WELT ONLINE: Silvio Berlusconi kann es nicht lassen: Erst attackiert er den spanischen Ministerpräsidenten für sein zu weibliches Kabinett, jetzt nimmt er selber vier Frauen mit in die Regierung. Darunter das Ex-Model Mara Carfagna. Die Juristin, die früher auf dem Laufsteg zur Miss-Italia-Wahl lief, läuft jetzt ins Familienministerium.
Silvio Berlusconi hat es geschafft. Mit der Ernennung von vier Ministerinnen strafte er seine vollmundige Attacke gegen Spaniens Regierungschef José Luis Rodríguez Zapatero lügen. Vor wenigen Wochen hatte der italienische Wahlsieger mit einer abfälligen Bemerkung über den hohen Frauenanteil in der spanischen Regierung für Empörung in Madrid gesorgt.
Einem Radiosender sagte Berlusconi kurz nach seinem eigenen Wahlsieg, das neue Kabinett von José Luis Rodríguez Zapatero – neun Frauen und acht Männer – sei "zu rosa". In Italien dominierten in der Politik die Männer. Daher sei es kaum möglich, genügend Frauen für Ministerposten zu finden.
Jetzt setzt Berlusconi selbst auf die Farbe "Rosa". Zwar ist die Frauenquote in der italienischen Regierung im Gegensatz zur sehr weiblich angehauchten neuen Regierung in Spanien mit nur vier Frauen im Kabinett relativ gering, doch mit der Ernennung von Mara Carfagna, einem ehemaligen Akt-Modell, erweist sich Berlusconi als viel progressiver als sein spanischer Kollege Zapatero. Italien: Berlusconi macht Ex-Nackt-Modell zur Ministerin >>> 9. Mai 2008
THE INDEPENDENT ON SUNDAY:
Berlusconi's Babes Ruffle a Few Feathers: Despite the newly acquired statesman's scowl, Italy's colourful president just can't resist a spot of mischief >>> By Peter Popham | May 11, 2008
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