Nach wie vor rekrutiert Russland eine unverhältnismäßig hohe Zahl der in der Ukraine eingesetzten Soldaten unter den nichtrussischen Ethnien des Landes. Doch die Unzufriedenheit über die vielen Toten und Verletzten in der sogenannten „Spezialoperation“ wächst in den betroffenen Regionen wie Burjatien oder Jakutien.
Die russische Regierung unterdrückt jeglichen Widerstand mit besonders starker Propaganda und totaler Kontrolle. Mit jedem Tag nimmt der Druck auf Andersdenkende und Journalisten zu. Menschenrechtlerin Nadjeschda saß bereits viermal in Haft. Auch Journalistin Anna kann ihre Arbeit für unabhängige und ausländische Medien nur noch mit großer Vorsicht ausüben Kriegsverweigerer und Familien von gefallenen Soldaten werden durch öffentlichen Druck mundtot gemacht, und so kann sich der ehemalige Soldat „Dschingis“, der vom 24. Februar bis Anfang April in der Ukraine kämpfte, nur anonym vor der Kamera äußern. Er erzählt von schlechter Vorbereitung, mangelhafter Ausrüstung und fragwürdigen Anschuldigungen, die Russlands Angriff auf seinen westlichen Nachbarn rechtfertigen sollen.
Nachdem der Druck auf das ARTE-Team zu groß geworden ist, verlassen die Reporter Burjatien. In Samara erzählt die 19-jährige Oxana vom Verlust ihres Verlobten, der ohne ausreichende Ausbildung in die Ukraine geschickt wurde und im April im Alter von 22 Jahren an der Front gestorben ist.
Reportage (D 2020, 33 Min)
Video auf YouTube verfügbar bis zum 12/01/2023