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Tuesday, November 17, 2009

Rekordhoch am Goldmarkt: Misstrauensvotum gegen den Dollar

ZEIT ONLINE: Der Goldpreis bricht Rekord um Rekord. Schwellenländer stocken aus Angst vor einem Dollarverfall ihre Goldreserven auf – und treiben so die Nachfrage. Von Stefan Frank

Ein Juwelier in New York wirbt um Kunden, die Gold und Diamanten verkaufen. Der Goldpreis erreichte am Montag ein neues Rekordhoch. Bild: Zeit Online

Am Montag brach der Goldpreis einen neuen Rekord: Auf mehr als 1.130 US-Dollar kletterte der Preis für eine Feinunze. Das sind hundert Dollar mehr als noch vor zwei Wochen. Innerhalb eines Jahres hat sich das Edelmetall sogar um rund 400 Dollar – oder 50 Prozent – verteuert. Begonnen hat der jüngste Anstieg im September, als der Preis zum ersten Mal seit Anfang 2008 die psychologisch wichtige 1000-Dollar-Marke überspringen konnte.

Vor zwei Wochen beschleunigte sich die Entwicklung. Da wurde bekannt, dass sich der Internationale Währungsfonds (IWF) von der Hälfte seiner Goldreserven trennt – das sind 200 Tonnen. Diese Nachricht hätte den Goldmarkt eigentlich belasten müssen. Doch der IWF wirft das Gold nicht auf den Markt, sondern verkauft es an die indische Notenbank, die damit in die Gruppe der zehn Zentralbanken mit den größten Goldreserven aufsteigt. Offenbar sind die Schwellenländer selbst bei den derzeit hohen Preisen bereit, ihren Dollarreserven einen größeren Anteil Gold beizumischen.

Das ist ein Misstrauensvotum gegen Amerikas Währung. Der Wert des Dollars wird immer fragwürdiger, weil die USA immer mehr Geld drucken müssen, um ihr Budgetdefizit in Höhe von geschätzten zwei Billionen Dollar zu finanzieren. Gold hingegen kann von Regierungen oder Notenbanken nicht aus dem Nichts geschaffen werden. Seine Menge wächst nur sehr langsam. Obwohl sich der Goldpreis seit Beginn des Jahrzehnts vervierfacht hat, sind die Minenbetreiber nicht in der Lage, die Fördermenge zu erhöhen. >>> Von Stefan Frank |, Zeit Online | Dienstag, 17. November 2009

Wednesday, April 15, 2009

Geldpolitik: Der Welt droht ein Krieg der Währungen

WELT ONLINE: Die Finanzkrise macht die Zentralbanken erfinderisch. Immer mehr Staaten setzen im Kampf um Wettbewerbsvorteile auf die Abwertung ihres Geldes – auf Kosten der Nachbarn. Ein Blick in die Geschichte zeigt: Wer die billigste Währung hat, kommt besser durch eine Krise und als erster aus ihr heraus.

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Am Devisenmarkt sind bereits erste drastische Folgen des Abwertungswettlaufs zu erkennen. Die Währungen jener Staaten, deren Notenbanken eine unkonventionell aggressive Geldpolitik verfolgen, haben sich in den vergangenen Wochen gegenüber dem Euro deutlich verbilligt. Bild dank der Welt

Goh Chok Tong hat die Zeichen der Zeit verstanden. Der Chef von Singapurs Notenbank setzt alles daran, seinen heimischen Dollar zu schwächen. Denn der Stadtstaat steht vor dem schwersten Wirtschaftseinbruch seit seiner Unabhängigkeit vor 44 Jahren und kann jede konjunkturelle Unterstützung gebrauchen.

Weltweit ist die Währungsschlacht eröffnet. Die Finanzkrise macht die Zentralbanken erfinderisch. Mit Devisenmarktinterventionen, billionenschweren Anleihekäufen oder ultrabilligem Geld starten Notenbanken einen Feldzug für die heimische Konjunktur. Immer mehr Staaten setzen im Kampf um Wettbewerbsvorteile auf die Abwertung ihres Geldes. Ein Blick in die Geschichte offenbart: Wer im internationalen Vergleich die billigste Währung hat, kommt besser durch eine Wirtschaftskrise und auch als erster aus ihr heraus. Der Abwertungswettlauf bietet auch Chancen für Anleger. Devisenfonds haben zuletzt prächtig an den Verschiebungen der Wechselkurse verdient. Das beste Produkt liegt in diesem Jahr zweistellig im Plus. >>> Von Holger Zschäpitz | Mittwoch, 15. April 2009