Ein Skandal erschüttert im Januar 1984 die Bundeswehr. Verteidigungsminister Manfred Wörner hatte Ende 1983 den ranghöchsten deutschen NATO-General entlassen. Günter Kießling sei angeblich schwul und deshalb ein Sicherheitsrisiko für die Bundesrepublik. Doch an der Geschichte kommen schnell Zweifel auf. Es beginnt ein Ringen um Wahrheit und Gerechtigkeit. Es geht um schlampige Ermittlungen, fragwürdige Zeugen und einen Doppelgänger. Schließlich muss Bundeskanzler Helmut Kohl eine Entscheidung treffen. In der Dokumentation von Simone Schillinger kommen Menschen zu Wort, die 40 Jahre zuvor in die teils bizarren Ereignisse involviert waren. Der Film geht jedoch noch einen Schritt weiter. Er spürt auf, welchen Einfluss die sogenannte „Affäre Kießling“ auf die Geschichte der Homosexuellen in der Bundeswehr hatte. Jahrzehntelang waren sie Vorurteilen und Schikanen ausgesetzt und lange war Homosexualität ein Ausmusterungsgrund. Bei vielen Betroffenen haben diese Erfahrungen Narben hinterlassen.
Diese Doku aus der Reihe "ARD-History" trägt den Originaltitel: Sicherheitsrisiko schwul - Die Affäre Kießling, Ausstrahlungsdatum:08.01.24.
Alle Aussagen und Fakten entsprechen dem damaligen Stand und wurden seitdem nicht aktualisiert.