DIE PRESSE: Vermögende Franzosen sollen für die Krise bezahlen, findet Frankreichs Präsident Hollande. Manche von ihnen flüchten lieber ins Ausland.
Paris. „Ich habe drei amerikanische Spitzenkader für unser Unternehmen in Frankreich rekrutiert. Sie sind weiterhin für uns tätig, aber sie haben ihren Wohnsitz in andere Länder verlegt“, erklärt ein namentlich nicht genannter Leiter eines Großunternehmens in der Tageszeitung „Le Figaro“. Das dürfte kein Einzelfall sein. Die Steuerpolitik der neuen Linksregierung um Präsident François Hollande wird solchen Medienberichten zufolge zum roten Tuch für Spitzenverdiener, die befürchten müssen, vom französischen Fiskus im Namen einer sozialen Steuergerechtigkeit geschröpft zu werden.
Es scheint, als dienten die „Superreichen“ den linken Machthabern als neues Feindbild der Nation. Zum sozialen Ausgleich sollen sie nun vermehrt zur Kasse gebeten werden. So will Hollande etwa den Spitzensteuersatz auf Einkommen von über einer Million Euro jährlich auf 75 Prozent anheben. Im Budget sind außerdem Zusatzeinnahmen von 2,7 Milliarden Euro bis Jahresende vorgesehen, die vor allem auf Kosten von Wohlhabenden gehen. Darunter sind eine Sonderabgabe zur Vermögensteuer, eine verschärfte Erbschafts- und Schenkungssteuer, aber auch zusätzliche Abgaben auf Dividenden und Boni. » | Rudolf Balmer (Die Presse) | Montag, 23. Juli 2012
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