WELT ONLINE: In der Bundeswehr spiegelt sich der Gesellschaftswandel wider: Sie wird multireligiös. Etwa 1000 Bundeswehrsoldaten sind Muslime, rund 200 Juden. Ein muslimischer Soldat sagt, er habe nie schlechte Erfahrungen gemacht. Ein religiöser Ansprechpartner ist für ihn allerdings nicht vorgesehen.
Als der Soldat Arif Ünal öffentlich gelobte, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen, waren 45 seiner Angehörigen dabei. Seine Kameraden hätten zum Gelöbnis allenfalls die Eltern und die Freundin eingeladen, berichtet der 31-jährige Deutsche türkischer Herkunft.
Bei ihm wollte sich jedoch die ganze Familie davon überzeugen, dass er bei der Zeremonie genau wie jeder andere behandelt werde: „Muslime haben größere Vorurteile gegenüber der Bundeswehr, als die Bundeswehr gegenüber Muslimen“, so die Erkenntnis des heutigen Berufssoldaten. >>> Von Andrea Djifroudi | Dienstag, 11. Mai 2010