REUTERS DEUTSCHLAND: Abbottabad/Rom - Pakistan erhebt schwere Vorwürfe gegen die USA:
Das auf Osama bin Laden angesetzte US-Kommando habe den unbewaffneten Al-Kaida-Chef und vier seiner Vertrauten kaltblütig erschossen, erklärten zwei Vertreter pakistanischer Sicherheitsbehörden am Donnerstag mit Blick auf die Erstürmung des Anwesens von bin Laden in der pakistanischen Stadt Abbottabad. "Die Bewohner des Hauses waren unbewaffnet. Es gab keinen Widerstand", sagte einer. Damit widersprach er US-Darstellungen, mehrere Bewohner der Anlage seien bewaffnet gewesen und einer habe das Feuer auf die Spezialeinheit eröffnet. US-Außenministerin Hillary Clinton erklärte in Rom, weitere Details der Kommando-Aktion würden nicht veröffentlicht.
Die zwei Vertreter pakistanischer Sicherheitskräfte, die das Geschehen in dem Anwesen in der Nacht zum Montag untersuchen, erklärten dagegen, es habe kein Feuergefecht gegeben. Die Bewohner seien kaltblütig umgebracht worden. Beide Männer wollten nicht sagen, wie sie zu diesen Erkenntnissen gekommen sind. Allerdings haben die Sicherheitskräfte die überlebenden Bewohner der Anlage festgenommen. Von Reuters erworbene Fotografien aus dem Gebäude zeigen Nahaufnahmen von drei Männern in Blutlachen. Waffen sind nicht zu erkennen. Die Aufnahmen wurden von einem Mitglied pakistanischer Sicherheitskräfte kurz nach Ende des US-Einsatzes gemacht. » | Reuters | Donnerstag, 05. Mai 2011