DIE PRESSE: "Burka ist kein religiöses Symbol", sagt Italiens Frauenministerin Mara Carfagna. Muslimen solle die Staatsbürgerschaft verweigert werden, wenn sie ihre Frauen zwingen, einen Schleier zu tragen.
Nach französischem Beispiel wird jetzt auch in Italien über ein Verbot des Ganzkörperschleiers für muslimische Frauen diskutiert. Die italienische Frauenministerin Mara Carfagna sprach sich für eine Revision des in Italien geltenden Vermummungsverbots aus, wonach man sich in Italien in der Öffentlichkeit nicht so stark verschleiern darf, dass das Gesicht nicht mehr zu erkennen ist.
"Man muss in das Gesetz auch ein ausdrückliches Verbot einführen, den Gesichtsschleier zu tragen, der nur Sehschlitze für die Augen offen lässt (Niqab; Anmerkung) oder diese sogar noch mit einem Gitter verdeckt (Burka; Anmerkung). Das Justizsystem hat sie in den Jahren legitimiert, weil sie mit der Religion zusammenhängen", sagte die Ministerin im Interview mit der Turiner Tageszeitung "La Stampa" am Mittwoch.
"Nur so kann es Integration geben"
Laut der Ministerin sollte man Muslimen die italienische Staatsbürgerschaft verweigern, wenn sie ihre Frauen zwingen, den Gesichtsschleier zu tragen. "Nur so kann es wahre Integration geben", meinte Carfagna. Die Burka sei kein religiöses Symbol, wie auch die geistlichen Führer des Islam anerkannt hätten, sondern "ein Akt der Unterdrückung der Männer gegenüber der Frau". "Auf diese Weise will man Frauen lebenslang unmündig halten. Den Gesichtsschleier zu verbieten, heißt die jungen Migrantinnen von den Ghettos zu befreien, in denen man sie halten will", erklärte Carfagna. >>> APA/Red. | Mittwoch, 27. Januar 2010