WELT ONLINE: In Frankreich wurde eine jüdische Lehrerin suspendiert, weil sie den Holocaust zu ausgiebig behandelte. Die Behörde wirft ihr "Gehirnwäsche" vor.
Eine jüdische Geschichtslehrerin ist in Frankreich vom Dienst suspendiert worden, weil sie im Unterricht zu viel Zeit auf den Holocaust verwendet hat. Die Schulaufsichtsbehörde werfe der 58-jährigen Lehrerin aus der ostfranzösischen Stadt Nancy vor, sie habe ihre Schüler einer regelrechten „Gehirnwäsche“ unterzogen und gegen den in Frankreich geltenden Grundsatz der Trennung von Staat und Kirche verstoßen, sagte ihre Anwältin Christine Tadic. Möglicherweise sei der eigentliche Fehler ihrer Mandantin aber, „Jüdin zu sein“.
Die Lehrerin Catherine Pederzoli war unlängst für vier Monate aus dem Schuldienst genommen worden, nachdem es Ärger um eine ihrer Klassenfahrten gegeben hatte. Die Pädagogin hatte an einer staatlichen Schule regelmäßig Fahrten zu früheren NS-Konzentrationslagern in Polen und Tschechien organisiert und ihren Schülern unter anderem Auschwitz-Birkenau gezeigt. >>> AFP/cc | Mittwoch, 01. September 2010