetationsreiche Insel zwischen dem Tyrrhenischem, Ionischen und dem Mittelmeer ist ein bisschen Afrika, etwas Arabien, ein klein wenig Byzanz und Athen.
Diese Folge begibt sich auf Entdeckungsreise durch den fruchtbaren Süden, entdeckt Kaktusfeigen, Eselsmilch, köstliche selbstgemachte Bitterschokolade und Nudeln aus Johannisbrotmehl. Die Folge "Der fruchtbare Süden" beginnt im Naturschutzgebiet Bosco Di Santo Pietro, auf der Permakultur-Farm "Caudarella" von Michele und Vittoria Russo. Die beiden bewirtschaften hier ein großes Feld mit Kaktusfeigen. Die wasserspendenden Kakteen sind bei zunehmender Hitze für das Wachstum anderer Pflanzen wie Oliven, Zitronen- und Orangenbäume sehr wichtig. Michele und Vittoria machen aus der inneren Schale der Kaktusfeige Gemüse-Chips.
Etwas weiter östlich, nahe der Stadt Ramacca, hat Mimma Arena eine große Eselfarm. Die Rasse der Ragusana-Esel war vom Aussterben bedroht, doch dank Mimmas Zucht bleibt diese sizilianische Rasse nun erhalten. Auf der Farm produziert sie eine sehr gesunde Eselsmilch.
Die Reise geht weiter in Richtung Süden, durch das Kalksteingebirge Monti Iblei. Die ehemalige Kornkammer Süditaliens ist heute ein Vorreiter im Anbau alter, fast vergessener sizilianischer Getreidesorten. Die einzige Müllerin auf Sizilien, Vanessa DiStefano, betreibt zusammen mit ihrem Vater Franco in Chiaramonte Gulfi eine alte Wassermühle.
Etwa 40 Kilometer weiter südlich, in der spätbarocken Stadt Modica, lebt die Mailänderin Sara Ongaro, die mit ihrer Fair-Trade-Kooperative „Quezal“ die berühmte Bitterschokolade herstellt, für die Modica bekannt ist. Sie zeigt, wie die Frauen in Modica noch bis in die 50er Jahre die Kakaobohnen auf einem Lavastein und Feuer zum Schmelzen gebracht haben.
Etwas weiter östlich liegt die spätbarocke Stadt Noto, die zum UNESCO Weltkulturerbe gehört und nach der der fruchtbare Süden von den Arabern benannt worden ist: das Val di Noto. Ganz in der Nähe, zwischen Noto und Avola, leben Fabio und Annarella Santuccio auf einer Bio-Farm. Fabio kultiviert hier Bitterorangen, eine Sorte, die fast vergessen war. Annarella bereitet eine Pasta aus Johannisbrotmehl zu.
Dokureihe, Regie: Katja Durreger (D 2022, 32 Min)
Reupload, verfügbar bis zum 04.07.2023
Apr 1, 2023 | Erloschene Vulkane und mittelalterliche Dörfer prägen die Garrotxa, eine kleine katalanische Region im Nordosten Spaniens. Wurst und Fleisch vom Schwein haben hier eine lange Tradition und sind von höchster Qualität. Fermí Corominas ist Schweinezüchter und Metzger. Seine Spezialität: Botifara – eine gekochte Wurst, die kalt und warm, süß und salzig gegessen wird.
Erloschene Vulkane und mittelalterliche Dörfer: die Garrotxa, eine kleine katalanische Region im Nordosten Spaniens, die Pyrenäen sind nicht weit. Die Küche der Garrotxa ist von höchster Qualität, insbesondere Wurst- und Fleischwaren vom Schwein haben hier eine lange Tradition. Die Botifarra ist eine gekochte Wurst, die in vielen Variationen, kalt und warm, süß und salzig, morgens, mittags und abends gegessen wird. Es gibt sie als Blutwurst, süß mit Honig, als Leberwurst und als Bratwurst. Fermí Corominas ist Schweinezüchter und Metzger. Auf seine teilweise selbst kreierten Variationen der Botifarra und der Fuet – einer getrockneten Wurst – ist er besonders stolz. Fermí bietet über 30 verschiedene Wurstsorten an. Gern experimentiert er dabei mit alten Rezepten und neuen Varianten. Zusammen mit seinem Sohn Terenci versucht er sich nun an einer Bierbotifarra. Fermís Frau Paqui stammt aus Andalusien und musste sich zunächst an die Gerichte der Garrotxa gewöhnen. Zusammen mit ihrer Schwester probiert sie sich an den Patates d’Olot, einem typischen Gericht der Region: frittierte Kartoffelscheiben mit einer pürierten Gemüse-Fleisch-Füllung. Und für eine Ballonfahrt über die vulkanische Landschaft backen die beiden Coca de Llardons – einen Schwartenkuchen. Wichtigster Bestandteil sind die Llardons genannten frittierten Schweineschwarten. Fermí Corominas legt Wert auf eine schonende Schweinehaltung. Früher hatte er bis zu 4.000 Tiere, jetzt sind es nur noch wenige Hundert. Seine Schweine hat er selbst gekreuzt, sie wachsen deutlich langsamer und werden größer und schwerer als die üblichen Industrieschweine.
Esskulturreihe, Regie: Claus Wischmann (D 2017, 27 Min)
Verfügbar bis zum 02.05.2023
Apr 17, 2023 | Jede der vier Folgen der Dokureihe ist eine kulinarische Entdeckungsreise, die Begegnungen mit besonderen Menschen schafft. Die vierte und letzte Folge beginnt genau dort, wo Nordafrika näher ist als Italien: im tiefsten Westen Siziliens, genauer auf Favignana, der größten Insel des kleinen Ägadischen Archipels.
Schon zur Zeit der Phönizier wurde an der Westküste Siziliens Salz – auch als weißes Gold bekannt – gewonnen. Noch heute finden sich auf dem „Salzweg“ zwischen den Städten Trapani und Marsala alte Salinen.
Umgeben von den Hügeln des Belice-Tals im Westen Siziliens, setzen sich Cristina Cannata und ihre Schwestern dafür ein, dass das Erbe der sizilianischen Olivensorten nicht verloren geht. Auf nur wenigen Hektar Land bauen sie mehr Olivenarten an als anderswo im ganzen Land.
Raffadali ist zwar nur ein kleines Dorf, aber eine Hochburg für sizilianische Pistazien. Carmelo Plano setzt die Tradition seines Großvaters fort und widmet sich mit Leidenschaft ihrem Anbau. Das erfordert eine aufwendige Pflege. Aufwendig ist auch die Zubereitung einer Torte, die in den umliegenden Klöstern erfunden wurde.
Hinter altgriechischen Funden im Tempeltal von Agrigento liegt ein wahres Paradies: die antiken Gärten von Kolymbethra. Giuseppe Lo Pilato hat sie vor der Gier der Bauspekulanten gerettet und damit ein einzigartiges Naturerbe bewahrt. Hier wachsen uralte Zitrus- und andere Obstarten.
Dokureihe, Regie: Francesca d'Amicis (D 2022, 32 Min)
Reupload, verfügbar bis zum 04.07.2023>
Dec 10, 2022 | Villar-d‘Arêne liegt im französischen Teil der Westalpen, im Naturschutzgebiet Les Ecrins. Dort wird seit dem 15. Jahrhundert einmal im Jahr das "pô buli", das gekochte Brot, zubereitet. An einem einzigen Wochenende backen die Einwohner mehrere Hundert Roggenbrote in der Backstube der Gemeinde. Gearbeitet wird im Schichtbetrieb und rund um die Uhr ...
Das abgelegene Bergdorf Villar-d‘Arêne liegt zwischen Grenoble und Turin im Schatten des Berges La Meije, der „Königin der Alpen“, einer fast 4.000 Meter hohen Granitwand. Die Familie Rousset gehört zu den alteingesessenen Familien des Ortes. Jedes Jahr am dritten Wochenende im November lassen die Dorfbewohner eine Tradition wiederaufleben. Sie backen Hunderte „pô buli“, große Schwarzbrote aus Roggenmehl. Diese Tradition stammt aus einer Zeit, als es kaum genug Brennholz gab, um den Winter zu überstehen. Im Gemeindebackhaus wurde daher einmal im Jahr, kurz vor Wintereinbruch, für alle gebacken. So sparte man Feuerholz, den Rest brauchte das Dorf zum Heizen. Auch wenn die Dörfer heute im Winter zu erreichen und Gas- und Ölheizung längst Standard sind – die Tradition blieb lebendig: Die Einwohner treffen sich am alten Backhaus und bereiten zusammen das sogenannte gekochte Brot zu, essen, trinken und erzählen Geschichten. Die Tradition verbindet die Gemeinschaft und sorgt für Kontakt unter den Nachbarn. Um die Hitze des Backofens effektiv zu nutzen, arbeiten die Dorfbewohner abwechselnd in Schichten und rund um die Uhr. 400 Brote werden so an einem Wochenende gebacken, außerdem zahllose Aufläufe, Kuchen und Pasteten. An diesem Novemberwochenende besucht Caroline Rousset ihre Eltern zusammen mit ihren beiden Töchtern. In Villar-d‘Arêne wird vor allem mit Produkten aus der Region gekocht. Gerne handfest und deftig mit Kartoffeln und Kohl. Ein typisches Gericht der Region ist ein salziger Kuchen, der zusammen mit den Broten sieben Stunden lang im Ofen garen muss.
Esskulturreihe, Regie: Marie Villetelle (D 2018, 27 Min)
Verfügbar bis zum 10.01.2023
Oct 29, 2022 | Die süditalienische Stadt Matera, im Osten der Region Basilicata gelegen, zählt zu den ältesten Städten der Welt. Ihre Sassi, in Stein gehauene Höhlenwohnungen, sind weltberühmt. Sie sind seit 1993 UNESCO-Welterbe. In einer der Höhlenwohnungen lebt Pino mit seiner Großfamilie. Seit seinem Ruhestand hat er Zeit zu kochen: am liebsten seine berühmte Parmigiana.
Matera in Süditalien, im Osten der Basilicata gelegen, zählt zu den ältesten Städten der Welt. Die Sassi, in Stein gehauene Höhlenwohnungen, sind weltberühmt. Seit 1993 sind sie Welterbe und stehen unter dem Schutz der UNESCO. Nach wie vor besteht das ganze Zentrum der traditionsreichen Höhlenwohnungen nur aus Kalkstein. Als Besucher wird so eine Art Zeitreise erlebbar. In einer der Wohnhöhlen lebt der Rentner Pino Sigillino mit seiner Familie. Seine Tochter Nastassja ist berufstätig – die Großeltern kümmern sich um ihre fünf Enkel, die im Nachbarhaus wohnen. Seine Frau Antonella und er geben die Familienrezepte an ihre Enkelkinder weiter. Denn seit Pino im Ruhestand ist, hat er Zeit zu kochen – am liebsten seine berühmte Parmigiana. Normalerweise gehört in den Auberginenauflauf nur Käse und etwas Salami; auf Geheiß seiner Enkel bereitet er extra noch kleine Fleischbällchen dazu. Seine Frau backt zum Nachtisch mit ihrer Enkelin Amelie süße Strazzate. Die Mandelkekse werden zum Kaffee gereicht. Zu Festtagen gibt es in Matera eine Art Lammeintopf, die Pignata. Sie wird in einer Terrakottavase serviert. Antonella und ihr Freund Angelo bereiten zum Abendessen für die Großfamilie eine Pignata vor, die mit verschiedenem Gemüse und Lammfleisch gefüllt wird. Dann bringt Antonella sie zum Bäcker, um sie mit Brotteig im Steinofen überbacken zu lassen. Koch- und Wohntradition treffen in Matera aufeinander.
Esskulturreihe, Regie: Stefanie Fleischmann (D 2019, 26 Min)
Verfügbar bis zum 29.11.2022
Der Honig, den Franca Corda und Renzo Cosseddu von den Wabenwänden ihrer Bienenstöcke schneiden, ist etwas Besonderes. Er wird im Spätherbst und Winter geerntet, wenn die Arbutus-Bäume in der Gallura im Nordosten Sardiniens blühen. Der bittere Honig (miele amaro) versüßt manches Gericht, so Seadas - mit sardischem Peretta-Käse gefüllte Teigtaschen - oder Niuleddi, Mandelkekse.
Im Nordosten Sardiniens wächst der Arbutus-Baum. Er beginnt erst im Herbst und Winter zu blühen. Der Corbezzolo-Honig versüßt nicht nur so manches sardische Gericht, seine Inhaltsstoffe helfen auch gegen Erkältung, Bronchitis und tun dem Magen gut. Franca Corda kann von dem bitteren Honig nicht genug bekommen. Sie wendet die mit Peretta-Käse gefüllten Teigtaschen, Seadas, darin und backt mit ihm Niuleddi, Kekse, die zu besonderen Anlässen gereicht werden. Mit ihrer Schwiegertochter Mattia, ist sie sich nicht immer eins, wenn es darum geht, wer von den beiden den Teig kneten und wer die leichteren Arbeiten machen soll. Spätestens beim gemeinsamen Essen mit der Familie ist aber wieder alles gut. Dann serviert Franca die Gallura-Suppe, das typische Gericht der Region.
Esskulturreihe, Regie: Cristina Ricci und Holger Preusse (D 2021, 33 Min)
Verfügbar bis zum 07.01.2023
Jul 30, 2022 Im Süden Frankreichs ist sie weder von den Märkten noch aus der sommerlichen Küche wegzudenken: die Melone. In der Region von Cavaillon in der Provence werden sie seit dem 15. Jahrhundert angebaut. David Biscarrat kultiviert auf 150 Hektar Freiland-Melonen. Seine Frau Laetitia zaubert aus ihnen herzhafte Gerichte wie Tatar mit Zucchini und Avocado oder serviert sie gekocht.
Im Süden Frankreichs ist sie weder von den Märkten noch aus der sommerlichen Küche wegzudenken: die Melone. Im 15. Jahrhundert brachten die Päpste von Avignon Melonen-Samen aus Italien als Gastgeschenk in die Provence, wo sie seitdem in der Region von Cavaillon angebaut werden. Dank mehr als 3000 Sonnenstunden im Jahr finden sie ideale Bedingungen zum Reifen und entwickeln ihren besonders süßen, fruchtigen Geschmack.
David Biscarrat baut die Pflanzen auf 150 Hektar in Freilandkultur an, wo sie auch extremen Wetterbedingungen trotzen müssen. Davids Frau Laetitia findet immer neue Varianten, die Melonen in der Küche zu verarbeiten. Sie zaubert aus ihnen herzhafte Gerichte wie ein Tatar mit Zucchini und Avocado oder serviert sie gekocht als Melonenkompott mit angebratenen Krustentieren.
Esskulturreihe, Regie: Alix François Meier (D 2021, 32 Min)
Verfügbar bis zum 28/09/2022
Aug 6, 2022 Karge Landschaften und Arganbäume prägen den Südwesten von Marokko. Bei andauernder Trockenheit können die dornigen Bäume ihr Wachstum mehrere Jahre einstellen. Aus den Samen ihrer Früchte wird das wertvolle Arganöl gepresst. Typisch marokkanische Gerichte werden in der Region mit dem Öl zubereitet: Tajine mit Ziegenfleisch, Leberspieße, Couscous und Auberginensalat.
In der Provinz Tafedna, 150 Kilometer nördlich von Agadir, werden Arganbäume kultiviert. Sie gehören zu den ältesten Pflanzen der Erde und wachsen nur auf wenigen Landstrichen in Marokko. Bei andauernder Trockenheit können die dornigen Bäume ihr Wachstum mehrere Jahre einstellen. Aus den Samen ihrer Früchte wird das wertvolle Arganöl gewonnen. Typisch marokkanische Gerichte werden in der Region mit dem Öl zubereitet: Tajine mit Ziegenfleisch, Leberspieße, Couscous und Auberginensalat. Für die Arganproduktion schließen sich viele Frauen in Kooperativen zusammen – das macht die Arbeit effizienter. Vor sechs Jahren ist Halima Errachidi aus Casablanca in die Provinz gezogen und leitet seitdem die örtliche Kooperative. Beim gemeinsamen Abendessen testet Halima dann gerne ihre neuesten Ideen – zum Beispiel ein Kräuterpeeling – mit den Resten aus der Arganöl-Produktion.
Aug 13, 2022 In Zentralportugal haben zwei ehemalige Ordensschwestern einen Ort der Begegnung geschaffen. Das Herzstück ist ihr Garten für Permakultur. Margarida und Eduarda gehen schonend mit der Erde um. Im September kommen Bohnen, Kohl und Kürbis auf den Tisch. Die Küche der Schwestern ist einfach, aber nahrhaft. Einmal in der Woche backen sie Brot.
Im Landesinnern erheben sich Portugals höchste Berge. Ackerbau ist hier nur unter erschwerten Bedingungen möglich. In einer kleinen Gemeinde in der Region Leiria haben zwei ehemalige Nonnen eine traditionelle Art des schonenden Ackerbaus für sich entdeckt: Permakultur. Im Garten von Margarida Monteiro und Eduarda Barbosa wächst das Gemüse nicht in Reih und Glied. Zwischen Gräsern und Kräutern gedeihen im September Bohnen und Kürbisse und Kohl. Mit den Erträgen ihrer Ernte ernähren sie nicht nur sich selbst, sondern auch Freunde und Freundinnen. Aus Bohnen, selbst gebackenem Brot und Kohl werden traditionelle Migas. Kürbis und Mondbohnen sind die Basis für einen deftigen Eintopf. Ihre eigenen Feigen und Äpfel verfeinern einen herbstlichen Walnusskuchen.
Esskulturreihe, Regie: Stella Könemann (D 2021, 27 Min)
Verfügbar bis zum 05/11/2022
Jul 3, 2022 In den Bergen der Alpujarra in Südspanien versucht Juan Peña die Region mit einer umstrittenen Pflanze wiederzubeleben. Er baut Hanf an und lässt die Samen zu Öl und Mehl verarbeiten. Seine Frau Yolanda Godoy experimentiert in der Küche mit geschälten Hanfsamen als Hähnchenpanade, bereitet ein vegetarisches Carpaccio mit Zucchini zu und kocht Mandelsuppe.
In den Bergen der Alpujarra im Süden Spaniens versuchen einige Pioniere die Region mit einem alten Kraut wiederzubeleben. Juan Peña baut auf den steilen Hängen der Sierra Nevada Hanf an. Die Samen werden zu Öl gepresst und der Trester anschließend zu Mehl gemahlen. Hanf gehört zu den Cannabisgewächsen, enthält im Gegensatz zum verwandten Marihuana aber weniger als 0,2 Prozent des Wirkstoffs THC und hat keine psychoaktive Wirkung.
Die Region bietet auch ideale Bedingungen für den Mandelanbau. Die Äste der Bäume werden seit Jahrhunderten mit Stöcken geschlagen, damit die Früchte zu Boden fallen. Juans Frau Yolanda Godoy verarbeitet die Produkte auf kreative Weise: Sie bereitet Carpaccio mit Zucchini zu, experimentiert mit geschälten Hanfsamen als Hähnchenpanade und kocht Mandelsuppe.
Esskulturreihe, Regie: Alba Vivancos (D 2021, 27 Min)
Video auf YouTube verfügbar bis 01/10/2022
Jun 19, 2022 • Die Provenzalischen Voralpen sind eine Region in Südfrankreich unweit der Mittelmeerküste. Dort lebt der Landwirt und gebürtige Togolese Pierre Koffi Alanda. Der Gemüsebauer erntet im Frühherbst Kürbis- und Zucchiniblüten sowie Mangold, der ursprünglich aus Togo stammt, aus Alandas Heimat.
Zwischen der französischen Riviera und den hohen Bergen von Mercantour liegen die Provenzalischen Voralpen. Das Dorf La Sagne hat nur wenige Einwohner, viele sind an die Küste gezogen. Manche kehren zurück, andere finden in dem kleinen Dorf auf 1.200 Meter Höhe ihre neue Heimat. Pierre Koffi Alanda kam zum ersten Mal vor etwa 20 Jahren dorthin. Er stammt aus Togo. Damals machte er ein Praktikum beim Vater seiner heutigen Nachbarin Joana Fabre. Heute betreibt er in La Sagne Gemüseanbau nach ökologischen Kriterien. Im Herbst wachsen in seinem Garten Kürbisse, alte Gemüsesorten und Gemüse, das ursprünglich aus Togo stammt. Joana Fabre ist vor ein paar Jahren mit ihrem italienischen Freund in das Dorf ihrer Kindheit zurückgekehrt. Ihre Kinder sollen auf dem Land aufwachsen. Die Familie hält Ziegen und Schafe und lebt von der Käseherstellung. Aus dem Gemüse von Pierre Koffi Alanda entstehen köstliche Gerichte der Region und seiner afrikanischen Heimat. Mit seinem Nachbarn Georges Fabre kocht er ein traditionelles Gericht: Kürbisravioli mit einer Walnusssoße. Kürzlich ist auch Pierre Koffis Partnerin, die deutsche Künstlerin Cosima Jentzsch, nach La Sagne gezogen. Gemeinsam bereiten sie einen Gboma Gnagna zu, ein togolesisches Rezept. Dort hinein gehört Gboma, afrikanischer Mangold, dessen Samen Pierre Koffi Alanda ursprünglich eigens aus Togo mitgebracht hat. Joana Fabre verwendet ihren Ziegen- und Schafskäse, um gefüllte Zucchiniblüten vorzubereiten. Dazu gibt es süßen Mangoldkuchen mit Parmesan und Rosinen.
Esskulturreihe, Regie: Marie Villetelle (D 2019, 27 Min)
Video auf YouTube verfügbar bis zum 19/07/2022
Jun 12, 2022 • Das Harz des Mastix-Strauchs ist das "weiße Gold" der Ägäis-Insel Chios. Im Sommer werden die baumähnlichen Pflanzen angeritzt, das austretende Harz in einem mühsamen Prozess getrocknet, gesammelt und gereinigt. Auf Chios nutzen die Bewohner es als Kaugummi, exportiert findet es als Medizin und Kleber für Maskenbildner Verwendung und neuerdings wird damit auch gekocht.
Das Harz des Mastix-Strauchs ist das „weiße Gold“ der Ägäis-Insel Chios. Im Sommer werden die Rinden der baumähnlichen Pflanzen angeritzt, nach ein paar Tagen tritt das Harz aus. Hart geworden kann es eingesammelt werden. Danach muss man es mehrmals mühsam reinigen, bevor matt-weiße Tröpfchen übrig bleiben, deren Geschmack einmalig ist. Kalliopi Chlorus ist fast 80 Jahre alt, aber lässt sich nicht davon abbringen, bei der Mastix-Gewinnung kräftig mitzumischen. Sie windet sich gelenkig unter den zu Bäumen geschnittenen Sträuchern durch, hantiert mit großen Wassereimern am Hafen beim Waschen oder entfernt mit einem spitzen Messer winzige Verunreinigungen aus dem Mastix. Die Inselbewohner nutzen Mastix als Kaugummi, exportiert findet es als Medizin und Kleber für Maskenbildner Verwendung und neuerdings wird damit auch gekocht: Aus dem traditionell aus Blätterteig und Pudding zubereiteten Kuchen Galaktoboureko wird so ein Mastix-Boureko, auch Loukoumades kann man mit Mastix verfeinern oder den Rührkuchen Glikisma. Eine weitere Spezialität der Insel sind die kleinen Tomaten, die zum Trocknen aufgehängt werden. Die Pflanzen brauchen zum Wachsen kaum Wasser und die Früchte sind zuckersüß und bleiben auch getrocknet innen saftig. Sie werden für das Rührei Sfugato verwendet oder im Fischgericht Kollii plaki.
Esskulturreihe, Regie: Elke Sasse und Chrysanthi Goula (D 2018, 27 Min)
Video auf YouTube verfügbar bis zum 12/07/2022
Jun 5, 2022 • Ein Kuchen ohne Zucker – kein Problem! Auf der griechischen Insel Euböa bauen Janna und Vangelis Karama Feigen an. Daraus stellen sie auch Petimezi her, Feigensirup – als Zuckerersatz. Im Spätsommer ist Erntezeit. Aus den Früchten ihrer Bäume bereiten sie traditionelle und neue Gerichte zu: Schwein mit Feigen, Feigen im Speckmantel, Kuchen oder auch Chutney.
Über 25.000 Feigenbäume wachsen in den "Feigendörfern" rund um das Städtchen Kymi. Im Spätsommer ist Erntezeit. Familie Karawa pflückt jeden Tag 100 Kilogramm Feigen. Danach müssen die Früchte getrocknet werden. Dazu werden sie aufgeschnitten, auf Paletten ausgebreitet und in die Sonne gestellt. Großmutter Vassiliki, 90 Jahre, presst dann jeweils zwei Feigenhälften zur "Askada" aufeinander. Das darf sonst niemand, denn die Paare müssen gut zusammenpassen – das sei bei den Feigen nicht anders als bei den Menschen, findet Vassiliki. Die Familie bereitet aus den Feigen traditionelle und neue Gerichte zu: Schwein mit Feigen, Feigen im Speckmantel, Salat mit Feigen, Feigenbrot oder auch Chutney.
Esskulturreihe, Regie: Elke Sasse (D 2021, 27 Min)
Video auf YouTube verfügbar bis 03/09/2022
Apr 17, 2022 • Sizilien – die vegetationsreiche Insel zwischen dem Tyrrhenischem, Ionischen und dem Mittelmeer ist ein bisschen Afrika, etwas Arabien, ein klein wenig Byzanz und Athen. Diese Folge begibt sich auf Entdeckungsreise durch den fruchtbaren Süden, entdeckt Kaktusfeigen, Eselsmilch, köstliche selbstgemachte Bitterschokolade und Nudeln aus Johannisbrotmehl.
Die Folge "Der fruchtbare Süden" beginnt im Naturschutzgebiet Bosco Di Santo Pietro, auf der Permakultur-Farm "Caudarella" von Michele und Vittoria Russo. Die beiden bewirtschaften hier ein großes Feld mit Kaktusfeigen. Die wasserspendenden Kakteen sind bei zunehmender Hitze für das Wachstum anderer Pflanzen wie Oliven, Zitronen- und Orangenbäume sehr wichtig. Michele und Vittoria machen aus der inneren Schale der Kaktusfeige Gemüse-Chips.
Etwas weiter östlich, nahe der Stadt Ramacca, hat Mimma Arena eine große Eselfarm. Die Rasse der Ragusana-Esel war vom Aussterben bedroht, doch dank Mimmas Zucht bleibt diese sizilianische Rasse nun erhalten. Auf der Farm produziert sie eine sehr gesunde Eselsmilch. Die Reise geht weiter in Richtung Süden, durch das Kalksteingebirge Monti Iblei. Die ehemalige Kornkammer Süditaliens ist heute ein Vorreiter im Anbau alter, fast vergessener sizilianischer Getreidesorten. Die einzige Müllerin auf Sizilien, Vanessa DiStefano, betreibt zusammen mit ihrem Vater Franco in Chiaramonte Gulfi eine alte Wassermühle.
Etwa 40 Kilometer weiter südlich, in der spätbarocken Stadt Modica, lebt die Mailänderin Sara Ongaro, die mit ihrer Fair-Trade-Kooperative „Quezal“ die berühmte Bitterschokolade herstellt, für die Modica bekannt ist. Sie zeigt, wie die Frauen in Modica noch bis in die 50er Jahre die Kakaobohnen auf einem Lavastein und Feuer zum Schmelzen gebracht haben.
Etwas weiter östlich liegt die spätbarocke Stadt Noto, die zum UNESCO Weltkulturerbe gehört und nach der der fruchtbare Süden von den Arabern benannt worden ist: das Val di Noto. Ganz in der Nähe, zwischen Noto und Avola, leben Fabio und Annarella Santuccio auf einer Bio-Farm. Fabio kultiviert hier Bitterorangen, eine Sorte, die fast vergessen war. Annarella bereitet eine Pasta aus Johannisbrotmehl zu.
Dokureihe, Regie: Katja Durreger (D 2022, 32 Min)
Video auf YouTube verfügbar bis zum 08/07/2022
Mar 27, 2022 • Connemara liegt am westlichsten Zipfel Irlands. Zentrum der Region ist die lebendige Studentenstadt Galway. Der Hufschmied Bryan O'Halloran züchtet Connemara-Ponys. Außerdem kocht er gern irische Gerichte. Auf den Tisch kommen Eintöpfe, Muscheln aus einheimischen Fjorden und dunkles Sodabrot.
Connemara liegt in der Grafschaft Galway am westlichsten Zipfel Irlands. Zentrum ist die Studentenstadt Galway mit ihrer lebendigen Kulturszene. Auf dem Land leben viele Menschen von der Zucht der beliebten Connemara-Ponys. Die genügsamen Pferde leben seit Jahrhunderten in torfigen Sümpfen und trotzen dem rauen Wetter Westirlands. Der Hufschmied Bryan O'Halloran hat sich auf die Reitpferde spezialisiert. Jetzt im Herbst präpariert er die Pferdehufe für den langen Winter. Jedes Eisen ist handgefertigt, denn die Tiere haben individuelle Bedürfnisse. Bryans älterer Bruder John bewirtschaftet mit seiner Frau Marcella einen Bauernhof mit Pferden, Kühen, Schafen und Hühnern. John beteiligt sich an einem lokalen Tauschnetzwerk. Überschüssige Lebensmittel von den Bauernhöfen werden untereinander getauscht. Die Gerichte der Region sind bodenständig. Auf den Tisch kommt der Fischeintopf Chowder mit Muscheln aus dem nahe gelegenen Killary-Fjord oder ein Eintopf mit Lammfleisch. Dazu gibt es selbst gebackenes Sodabrot mit Roggenmehl und Buttermilch.
Esskulturreihe, Regie: Silvia Palmigiano (D 2019, 27 Min)
Video auf YouTube verfügbar bis 26/04/2022
Mar 13, 2022 • Ein Leben in den Bergen – schon seit dem Studium hatten die Freunde Gian Luca und Andrea diesen Traum. In dem Bergdorf Bosa di Careggine bewirtschaften die beiden eine Herberge in der italienischen Region Garfagnana. Ihre Leidenschaft: das Sammeln von Kräutern. Zusammen kochen die Freunde traditionelle Gerichte aus regionalen Zutaten.
Italien – das Land der Pizza und Pasta. Doch der Stiefel hat noch mehr zu bieten. In der abgelegenen Region Garfagnana in der Toskana bewirtschaften die Freunde Gian Luca Guidi und Andrea Elmi eine Herberge. Doch ihre wahre Leidenschaft gilt dem Sammeln wilder Kräuter wie der Strohblume, des Bohnenkrauts oder der Bergminze. Im Wald und auf den Feldern begibt sich Gian Luca auf die Suche. Dieses Mal begleiten ihn seine Kinder. Sie finden Beeren, die gleich in der Küche verwendet werden. Dort gibt es ein traditionelles Gericht: Neccio, eine Art Crêpe aus Kastanienmehl. Der Teig wird auch auf herkömmliche Weise bei offenem Feuer gebacken. Gefüllt wird die Köstlichkeit mit Ricotta, einer Vanille-Milchcreme und einem Spritzer Sirup, hergestellt aus den frisch gesammelten Beeren. Seit Jahrhunderten wird in der Region die alte Dinkelsorte Farro angebaut, meist auf kleinen Feldern. Große Maschinen haben darauf keinen Platz, deswegen muss noch von Hand gearbeitet werden. Auch Gian Luca und Andrea sind unter den Erntehelfern und erhalten zum Dank einen Teil des Getreides. Daraus stellen sie Arancini her – Teigbällchen, die sonst normalerweise aus Reis bestehen. Gefüllt werden die Dinkelkugeln mit Sugo, einer Tomatensoße mit Hackfleisch und Gemüse. Danach panieren die Freunde die Bällchen und frittieren sie. Die Leckerbissen sind Teil des großen Picknicks nach der Ernte. Bei diesem Essen darf der Wein aus der Region natürlich nicht fehlen. Vielleicht können Gian Luca und Andrea beim nächsten Fest ihren eigenen Wein trinken, denn in diesem Jahr findet die erste Lese ihrer Reben statt.
Esskulturdoku, Regie: Stefan Pannen (D 2018, 27 Min)
Video auf Youtube verfügbar bis zum 31/03/2022
Jan 9, 2022 • Im Oldenburger Land ist Grünkohl das traditionelle Wintergemüse. In der Region im Nordwesten Deutschlands kommt der Kohl mit dem feuchten Meeresklima gut zurecht. Früher stand Grünkohl in fast jedem Garten in der Umgebung, denn er sicherte die Grundversorgung in der kalten Jahreszeit. Bio-Bauer Peter Kluin baut seltene Grünkohlsorten an und verkauft sie auf dem Wochenmarkt.
Peter Kluin ist Landwirt und verkauft seit über 30 Jahren auf dem Oldenburger Rathausmarkt Bio-Gemüse. Mit den ersten kühlen Tagen beginnt die Grünkohlsaison. Grünkohl ist ein Wintergemüse, es wird von November bis März geerntet. Auf seinem Hof südlich von Oldenburg baut Peter Kluin alte Sorten wie Lerchenzunge, Schwarzkohl oder Roten Grünkohl an. Seine Frau Susanne Bruns und er kochen mit dem Gemüse ausschließlich vegetarisch. Susanne verarbeitet den Kohl auch roh im Smoothie, geröstet als Chips und sogar als Dessert-Zutat.
Peter hat eine SoLaWi-Genossenschaft gegründet, um unabhängiger vom Wochenmarktgeschäft zu sein. Die Mitglieder der solidarischen Landwirtschaft erhalten wöchentlich eine Gemüse-Kiste und Peter mehr Planungssicherheit. Gemeinsam pflegen sie einen norddeutschen Brauch: Sie unternehmen eine Kohlfahrt. Trotz eisiger Temperaturen wird gewandert und anschließend Grünkohl gegessen. Zur Kohlfahrt gehört der Klassiker „Grünkohl mit Pinkel“ mit geräucherten Würsten aus Speck und Hafergrütze. Peter und seine Frau probieren auch eine vegane Variante mit kräftigen Gewürzen.
Während im Handel meist nur eine Sorte Grünkohl angeboten wird, setzen sich immer mehr Landwirte für den Erhalt seltener Sorten ein. Peter Kluin besucht den Saatgutretter Reinhard Lühring, der regionale Gemüsesorten sammelt und vermehrt. Bei ihm entdeckt Peter alte Sorten für die nächste Grünkohlsaison.
Esskulturreihe, Regie: Hanna Leissner (D 2021, 32 Min)
Sep 26, 2021 • Apulien: Von der Adria und dem Ionischen Meer umgeben und von 300 Sonnentagen im Jahr verwöhnt, ist die Region ein einziges Obst- und Gemüsebeet, in dem alle Zutaten der mediterranen Küche gedeihen. Die Reihe begibt sich in dieser Folge auf eine Entdeckungsreise zur Halbinsel Salento rund um Contrada Potenti, Porto Cesareo, Poggiardo und Lecce.
Bei Manduria lebt Chiara Di Lauro Tommasino, sie leitet eine aufwendig restaurierte Masseria, ein Hofgut. Auf ihrem Speiseplan für das Abendessen steht Corona vegetale mit Ofengemüse und Thunfisch.Im weiter südlich gelegenen Porto Cesareo ist die Familie Mariano bereits seit den frühen Morgenstunden unterwegs. Gefangen werden Seeigel. Die Delikatesse wird traditionell mit Linguine serviert.In Poggiardo steht die älteste Steinmühle des Salento, die aus alten Getreidesorten Vollkornmehl mahlt. Ercole Maggio ist auf der Suche nach verloren geglaubten Urgetreiden, um diese neu anzubauen. Sieben Sorten konnte er bislang retten.In der Barockstadt Lecce lebt die Bloggerin Francesca Rollo, die sich heute am Ciceri e Tria versucht: einem Gericht aus Kichererbsen und handgemachten Nudeln.
Oct 31, 2021 • Im Norden Georgiens liegt das dünn besiedelte Swanetien wenige Kilometer hinter der russischen Grenze. Die Region lebt von Vieh- und Milchwirtschaft. Auch Kartoffeln und Früchte stehen auf dem Speiseplan. Besonders beliebt sind der aus Pflaumen gekochte "georgische Ketchup", Sulguni-Käse und gefüllte Teigtaschen. Swanetisches Salz, Svanuri marili, würzt zahlreiche Speisen.
Familie Tamliani lebt wie viele andere Einwohner in Tsvirmi als Selbstversorger. Das Dorf liegt auf fast 2.000 Meter Höhe. Am Ende eines langen Sommers erntet Archil Tamliani zusammen mit seinem Vater und seinem Bruder Lascha die Kartoffeln. Die Erdäpfel sind eine wichtige Lebensgrundlage. Den größten Teil verkaufen Johnny und Archil oder tauschen ihn gegen Mehl. Die Tamlianis machen alles noch mit der Hand, Maschinen können sie sich nicht leisten. Statt mit einem Mähdrescher mähen sie ihre Weiden mit der Sense, und mit einem Ochsengespann und einem Holzschlitten holen sie das Heu in den Stall. Die swanetische Küche ist deftig: Khatschapuri, mit Sulguni-Käse gefüllte Teigtaschen, sind ein tägliches Muss. Lily Tamliani und ihre Schwiegertochter Khatia sind im Haus fürs Kochen zuständig. Auf einem einfachen Holzofen bereiten sie die Gerichte zu. Zweimal in der Woche macht Lilly Sulguni-Käse. Er hat eine ähnliche Konsistenz wie Mozzarella. Sie gewinnt ihn aus der Milch ihrer sechs Kühe, die sie mit der Hand melkt. Grundlage für Lilys Svanuri Marili, ihr Salz, sind Knoblauch, Koriander, Dill, Paprika und das „fremde Gewürz“ – Schabzigerklee. Lily sammelt die Zutaten unweit des Hauses oder baut sie in ihrem Garten an. Über die Bestandteile des Svanuri Marili gibt sie gerne Auskunft, nicht aber über die jeweiligen Mengen. Trotz materieller Not begehen die Menschen in Swanetien immer wieder opulente Festmahle – Supra ist ein Fest inmitten des Alltags. Dabei wird der Tisch mit allerlei Speisen und Getränken überladen. Man gedenkt der Ahnen und der Lebenden, man schwört sich ein auf die Gemeinschaft.