NZZ Online: In Teheran hat der frühere deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder Tendenzen zur Leugnung der Judenvernichtung zur Nazizeit kritisiert. Er nahm damit Bezug auf frühere Äusserungen des iranischen Präsidenten.
«Der Holocaust ist eine historische Tatsache. Es ist nicht sinnvoll, dieses einmalige Verbrechen, für das Hitler-Deutschland verantwortlich gewesen ist, zu leugnen», sagte der SPD-Politiker am Samstag in Teheran vor der iranischen Industrie- und Handelskammer, kurz vor einem geplanten Treffen mit dem iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinejad. Dieser hatte die Tatsache der Judenvernichtung in Europa wiederholt in Zweifel gezogen.
Weiter sagte Schröder, diese «unnötigen Diskussionen» lenkten auch von der zentralen Frage für den regionalen Frieden ab, nämlich wie die Sicherheit aller Staaten der Region gewährleistet werden könne. Der komplette Redetext lag der Nachrichtenagentur AP am Samstag vor; Schröder hielt sich bei seiner Ansprache nach Angaben seines Büros wortgetreu an das Manuskript. >>> ap | Samstag, 21. Februar 2009
WELT ONLINE: Schröder kritisiert Ahmadinedschad vor Treffen
In wenigen Stunden soll Gerhard Schröder eigentlich den iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad in Teheran treffen. Zuvor hat er nun allerdings vor iranischen Wirtschaftsvertretern dessen israelfeindliche Rhetorik kritisiert. Die iranische Seite reagierte prompt auf die Rede des Altkanzlers.
"Der Holocaust ist eine historische Tatsache und es macht keinen Sinn, dieses einmalige Verbrechen zu leugnen“, sagte Schröder vor der iranischen Industrie- und Handelskammer in Teheran. Der Zentralrat der Juden in Deutschland hatte Schröder wegen des Treffens mit Ahmadinedschad scharf kritisiert. „Herr Schröder fügt dem Ansehen der Bundesregierung und der Bundesrepublik Deutschland schweren Schaden zu“, sagte der Generalsekretär des Zentralrats, Stephan Kramer, der in Hannover erscheinenden „Neuen Presse“.
Ahmadinedschad hatte vor zwei Jahren die Entfernung Israels aus dem Nahen Osten und dessen Verlegung nach Europa oder Amerika gefordert. Außerdem hatte der iranische Präsident die historischen Dimensionen des Holocaust geleugnet und sie als „Märchen“ bezeichnet.
Falls der Iran als Regionalmacht international ernst genommen werden wolle, so Schröder, sollte das Land auch Verantwortung übernehmen und internationale Regeln respektieren. Bemerkungen über den Holocaust würden nur von der zentralen Frage im Nahen Osten und der Suche nach einer gemeinsamen Lösung für den Konflikt zwischen Israel und Palästina ablenken, sagte Schröder weiter. >>> dap/AP/AFP/str | Samstag, 21. Februar 2009
HAARETZ: Ex-German Chancellor Tells Iranians 'Holocaust a Fact'
Visiting former German chancellor Gerhard Schroeder criticized on Saturday Iranian President Mahmoud Ahmadinejad for casting doubt over the Holocaust, saying the slaughter of 6 million Jews by Nazis was a fact.
Since coming to power in 2005, Ahmadinejad has provoked international condemnation for saying the Holocaust was a "myth" and calling Israel a "tumor" in the Middle East.
"The Holocaust is a historic fact and there is no sense in denying this unparalleled crime," Schroeder told the Iranian Chamber of Industry and Commerce.
"Iran needs to take responsibility and respect international rules, if it wants to be taken seriously as a regional power."
Schroeder, due to meet Ahmadinejad in Tehran later on Saturday, also criticized the hardline leader for his views on Israel which Iran has refused to recognize since its 1979 Islamic revolution.
Schroeder arrived in Tehran on Thursday for a four-day unofficial visit.
Ahmadinejad, who often rails against Israel and the West, said in January the subject of the Holocaust had been used to expand the international influence of the United States and Britain after World War Two. >>> Reuters | Saturday, February 21, 2009
HAARETZ: German Politicians, Jewish Leaders Slam Schroeder for Ahmadinejad Meet
German politicians and Jewish community representatives harshly criticized former German chancellor Gerhard Schroeder for meeting with Iranian President Mahmoud Ahmadinejad in Tehran on Saturday.
Schroeder, who is a senior manager at the Russian energy giant Gazprom, arrived in Tehran on Thursday for an unofficial four-day visit, facilitated by an Iranian doctor who heads a Hanover-based neurobiology research institute.
By meeting with Ahmadinejad, "Schroeder has harmed the image of the German government and of the whole of Germany," said Stephan Kramer, secretary general of the Central Council of Jews in Germany. >>> By Assaf Uni | Sunday, February 22, 2009
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