Showing posts with label Burka tragen. Show all posts
Showing posts with label Burka tragen. Show all posts

Monday, December 20, 2010


Frankreich: Marine Le Pen vergleicht Burka-Trägerinnen mit Nazis

WELT ONLINE: Sie steht ihrem Vater in nichts nach: Die rechtsextreme Politikerin Marine Le Pen wettert gegen Burka-Trägerinnen. Dahinter steht ein Machtkampf in ihrer Partei Front National.

Gezielt provozieren, die öffentliche Empörung an sich abprallen lassen und sich danach über steigende Umfragewerte freuen – dies war lange Jahre die Strategie, mit der Jean-Marie Le Pen die Wahlerfolge des „Front National“ (FN) erzielte. Vor knapp zwei Wochen hat seine Tochter Marine Le Pen endgültig unter Beweis gestellt, dass sie dieses schwefelige Talent von ihrem Vater geerbt hat – und damit ihren Anspruch bekräftigt, diesen als Führer der rechtsextremen Partei abzulösen. Bei einem Auftritt in Lyon verglich die 42-jährige Muslime, die in manchen Vierteln französischer Großstädte freitags auf der Straße beten, weil es nicht genug Platz in den Gebetshäusern gibt, mit der Besetzung Frankreichs durch die Nationalsozialisten zwischen 1940 und 1944.

Vor zehn Jahren sei der Schleier aufgetaucht, begann Marine Le Pen ihre Ausführungen, inzwischen gebe es mehr und mehr Schleier in Frankreich. Dann sei die Burka gekommen, inzwischen gebe es mehr und mehr Burkas, behauptete die Frau mit der Stimme einer Stadionsprecherin. Und dann fügte sie betont umständlich und verschachtelt jenen perfiden Vergleich an, der in der Folge sämtliche Kommentatoren der französischen Medienlandschaft gut eine Woche lang beschäftigte: „Es tut mir leid, aber für diejenigen, die gerne vom Zweiten Weltkrieg reden, wenn es darum geht, über Besatzung zu sprechen, dann könnte man dies in diesem Fall so nennen, denn das, das ist eine Besatzung von Territorium.“ Diese geschehe zwar „ohne Panzer“ und „Soldaten“, „gleichwohl ist es eine Besatzung“, so Marine Le Pen. Weiter lesen und einen Kommentar schreiben >>> Sascha Lehnartz | Montag, 20. Dezember 2010

Wednesday, June 16, 2010

Saïda Keller-Messahli vom Forum für einen fortschrittlichen Islam hat kein Verständnis für einen Gesichstschleier*

SCHWEIZER FERNSEHEN: Auch wenn es in der Schweiz nur wenige Musliminnen gibt, die ihr Gesicht mit einem Schleier verhüllen, steht die Forderung nach einem generellen Verbot der Burka im Raum. Ist der Ganzkörperschleier eine Bedrohung für die hiesigen Werte? Ist er ein reales Problem? Die Gäste im «Club» haben über das Pro und Contra eines Burka-Verbots diskutiert.

bb135919-9b4c-4cba-a1e1-32177c617a12

Das Progam wurde in Schweizerdeutsch übertragen. Saïda Keller-Messahli spricht klar und deutlich gegen den Ganzkörperschleier. Bravo!

Frauenbeauftragte des Zentralrats, Nora Illi*, zur Verschleierung





Video vom 12.05.2010, 09:12


*Eine Schweizerin, die sich zum Islam bekehrt hat.

Tuesday, January 12, 2010

In einem fremden Kleid

Eine afghanische Burka. Bild: NZZ Online

NZZ am SONNTAG: Der Schleier ist im Westen Symbol von Fundamentalismus und Unterdrückung der Frau. Die Debatte über ein Verbot ist im Gang. Wie ist es in der Schweiz, eine Burka zu tragen? Ein Tag undercover.

Das Tram ist voll. Sie sitzt am Fenster. Draussen flirren Häuserfassaden vorbei. Der nächste Halt. Leute steigen ein. Einer, Typ Sportlehrer mit Rucksack, steuert den Sitz neben ihr an. Bis er sie sieht. Dann steuert er doch lieber daran vorbei. Ebenso eine feste Dame, die sich mit einem Gehstock durch den Gang schiebt. Obwohl das Tram schon wieder fährt. Sechs Stationen, der Platz neben ihr bleibt frei.

Umsteigen. Sie geht wie eine Greisin, um ihr Ziel sicher zu erreichen: die Tür. Unten auf dem Trottoir herrscht ein geschäftiges Durcheinander von Moonboots, Stiefeln, Lederschuhen. Es ist ziemlich kalt an diesem Morgen. Einen Fuss auf die erste Stufe, den anderen auf die zweite. So weit, so gut. Keine dreissig Sekunden vergehen, dann schreit eine sehr kleine Frau mit einer sehr grossen Sonnenbrille in ihr Gesicht: «Gopfertami!» Was ist passiert? Sie sind zusammengeprallt. Versehentlich.

Einen Tag lang bin ich in Zürich unterwegs, fahre Tram, gehe in den Strassen, kaufe ein, in der Apotheke, der Migros. Nichts Besonderes. Besonders aber ist meine Erscheinung: total verhüllt. Über Thermohosen trage ich einen Rock und über dem Rock eine Burka. Eine afghanische, um genau zu sein: blau, hinten boden-, vorne hüftlang, aus einem synthetischen, bestickten Stoff. Mein Gesicht ist bedeckt. Sogar die Augenpartie, wo sich ein Fliegengitter-artiges Fenster befindet. Ein Kollege hat sie an Kabuls «Chicken Street» gekauft, einem Hippieparadies, vor der Herrschaft der Taliban.

«Salam alaikum»

Eigentlich hätte ich sie daheim ein bisschen tragen wollen. Zur Vorbereitung. Habe ich dann doch immer irgendwie aufgeschoben. Wahrscheinlich weil dieser Fetzen Stoff alles ist, was mir, meiner Kultur, meinem Geschlecht, meiner Generation fremd ist. Freiheit? Gleichberechtigung? Selbstverständlich. Wie das Studieren an der Uni oder das Ausüben eines Berufs, den wir uns aussuchen. Niemand sonst. Schon gar nicht ein Mann. Selbstverwirklichung ist unsere Religion. Vielleicht auch Liebe. Trotzdem oder gerade deshalb will ich wissen: Wie ist es, eine Burka zu tragen? In einer Zeit, in der man sich wieder besonders ängstigt vor islamischem Fundamentalismus. In einem Land, dessen Mehrheit schon allein gegen den Bau von Minaretten stimmt. Das nun darüber debattiert, auch dieses Gewand nicht mehr zu tolerieren. >>> Von Carole Koch | Sonntag, 10. Januar 2010

Tuesday, July 14, 2009

Frauen in Afghanistan: Lieber Burka tragen als ungebildet bleiben

WELT ONLINE: Trotz des Sturzes der Taliban gibt es für viele afghanische Frauen noch immer keine Gleichberechtigung. Fatima Gailani, Präsidentin des afghanischen Roten Halbmonds, erklärt auf WELT ONLINE, die Mentalität des ganzen Landes müsse sich ändern. Sie kritisiert auch die Regierung, ist aber gegen ein Burka-Verbot.

Photobucket
Fatima Gailani: Bild: WeltOnline

Fatima Gailani, 55, ist seit 2004 Präsidentin des afghanischen Roten Halbmonds, des islamischen Pendants des Roten Kreuzes. Als Tochter von Pir Sayed Gailani, eines einflussreichen Mudschaheddin-Kommandeurs, wuchs sie in einer privilegierten wie politischen Familie auf.

Nach dem Sturz der Taliban nahm die studierte Islamwissenschaftlerin im Jahr 2001 an der Konferenz zur Zukunft Afghanistans in Königswinter bei Bonn teil. Schon damals war die Verbesserung der Lebenssituation der Frauen in ihrem Heimatland ein wichtiges Thema für Gailani. In den letzten Jahren, sagt sie heute, hat sich die Lage eher wieder verschlechtert.


WELT ONLINE: Wie muss man sich das Leben afghanischer Frauen heutzutage vorstellen?

Fatima Gailani: Eine gewöhnliche Frau in Kabul arbeitet, falls sie eine Ausbildung hat, als Lehrerin oder Regierungsangestellte. Wenn sie nach Hause kommt, dann ist sie diejenige, die kocht und putzt, und der Anteil ihres Mannes an der Hausarbeit ist Null. Eine Frau ohne Ausbildung arbeitet als Haushaltshilfe, Wäscherin oder Putzfrau. Dann kommt sie müde nach Hause und macht den Haushalt. Und schließlich sind da die Frauen, die - gebildet oder nicht - nicht arbeiten dürfen, selbst wenn die finanzielle Situation sehr schlecht ist. Das ist der schlimmste Fall. >>> Von Christina Neuhaus | Dienstag, 14. Juli 2009