TAGES ANZEIGER: Nach versöhnlichen Worten kommt ein neuer Racheakt aus Libyen: Ghadhafi stellt jeglichen Handel mit der Schweiz ein. Wie am Abend bekannt wurde, ist dies für ihn der Anfang des Heiligen Kriegs.
Das Verwirrspiel in der Affäre Gaddafi geht weiter. Nachdem Libyens Aussenminister am Mittwochnachmittag eine Lösung der Krise in Aussicht gestellt hatte, verschärfte sich die Situation am Abend: Libyen verhängte ein totales Wirtschaftsembargo gegen die Schweiz.
Der nordafrikanische Staat begründet den Schritt mit der diplomatischen Krise zwischen den beiden Staaten. Das sagte der Sprecher der libyschen Regierung, Mohamed Baayou, der Nachrichtenagentur AFP.
Ankündigung wahr gemacht
Libyen werde ausserdem Medikamente, medizinische Geräte und Industriegeräte, die das Land bisher aus der Schweiz bezogen habe, aus anderen Ländern importieren, hielt Baayou weiter fest.
Gemäss der libyschen Nachrichtenagentur Jana ist das Embargo eine Antwort auf den Jihad-Aufruf von Staatschef Muammar al-Ghadhfi. Der libysche Staatschef hatte vergangene Woche wegen des Minarett- Verbots zum heiligen Krieg gegen die Schweiz aufgerufen.
Das Eidgenössische Departement für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) wollte am Mittwochabend keinen Kommentar zur neusten Entwicklung der diplomatischen Krise abgegen. >>> oku/sda | Mittwoch, 03. März 2010