Showing posts with label französische Politik. Show all posts
Showing posts with label französische Politik. Show all posts

Sunday, April 30, 2017

Le Pens Euro-Kehrtwende: Au revoir, "Frexit"!


SPIEGEL ONLINE: Marine Le Pen verabschiedet sich von ihrem wichtigsten Wahlversprechen - der Abkehr vom Euro. Die Front-National-Chefin hofft wohl, so EU-Freund und Konkurrent Emmanuel Macron in der Stichwahl abzufangen.

"Frankreich seine Souveränität zurückgeben - bei Geldpolitik, Gesetzgebung, territorialer und wirtschaftlicher Verantwortung": Der Rückzug auf die Nation gehört zum Credo von Marine Le Pen und ziert als Punkt Nummer eins ihre 144 Wahlversprechen für ein "freies Frankreich."

Die Abkehr von der Gemeinschaft, der Bruch mit dem Euro - es waren bislang zentrale Kernaussagen im Programm der rechtspopulistischen Präsidentschaftskandidatin des Front National (FN). Brüssel und die "Herrschaft der Technokraten" waren die Urheber aller Übel der Nation; der Euro ein Symbol der ökonomischen "Unterwerfung" unter den Dirigismus von Angela Merkel. » | Von Stefan Simons, Paris | Sonntag, 30. April 2017

Monday, October 14, 2013

Eine Frau will an die Macht

Marine Le Pen

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: Der Front National hat die Nachwahl im französischen Kanton Brignoles gewonnen. Für die Parteivorsitzende Marine Le Pen ist das nur ein Etappensieg. Ihr eigentliches Ziel ist der Präsidentenpalast.

Marine Le Pen strebt an die Macht. Den Wahlerfolg ihrer Partei im südfranzösischen Kanton Brignoles wertet sie als positives Vorzeichen für die in knapp einem halben Jahr bevorstehenden Kommunalwahlen und für die Europawahlen. Sie sind die nächsten Etappen für die Vorsitzende des Front National (FN), einer Partei, die niemand mehr „rechtsextrem“ nennen soll – sagt Marine Le Pen und blickt auf ihr eigentliches Ziel: den Elysée-Palast. „Ja, ich will Präsidentin werden“, sagte die 45 Jahre alte Frau jetzt in einem Fernsehgespräch. » | Von Michaela Wiegel, Paris | Montag, 14. Oktober 2013

Thursday, October 10, 2013

Front National: Der unheimliche Aufstieg der französischen Rechten

Marine Le Pen, 'Front National'
DIE WELT: Bei der Europawahl könnte die rechtsextreme Front National um Marine Le Pen stärkste Partei werden. In Frankreich spricht man bereits von einem "Erdbeben" – und die Alt-Parteien sind ratlos.

Würden heute die Wahlen zum Europaparlament stattfinden, wäre die rechtsextreme Front National in Frankreich stärkste Partei. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut Ifop für das Magazin "Nouvel Observateur" durchgeführt hat. Die von Marine Le Pen angeführten Rechtspopulisten kämen demnach auf 24 Prozent der Stimmen – und würden damit das konservative Bündnis der UMP noch um zwei Prozentpunkte übertreffen.

Die regierenden Sozialisten (PS) kämen derzeit lediglich auf 19 Prozent. Die weiteren Stimmen würden auf das Zentrums-Bündnis UDI-MoDem (11 Prozent), die Linksfront (10 Prozent) und die Grünen (6 Prozent) entfallen.

Es ist das erste Mal, dass die Front National in einer Umfrage zu einer landesweiten Wahl deutlich vor der PS und der UMP liegt. Bei der letzten Europawahl im Jahr 2009 hatten die Rechtsextremen lediglich 6,34 Prozent der Stimmen auf sich vereinen können.

Die wachsende Stärke der Front National erhöht die Nervosität der etablierten Parteien und mehrt insbesondere die Furcht der regierenden Sozialisten vor einem Debakel bei den Europa- und den Kommunalwahlen, die ebenfalls im Frühjahr 2014 anstehen. » | Von Sascha Lehnartz, Paris | Donnerstag, 10. Oktober 2013

VIDÉO : Marine Le Pen : la puissance, la passion et le charisme »

Thursday, October 25, 2012

Sarkozy-Nostalgie in Frankreich: Das Phantom des Elysée

SPIEGEL ONLINE: Monatelang war er untergetaucht, abgehakt, fast vergessen. Jetzt ist Nicolas Sarkozy wieder im Gespräch: Gattin Carla Bruni äußert sich zur Karriere des französischen Ex-Präsidenten. Bereitet der einstige Elysée-Chef sein Comeback vor?

"Er ist ein Kämpfer, er beklagt sich nicht. Die Politik ist schonungslos, vor allem während einer Präsidentschaftswahl. Und diese Kampagne war letztlich die schönste seines politischen Lebens. (...) Er hat sich geschlagen bis zum Ende, und als er verstanden hatte, dass er verloren hatte, akzeptierte er einfach seine Niederlage - mit Würde."

Was Carla Bruni - Ex-Model, Musikerin und Gattin des früheren französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy - in der jüngsten Ausgabe des Magazins "Elle" über ihren Ehemann erzählt, klingt beinahe wie ein politischer Nachruf. Denn der Mann, der "Tag und Nacht arbeitete" im Dienst der Nation, muss jetzt "sein Leben neu gestalten", ein "neues Kapitel aufschlagen, nach 30 Jahren Politik".

Die Einlassungen der ehemaligen "Première Dame", als "Interview der Wahrheit" auf dem Titel der Modezeitschrift verbreitet, werden als Scoop nach sechs Monaten Stille verkauft: Einblicke auf vermeintlich Intimes ("Nicolas ist durchaus kein autoritärer Ehemann"), Berichte zum Innenleben des "Elysée" ("Dort arbeitet die Elite der französischen Traditionen") und immer wieder rührende Bewertungen des famosen Ex-Staatschefs. "Konstruktiv, kreativ, neugierig, luzid, tolerant", ein Mensch "ohne jeden Anflug von Sektierertum, geistig offen". Und dabei ein Mann, der auch im Urlaub täglich 50 Kilometer auf dem Fahrrad strampelt und mit 57 Jahren "nach vorne blickt": "Er wird erst innehalten, wenn er stirbt." » | Von Stefan Simons, Paris | Donnerstag, 25. Oktober 2012