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Thursday, March 03, 2011

Ausweitung der Yuan-Menge: China attackiert den Dollar

Dollar- und Yuan-Noten: Drohende Dollar-Dämmerung. Bild: Spiegel Online

SPIEGEL ONLINE: Die chinesische Notenbank überrascht mit einer spektakulären Ankündigung: Die angehende Supermacht will ihren kompletten Außenhandel künftig in Yuan abwickeln, nicht mehr in Dollar. Peking rüttelt an Amerikas Anspruch, die Leitwährung zu stellen - mit gravierenden Folgen für die USA.

Berlin - Es ist unscheinbare Ankündigung, doch sie hat das Potential, das Machtgefüge auf dem Weltwährungsmarkt nachhaltig zu verändern: China stärkt die internationale Rolle des Yuan. Alle Exporteure und Importeure sollen noch in diesem Jahr die Geschäfte mit ihren ausländischen Partnern in Yuan abrechnen können, teilte die Zentralbank am Mittwoch in Peking mit.

Damit werde auf die wachsende Bedeutung des Yuan als weltweite Reservewährung reagiert. "Die Marktnachfrage nach einer grenzüberschreitenden Verwendung des Yuan steigt", erklärte die Zentralbank. Testweise wurde bereits im vergangenen Jahr 67.000 Unternehmen in 20 Provinzen erlaubt, ihre Auslandsgeschäfte in Yuan abzuwickeln. Das Handelsvolumen belief sich auf umgerechnet rund 56 Milliarden Euro.

Jetzt soll die Yuan-Menge ausgeweitet werden, es sollen deutlich mehr Geschäfte in der chinesischen Währung abgewickelt werden - und weniger in der amerikanischen. Chinesische Unternehmen handeln zurzeit oft in Dollar, sie sind dadurch abhängig von den Entscheidungen der US-Notenbank Fed, zahlen bei einem steigenden Ölpreis drauf und müssen höhere Transaktionsgebühren als nötig berappen. Das soll sich jetzt ändern.

Langfristig will die Volksrepublik sogar noch weiter gehen. Sie will den streng reglementierten Yuan schrittweise in eine frei konvertierbare Weltwährung aufbauen. >>> ssu/AFP/Reuters | Mittwoch, 02. M¨rz 2011

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Wednesday, April 15, 2009

Geldpolitik: Der Welt droht ein Krieg der Währungen

WELT ONLINE: Die Finanzkrise macht die Zentralbanken erfinderisch. Immer mehr Staaten setzen im Kampf um Wettbewerbsvorteile auf die Abwertung ihres Geldes – auf Kosten der Nachbarn. Ein Blick in die Geschichte zeigt: Wer die billigste Währung hat, kommt besser durch eine Krise und als erster aus ihr heraus.

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Am Devisenmarkt sind bereits erste drastische Folgen des Abwertungswettlaufs zu erkennen. Die Währungen jener Staaten, deren Notenbanken eine unkonventionell aggressive Geldpolitik verfolgen, haben sich in den vergangenen Wochen gegenüber dem Euro deutlich verbilligt. Bild dank der Welt

Goh Chok Tong hat die Zeichen der Zeit verstanden. Der Chef von Singapurs Notenbank setzt alles daran, seinen heimischen Dollar zu schwächen. Denn der Stadtstaat steht vor dem schwersten Wirtschaftseinbruch seit seiner Unabhängigkeit vor 44 Jahren und kann jede konjunkturelle Unterstützung gebrauchen.

Weltweit ist die Währungsschlacht eröffnet. Die Finanzkrise macht die Zentralbanken erfinderisch. Mit Devisenmarktinterventionen, billionenschweren Anleihekäufen oder ultrabilligem Geld starten Notenbanken einen Feldzug für die heimische Konjunktur. Immer mehr Staaten setzen im Kampf um Wettbewerbsvorteile auf die Abwertung ihres Geldes. Ein Blick in die Geschichte offenbart: Wer im internationalen Vergleich die billigste Währung hat, kommt besser durch eine Wirtschaftskrise und auch als erster aus ihr heraus. Der Abwertungswettlauf bietet auch Chancen für Anleger. Devisenfonds haben zuletzt prächtig an den Verschiebungen der Wechselkurse verdient. Das beste Produkt liegt in diesem Jahr zweistellig im Plus. >>> Von Holger Zschäpitz | Mittwoch, 15. April 2009