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Friday, July 16, 2021

«Die Mehrheit der Priester im Vatikan ist schwul» | Sternstunde Religion | SRF Kultur

Mar 31, 2020 • Mit seiner These, wonach die Mehrheit der Prälaten, Bischöfe und Kardinäle des Vatikans schwul seien, generierte der französische Soziologe und Journalist Frédéric Martel im Frühling 2019 viel Aufmerksamkeit, aber auch Unverständnis.

Sein Buch «Sodom» erschien zeitgleich in acht Sprachen und Martel wurde in unzählige Talkshows eingeladen, doch der Vatikan hüllte sich in Schweigen. Wer sich in den 30er-, 40er- und 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts als junger Mann irgendwie anders – eben homosexuell – fühlte, fand in der römisch-katholischen Kirche eine Oase, so Martel in seinem Buch «Sodom»: Männer, die unter Männern leben, andere Kleidung tragen und singen, das wäre für viele die Rettung gewesen, die zudem noch von der Gesellschaft akzeptiert war.

Gegen aussen seien diese in der Regel sehr alten Männer nun homophob, gegen innen aber homophil. Dies führe zu einer gefährlichen Doppelmoral, einer Kultur des Schweigens, die die Skandale rund um die katholische Kirche sehr unglücklich begünstigt hätten.


Wednesday, June 09, 2010

Homosexualität: Sind die Schwulen mit der Emanzipation am Ende?

WELT ONLINE: Schwul ist cool und längst kein Schmuddelthema mehr. Doch hat sich die Homosexuellen-Emanzipation in Deutschland tatsächlich totgesiegt? Die junge Generation kann mit dem Kampf um Gleichberechtigung nichts mehr anfangen. Oder gibt es doch noch Probleme, obwohl ein Mann mit Mann Vizekanzler ist?

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Outing auf offener Straße: Homosexuelle beim Christopher Street Day. Bild: Welt Online

Lesben und Schwule müssen sich nicht mehr verstecken. Nicht zuletzt zehn Jahre Homo-Ehe, offen schwule Popstars und Politiker, aber auch lesbische TV-Größen sorgen für Selbstbewusstsein. Die meisten Medien haben viel Verständnis. Außenminister Guido Westerwelle plauderte über sein Schwulsein sogar in der Jugendzeitschrift „Bravo“. Die Insolvenz des schwulen TV-Senders Timm könnte man außerdem so auslegen, dass keine Extrawurst mehr nötig ist. Und das Web sorgt sowieso für unendliche Freiheit. Doch herrscht wirklich Friede, Freude, Eierkuchen?

Die Begriffe „schwul“ und „lesbisch“ rufen in jedem etwas anderes hervor – das ist auch bei den Leuten so, die sich selbst vom eigenen Geschlecht erotisch angezogen fühlen. Viele Jüngere können mit den Kampfbegriffen aus den 70er-Jahren nichts mehr anfangen. Sie sehen damit überkommene Verhaltensweisen verbunden und eine offensive Rolle des Andersseins, die sie nicht einnehmen wollen.

Dazu kommt das Internet, das den Rückzug ins Private einfach macht und gleichzeitig viel Raum schafft, sich auszuleben. Außer in Großstädten, vor allem in Berlin mit seiner riesigen Homo-Szene, ziehen viele inzwischen die Aktivität im Web der öffentlichen Aktion vor – oft tun sie das aber auch nur, weil das bequemer ist und man keine Blicke oder Getuschel aushalten muss. >>> DPA | Sonntag, 16. Mai 2010

WELT ONLINE: Schwule von Skinheads und Katholiken attackiert : Unschönes Ende eines friedlichen Protests gegen Intoleranz und Homophobie in Frankreich: Zwischen Homosexuellen, die zu einer öffentlichen Küss-Aktion aufgerufen hatten, und Skindheads [sic] ist es in Lyon zu Zusammenstößen gekommen. Auch strenggläubige Katholiken gingen auf die gleichgeschlechtlichen Paare los. >>> AFP/KAMI | Mittwoch 19. Mai 2010

Saturday, January 09, 2010

Besuch im Nahen Osten: Guido Westerwelle treibt Handel im Morgenland

WELT ONLINE: Auf seiner bislang längsten Auslandsreise, die ihn von der Türkei über Saudi-Arabien und Katar auch in die Vereinigten Arabischen Emirate führt, wirbt Guido Westerwelle vor allen für eine Vertiefung der Handelsbeziehungen. Sogar der saudische König Abdullah empfing den deutschen Außenminister.

Bundesaußenminister Guido Westerwelle und der saudische Finanzminister Ibrahim al-Assaf. (Der Finanzminister von Saudi Arabien fühlt sich sicher gebauchpinselt! – Mark)

Es war die wohl heikelste Mission, die der deutsche Außenminister in seiner noch jungen Amtszeit zu bestehen hatte. Nicht politisch, die Beziehungen zu Saudi-Arabien gelten als freundschaftlich. Dass Guido Westerwelle dennoch mit einem mulmigen Gefühl nach Riad gereist war, lag an seinem persönlichen Hintergrund: Der FDP-Politiker lebt daheim mit einem Mann zusammen. Und in dem islamischen Gottesstaat ist Homosexualität mit Sanktionen belegt, die von Peitschenhieben über Haft bis zur Todesstrafe reichen.

Doch die Königsfamilie Al-Saud, die dem Land ihren Namen gab, weiß zwischen dem Privatleben ihrer Gäste und den Staatsgeschäften zu unterscheiden. Westerwelle wurde von den Prinzen in den Ämtern des Außen- und Finanzministers mit ausgesuchter Höflichkeit begrüßt. Als besonders freundliche Geste durfte der deutsche Chefdiplomat die Ehre eines Empfangs durch König Abdullah werten, der ursprünglich nicht im Protokoll vorgesehen war. >>> Von Thorsten Jungholt | Samstag, 09. Januar 2010

Tuesday, August 04, 2009

Schwul im Gottesstaat

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ZEIT ONLINE: Auch Darius hat in Teheran gegen die Wahl protestiert. Obwohl er sonst lieber unauffällig bleibt. Er ist schwul, und auf Homosexualität steht in Iran die Todesstrafe.

Es war das erste Mal in seinem Leben, dass Darius nicht vor den Sittenwächtern weggerannt ist. Er stand inmitten einer Großdemonstration auf dem Platz der Revolution in Teheran. Reckte seine Fäuste in den Himmel und schwenkte ein grün bemaltes Betttuch. Grün wie die Hoffnung, grün wie die Parteifarbe von Mir Hussein Mussawi, dem gemäßigten Präsidentschaftskandidaten, dem Darius seine Wahlstimme gegeben hatte.

Einen Tag nach dem Protestmarsch sitzt Darius in seinem Lieblingsrestaurant im Zentrum von Teheran und zerlegt einen Kebab-Spieß mit der Präzision eines Chirurgen. Sein marineblaues Sakko verschmilzt mit den türkisfarbenen Kacheln an der Wand. Darius will ein alkoholfreies Bavaria-Bier bestellen, der Kellner übersieht ihn.

Darius ist geübt darin, nicht aufzufallen. Er ist schwul, und auf Homosexualität steht in Iran die Todesstrafe. Mehr als 4000 Männer, die Männer lieben, wurden seit der Islamischen Revolution an Baukränen erhängt. Darius lebt in ständiger Angst vor dem Regime. Doch als der Verdacht aufkam, dass Ahmadineschad das Wahlergebnis gefälscht hatte, fühlte auch Darius sich betrogen. Er wollte sich nicht länger verstecken und demonstrierte. Er ging für Gerechtigkeit und mehr Freiheiten im Alltag auf die Straße.

Auch unter Mussawi als iranischem Präsidenten würde es keinen Christopher Street Day in Iran geben, keine Aids-Schleifen oder Gay-Clubs. Trotzdem erhoffte Darius sich von dem Reformer eine verbesserte Situation für die Schwulen im Land. "Mussawi hat uns Presse- und Meinungsfreiheit versprochen", sagt er. Das könnte nach und nach zu größerer gesellschaftlicher Toleranz gegenüber Minderheiten führen.

Seine Meinung frei zu äußern, wagt Darius bisher nicht einmal vor seiner Familie. Sein Großvater war Ajatollah, ein geistlicher Kleriker, und seine Eltern würden ihn persönlich ins Gefängnis schleppen, wenn sie wüssten, dass ihr Sohn homosexuell ist. Das weiß er, weil sein Vater es einmal beiläufig in einem Nebensatz sagte. Seitdem lässt Darius vor ihm hin und wieder ein paar schwulenfeindliche Sprüche fallen. Nicht einmal sein Zwillingsbruder weiß, dass Darius auf Männer steht. >>> Von Carola Hoffmeister | Mittwoch, 01. Juli 2009

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