Jul 4, 2025 | Christian und David klammern sich an die Ladefläche eines Pick-ups, der mit hoher Geschwindigkeit durch die Sahara rast. Die beiden jungen Männer aus Nigeria sind Teil der Migration aus Afrika Richtung Europa. Ihr Ziel: ein besseres Leben – doch die Reise durch die Wüste ist hochgefährlich.
Die Europäische Union will die Migranten auf dieser Fluchtroute stoppen. Sie investiert Milliarden Euro in Anti-Migrationsprojekte, die Flüchtlinge schon mitten in der Wüste aufhalten sollen – weit vor Europas Außengrenze. Diese Region in der Sahara ist aber so abgelegen, dass nicht einmal die Staaten, zu denen sie gehört, darüber Kontrolle haben. So profitieren von der EU-Politik auch Warlords, Menschenhändler und Banditen.
«NZZ Format» begleitet Migrantinnen und Migranten auf dem gefährlichsten Teil ihrer Reise: der Durchquerung der Sahara – ein Brennpunkt der Migration aus Afrika.
«Mama, ich bin homosexuell», verkündete einer der prominentesten Autoren Afrikas, der Kenyaner Binya-vanga Wai-naina in einer Kurzgeschichte im Internet. Das ist mutig. Sehr sogar. In Kenya stehen auf homosexuelle Akte bis zu zehn Jahre Gefängnis. Afrikakorrespondent Patrik Wülser hat mit ihm gesprochen.