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Tuesday, April 17, 2007

’Wird der Islam den Westen erobern’?

WELTONLINE: In den Augen fanatischer Muslime ist der Krieg gegen die Christenheit und Europa in eine neue Phase getreten. Die entscheidende Frage lautet: Wird der Islam den Westen erobern oder erliegt er am Ende der Verlockung der Freiheit?

In den Augen einer fanatischen und entschlossenen Minderheit von Muslimen hat die dritte Angriffswelle auf die Christenheit und Europa begonnen. Die erste Welle ist auf den Anfang des Islam zu datieren, als der neue Glaube von der Arabischen Halbinsel, wo er geboren wurde, auf den Nahen Osten und darüber hinaus überschwappte. Damals eroberten die Muslime Syrien, Palästina, Ägypten und Nordafrika – die damals alle noch zur christlichen Welt gehörten – und überschritten die Grenze nach Europa. Dort eroberten sie einen beachtlichen Teil Südeuropas, Spanien, Portugal und Süditalien inbegriffen, die alle Teil der islamischen Welt wurden, und sie überquerten sogar die Pyrenäen und besetzten eine Zeit lang Teile von Frankreich.

Die zweite Angriffswelle wurde nicht von Arabern und Mauren durchgeführt, sondern von Türken und Tataren. In der Mitte des 13.Jahrhunderts wurden die mongolischen Eroberer Russlands zum Islam konvertiert. Die Türken, die schon Anatolien erobert hatten, rückten nach Europa vor, und 1453 besiegten sie die alte christliche Zitadelle Konstantinopel. Sie eroberten einen Großteil des Balkans und regierten eine Weile halb Ungarn. Zweimal marschierten sie sogar bis nach Wien, das sie 1529 und dann wieder 1683 belagerten. Muslimische Korsaren aus Nordafrika erreichten Island – die äußerste Grenze – und verschiedene Orte in Westeuropa; das schloss einen bemerkenswerten Überfall auf Baltimore ein (das ursprüngliche, das in Irland liegt).

Terror und Einwanderung

Die dritte Angriffswelle nimmt eine andere Form an: Terror und Einwanderung. Das Thema „Terror“ ist oft und in vielen Details erläutert worden, ich möchte mich hier dem anderen Aspekt zuwenden, der für Europa heute größere Relevanz besitzt: der Einwanderung. Früher war es undenkbar, dass ein Muslim freiwillig in ein nicht muslimisches Land geht. Muslimische Juristen haben in den Lehr- und Vorschriftsbüchern der Scharia ausführlich darüber debattiert, ob es für einen Muslim gestattet sei, in einem nicht muslimischen Land zu leben oder es auch nur zu besuchen. Dies wurde unter verschiedenen Aspekten beleuchtet. Ein Verschleppter oder Kriegsgefangener hat offenkundig keine Wahl – aber er muss seinen Glauben bewahren und so bald wie möglich heimkehren. Der zweite Fall ist der eines Ungläubigen im Lande der Ungläubigen, der das Licht sieht und den wahren Glauben annimmt – der, anders gesagt, Muslim wird. Auch er muss das Land der Ungläubigen möglichst schnell verlassen und in ein muslimisches Land gehen. Der dritte Fall ist der eines Besuchers. Lange Zeit galt als einzig legitimer Grund für den Besuch eines nicht muslimischen Landes die Auslösung von Gefangenen. Später wurde dies um diplomatische Missionen und Geschäftsbesuche erweitert.

Wir haben es nicht nur mit einer anderen Religion zu tun, sondern auch mit einer anderen Vorstellung dessen, womit sich die Religion beschäftigt; gemeint ist damit speziell die Scharia, das heilige Gesetz des Islam. Die Scharia befasste sich mit einem weiten Feld von Angelegenheiten, die in der christlichen Welt sogar im Mittelalter als säkular galten, und das gilt heute umso mehr in der sogenannten postchristlichen Epoche der westlichen Welt. Die dritte Angriffswelle auf Europa rollt (mehr)

Mark Alexander