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Tuesday, July 14, 2009

Frauen in Afghanistan: Lieber Burka tragen als ungebildet bleiben

WELT ONLINE: Trotz des Sturzes der Taliban gibt es für viele afghanische Frauen noch immer keine Gleichberechtigung. Fatima Gailani, Präsidentin des afghanischen Roten Halbmonds, erklärt auf WELT ONLINE, die Mentalität des ganzen Landes müsse sich ändern. Sie kritisiert auch die Regierung, ist aber gegen ein Burka-Verbot.

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Fatima Gailani: Bild: WeltOnline

Fatima Gailani, 55, ist seit 2004 Präsidentin des afghanischen Roten Halbmonds, des islamischen Pendants des Roten Kreuzes. Als Tochter von Pir Sayed Gailani, eines einflussreichen Mudschaheddin-Kommandeurs, wuchs sie in einer privilegierten wie politischen Familie auf.

Nach dem Sturz der Taliban nahm die studierte Islamwissenschaftlerin im Jahr 2001 an der Konferenz zur Zukunft Afghanistans in Königswinter bei Bonn teil. Schon damals war die Verbesserung der Lebenssituation der Frauen in ihrem Heimatland ein wichtiges Thema für Gailani. In den letzten Jahren, sagt sie heute, hat sich die Lage eher wieder verschlechtert.


WELT ONLINE: Wie muss man sich das Leben afghanischer Frauen heutzutage vorstellen?

Fatima Gailani: Eine gewöhnliche Frau in Kabul arbeitet, falls sie eine Ausbildung hat, als Lehrerin oder Regierungsangestellte. Wenn sie nach Hause kommt, dann ist sie diejenige, die kocht und putzt, und der Anteil ihres Mannes an der Hausarbeit ist Null. Eine Frau ohne Ausbildung arbeitet als Haushaltshilfe, Wäscherin oder Putzfrau. Dann kommt sie müde nach Hause und macht den Haushalt. Und schließlich sind da die Frauen, die - gebildet oder nicht - nicht arbeiten dürfen, selbst wenn die finanzielle Situation sehr schlecht ist. Das ist der schlimmste Fall. >>> Von Christina Neuhaus | Dienstag, 14. Juli 2009