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Monday, September 28, 2009


Bundestagswahl: Kanzlerin von Guidos Gnaden

SPIEGEL ONLINE: Angela Merkel hat für die Union die Kanzlerschaft gerettet, doch der eindeutige Sieger dieser Bundestagswahl heißt Guido Westerwelle. Die FDP bekommt sogar deutlich mehr Mandate als die CSU - für die Kanzlerin wird das Regieren dadurch nicht einfacher.

Berlin - Angela Merkel strahlt. Ein, zweimal wackelt sie mit dem Kopf, wippt kurz auf den Zehenspitzen, so, als wolle sie vor Freude am liebsten einen kleinen Hüpfer machen. Im roten Blazer steht sie um kurz nach 19 Uhr auf der Bühne des Konrad-Adenauer-Hauses. Eben noch war auf den Leinwänden SPD-Spitzenkandidat Frank-Walter Steinmeier zu sehen, wie er den Genossen die bittere Schlappe zu erklären versuchte, und die Menge in der CDU-Zentrale lachte spöttisch über die entsetzten Gesichter im Willy-Brandt-Haus. Nun schallt es "Angie, Angie" durch das voll besetzte Foyer. Mehrfach muss die CDU-Chefin ansetzen, um sich Gehör zu verschaffen. "Nicht nur Ihr und Sie sind heute Abend glücklich - ich bin es auch. Wir haben etwas Tolles geschafft."

Es reicht, es reicht für Schwarz-Gelb, das sagen die Wahlforscher in ihren Hochrechnungen übereinstimmend voraus. Es reicht sogar für eine stabile Mehrheit - "und das ist gut", freut sich Merkel. Es reicht allerdings nicht, weil Angela Merkel und Horst Seehofer ihre Union endlich wieder an die 40 Prozentmarke herangeführt hätten. Im Gegenteil: CDU und CSU erreichen mit gerade einmal 33,8 Prozent nicht einmal das Niveau von vor vier Jahren. Damit fährt Merkel das schlechteste Ergebnis für die Union bei einer Bundestagswahl seit der Wahl 1949 ein. Die CSU erleidet für ihre Verhältnisse gar ein Desaster: Bei 42,6 Prozent liegen die Christsozialen in Bayern.

Es reicht also vor allem für Schwarz-Gelb, weil die FDP so stark ist. 14,6 Prozent holen die Liberalen. Guido Westerwelle ist der eigentliche große Sieger dieser Wahl, darum überlässt ihm Merkel am Abend sogar den letzten Auftritt in der Reihe der TV-Liveschaltungen.

Westerwelle nimmt seinen Lebenspartner mit


Um 19.11 betritt der FDP-Chef dann das Foyer in den "Römischen Höfen" in Berlin. Die Anhänger rufen "Guido, Guido", irgendwann singen sie wie im Fußballstadion "So sehen Sieger aus, Schalalala". Westerwelle steht auf dem Podest mit dem Führungspersonal seiner Partei, plötzlich umarmt ihn sein Lebenspartner Michael Mronz. Westerwelle strahlt in die Kameras, es ist der Augenblick, auf den er hingearbeitet hat - die FDP ist wieder zurück an der Macht, nach elf Jahren in der Opposition. Neben ihm steht Hans Dietrich Genscher, der Ex-Außenminister und FDP-Ehrenvorsitzende, er wirkt fast ein wenig entrückt. Genscher, der die sozial-liberale und schwarz-gelbe Koalition in seiner Zeit mitgeprägt hat, hat Wahlkampf für den FDP-Chef gemacht. Genscher hat ihm im Präsidium an diesem Abend noch vor der ersten Hochrechnung gedankt: Der Erfolg sei auch ein Verdienst Westerwelles als Person. >>> Von Severin Weiland und Philipp Wittrock | Sonntag, 27. September 2009

Spiegel TV Video anschauen: Wahlerfolg für Angela Merkel und Guido Westerwelle >>>
Westerwelle - Regierungsprogramm (kompakt)

Guido Westerwelle Profile: FDP Leader

THE TELEGRAPH: Guido Westerwelle, the German liberal leader who is poised to become the country's new foreign minister, has led his Free Democratic party to its best result in 60 years, triumphantly returning the party to power after 11 years in the political wilderness.

The 47-year old from Bonn will become Germany's first openly homosexual vice-chancellor and could win more than the normal three cabinet positions traditionally reserved for the junior partner in a coalition government.

The FDP leader is best known at home for his espousal of Thatcherite economic reforms. But it is his position on Afghanistan that will make him the welcome face of Germany's foreign policy among the country's allies.

While Germany's deployment to Afghanistan has become increasingly unpopular, Mr Westerwelle has emerged as the most powerful and articulate proponent of sustained involvement in the war.

The Free Democrats' support for nuclear energy means that the country is likely to reverse an isolationist decision to mothball the industry within the decade.

A permanent tan and close fitting suits tailored to a well-preserved physique belie the scars accumulated in eight years as leader of Germany's third political force. As he celebrated victory on Sunday night, he reminded supporters of challenges of holding government office.

He said: "We are pleased with this exceptional result but we know that above all else, this means responsibility."

The 47-year old from Bonn does not disguise that his flamboyance has frequently endangered the credibility of the FDP, an economically liberal force that represents the interests of the urban middle class.

Mr Westerwelle had his official coming-out when he attended Angela Merkel's 50th birthday party in 2004 with his partner, businessman Michael Mronz, and has said he would like to have a family. >>> Damien McElroy in Berlin | Sunday, September 27, 2009