Wäre Obama in Österreich denkbar?DIE PRESSE:
Wer in Europa nach oben will, gehört besser nicht einer Minderheit an. Die politische Vertretung ethnischer Minderheiten steckt erst in den Kinderschuhen.Die Begeisterung für Barack Obama kennt keine Grenzen. Bis zu drei Viertel der Europäer hätten ihn diversen Umfragen zufolge zum US-Präsidenten gewählt, dementsprechend groß ist die Freude über den Sieg des Charismatikers auch auf dem Alten Kontinent. Doch Europa jubelt Obama aus sicherer Entfernung zu. „Schon allein wegen seiner Hautfarbe hätte er in keinem europäischen Land eine Chance“, meinte der konservative US-Politologe Robert Kagan schon vor der Wahl spitz im „Spiegel“. Stimmt das? Könnten Menschen, die anders aussehen als die Mehrheitsbevölkerung und noch dazu einen seltsamen Namen haben, jemals Staats- oder Regierungschefs in Finnland, Spanien oder Österreich werden?
Der Vergleich mit Obama hinkt natürlich. Er gehört einer Minderheit an, die ungleich länger in den USA lebt als etwa Türken in Österreich. Und eigentlich gehört er nicht einmal dieser Minderheit richtig an: mit einer weißen Mutter und einem Vater aus Kenia. Es wäre absurd, von Österreichern oder Deutschen 40 Jahre nach Ankunft der ersten Gastarbeiter etwas zu verlangen, was den Amerikanern erst 143 Jahre nach Abschaffung der Sklaverei gelungen ist.
>>> Christian Ultsch / Die Presse | 7. November 2008
THE TELEGRAPH:
Trevor Phillips: Racism Would Stop Barack Obama Being Prime Minister in the UKBarack Obama would have found it impossible to become prime minister in Britain because of "institutional racism" within the British political system, according to Trevor Phillips, the chairman of the Equalities and Human Rights Commission.Although he believes the public would embrace a black leader, he also believes the system would prevent him from getting to the top.
Mr Phillips cited the fact that there are only 15 ethnic-minority MPs in Westminster, noting that "the problem is not the electorate, the problem is the machine."
He added: "If Barack Obama had lived here I would be very surprised if even somebody as brilliant as him would have been able to break through the institutional stranglehold on power within the Labour Party.
"The parties and the unions and the think-tanks are all very happy to sign up to the general idea of advancing the cause of minorities but in practice they would like somebody else to do the business. It's institutional racism."
Mr Phillips claimed The Conservatives have done better than Labour at increasing the number of black and Asian candidates.
>>> By Chris Irvine | November 8, 2008
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