WELT am SONNTAG: Kurz vor ihrer Reise in die Türkei hat Kanzlerin Merkel deutliche Worte zum Thema Integration gefunden. Voraussetzung für Integration sei das Erlernen der deutschen Sprache und die Einhaltung deutscher Gesetze, sagte sie. Die Forderung nach türkischen Gymnasien in Deutschland wies neben Merkel auch SPD-Chef Gabriel zurück. Er hat aber einen anderen Vorschlag.
Die Forderung des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan nach türkischen Gymnasien in Deutschland sorgt weiter für Diskussionsstoff. Nach Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wies auch SPD-Chef Sigmar Gabriel den Vorstoß zurück, schlug aber zugleich mehr Türkisch-Unterricht an deutschen Schulen vor.
Merkel indes verwies darauf, dass die Voraussetzung für Integration das Erlernen der deutschen Sprache sei.
Gabriel sagte dem Deutschlandfunk am Samstag, er könne sich „im Ernst nicht vorstellen, dass wir türkische Gymnasien möglichst noch mit Regierungsauftrag aus der Türkei bei uns aufbauen“. „Aber ich habe überhaupt nichts dagegen, dass Türkisch als zweite oder dritte Fremdsprache mehr in Deutschland unterrichtet wird, als das zurzeit der Fall ist“, sagte der SPD-Chef.
Weil Deutschland immer engere Wirtschaftsbeziehungen zur Türkei habe, würden die Sprachkenntnisse wichtiger. „Da haben die jungen Leute, die türkische Eltern haben, richtig was zu bieten“, sagte Gabriel. >>> EPD/AFP/ab | Sonntag, 28. März 2010