SPIEGEL ONLINE: Köln rüstet sich für neue Ausschreitungen mit militanten Salafisten. Weil die rechtsextreme Gruppe Pro-NRW dort am Nachmittag vor einer Moschee demonstrieren will, könnte die Gewalt eskalieren. Die Union fordert ein schärferes Vorgehen gegen die Radikalen.
Köln/Berlin - Nordrhein-Westfalen fürchtet eine weitere Eskalation zwischen der rechtsextremistischen Kleinstpartei Pro-NRW und den radikalislamischen Salafisten. Am Dienstagnachmittag wollen Pro-NRW-Anhänger erneut demonstrieren, diesmal vor der im Bau befindlichen Kölner Zentralmoschee im Stadtteil Ehrenfeld.
Aus einer internen Lageeinschätzung der nordrhein-westfälischen Polizei, die SPIEGEL ONLINE vorliegt, geht hervor, dass die Behörden sich auf eine mögliche Verschärfung der Auseinandersetzung einstellen. Es sei bekannt geworden, heißt es in dem Papier, dass sich die Salafisten intensiv auf die heutige Kundgebung vorbereitet hätten. "Konkret will sich die Szene mit Schlagstöcken und Tränengas aufrüsten, um sich an den Einsatzkräften für die jüngsten Ereignisse in Bonn rächen zu können." Auch seien die Parteibüros und Anhänger von Pro-NRW weiterhin Ziele der radikalen Muslime.
"Wir werden den friedlichen Protest gegen die Wahlkampfveranstaltung ermöglichen. Gegen jede Form von Gewalt werden wir frühzeitig und konsequent vorgehen," kündigte Michael Temme, Einsatzleiter der Kölner Polizei, an. » | jdl/syd/heb/dpa | Dienstag, 08. Mai 2012
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