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Wednesday, April 06, 2022

Putin gegen die Welt | Biografie | ZDFzeit Doku

Mar 13, 2022 • Putin gegen die Welt | Die Biografie | ZDFzeit Doku Zwischen Kanzler-Kumpel und Kaltem Krieger: Wladimir Putin hat eine enge, aber komplizierte Beziehung zu Deutschland. Er schätzt Land und Leute, viele westliche Werte aber lehnt er ab. Dass der russische Präsident eine besondere Nähe zu den Deutschen verspürt, gehört zu den Gründungsmythen seiner Präsidentschaft. Er selbst hat kräftig daran geschraubt. Doch heute sind die beiden Länder so zerstritten wie lange nicht mehr.

Wer trägt Schuld an der erkalteten Beziehung? In dieser Frage sind die Deutschen gespalten, es scheint fast eine Glaubenssache. Die einen sind überzeugt: Tief im Herzen ist Putin eigentlich ein Verbündeter, der vom Westen nur provoziert wird. Die anderen sehen in Putin einen machthungrigen Autokraten, der Kriege anzettelt und Demokratien untergräbt. Unstrittig ist: Deutschland und Präsident Putin haben eine lange gemeinsame Vergangenheit. Er hat in der DDR gelebt und gearbeitet, spricht gut Deutsch und schätzt das Bier und die deutsche Pünktlichkeit.

Bei seinem Antrittsbesuch als russischer Präsident beeindruckt Putin 2001 die Abgeordneten des Bundestags mit jungenhaftem Charme und einer versöhnlichen Rede auf Deutsch, in der er das Ende des Kalten Krieges, mehr Demokratie für Russland und eine Annäherung an Europa verkündet. Viele Deutsche sehen seine Heimat- und Naturverbundenheit, seine Sportbegeisterung und seine hemdsärmelige Art mit Sympathie. Auch seine Geheimdienstzeit in Dresden und sein Engagement für enge deutsch-russische Wirtschaftsbeziehungen werden als Belege für seine Deutschland-Sympathie gewertet.

Doch für viele andere Deutsche sind die Träume einer engen deutsch-russischen Freundschaft inzwischen geplatzt. Für sie lautet die ernüchternde Bilanz: Putin kann mit den freien Demokratien des Westens nichts anfangen. Im Gegenteil, er sieht sie als Gefahr für seine Macht und unterstützt deshalb aktiv die Gegner liberaler Gesellschaften. Er nimmt keine Rücksicht auf westliche Werte, krempelt Russland zu einem autoritären Staat um und baut mit aggressiver Außenpolitik ein Gegengewicht zum Westen auf.

"ZDFzeit" taucht ein in die schillernde Biografie Wladimir Putins und analysiert, wie er es wirklich mit den Deutschen hält. Der Film stellt die unterschiedlichen Sichtweisen auf Wladimir Putin vor. Alte Weggefährten und Zeitzeugen kommen zu Wort, Spitzenpolitiker diskutieren die Frage, welcher Umgang mit Putin der richtige ist. Muss Russland weiter mit Sanktionen belegt werden, oder ist deren Abbau das Gebot der Stunde? Russische Insider wie Putins Spindoktor Gleb Pawlowski, die Präsidentschaftskandidatin Xenija Sobtschak und der erzkonservative Kreml-Vordenker Konstantin Malofejew ergänzen das Bild um die russische Perspektive auf die Entwicklung der Beziehungen zwischen Putin und den Deutschen.


Wednesday, March 16, 2022

Kehrtwende in Berlin - wie Putins Krieg gegen die Ukraine die Ampel neu ausrichtet | ZDFzeit

Mar 16, 2022 • Der Angriff auf die Ukraine leitet eine Kehrtwende in der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik ein. Was bedeutet die Zeitenwende für die Menschen in unserem Land? Wie hoch ist der Preis? Und welche Chancen bringt sie für die Energiewende?

Nicht mal 100 Tage ist die neue Regierung im Amt, als Putin in der Ukraine Fakten schafft. In dramatischen Stunden wird der Kanzler Deutschlands Kurs verändern. Mehr Waffen, mehr Schulden, Wandel der Energiepolitik. Wie wird die Kehrtwende Deutschland verändern?

Als Bundeskanzler Olaf Scholz am Sonntag, 27. Februar 2022, auf einer Sondersitzung im Bundestag an das Mikrofon tritt, um über Putins Einmarsch in die Ukraine und die Folgen für Deutschland zu sprechen, ahnt noch niemand, was folgen wird. Scholz verkündet an diesem Tag nicht weniger als die Kehrtwende in der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik.

Waren bislang der Kampf gegen Corona und den Klimawandel die drängendsten Aufgaben der neuen Regierung, geht es jetzt um die Friedensordnung in Europa.

Die SPD und Kanzler Scholz wollen die Bundeswehr aufrüsten, finanziert mit einer "Finanzspritze" von 100 Milliarden Euro, die FDP und Finanzminister Christian Lindner sind dafür bereit, die schwarze Null in der Haushaltspolitik aufzugeben, und die Grünen mit Außenministerin Annalena Baerbock und Wirtschaftsminister Habeck stimmen nicht nur zu, sondern machen sich auch stark für Waffenlieferungen an die Ukraine.

Die Dokumentation zeigt auch die Folgen für das politische Handeln im Wirtschafts- und Energiesektor. "Dieser Krieg ist im Bereich für die Energiepolitik auch eine Chance, weil sie uns vor Augen führt, wir müssen mehr Gas geben, wir müssen schneller werden, um eben ans Ziel zu kommen, diesen Klimaschutz zu gestalten und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern schnell zu beenden", so der renommierte Wirtschaftswissenschaftler Marcel Fratzscher.

Der Film von Andrea Maurer und Steffen Haug zeichnet die 180-Grad-Wende der deutschen Parteienpolitik unter dem Eindruck von Putins Angriffskrieg nach. Das Autorenteam trifft hochrangige Politiker, spricht mit Experten, ordnet die Ereignisse ein und lässt Menschen in unserem Land zu Wort kommen.